Zwei bemerkenswerte Dinge sind in der abgelaufenen Woche passiert. Sonst hätte man wunderbar über den ersten Schnee des Winters, der uns erst Ende März ereilte und den Wedding für ein paar Minuten in ein kleines Wintermärchen verwandelt hat, schreiben können, doch in diesem Moment wirkte das Ganze wie ein schlechter Aprilscherz. Und von der Zeitumstellung auf Sommerzeit, die uns abends eine Stunde mehr Helligkeit beschert, haben wir auch nicht viel. Nur gut, dass die frostigen Temperaturen nicht gerade Lust aufs Rausgehen gemacht haben – und damit das Zuhausebleiben ein bisschen erträglicher. Hier unser nicht ganz ernst gemeinter Beitrag zum Zeitgefühl im Wedding.
Was noch?
Hätte, Hätte, Fahrradkette. In den letzten Wochen ist die Nutzung vom Konjunktiv II wohl statistisch deutlich in die Höhe gestiegen. Quellen haben wir dazu nicht, aber bei all den Veranstaltungen, die leider ausfallen mussten, verschoben wurden oder in abgewandelter Form digital stattgefunden haben, wird uns das Gefühl nicht täuschen. Auch erste Entwürfe zur Neugestaltung des Leopoldplatzes hätten am vergangenem Samstag eigentlich vor Ort vorgestellt und mit weiteren Ideen von Weddinger Bürger:innen ergänzt werden sollen. Fürs erste muss uns ein in der Berliner Morgenpost veröffentlichter Entwurf für den nördlichen Teil des Leo’s wohl reichen.
Begriffe wie Solidarität und Nachbarschaftshilfe haben einen ganz neuen Stellenwert. Es verbinden sich immer mehr hilfsbereite Menschen, um trotz (oder gerade wegen) Corona denen zu helfen, die es jetzt besonders hart trifft. Berichtet haben wir bereits über Hilfsangebote für Risikogruppen, die durch die Übernahme von Einkäufen oder mit dem Hund spazieren gehen, entlastet werden. Aber was ist mit der Vielzahl an obdachlosen Menschen, welche aufgrund der aktuellen Lage kaum mehr über die Runden kommen? Wir stellen euch die Gabenzäune vor.
Weiterhin steigen die Zahlen der Corona-Verdachtsfälle bundesweit an. Um Infektionsketten noch besser nachzuvollziehen oder gar zu unterbinden, ist vor allem das vermehrte Testen dieser Verdachtsfälle wichtig. Doch: ohne Erstkontakt und starken Symptomen gibt es kaum mehr die Möglichkeit, an einen Test ranzukommen. Nicht nur die Ärzte, sondern auch die Labore sind ausgelastet. Nun reagiert Bayer und eröffnet ein neues Covid-19-Testlabor am Standort Wedding. Bis zu 1.000 Test sollen so zusätzlich durchgeführt werden – und zwar täglich. Mehr dazu berichtet der rbb.
Ab heute sollen wieder Autos durch den Gleimtunnel fahren dürfen, der wegen Bauarbeiten der Wasserbetriebe im Mauerpark für über ein Jahr gesperrt war – außer für Radfahrende. Die dürften bald wieder unter sich sein, glaubt die Morgenpost, denn jetzt wird über eine dauerhafte Sperrung des Tunnels für den motorisierten Verkehr nachgedacht.
Das von allen Steuerzahlern subventionierte Leihradsystem Nextbike ist im Wedding, um es mal vorsichtig zu sagen, nur so semi-gut vertreten. Wir haben es für euch getestet und listen die Mängel auf.
Ungewöhnliche Zeiten bringen ungewöhnliche Formate hervor. Für uns neu ist das einer fiktionalen Fortsetzungsgeschichte, die unsere beiden jungen Redakteure Nethais und Ruben schreiben. Sie heißt „Müller 42″ und besteht aus einer Aneinanderreihung von Personenbeschreibungen aus einem typischen Mietshaus. Viel Spaß beim Lesen!
Rückblick
- Mundschutz selbstgenäht im Wedding
• Eine Weddinger Kinderbuchautorin hat ihr Buch “Der Kaugummigraf” eingelesen – wir stellen es vor. • Perspektivwechsel in den eigenen vier Wänden – Wie wäre es mit Weddinger Balkonbetrachtungen? • Lest hier das Tagebuch einer Mutter in der Corona-Zeit
Unterstützt die noch offenen Cafés und Restaurants, die Essen zum Mitnehmen anbieten. Wo und wie, steht hier. Und für die Zeit nach der Krise könnt ihr die Unternehmen, die sich bei helfen.berlin registrieren ließen, mit Gutscheinen unterstützen. Im Moment lohnt es sich auch, regelmäßig auf unseren Blog zu schauen.