
Geschichten rund um Migration
Wenn man lange an einem Ort lebt, empfindet man diesen irgendwann ganz selbstverständlich als Heimat. Den Wedding können nur die wenige seiner Bewohnerinnen und Bewohner als Geburtsort angeben, dieser Stadtteil ist schon immer ein Ort der Einwanderung und des Transits gewesen. Wieder andere Berliner sind hier auch nur geboren, weil sich viele Krankenhäuser im Wedding befinden, und haben nie im Stadtteil gewohnt. Der Zugezogenenatlas 2016 weist für den Wedding aus, dass über die Hälfte seiner Bewohner nicht in Berlin geboren ist – nur rund um den Schillerpark lag die Quote der Ur-Berliner etwas höher. So verwundert es nicht, dass auch die meisten der Redaktionsmitglieder beim Weddingweiser nicht aus der Region Berlin-Brandenburg stammen. In unserer Serie berichten wir von unseren Herkunftsorten – und warum wir in unserem Stadtteil Wurzeln geschlagen haben. Heute: weg vom Prenzlberg
Wenn man lange an einem Ort lebt, empfindet man diesen irgendwann ganz selbstverständlich als Heimat. Den Wedding können nur die wenige seiner Bewohnerinnen und Bewohner als Geburtsort angeben, dieser Stadtteil ist schon immer ein Ort der Einwanderung und des Transits gewesen. Wieder andere Berliner sind hier auch nur geboren, weil sich viele Krankenhäuser im Wedding befinden, und haben nie im Stadtteil gewohnt. Der Zugezogenenatlas 2016 weist für den Wedding aus, dass über die Hälfte seiner Bewohner nicht in Berlin geboren ist – nur rund um den Schillerpark lag die Quote der Ur-Berliner etwas höher.So verwundert es nicht, dass auch die meisten der Redaktionsmitglieder beim Weddingweiser nicht aus der Region Berlin-Brandenburg stammen. In unserer Serie berichten wir von unseren Herkunftsorten – und warum wir in unserem Stadtteil Wurzeln geschlagen haben.
Der Wedding.
Was ist der Wedding eigentlich?
Wie sieht er aus? Wie fühlt er sich an? Wonach riecht der Wedding?
Der Wedding. Warum ist der Wedding männlich und nicht weiblich?
Warum fahren meine Freunde „in den Wedding“ um mich zu besuchen und nicht „nach Wedding“, so wie „nach Schöneberg“?
4.12.2019 Vor dreißig Jahren, eine Woche vor dem Mauerfall, wurde mit dem Café VIA im Wedding eine Einrichtung ins Leben gerufen, die bis heute unzähligen Neuankömmlingen geholfen hat anzukommen.
„Die Bulgaren planen ihre Einkäufe nicht lange im Voraus und kaufen lieber spontan ein“, erklärt mir Martin. Der 34-jährige Bulgare, der mit seiner Familie im Afrikanischen Viertel lebt, freut sich über das neue bulgarische Lebensmittelgeschäft in der Seestr. 105 – ideal für kleine Einkäufe der besonderen Art. Und nicht zuletzt kann man hier die Esskultur dieser weithin unbekannten, dennoch fünftgrößten Community in Berlin entdecken.
Der Podcast-Boom ist wahrscheinlich für die meisten unübersehbar, oder eher unüberhörbar. Überall sprießen neue Formate aus den Mikrofonen, von Abenteuer-Podcast, Technik-Podcasts, bis zu den Podcasts der ZEIT, erlebt dieses schon lange existierende Unterhaltungsformat gerade einen Boom. Aber Stopp! Auch aus dem Wedding kommt seit letztem Sommer ein Podcast. Tonbank-Berlin heißt er und an den Mikrofonen sind die beiden Weddinger Stefan und Stephan.
Wo sind eigentlich die vielen Flüchtlinge, die in den vergangenen zwei Jahren zu uns gekommen sind? Laut Statistik kamen in den Jahren 2015 und 2016 insgesamt 1,2 Millionen Asylsuchende nach Deutschland, doch wenn ich durch meinen Kiez laufe, sehe ich keinen von ihnen. Vielleicht, weil Wedding multikulturell ist und die Geflüchteten im Straßenbild nicht auffallen? Ich mache mich auf die Suche nach den Neuankömmlingen und lerne die 17-jährige Lana aus Syrien kennen.
In den Medien geistern immer wieder abenteuerliche Zahlen herum, wie viele Afrikaner angeblich im Afrikanischen Viertel leben sollen. So war beispielsweise im Tagesspiegel des 10. Juli von 2.500 Afrikanern (»vor allem aus Ghana, Kamerun und Nigeria«) zu lesen, die dort inzwischen gemeldet seien. Insgesamt hat das Afrikanische Viertel 20.722 Einwohner – inklusive der »Cité Joffre« südlich der Julius Leber-Kaserne, die zum selben statistischen Gebiet gehört. Von denen müsste demnach fast jeder Achte aus Afrika stammen. So viele sind es aber bei weitem nicht.