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Einmalige Besichtigungsgelegenheiten:
Tag des offenen Denkmals im Wedding

6. September 2022

Am kom­men­den Wochen­en­de (10. und 11. Sep­tem­ber) fin­det der Tag des offe­nen Denk­mals statt. Zahl­rei­che Gebäu­de, die sonst nicht offen ste­hen, kön­nen auch in unse­rem Stadt­teil besich­tigt wer­den, oft im Rah­men von Füh­run­gen. Im Orts­teil Gesund­brun­nen gibt es beson­ders vie­le Ent­de­ckun­gen zu machen. Wir stel­len euch das Pro­gramm vor. Bei vie­len Ver­an­stal­tun­gen soll­ten bereits jetzt Plät­ze reser­viert werden. 

Führungen und mehr

Krematorium Wedding – silent green Kulturquartier

Das Kre­ma­to­ri­um zeugt vom kul­tur­his­to­ri­schen Wan­del, der mit der Ein­füh­rung der Feu­er­be­stat­tung als alter­na­ti­ver, welt­li­cher Bei­set­zungs­form in Deutsch­land ein­her­ging. Es wur­de 1909-10 von Wil­liam Mül­ler als ers­tes Kre­ma­to­ri­um Ber­lins erbaut und 1914–15 von Her­mann Jan­sen erwei­tert. 2002 erfolg­te die Schlie­ßung des Kre­ma­to­ri­ums. 2013–15 wur­de das Bau­ensem­ble durch silent green denk­mal­ge­recht saniert, seit 2014 wird es kul­tu­rell genutzt. silent green Kul­tur­pro­duk­tio­nen erhielt dafür 2018 die Fer­di­nand-von-Quast Medaille. 

  • Sa: Vom Kre­ma­to­ri­um zum Kul­tur­quar­tier. 10, 10.30 und 11 Uhr, Treff­punkt: Wie­se vor dem Alt­bau, Anmel­dung erfor­der­lich bis 10. Sep. unter https://tickets.silent-green.net
  • So Besich­ti­gung Außen­ge­län­de 10–19 Uhr
  • Silent Green Kul­tur­quar­tier, Gericht­stra­ße 35

Katholische St. Josephskirche

Die St.-Joseph-Kirche (1907−09) ist geprägt durch die far­ben­präch­ti­ge Aus­ma­lung des Innen­rau­mes im Sti­le der Beu­ro­ner Schu­le und das beein­dru­cken­de Farb­mo­sa­ik “Tri­umph des Kreu­zes” in der Apsis. Bemer­kens­wert auch der letz­te voll­stän­dig erhal­te­ne Kreuz­weg im Sti­le der Beu­ro­ner Schu­le sowie die in den 1990er-Jah­ren als Gedenk­stät­te für den in der Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus hin­ge­rich­te­ten Pries­ter Max Josef Metz­ger gestal­te­te Kryp­ta mit Wer­ken von Rober­to Cipollone.

Sonn­tag 13−15.30 Uhr, Füh­rung um 14.30 Uhr, Dr. Rein­hold Thiede

ExRotaprint

Rota­print pro­du­zier­te auf dem um 1904 ange­leg­ten Gelän­de bis 1989 Druck­ma­schi­nen. Auf­grund star­ker Kriegs­schä­den wur­de die Grün­der­zeit­ar­chi­tek­tur in den 1950er Jah­ren durch Neu­bau­ten erwei­tert. Der Archi­tekt ent­warf expres­si­ve Beton­tür­me, deren Sanie­rung 2019 abge­schlos­sen wurde. 

  • Sa Füh­rung Wei­ter­bau­en! 11 Uhr, Treff­punkt Tor­ein­fahrt Gott­sched­stra­ße 4

Osterkirche

  • So 12- 18 Uhr Andach­ten und Füh­rung “Über den Dächern des Spren­gel­kiezes”, Samo­astr. 14

Schillerpark-Siedlung (UNESCO-Weltkulturerbe)

Die Sied­lung wur­de 1924–30 von Bru­no Taut und Franz Hoff­mann ent­wor­fen, nach 1945 in Tei­len von Max Taut wie­der­auf­ge­baut und 1954–59 erwei­tert. Die Häu­ser wei­sen eine Mischung aus expres­sio­nis­ti­schen Detail­for­men und Neu­er Sach­lich­keit auf. 

  • So Füh­rung: Das ers­te bau­ge­nos­sen­schaft­li­che Sied­lungs­pro­jekt in Ber­lin ‚14.30 Uhr, Bris­tol­stra­ße 1

Straßenbahnbetriebshof Gesundbrunnen – Uferhallen

Jean Krä­mer schuf mit dem Stra­ßen­bahn­be­triebs­hof 1926 ein­drucks­vol­le Werk­stät­ten, die die kla­ren For­men der Neu­en Sach­lich­keit mit expres­si­ven Moti­ven vereinen. 

  • So 14 und 16 Uhr: Füh­rung, Treff­punkt: zen­tra­ler Vor­platz, Ufer­stra­ße 8 und 23

Straßenbahnbetriebshof Gesundbrunnen – Uferstudios

Jean Krä­mer schuf mit dem Stra­ßen­bahn­be­triebs­hof  1926 ein­drucks­vol­le Werk­stät­ten, die die kla­ren For­men der Neu­en Sach­lich­keit mit expres­si­ven Moti­ven ver­ei­nen und noch heu­te der Bewe­gung ver­schrie­ben sind. Am Tag des offe­nen Denk­mals sind die Gebäu­de, betrie­ben von der Ufer­stu­di­os GmbH, in ihrer heu­ti­gen Nut­zung als Recher­che- und Pro­duk­ti­ons­ort für zeit­ge­nös­si­schen Tanz zu erkunden. 

  • So 15 und 17 Uhr: Füh­rung, Treff­punkt: Schornstein

Überreste des Kurbades Luisenbad

Seit vie­len Jah­ren schlum­mern die Über­res­te des Kur­ba­des Lui­sen­bad in einem Wed­din­ger Hin­ter­hof. Hier spru­del­te einst die legen­dä­re Gesund­brun­nen­quel­le. Ende des 18. Jahr­hun­derts kurier­ten sich gicht­ge­plag­te Ber­li­ner und Ber­li­ne­rin­nen an die­sem Ort. Nach zahl­rei­chen Besit­zer­wech­seln schenk­te Köni­gin Lui­se dem Bad im Jahr 1809 ihren Namen – der Kur­ort an der Pan­ke erleb­te eine kur­ze Renais­sance. Ob sie jemals selbst von der Heil­quel­le getrun­ken hat, bleibt ein Geheimnis. 

  • Sa 12 Uhr: Vor­trag “Bau­en im denk­mal­ge­schütz­ten Bestand”, Rebec­ca Chest­nutt und Robert Niess, Füh­rung mit Tho­mas Gärt­ner und Mar­lies Mäder im Anschluss an den Vor­trag, Treff­punkt: vor der Bibliothek
  • So 14 Uhr: Füh­rung, Treff­punkt: vor der Bibliothek

Evangelische Stephanuskirche, Prinzenallee 3940

Die Kir­che (1902–04 von Adolf Bürck­ner) mit ihrem fast 80 m hohem Turm hält eini­ge Beson­der­hei­ten bereit, dar­un­ter Bil­der und Sta­tu­en ver­schie­de­ner Men­schen, die sich um die Reform der Kir­che, um Tole­ranz für die Viel­falt und um die Mensch­lich­keit ver­dient gemacht haben. In der Kir­che steht die ein­zi­ge Orgel der schle­si­schen Orgel­bau­er Schlag & Söh­ne, die in Ber­lin erhal­ten geblie­ben ist. Außer­dem hängt hier der größ­te Rad­leuch­ter Deutschlands. 

Kir­chen­füh­rung: 14 Uhr, Treff­punkt: vor der Kir­che, Dia­na Schaal

Orgel­füh­rung: 15 Uhr, anschlie­ßend kur­zes Orgelkonzert

Hutfabrik Gattel

Die Hut­fa­brik der Gebrü­der Richard und Max Gat­tel ist ein Bei­spiel für den indus­tri­el­len Auf­schwung in der Grün­der­zeit. 1933 wur­de die Fabrik zwangs­ver­kauft und die Nut­zung zu Wohn­zwe­cken umge­wid­met. Die Gebrü­der Gat­tel sowie ihre Ehe­frau­en, Ella Pin­thus und Anne­lie­se Hirsch, wur­den depor­tiert und umge­bracht. 1981 wur­de die Fabrik besetzt und gehört heu­te der Woh­nungs­bau­ge­nos­sen­schaft Prin­zen­al­lee. Rund 90 Men­schen leben hier in unter­schied­li­chen Wohn­for­men zusammen. 

Öff­nungs­zeit: 14–18 Uhr, wäh­rend der Öff­nungs­zeit wer­den Füh­run­gen zur vol­len Stun­de ange­bo­ten, nach Bedarf auf Deutsch oder auf Eng­lisch, Treff­punkt: Ter­ras­se vor dem Hauscafé

Aus­stel­lung: Geschich­te der Prin­zen­al­lee 58. 14–18 Uhr, Ort: Hal­le im Erdgeschoss

Offe­nes Ate­lier: hand­ge­webt in ber­lin – Dag­mar Reh­se. 11–18 Uhr, Vor­füh­rung am Web­stuhl und Infor­ma­tio­nen über Webkurse

Sonn­tag Pro­gramm wie Sa, 11–18 Uhr

Kolonistenhaus von 1782 und die Kolonie an der Panke

Das unschein­ba­re, ein­stö­cki­ge Kolo­nis­ten­haus wur­de 1782 als Teil der Kolo­nie hin­ter dem Gesund­brun­nen errich­tet und ist das ältes­te Bau­werk in die­sem Orts­teil. Eine Päch­ter­fa­mi­lie leb­te auf einer Grund­flä­che von 7 x 7 m und bau­te Obst und Gemü­se für das wach­sen­de Ber­lin an. Das Gebäu­de ver­mit­telt ein Bild von den schwie­ri­gen Lebens­be­din­gun­gen der armen Bevöl­ke­rung die­ser Zeit. Auf­grund der sehr ein­fa­chen Bau­wei­se sind nur weni­ge Ori­gi­nal­bau­tei­le erhal­ten, die restau­ra­to­risch frei­ge­legt wurden. 

  • Sa 13.30 Uhr: Füh­rung, Treff­punkt: Gar­ten, Kolo­nie­stra­ße 57

Abspannwerk Christiania

Der Bewag-Stütz­punkt Chris­tia­nia wur­de 1928–29 nach Plä­nen von Hans Hein­rich Mül­ler in Anleh­nung an Schin­kels Back­stein­bau­ten im Auf­trag der Bewag errich­tet. Das Gebäu­de wur­de 1977 zu einem Büro­haus umge­baut und stand ab 1997 leer, bis 2005 das Pro­jekt Kul­tur­wirt­schaft­li­ches Zen­trum Chris­tia­nia sei­ne Arbeit auf­nahm. Wo frü­her Trans­for­ma­to­ren stan­den, haben seit­her Künst­ler und Unter­neh­men aus Berei­chen der Krea­tiv­wirt­schaft ein neu­es Zuhau­se gefunden. 

  • Sa 13 Uhr: Füh­rung mit Hol­ger Rasche von Kul­tur­wirt­schaft Chris­tia­nia‚ Oslo­er Stra­ße 16–17

Die Wohnanlage Afrikanische Straße von Ludwig Mies van der Rohe

Die Wohn­an­la­ge von Lud­wig Mies van der Rohe gehört zu den früh aus­ge­führ­ten öffent­li­chen Woh­nungs­bau­vor­ha­ben der Wei­ma­rer Repu­blik in Ber­lin. Sie ent­stand 1926–27, gleich­zei­tig mit dem Haus, das der Archi­tekt für die Wei­ßen­hof-Sied­lung in Stutt­gart ent­warf. Von 1930–33 lei­te­te Mies van der Rohe das Bau­haus in Des­sau und Ber­lin. Die “Wohn­ku­ben” im dama­li­gen Bezirk Wed­ding gehö­ren zu den weni­gen Bau­ten, die er vor sei­ner Emi­gra­ti­on 1938 nach den USA in Ber­lin ver­wirk­licht hat. 

  • Sa /So 11 Uhr: Füh­rung mit Bet­ti­na Güld­ner, Anmel­dung erfor­der­lich bis 9. Sep­tem­ber 16 Uhr , Afri­ka­ni­sche Stra­ße 15

Ranke-/Diesterweg-Gymnasium

Das ehe­ma­li­ge OSZ Wed­ding stellt ein her­aus­ra­gen­des Bei­spiel der archi­tek­to­ni­schen Spät­mo­der­ne wie der Schul­re­form der 1970er-Jah­re dar. Das quar­tier­s­prä­gen­de Gebäu­de mit sei­nen oran­gen Fas­sa­den­pa­nee­len steht seit über zehn Jah­ren leer. Die TU Ber­lin erhält in Koope­ra­ti­on mit der Initia­ti­ve ps wed­ding eine För­de­rung der Get­ty Foun­da­ti­on zur Erar­bei­tung eines umfas­sen­den Denk­mal­schutz­kon­zepts. Dabei spie­len neben der Ästhe­tik auch Fra­gen des Gebrauchs und der Nach­bar­schaft eine zen­tra­le Rolle.

Sonn­tag Füh­rung: Schul­re­form, Spät­mo­der­ne und zehn Jah­re Leer­stand. 12 und 14 Uhr, Treff­punkt: vor dem Ein­gang der ehem. Biblio­thek, Oli­ver Cle­mens, kei­ne Innenbesichtigung

Frei­luft­aus­stel­lung: Zu Geschich­te und Gegen­wart des OSZ Wedding

Alle Ver­an­stal­tun­gen, alle Adres­sen, auch für die Anmel­dung, bit­te online über­prü­fen (Ände­run­gen kön­nen sich kurz­fris­tig erge­ben). Web­sei­te des Denk­mal­tags: www.tag-des-offenen-denkmals.de

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

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