
Es ist ein typischer Novembertag im Dezember. Grauer Himmel, 5 Grad. Auf dem Leopoldplatz geht das übrige Treiben vor sich und fast mittendrin steht hier seit 2011 das Café Leo, geführt von Hüseyin Ünlü.
Es ist ein typischer Novembertag im Dezember. Grauer Himmel, 5 Grad. Auf dem Leopoldplatz geht das übrige Treiben vor sich und fast mittendrin steht hier seit 2011 das Café Leo, geführt von Hüseyin Ünlü.
Bereits zum fünften Mal findet auf dem Leopoldplatz vor der Alten Nazarethkirche ein gemeinsames Fastenbrechen am Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan statt. Für das stimmungsvolle Event am 22. Juni sucht der Organisator noch Menschen, die bereit sind, das Fest finanziell zu unterstützen.
Es besteht aus einem schon etwas in die Jahre gekommenen Imbisswagen und einem länglichen Zelt, unter das sich ein paar schrabblige Plastikstühle und Tische drängen. Fast scheint es so, als ob der Kampf, der in und außerhalb des benachbarten Rathauses Wedding um seine Zukunft tobte, auch äußerlich Spuren hinterlassen hat. Die Rede ist vom Café Leo. Und von seiner vorläufigen Rettung. Doch nicht die soll an dieser Stelle interessieren.
Das Café Leo bleibt mindestens bis Ende Mai an seinem Standort auf der Grünanlage neben dem Marktplatz am vorderen Leopoldplatz. In der Zwischenzeit wird aller Voraussicht nach ein neues Interessenbekundungsverfahren ausgeschrieben, um den künftigen Betreiber zu ermitteln. Der soll dann eine »mittelfristige« Ausnahmegenehmigung über mehrere Jahre zum Betrieb des Kiosks erhalten.
Der Leopoldplatz wird Ende 2015 um einen beliebten Imbisswagen ärmer. Das Straßen- und Grünflächenamt des Bezirks Mitte hat angekündigt, die bisher jährlich gewährten Sondernutzungsrechte für das Café Leo nicht verlängern zu wollen. Das von Hüseyin Ünlü betriebene Bürger-Projekt Café Leo steht damit vor dem Aus. Anwohnerinitiativen und Stadtteilvertretung wollen das nicht hinnehmen.