Für einen großen Teil der Häuser, die im September 2020 von der schwedischen “Heimstaden”-Gruppe aufgekauft wurden, wurden Ende November “Abwendungsvereinbarungen” unterzeichnet. Dazu gehören auch fünf Häuser aus dem Umfeld der Müllerstraße. Ihren Mieterinnen und Mietern steht damit ein erweiterter Mieterschutz zu. Andere hatten weniger Glück. Ihre Häuser liegen nicht in Milieuschutzgebieten oder wurden bei anderen Gelegenheiten von Heimstaden erworben.
Schlagwort: Milieuschutz
Milieuschutz: “Ein löchriger Schirm, der seinen Namen kaum verdient”
Der Anfang vom Ende hat am 20. November begonnen. An diesem Tag hat der neue Haus-Großgrundbesitzer Heimstaden mit Vertretern der Berliner Bezirke eine sogenannte Abwendungsvereinbarung ausgehandelt und unterschrieben. Der Weg ist frei zum Kauf von sieben Sprengelkiezhäusern, trotz Milieuschutz. Der genaue Wortlaut ist noch nicht bekannt. In einer Pressemitteilung heißt es: “In der Abwendungsvereinbarung mit den Bezirken verpflichtet sich Heimstaden u.a., auf die Umwandlung der Mietshäuser in Eigentumswohnungen für die Dauer von 20 Jahren zu verzichten.” Ein Meinungsbeitrag aus dem Sprengelkiez.
Milieuschutz ist irreführend

Meinung Der Wedding bekommt zu den bestehenden noch vier weitere Gebiete mit Milieuschutz hinzu. Es ist an der Zeit, einen irreführenden Alltagsbegriff zu beerdigen. Sollen “Negativgruppen” wie das “Milieu” bleiben dürfen oder nicht? Das ist ein politischer Streit aus dem Jahr 1978. Heute, 40 Jahre später, ist diese Frage längst durch eine ganz andere Frage abgelöst worden.
Kommentar: Baugesetz kein Ersatz für Mietenpolitik

Woran liegt es, dass die Politik sich eifrig bemüht, dem Wunsch der Wähler nach gedämpften Mieten nachzukommen und diese einfach keine Bremswirkung wahrnehmen? Nicht wenige Menschen glauben, es sei nur eine Frage der Zeit, bis sie nicht nur ihren Kiez, sondern die überhaupt die Berliner Innenstadt verlassen müssen. Die Vorstellung, einmal umziehen zu müssen, wirkt auf sie wie eine Bedrohung. Die Politik tut ihr Bestes, doch die Menschen sind enttäuscht. Das liegt daran, dass die Menschen wieder politische Entscheidungen erwarten. Nur haben die Politiker, groß geworden in den Jahren der Sparsamkeit, noch nicht erkannt, dass politische Enthaltsamkeit nicht mehr das ist, was Schlimmeres verhindert.
Mehr Milieuschutz für Wedding

Die Zeichen stehen gut, dass im Bezirk Mitte weitere Gebiete mit Milieuschutz eingerichtet werden. Kieze, die bislang lediglich unter so genannter Beobachtung standen, sollen nun intensiver untersucht werden. Dazu lässt der Bezirk bis zum 11. Februar Haushalte in nördlich und südlich der Soldiner Straße, rund um die Kattegatstraße, rechts und links der Reinickendorfer Straße um im Umfeld der Gerichtstraße befragen. Mit der Ausweitung des Milieuschutzes erhielte der Bezirk für mehr Straßenzüge in Mitte zumindest einen Genehmigungsvorbehalt bei baulichen Veränderungen.
Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel im Interview

Interview Der in Münster geborene Stephan von Dassel ist seit dem 28. Oktober 2016 Bürgermeister für den Bezirk Mitte. Er regiert nun im ehemaligen Rathaus Moabit in einem Büro, das so groß ist, dass es für einen kleinen Ballsaal ausreichen würde. Dabei ist eigentlich jemand, der auf Statussymbole verzichtet. So trägt er dem Reporter, der etwas ungeschickt alle Hände voll hat, die Jacke hinterher. Sogar beim Dienstwagen samt Chauffeur winkt er ab, weil er “Radfahren einfach für effizienter hält”. Mit 17 Jahren ist von Dassel bei den Grünen eingetreten und blickt nun als 50-jähriger auf eine bruchlose Parteikarriere zurück. Auf der anderen Seite ist er jemand, der weniger über Parteilinien und mehr über “Lösungen für Probleme” sprechen möchte. Der Weddingweiser fragte von Dassel nach seinen Zielen für Mitte, nach dem “Grün” in seiner Politik und über seine Pläne mit der Beuth-Hochschule.
Weddingmelder-Wochenschau #4/17
Gesundbrunnen ist: ein Bahnhof und ein Center. Jetzt ist klar: das erste Rewe-Center Berlins mit 3.300 qm und 35.000 Artikeln entsteht dort an der Stelle von Real. Während die einen shoppen, nutzen andere wiederum die ersten Sonnenstrahlen, um in der Panke mal ganz spontan anzubaden. War da sonst noch was? Falls ja, dann erfahrt ihr es natürlich wie immer in unserer Weddingmelder-Wochenschau.
Mieterberatung für Milieuschutzgebiete
Seit Mai gibt es im Wedding die drei Milieuschutzgebiete »Sparrplatz«, »Leopoldplatz« und »Seestraße«. Seit kurzem werden im VorOrtBüro Triftstraße 2 an jedem Montag zwischen 10 und 12 Uhr sowie an jedem Donnerstag zwischen 16 und 18 Uhr Mieter aus diesen Gebieten beraten. Mit der Mieterberatung wurde nach einer Ausschreibung das Büro »Mieterberatung Prenzlauer BergGmbH« beauftragt, das über langjährige Erfahrungen verfügt.
Erst komme ich, dann kommt der Wedding

Bäume vor dem Balkon und Cafés nebenan, ein paar Schritte weiter Dönerbuden und Eckkneipen. Unsere Autorin liebt den Wedding, ihren Kiez in Berlin. Und fürchtet zugleich, dass sie ihn kaputt gentrifiziert.