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Wedding kurz & knapp

30. Juni 2024
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Der Wedding schwitzt und unter freiem Himmel lässt es sich im Moment einfach am besten aushalten. Wie gut, dass es die vielen Möglichkeiten zum öffentlichen Fußballgucken zur Europameisterschaft gibt. Wo das geht, steht im Beitrag Fanmeile mit Kulturprogramm. Und auch die Operation Himmelblick, in diesem Jahr als Hochgarage, lädt zum Draußensein ein – aufs Dach des Cittipoints in der Müllerstraße (Noch ein Sommer mit Himmelblick). Was sonst noch so los ist im Wedding, das steht in unseren dieses Mal acht ausgewählten Meldungen aus dem Wedding für den Wedding. Wir wünschen einen informierten Sonntag!

Wedding kurz & knapp

7 Tage, 7+1 Schlagzeilen

  1. Kolonie 10: Investor scheitert vor Gericht
  2. Diese Schulen profitieren vom Startchancen-Programm
  3. Jam Session ab sofort vorm Parkcafé
  4. Paul Gerhardt Stiftspreis ausgeschrieben
  5. Kompostkino: Filmabende im Prinzengarten
  6. Bekommt das Brunnenviertel weiteres Förderprogramm?
  7. Schneeeule-Brauerei: Geld gesammelt, jetzt Raumsuche
  8. Buddhistischer Tempelneubau ist fertig

Wedding kurz & knapp

Kolonie 10: Investor scheitert vor Gericht
Der Fall des vom Abriss bedrohten Remisenhofes Kolonie 10 im Soldiner Kiez hat erneut ein Gericht beschäftigt. Am Donnerstag (27.6.) wurde eine Klage des Münchner Immobilieninvestor Romeo Uhlmann vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) in Charlottenburg verhandelt. Der Investor, der die Remisen abreißen möchte, um dort Mikroapartments zu bauen, wandte sich in der Klage gegen die sogenannte Erhaltungsverordnung für das bestehende Milieuschutzgebiet. Er wollte dem Bezirk Mitte Formfehler bei der Aufstellung dieser Verordnung nachweisen. Durch das Milieuschutzgebiet ist das Gebiet besonders geschützt, die Vernichtung von Wohnraum ist nicht erlaubt, weshalb der Bezirk Mitte den Abriss der bewohnten Remisen nicht genehmigt hat. Vor dem OVG konnte der Kläger dem Bezirk jedoch keine Fehler nachweisen. Die Klage wurde abgewiesen, eine Revision zum Bundesverfassungsgericht ließ das Gericht nicht zu. Über den Fall der Kolonie 10 hat der Weddingweiser mehrfach berichtet, unter anderem im Beitrag Kolonie10: Fledermaus und Gutachten.

Diese Schulen profitieren vom Startchancen-Programm
Mehrere hunderttausend Euro zusätzlich pro Jahr erhalten künftig ausgewählte Berliner Schulen. Das zusätzliche Geld fließt aus dem neuen Startchancen-Programm von Bund und den Bundesländern. Im Bezirk Mitte profitieren insbesondere Schulen im Ortsteil Gesundbrunnen von der Förderung. Im ganzen Bezirk Mitte bekommen 14 Schule die Unterstützung, allein im Ortsteil Gesundbrunnen sind es neun Schulen: die Rudolf-Wissell-Grundschule, die Gesundbrunnen-Grundschule, die Wilhelm-Hauff-Grundschule, die Carl-Kraemer-Grundschule, die Humboldthain-Grundschule, die Heinrich-Seidel-Grundschule, die Gustav-Falke-Grundschule und die Vineta-Grundschule. Im Ortsteil Wedding erhält die Wedding Schule Geld. Die Akzentsetzung auf den Gesundbrunnen liegt am besonders hohen Anteil von finanziell schlecht gestellten Menschen. Ab 1. August erhalten in Berlin die ersten 59 Schulen Geld aus dem Programm, das zehn Jahre lang laufen soll. Die Mittel sollen in eine bessere Ausstattung, in mehr Personal für den sozialpädagogischen Bereich und in die Schulautonomie fließen; Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik und die Befähigung zur demokratischen Teilhabe sollen mit dem Programm gestärkt werden.

Jam Session ab sofort vorm Parkcafé
Die Jam Sessions aus dem Gemeinschaftsgarten Rote Bete sind umgezogen. Sie finden am 6. Juli auf der Fläche vor dem (noch geschlossenen) Parkcafé Rehberge im Volkspark Rehberge statt. Die offenen Treffen für Musikerinnen und Musiker finden in den warmen Monaten jeweils am ersten Samstag im Monat von 14 bis 19 Uhr statt, ab 13 Uhr starten die Vorbereitungen. Mitspieler und Zuhörer sind laut der Initiative Parkcafé Rehberge herzlich willkommen.

Paul Gerhardt Stiftspreis ausgeschrieben
Das Paul Gerhardt Stift verleiht zum zweiten Mal in Folge den Paul Gerhardt Stiftspreis für soziales Engagement. Herausragende soziale Projekte aus Berlin und Brandenburg sind jetzt aufgerufen, sich zu bewerben. Eine Auszeichnung ist mit einem Geldpreis verbunden, der wiederum in soziale Projekte fließen soll. Der Erstplatzierte bekommt 10.000 Euro, der Zweitplatzierte 5.000 Euro und der Drittplatzierte 2.500 Euro. Die Bewerbungsfrist hat gerade begonnen und läuft noch bis 12. September. Nachdem die Jury entschieden hat, werden die Finalisten am 17. Oktober bei einer festlichen Preisverleihung bekannt gegeben. Informationen zum Stiftspreis gibt es online unter www.paulgerhardtstift.de. Fragen zum Preis beantwortet Elisabeth Liebing auch per E-Mail unter [email protected]e oder telefonisch unter (030) 45 00 52 29.

Kompostkino: Filmabende im Prinzengarten
Neben den vier großen Kinoprojekten gibt es im Wedding auch immer wieder punktuelle Filmaufführungen. So lädt die PA58 im Soldiner Kiez auch in diesem Jahr zum Kompostkino ein. Bei dieser Reihe werden Filme im Gemeinschaftsgarten Prinzengarten zwischen Wohnhaus und Panke gezeigt. Die diesjährige Reihe hat gestern (29.6.) mit dem Film „The Old Oak“ begonnen. Das Freiluftkino lädt im Sommer zu weiteren Filmabenden ein: Am 13. Juli läuft der Film „Persepolis“, am 10. August wird „Olafs Töchter“ gezeigt. Am 31. August kommt schließlich „Radical – eine Klasse für sich“ auf die Freiluftleinwand. Einlass ist jeweils ab 21 Uhr. Der Zugang zum Garten ist von der Prinzenallee 58 möglich, der Garten befindet sich im 3. Hinterhof.

Bekommt das Brunnenviertel ein weiteres Förderprogramm?
Seit vielen Jahren fließen Fördermittel aus dem Programm „Sozialer Zusammenhalt“ ins Brunnenviertel. Auch nach dem Ende des Quartiersmanagementverfahrens in diesem Gebiet im Jahr 2027 könnten weitere Fördermittel ins Brunnenviertel fließen. Der Bezirk hat sich beim Senat um die Einrichtung eines Fördergebiets „Lebendige Zentren und Quartiere“ beworben und lässt das Gebiet derzeit untersuchen. Seit dem Frühjahr werden sogenannte Träger öffentlicher Belange wie das Quartiersmanagement, Fachämter des Bezirksamts, das im Viertel dominante städtische Wohnungsbauunternehmen Degewo, aber auch Gewerbetreibende und Bewohner:innen aus dem Viertel befragt. Im Ergebnis soll ein integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erarbeitet werden. Das mögliche neue Fördergebiet erstreckt sich von der Bernauer Straße bis zum Bahnhof Gesundbrunnen, von der Wattstraße bis zur Swinemünder Straße. Bisher wurden schon einige künftige Entwicklungsziele identifiziert. Dabei geht es zum Beispiel um Maßnahmen zur Klimaanpassung, zur Belebung der Brunnenstraße als Geschäftsstraße und um die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur. Es ist geplant, das ISEK im kommenden Frühjahr fertigzustellen, dann wird es in den politischen Gremien vorgestellt. Über die Einrichtung des Fördergebiets entscheidet der Senat, die Fördermittel kommen vom Land Berlin und dem Bund.

Schneeeule-Brauerei: Geld gesammelt, jetzt Raumsuche
Die Crowdfunding-Aktion der Schneeeule-Brauerei war erfolgreich. In den vergangenen Monaten hat die kleine Brauerei, die auch einen Biersalon in der Ofener Straße betreibt, um finanzielle Unterstützung gebeten. Die Spezialbrauerei für traditionelle Berliner Weiße (ohne Schuss) muss wegen einer Kündigung ihrer Räume mit ihrer Produktion umziehen und hatte dafür um Spenden gebeten. Das Crowdfunding ist Mitte Juni abgeschlossen worden. Insgesamt kamen 700 Spenden zusammen, die insgesamt einen Wert von 93.737 Euro haben. Das Schneeeule-Team schreibt auf seinem Instagram-Kanal zur Spendenbereitschaft: „Nochmal vielen, vielen Dank. Die Schneeeule fliegt weiter!“ Nun ist Brauerin Ulrike Genz auf der Suche nach geeigneten Räumen für die Bierproduktion, weil das ursprünglich avisierte Objekt doch nicht zur Verfügung stehe. Gesucht wird ein ebenerdiger Raum in Berlin (gern im Wedding) mit einer Größe von 250 bis 500 Quadratmetern, Starkstromanschluss und Fußbodeneinlauf. Hinweise auf passende Räume nimmt die Schneeeule per E-Mail unter [email protected] entgegen.

Buddhistischer Tempelneubau ist fertig
Am Sonntag (23.6.) ist der buddhistische Fo-Guang-Shan-Tempel mit einer Zeremonie offiziell eröffnet worden. An der Veranstaltung in der Ackerstraße 85–86 nahmen Gäste aus ganz Europa teil. Der Tempel war wegen baulicher Probleme abgerissen und neu gebaut worden. Der erste Spatenstich war im Oktober 2018. In der Corona-Zeit hat sich der Bau durch Probleme des Generalbauunternehmers verzögert, geplant waren ursprünglich zwei Jahre Bauzeit. Nach nun sechsjähriger Bauzeit ist der mehr als eine Million Euro teure Tempelbau in diesem Jahr fertig geworden. Der Orden wurde 1967 in Taiwan gegründet, 1992 wurde die Gebetshalle in der Ackerstraße eröffnet. Besucher:innen können den Tempel besuchen. Führungen sind für Gruppen ab acht Personen nach Anmeldung per E-Mail unter [email protected] Dienstag bis Samstag zwischen 10 und 17 Uhr möglich. Auf dem Weddingweiser sind mit Buddhistischer Tempel im Wedding und Meditation im buddhistischen Tempel in der Ackerstraße zwei Beiträge über den Tempel erschienen.

Bis zu den nächsten Sonntagsnews empfehlen wir die Lektüre der neuen Ausgabe der Weddinger Allgemeinen Zeitung (E-Paper Ausgabe 27. Juni 2024).

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

1 Comment

  1. Hallo Frau Hensel.

    ganz gleich was da noch alles so draussen vor dem Parkcafe statt findet (Jam-Session oder Buchlesung) oder geplant ist - ob Jugendtreff oder Cafe oder beides - am Ende wird gar nichts kommen.
    Vermute mal das im Gutachten drin steht, das Aufbau bzw Renovierung so viel kosten wird , das keiner die Summe aufbringen kann . Details dazu spare ich mir hier auf zu zählen.
    Das Parkcafe steht nun schon sehr lange ungenutzt und zerfällt immer mehr, vermute mal das die jungen Leute von der Initiative nicht wirklich eine Vorstellung davon haben/ hatten was da auf sie zu kommt.
    Deshalb hatte ich gesagt .... Baustellen-Kaffee erst 2025 und auch gar nicht

    in diesem Sinne

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