Mastodon

Prinzenallee 58:
Weinbar “Holz und Farbe”

Weinladen, Bar, Kaminverkauf, Café - dieser Ort ist so vieles, aber vor allem wunderbar gemütlich.
26. Juli 2019
Tische im Holz und Farbe

Die­se Bar hat zwei Gesich­ter. Im Som­mer besticht sie durch den küh­len Raum mit Durch­gang zum eige­nen gro­ßen Gar­ten im Hin­ter­hof. Und im Win­ter durch die Kamin­öfen, vor denen man sich mit einem Glas Rot­wein am knis­tern­den Feu­er gemüt­lich nie­der­las­sen kann. Kurz: Die­ser tra­di­ti­ons­rei­che Ort ist etwas ganz Beson­de­res an der Prin­zen­al­lee. Und auch ein auf Natur­wein spe­zia­li­sier­ter Laden. 

Kein neuer Name im Soldiner Kiez

Foto © Holz & Farbe

Der frü­he­re Heim­wer­ker­markt, des­sen Schrift­zug „Holz & Far­be“ noch lan­ge an der Haus­wand in der Prin­zen­al­lee 58 prang­te, war schon Anfang der 2000er-Jah­re mit sei­nem Kel­ler­club eine Insti­tu­ti­on im Kiez. Der dama­li­ge Betrei­ber Hei­ko Schmidt hat sich nun mit Gleich­ge­sinn­ten zusam­men­ge­tan, die das als „Kami­ne & Wein“ bekann­te Café mit ange­schlos­se­nem Kamin­ofen­ver­kauf nun zu einer Bar wei­ter­ent­wi­ckelt haben.

Sitzbänke mit Holzscheiten im Holz und Farbe

„Holz und Far­be sind auch die gestal­te­ri­schen Ele­men­te, auf die wir zurück­ge­grif­fen haben“, erklärt Julie vom vier­köp­fi­gen Betrei­ber­kol­lek­tiv, zu dem auch Chris­ti­an, Max und (wie gesagt) Hei­ko gehö­ren. Brenn­holz­schei­te unter den Sitz­bän­ken, die höl­zer­ne Bar, die Wald-Foto­ta­pe­te in der Uni­sex-Toi­let­te, Holz-Wein­kis­ten, die dunk­len Die­len – der nach­wach­sen­de Roh­stoff fin­det sich über­all wie­der. Und die dun­kel­graue Far­be an der Wand, die das Gan­ze in eine schumm­ri­ge Atmo­sphä­re taucht? „Da ste­cken vie­le Über­le­gun­gen drin“, erzählt Julie, „wir haben lan­ge her­um­ge­tüf­telt, bis das rich­ti­ge Misch­ver­hält­nis her­aus­kam.“ Aber auch zum The­ma Kami­ne, die wei­ter­hin in der Bar ste­hen und von denen es im Kel­ler eine eige­ne Ver­kaufs­aus­stel­lung gibt, bekennt sich die Betrei­ber­grup­pe. Und natür­lich zum Wein, der hier sowohl zum Mit­neh­men als auch für den Ver­zehr in der Bar (bei gan­zen Fla­schen mit Kork­geld) ver­kauft wird. „Wir bau­en uns gera­de ein Netz­werk von Wein­händ­lern auf“, sagt die Mit­be­trei­be­rin Julie. Schwer­punkt des Sor­ti­ments stel­len Natur­wei­ne dar. Bier gibt es natür­lich auch, aus­schließ­lich Bio-Sor­ten von Quar­tier­meis­ter, Pin­kus und Lamms­bräu, ein paar Long­drinks, Shots und Gin.

Offen für den Kiez, aber auch Touristen

Sitzecke am Gartenfenster im Holz und Farbe

Wäh­rend des Inter­views fei­ert ein Stamm­gast gera­de mit Freun­den sei­nen Geburts­tag im Gar­ten – den Grill haben sie gleich mit­ge­bracht. Man kann zwar nicht die gan­ze Bar mie­ten, denn sie soll immer für Kiez­be­woh­ner und Tou­ris­ten offen sein, aber eine klei­ne­re Gesell­schaft kann man in der lang­ge­zo­ge­nen Bar gut unter­brin­gen. Es darf in Tei­len der Bar auch geraucht wer­den. Im Lau­fe der nächs­ten Mona­te sol­len die Öff­nungs­zei­ten aus­ge­wei­tet wer­den; auch kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen, Akus­tik­kon­zer­te, Lesun­gen sol­len im „Holz & Far­be“ regel­mä­ßig stattfinden.

Straßenfassade des Holz und Farbe

Die wil­de Mischung aus Gar­ten- und Stra­ßen­ca­fé, Bar, Wein­la­den und Kamin­aus­stel­lung ist die nächs­te Zeit­schicht, die sich auf den gemüt­li­chen, dunk­len Laden in der Prin­zen­al­lee legt, der vie­len schon frü­her als „Holz & Far­be“ ein Begriff war. Die Bar ist auf jeden Fall eine (Wieder)Entdeckung wert.

Prin­zen­al­lee 58, 13359 Berlin

SEIT SEPTEMBER 2021 LEIDER GESCHLOSSEN

Face­book­sei­te

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

nachoben

Auch interessant?