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So wie hier ist es sonst nirgends:
Darum ist der Gesundbrunnen so schön

10 Gründe warum.
14. August 2017
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Der Name ist viel­leicht nicht beson­ders hip und dem Kiez zwi­schen Hum­boldt­hain, Oslo­er und Rei­ni­cken­dor­fer Stra­ße eilt nicht unbe­dingt ein gla­mou­rö­ser Ruf vor­aus, aber die Über­ra­schung ist umso grö­ßer! War­um die­ser unbe­kann­te Kiez umso char­man­ter ist…

1. … weil die Pan­ke eine unter­schätz­te Lebens­ader im Nor­den Ber­lins ist. Man kann an ihr ent­lang­jog­gen oder gehen, über ihre Brü­cken spa­zie­ren, am Ufer  pick­ni­cken oder sich zum Bei­spiel auf der gro­ßen Wie­se hin­ter dem  Amts­ge­richt Wed­ding , einem Gebäu­de, das einer Erzäh­lung von Kaf­ka ent­sprun­gen scheint, in der Son­ne flä­zen. Und sich dafür viel­leicht noch ein Eis holen.

2. … weil es hier so divers ist. Der Gesund­brun­nen ist ein Kiez der Kon­tras­te: Man biegt um eine Ecke und befin­det sich in einer ande­ren Welt. Da ver­wan­delt sich der Stra­ßen­zug mit nichts als Imbiss­bu­den und Spiel­hal­len in grü­ne Oasen mit pit­to­res­ken Café­ter­ras­sen und anders­her­um. Der Kiez wur­de stel­len­wei­se von der Sze­ne erschlos­sen, bewahrt sich aber hart­nä­ckig sei­nen frü­he­ren Charakter.

Im Rosengarten im Humboldthain. Foto: Jakob Hensel
Im Rosen­gar­ten. Foto: Jakob Hensel

3. … weil der Hum­boldt­hain einer der schöns­ten Parks der Stadt ist. Mit sei­nen 29 Hekt­ar bie­tet er Platz für alle: Man kann hier jog­gen gehen, durch den Rosen­gar­ten oder unter der Per­go­la fla­nie­ren oder auf den Wie­sen unter hohen Bäu­men lie­gen und dem mul­ti­kul­tu­rel­len Völk­chen beim Boule-Spie­len zuschau­en. Von den bei­den Flak­tür­men des Bun­ker­bergs hat man einen Aus­blick über Ber­lin, wie man ihn sonst kaum findet.

4. … weil es ent­lang der Pan­ke total schö­ne  Cafés  gibt, in denen man im Som­mer auf der Ter­ras­se Son­ne tan­ken kann. Zum Bei­spiel das Dujar­din , das Kater & Gold­fisch oder das Café Pfört­ner , das zudem wegen sei­ner Sitz­ge­le­gen­hei­ten in einem Bus Kult ist, sowie durch sein lecke­res und preis­güns­ti­ges Mittagessen.

5. … weil es für Lieb­ha­ber tür­ki­scher Spei­sen ein Para­dies ist! Wer sich nichts Bes­se­res vor­stel­len kann als Döner, Köf­te oder Lin­sen­sup­pe, wird es hier lie­ben. Schon mal den Döner vom Imren Grill 2  an der Bad­stra­ße pro­biert? Die Wed­din­ger schwö­ren, es ist der bes­te in town. Aber auch mit tür­ki­schen Back­wa­ren und Aus­la­gen mit Kori­an­der, Gra­nat­äp­feln & Co ist man hier über­all versorgt.

6. … weil es hier auch genau die rich­ti­gen klei­nen Bars zum halt­lo­sen Absa­cken gibt. Wer braucht denn eine Bar an jeder Ecke? Zwei oder drei rei­chen voll aus, wenn sie rich­tig gut sind. Die Wil­ma oder die F‑Bar sind sol­che ver­steck­ten Per­len. Die Prei­se sind unschlag­bar, die Näch­te lang, und meis­tens blei­ben die Wed­din­ger unter sich…

Foto © Julia Wernicke

7. … weil sich hier Hoch­bur­gen der Kul­tur ver­ste­cken. Lieb­ha­ber von vir­tuo­sem Klim­pern fin­den die Erfül­lung ihrer wil­des­ten Träu­me. Man stel­le sich eine rie­si­ge Moto­ren­hal­le vol­ler alter Kon­zert­flü­gel vor – das ist der Pia­no­sa­lon Chris­to­pho­ri. Der Inha­ber repa­riert nicht nur alte Instru­men­te, es fin­den hier auch regel­mä­ßig Kon­zer­te bekann­ter Pia­nis­ten statt. Oft mit frei­em Ein­tritt und dazu viel Wein!

8. .… weil sich fast direkt gegen­über die  Ufer­stu­di­os  befin­den, eine der nam­haf­tes­ten Adres­sen für zeit­ge­nös­si­schen Tanz in der Stadt. In den denk­mal­ge­schütz­ten Klin­ker­stein­ge­bäu­den eines ehe­ma­li­gen Betriebs­hofs der Pfer­de­ei­sen­bahn kann man bei den Shows pro­fes­sio­nel­le Tän­zer bewun­dern – oder sich selbst in einem der Lai­en­kur­se aufs Par­kett wagen.

Luisenbad bibliothek

9. …weil es hier eine super­schö­ne, fami­liä­re Biblio­thek gibt: die  Biblio­thek am Lui­sen­bad . Das Bad selbst gibt es zwar lei­der nicht mehr, aber ange­sichts der Biblio­thek, die zum Teil in der ehe­ma­li­gen Bade­an­stalt unter­ge­bracht ist, muss man dar­über nicht zu trau­rig sein. Das Neo­re­nais­sance-Ves­ti­bül mit sei­nen far­bi­gen Klin­kern ist eines der Sym­bo­le des Kiezes, und die Biblio­thek ein ruhi­ger Rückzugsort.

10. … weil die Nach­bar­kieze auch eini­ges zu bie­ten haben. Zum Bei­spiel das ehe­ma­li­ge Kre­ma­to­ri­um im benach­bar­ten Anton­kiez, das jetzt ein Kul­tur­quar­tier ist. Oder für die, die auch ger­ne mal einen bes­se­ren Wein trin­ken, nur ein paar Schrit­te ent­fernt im Sol­di­ner Kiez das kusche­li­ge  Holz und Farbe .

Autorin: Elsa Mau­rice, QIEZ.de

Die­ser Bei­trag erschien zuerst bei unse­rem Koope­ra­ti­ons­part­ner qiez.de

Unser Wan­der­vor­schlag rund um den Bahn­hof Gesundbrunnen

Gastautor

Als offene Plattform veröffentlichen wir gerne auch Texte, die Gastautorinnen und -autoren für uns verfasst haben.

2 Comments Leave a Reply

  1. Die Idyl­le der Autorin wird ein wenig, sehr viel hier durch getrübt:

    13. August 2017
    Wed­ding­mel­der-Wochen­schau #32/17

    Das Wet­ter ist so mit­tel­mä­ßig som­mer­lich. Das Ther­mo­me­ter ver­harrt in ange­neh­men Tem­pe­ra­tu­ren, was hin­ge­gen hoch­geht, sind die Mie­ten. Wo stei­gen deutsch­land­weit die Mie­ten pro­zen­tu­al am stärks­ten? Im Wed­ding! Das Brun­nen­vier­tel ist das Gebiet, in dem die Mie­ten so schnell ange­zo­gen haben wie sonst nir­gends. Wid­men wir uns lie­ber der Wochenschau

  2. Ich kann der Autorin lei­der nur ein­ge­schränkt zustim­men, da die von ihr geschil­der­te Idyl­le lei­der häu­fig durch Sperr­müll bzw. gene­rell durch Müll beein­träch­tigt wird.

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