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Happy Birthday Bibliothek am Luisenbad!

28. Oktober 2015
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Die Bibliothek am Luisenbad in der Travemünder Straße. Foto: Andrei Schnell
Die Biblio­thek am Lui­sen­bad in der Tra­ve­mün­der Stra­ße. Foto: And­rei Schnell

Am 1. Novem­ber 1995 eröff­ne­te die Biblio­thek am Lui­sen­bad für klei­ne Lese­rat­ten aus Wed­ding und Gesund­brun­nen. Die Biblio­thek in der Tra­ve­mün­der Stra­ße befin­det sich in einem Haus, das frü­her zum Ver­gnü­gungs­vier­tel rund um die eins­ti­ge Heil­quel­le ent­stan­den ist. Der mit Back­stei­nen in der Biblio­theks­fas­sa­de gebil­de­te Schrift­zug “Kafé Küche” zeugt noch heu­te von der Geschich­te des Hau­ses. 1995 ent­stand der moder­ne, über­wie­gend unter­ir­disch ange­leg­te Neu­bau der Archi­tek­ten Chest­nut und Niess, wobei Tei­le das alten Gebäu­des erhal­ten geblie­ben sind. Dazu gehört der Put­ten­saal im ers­ten Ober­ge­schoss, der heu­te als stil­vol­ler Ver­an­stal­tungs­saal dient.

Bücherreihen in der Bibliothek am Luisenbad. Foto: Hensel
Bücher­rei­hen in der Biblio­thek am Lui­sen­bad. Foto: Hensel

Es war ein­mal eine Zeit, in der es kei­ne Han­dys, kei­ne Rech­ner und kei­ne CDs gab, in der sich kei­ner die zukünf­ti­ge All­ge­gen­wär­tig­keit des Inter­net über­haupt vor­stel­len konn­te, in der Kon­zep­te wie 3D-Kino nur in den mutigs­ten Zukunfts­ro­ma­nen zu fin­den waren. Die­se Zeit scheint so weit weg zu lie­gen, dass es bei­na­he unglaub­wür­dig vor­kommt, dass noch vor weni­ger als 20 Jah­ren die Band­brei­te an Medi­en und Tech­no­lo­gien von heu­te nur eine Wunsch­vor­stel­lung war. Zu die­ser Zeit bin auch ich gebo­ren – auf einem brei­ten Fens­ter­brett mit einem Buch im Schoß sit­zend, ließ ich mich als klei­nes Kind von den vir­tu­el­len Fan­ta­sie­wel­ten der Bücher ent­füh­ren. Zu der Zeit zähl­ten die Haupt­fi­gu­ren mei­ner Lieb­lings­ge­schich­ten zu mei­nen engs­ten Bücherfreunden.

Rückgabeautomat in historischer Fassade an der Bibliothek am Luisenbad. Foto: Hensel
Rück­ga­be­au­to­mat in his­to­ri­scher Fas­sa­de an der Biblio­thek am Lui­sen­bad. Foto: Hensel

Neu­lich durf­te ich mich wie­der ent­füh­ren las­sen – von einer Geschich­te über Nis­se, einem schwe­di­schen Jun­gen, der eine neue Müt­ze hat. In der Biblio­thek am Lui­sen­bad war an die­sem Vor­mit­tag vie­les los – eine Kita-Grup­pe erschien zur regel­mä­ßi­gen Sprach- und Lese­för­de­rungs­stun­de. Inter­es­siert und etwas auf­ge­regt hör­ten die 17 Kin­der auf die Geschich­te, beglei­tet von einem Bil­der­buch-Kino zum Buch. Sarah Wild­ei­sen, eine Mit­ar­bei­te­rin der Kin­der­bi­blio­theks­ab­tei­lung, erzähl­te über Nis­ses Aben­teu­er und stell­te neben­bei Fra­gen an die Kin­der. Sie erken­nen sehr gut das, was auf dem Bild­schirm zu sehen ist – alle wol­len mit­ma­chen, kom­men­tie­ren, zu Wort kom­men. Nach der Vor­le­sung geht es wei­ter mit Bas­teln – und schon in eini­gen Minu­ten sind schi­cke bun­te Müt­zen zum Mit­neh­men fertig.

Bücher in 40 Sprachen sind am Luisenbad heute erhältllich. Foto: Mardan
Bücher in 40 Spra­chen sind am Lui­sen­bad heu­te erhältl­lich. Foto: Mardan

Wir ver­ab­schie­den uns von der Grup­pe, und Sarah Wild­ei­sen mit Kol­le­gin führt mich wei­ter durch die Biblio­thek. Auf den Rega­len sind nicht nur Kin­der­bü­cher in 40 Spra­chen – von A wie Ara­bisch bis V wie Viet­na­me­sisch – zu fin­den, son­dern auch Tisch­spie­le, DVDs, Comics, Kon­so­len­spie­le und vie­les mehr. Mei­ne Gesprächs­part­ne­rin­nen erzäh­len mir, dass die Biblio­the­ken von heu­te zu klei­nen Entdeckungs‑, Wis­sens- und Infor­ma­ti­ons­tem­peln gewor­den sind. Moder­ne Medi­en, bezirks­über­grei­fen­de Ver­net­zung, Illus­tra­to­ren- und Autoren­work­shops, Wei­ter­bil­dung für ehren­amt­lich und fach­lich Enga­gier­te und sogar For­schung – all dies und vie­les mehr sind eine Selbst­ver­ständ­lich­keit in einer moder­nen Kin­der­bi­blio­thek. Als ich mich auf den Weg nach Hau­se mache, scheint es mir, dass ich wie­der in einem span­nen­den Bil­der­buch zu Besuch war.

Biblio­thek am Lui­sen­bad, Tra­ve­mün­der Stra­ße 2, Tele­fon: (030) 9 01 84 56 10, geöff­net Mon­tag bis Frei­tag 10 bis 19.30 Uhr, Sams­tag 10 bis 14 Uhr

Text: Eliza­beth Mar­dan , Fotos: Mar­dan, Schnell, Hensel

 

 

 

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

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