Ein schöner Platz ist der Nettelbeckplatz nicht gerade, obwohl er durch seine dreieckige Form und die verkehrsberuhigte Gestaltung regelrecht dazu einlädt, sich zu treffen oder einfach nur Leute zu beobachten. Was aber auf jeden Fall feststeht: Gastronomisch entwickelt sich dieser Treffpunkt vieler Kulturen und Randgruppen und seine Nachbarstraßen immer mehr zu einem spannenden Experimentierfeld, wo ihr viele für den Wedding noch immer ziemlich besondere Dinge genießen könnt.
Fotos: Weddingweiser/Ryoti Kajo/Samuel Orsenne
- Mit einem Kaffee im röstereieigenen Coffee Circle Café in der Lindower Straße 18 könnt ihr den Tag erst einmal mit einem Koffeinschub starten. Gleich daneben gibt’s auch Kaffee im Krümel’s.
- Ein tolles Frühstücksangebot und pfiffige französische Gerichte findet ihr den ganzen Tag über im OEUF.
- Wenn es einmal originelles Falafel sein soll: Im Dar4 in der Reinickendorfer 95 bekommt ihr die sudanesischen Varianten dieses orientalischen Gerichts, und natürlich noch vieles mehr.
- Authentisches thailändisches Essen bietet Dan Thai Food .
- Ein Restaurant im Grünen ist das MARS in der Gerichtstr. 35 , das mitten im silent green-Kulturquartier liegt.
- Sehr anspruchsvoll ist das Konzept des “Julius” in der Gerichtstr. 31/Pasewalker Str. – ein Angebot, das man im Wedding durchaus als gewagt bezeichnen darf. Das Team arbeitet auch mit dem kleinen, benachbarten Sterne-Restaurant namens Ernst zusammen.
- In den Gerichtshöfen könnt ihr das beste American Soft Ice weit und breit genießen.
- Den Abend hingegen solltet ihr unbedingt in der B‑Side-Bar verbringen: dunkel, ausgefallen zugeschnitten und mit einem Schwerpunkt auf gute Drinks.
Fotos: Samuel Orsenne
Das alles zusammen macht mich ehrlichgesagt sehr neugierig, besonders, weil ich auch Zusammenhänge in der Brunnenstr sehe ( Art Schicki ‑Micki ‑Eß-Bar in einer armen Gegend ‑allerdings mit nicht sehr armen Mieten 🤔) . Trotzdem ist es gut, wenn es eine Entwicklung mit verschiedenen Modellen gibt ( Stichwort auch die sudanesische Fallafel ‑Eßmöglichkeit ) .
Das zieht auch ein bunteres Publikum in spe an.
Vielleicht ist das der zukünftige, wedding’sche Winterfeldtplatz? 😉
Das Julius und das Ernst aufzuführen, die in dieser Lage, eine der ärmsten Ecken Berlins, eine reine Provokation sind, da sie die AnwohnerInnen nur als fancy-surrounding für die obersten 10% sehen, ist schon irgendwie komisch gewählt. Vor allem, wenn ein altes Restaurant wie das Mr Hoang gar nicht aufgeführt wird….
Ich finde es geradezu richtig, dass auch solche “Leuchttürme” der Gastronomie in diesem Zusammenhang erwähnt werden! Eine Orientierung immer an “nach unten” führt nur zu einem weiteren Abstieg.
OK – das Hoang hätte auch eine Erwähnung verdient, aber Julius/Ernst gleich wegzulassen, weil es evt. in der direkten Nachbarschaft nicht viele Bewohner gibt, die dort essen gehen, ist keine Alternative!
P.S. Ich kenne welche, die dort wohnen UND essen!