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Überall gibt es was zu sehen:
Die besten 11 Ziele für Weddinger Spaziergänge

Wandern, Spazierengehen, Flanieren - nennt es, wie ihr wollt. Der Wedding bietet eine nahezu unerschöpfliche Auswahl an Zielen.
5. November 2020
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Ihr wollt einen Spa­zier­gang unter­neh­men und braucht ein schö­nes Ziel? Es kommt ja manch­mal auch dar­auf an, ob es am Ende des Wegs etwas Inter­es­san­tes zu erfah­ren gibt oder ob man einen Ort vor­fin­det, wo sich Kin­der gern auf­hal­ten. Wir wis­sen ja nicht, wo ihr wohnt und wohin ihr ger­ne geht, aber viel­leicht sind die­se Vor­schlä­ge eine will­kom­me­ne Inspiration.

Schillerpark mit dem Schillerdenkmal, Siedlung Schillerpark

Der 1913 ange­leg­te Park besteht aus zwei Tei­len. Im Süd­teil gibt es die gro­ße Ball­sport­wie­se, wo man eigent­lich immer irgend­wel­chen Ama­teur­mann­schaf­ten beim Kicken zuschau­en kann. Im Früh­ling fin­det hier ein gro­ßes Faust­ball­tur­nier statt. Man schaut von der Wie­se auf die drei­stu­fi­gen Ter­ras­sen der “Bas­ti­on”, eine sym­me­tri­sche Anla­ge mit zwei run­den Eck­tür­men und dem Schil­ler-Denk­mal (ein Nach­guss der berühm­ten Skulp­tur von Rein­hold Begas). Der Nord­teil des Parks ist eher ein hüge­li­ger Land­schafts­park. Inter­es­sant ist die an der Bris­tol­stra­ße lie­gen­de Schil­ler­park-Sied­lung. Die­se an Hol­land erin­nern­de Back­stein­sied­lung gehört mit ande­ren Ber­li­ner Sied­lun­gen zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Volkspark Rehberge mit Rathenaubrunnen

Rathen­au­brun­nen Rehberge

Das grü­ne Schmuck­stück des Wed­ding ist und bleibt der rie­si­ge Volks­park Reh­ber­ge. In einer san­di­gen und unfrucht­ba­ren Dünen­land­schaft wur­de am Stadt­rand bis 1929 ein ambi­tio­nier­ter Park mit vie­len Nut­zungs­mög­lich­kei­ten ange­legt. Auf der Spit­ze der Haupt­dü­ne in der Mit­te ver­läuft der geschwun­ge­ne Carl-Leid-Weg, der in der Nähe des Ein­gangs Ota­wi­st­ra­ße beginnt und bis zum ori­gi­nel­len Rathen­au­brun­nen am höchs­ten Punkt des Parks führt. Es gibt aber so vie­le Spa­zier­we­ge und Aus­bli­cke, dass man sie gar nicht alle auf­zäh­len kann. Auch die abwechs­lungs­rei­chen Lie­ge­wie­sen bie­ten immer genü­gend Platz für alle Besucher.

Plötzensee/Promenade

Blick auf den See und das Strandbad

Die Plöt­ze muss man nicht wirk­lich vor­stel­len. Der schöns­te See in der Ber­li­ner Innen­stadt ist und bleibt Wed­dings Per­le Num­mer 1, vor allem im Som­mer. Man kann den See umrun­den, aber vor allem an der Ost­sei­te gibt es eine schö­ne Pro­me­na­de mit vie­len abwechs­lungs­rei­chen Abschnit­ten und Aus­sichts­punk­ten. Auf der West­sei­te lockt im Som­mer das Strand­bad Plöt­zen­see mit sei­nen run­den Zwil­lings­tür­men und einem pico­bel­lo gepfleg­ten Sand­strand. Und was wäre ein See­rund­gang ohne einen Besuch in der Fischer­pin­te, dem uri­gen Lokal mit Boots­ver­leih an der Südspitze?

Nordufer am Pekinger Platz/Treidelpfad

Die Schau­sei­te des Wed­ding ist zwei­fel­los der Pekin­ger Platz an der Kreu­zung von Torf­stra­ße, Nord­ufer und Kiautschou­stra­ße. Neben den hüb­schen Alt­bau­ten mit den vie­len Cafés, der his­to­ri­schen Bedürf­nis­an­stalt und dem Spren­gel­park kann man sich ein­fach an den Schif­fahrts­ka­nal set­zen. Der Trei­del­pfad erlaubt auch einen Spa­zier­gang direkt am Was­ser, abseits des Ver­kehrs. Auch eini­ge Sport­ge­rä­te sind auf dem ver­kehrs­be­ru­hig­ten Abschnitt des Nord­ufers aufgestellt.

Napoleonkai/Hohenzollernkanal

Ein biss­chen Neun­zi­ger­jah­re­f­lair umweht die Beton­mau­er am Ende der Allée du Sta­de und hin­ter dem Sta­de Napo­lé­on. Hier befand sich eine Schiffs­an­le­ge­stel­le, wo vie­le Mau­er­tei­le abge­stellt wur­den. Hier kann gesprüht wer­den, was das Zeug hält. Aber auch die Umge­bung mit dem Hohen­zol­lern­ka­nal, dem vie­len Grün und die san­di­ge Flä­che bie­ten ein reiz­vol­les Aus­flugs­ziel. Von da aus kann man aber auch eine Kanal­wan­de­rung in Rich­tung Jung­fern­hei­de, Saat­win­kel oder sogar Span­dau unter­neh­men – schö­ner und grü­ner geht’s im Wed­ding nicht.

Zeppelinplatz/Kinderbunter Bauernhof

Mit­ten im Brüs­se­ler Kiez hat man den qua­dra­ti­schen Zep­pe­lin­platz zwi­schen den Wohn­blö­cken und der Beuth Hoch­schu­le zu einem tol­len Sport- und Spiel­park für alle Alters­grup­pen aus­ge­baut. Ob man Ska­tern zuschau­en, sich ein­fach mit einem Buch auf die Wie­se oder eine Bank set­zen oder mit den Kin­dern auf dem auf­wän­dig gestal­te­ten Was­ser­spiel­platz spie­len möch­te – es ist jeder und jedem selbst über­las­sen. Ganz in der Nähe, an der Luxem­bur­ger Stra­ße, gibt es auch einen Kin­der­bau­ern­hof (der­zeit lei­der noch geschlossen).

Franzosenbecken/Pinke Panke/Bürgerpark Pankow

Panke Radweg Franzosenbecken
Foto: Samu­el Orsenne

Der Pan­ke­weg ist nörd­lich der Sol­di­ner Stra­ße beson­ders reiz­voll. Hin­ter der Holz­brü­cke Höhe Fordo­ner Stra­ße öff­net sich das Stadt­bild zu einer Wie­sen­land­schaft. Dabei han­delt es sich um einen Regen­rück­hal­te­be­cken. Auf einem Damm und um das Becken her­um kann man schön lau­fen. Wegen des nahen Fried­hofs der Fran­zö­si­schen Gemein­de wird es das Fran­zo­sen­be­cken genannt, aber die Ein­hei­mi­schen nen­nen die Gegend auch den Olymp. Auch die Klein­gär­ten auf der ande­ren Pan­ke­sei­te sind einen Blick wert. Geht man den Pan­ke­weg wei­ter, kommt man nach weni­gen hun­dert Metern hin­ter der Unter­füh­rung unter der S‑Bahn an den Kin­der­bau­ern­hof Pin­ke-Pan­ke (lin­ker­hand) und den Bür­ger­park Pan­kow (recht­erhand). Aber das ist eine ande­re Geschich­te... .

Alte Nazarethkirche/Himmelbeet

Neue und alte Nazarethkirche direkt hintereinander
Neue und alte Naza­reth­kir­che direkt hintereinander

Preu­ßens gro­ßer Bau­meis­ter hat im Wed­ding zwei Kir­chen errich­tet. Karl Fried­rich Schin­kel ent­warf die Alte Naza­reth­kir­che am Leo­pold­platz und die St. Pauls­kir­che an der Badstraße/Pankstraße. Der streng geo­me­tri­sche Zie­gel­bau der Naza­reth­kir­che ist das heim­li­che Wahr­zei­chen des Wed­ding, auch wenn sie kei­nen hohen Turm besitzt. Den hat die wei­ter hin­ten gebau­te Neue Naza­reth­kir­che – immer­hin 78 Meter hoch auf­ra­gend. Steht man auf dem Leo­pold­platz, sieht man bei­de Kir­chen hin­ter­ein­an­der – ein Ensem­ble, das es so nur im Wed­ding gibt. Gleich neben der Neu­en Naza­reth­kir­che könnt ihr in der schö­nen Jah­res­zeit das Him­mel­beet genie­ßen, ein para­die­si­scher Gemein­schafts­gar­ten an der Ruheplatzstraße/Schulstraße.

Bibliothek am Luisenbad/Uferstudios

Luisenbad bibliothek
Biblio­thek am Luisenbad

Die gan­ze Pracht eines Fest­saals kann man noch immer an der Tra­ve­mün­der Stra­ße erle­ben, wo sich einst das Heil­bad Gesund­brun­nen befand. Im Lui­sen­bad ist hin­ter der his­to­ri­schen Fas­sa­de die Biblio­thek unter­ge­bracht. Doch auch die alte Tre­sor­fa­brik, das Arbei­ter­wohn­haus, die Pan­ke­müh­le und das Lui­sen­haus an der Ecke Bad­stra­ße sind ech­te Blick­fän­ge. Hier kann man die Geschich­te des Arbei­ter­stadt­teils, aber auch des Heil­bads noch immer ziem­lich gut nach­voll­zie­hen. Gleich auf der ande­ren Stra­ßen­sei­te der Bad­stra­ße befin­det sich das aus­ge­dehn­te Gelän­de der ehe­ma­li­gen Stra­ßen­bahn­werk­stät­ten der BVG. Auf der einen Hälf­te befin­det sich das Ufer­stu­di­os-Zen­trum für zeit­ge­nös­si­schen Tanz. Die ande­re Hälf­te hin­ter der Ufer­stra­ße nennt sich Ufer­hal­len und ist (noch) ein Ort, wo vie­le Künst­ler und Selb­stän­di­ge ihre Ate­liers und Werk­stät­ten haben.

AEG-Gelände/Humboldthain mit Flakturm

Die Keim­zel­le der Ber­li­ner Elek­tro­tech­ni­schen Indus­trie befand sich im Wed­ding. Vom reich ver­zier­ten AEG-Mut­ter­haus am Gar­ten­platz über die rie­si­gen Werks­hal­len zwi­schen Hus­si­ten- und Vol­ta­stra­ße kann man hier noch immer erle­ben, wie bedeu­tend die Indus­trie ein­mal für den Wed­ding war, denn ohne sie wäre die Geschich­te des Stadt­teils sicher ganz anders ver­lau­fen.  Heu­te befin­den sich in den Hal­len und Fabrik­eta­gen Uni­ver­si­täts­in­sti­tu­te, klei­ne­re Fir­men und auch die Fern­seh­stu­di­os der Deut­schen Wel­le, dem Aus­lands­rund­funk der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land. Direkt nörd­lich schließt sich der Volks­park Hum­boldt­hain an, der sich zwi­schen zwei bewal­de­ten Hügeln erstreckt. Auf der Nord­sei­te gibt es mit der Aus­sichts­platt­form auf dem Flak­turm, dem Rosen­gar­ten und dem Som­mer­bad Hum­boldt­hain wei­te­re Anziehungspunkte.

Mauerpark

Bis vor weni­gen Jah­ren gehör­te die neue Hälf­te des Mau­er­parks noch zum Wed­ding, doch um den Park zu voll­enden, wur­de das Gebiet zu Pan­kow geschla­gen. Den Mau­er­park mit sei­nem sonn­täg­li­chen Karao­ke, den Lie­ge­wie­sen­und dem Floh­markt muss man nicht vor­stel­len, aber es lohnt sich, die neu­en Park­tei­le, die im Som­mer 2020 eröff­net wor­den sind, ein­mal zu erkun­den. Man kann auch über den Gleim­tun­nel hin­weg durch den Park spa­zie­ren und am Kin­der­bau­ern­hof Moritz­hof und dem Klet­ter­fel­sen am Schwed­ter Steg anzu­kom­men. Ab hier kann man einen Spa­zier­gang auf dem Mau­er­weg unternehmen.

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

2 Comments Leave a Reply

    • Lei­der ist das kein rich­ti­ger Brun­nen, denn es gibt dort seit 20 Jah­ren – min­des­tens – kei­nen Trop­fen Wasser.

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