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Tag des Offenen Denkmals im Wedding

5. September 2023

Am kom­men­den Wochen­en­de (9. und 10. Sep­tem­ber) fin­det der Tag des offe­nen Denk­mals statt. Zahl­rei­che Gebäu­de, die sonst nicht offen ste­hen, kön­nen auch in unse­rem Stadt­teil besich­tigt wer­den, oft im Rah­men von Füh­run­gen. Im Orts­teil Gesund­brun­nen gibt es beson­ders vie­le Ent­de­ckun­gen zu machen. Wir stel­len euch das Pro­gramm vor. Bei vie­len Ver­an­stal­tun­gen soll­ten bereits jetzt Plät­ze reser­viert werden. 

Durch­gang zur Biblio­thek am Luisenbad

Führungen und mehr

Krematorium Wedding – silent green Kulturquartier

Das Kre­ma­to­ri­um zeugt vom kul­tur­his­to­ri­schen Wan­del, der mit der Ein­füh­rung der Feu­er­be­stat­tung als alter­na­ti­ver, welt­li­cher Bei­set­zungs­form in Deutsch­land ein­her­ging. Es wur­de 1909-10 von Wil­liam Mül­ler als ers­tes Kre­ma­to­ri­um Ber­lins erbaut und 1914–15 von Her­mann Jan­sen erwei­tert. 2002 erfolg­te die Schlie­ßung des Kre­ma­to­ri­ums. 2013–15 wur­de das Bau­ensem­ble durch silent green denk­mal­ge­recht saniert, seit 2014 wird es kul­tu­rell genutzt. silent green Kul­tur­pro­duk­tio­nen erhielt dafür 2018 die Fer­di­nand-von-Quast Medaille. 

  • Sa: Vom Kre­ma­to­ri­um zum Kul­tur­quar­tier. 10, 10.30 und 11 Uhr, Treff­punkt: Wie­se vor dem Alt­bau, Anmel­dung erfor­der­lich bis 10. Sep. unter https://tickets.silent-green.net
  • So Besich­ti­gung Außen­ge­län­de 10–19 Uhr
  • Silent Green Kul­tur­quar­tier, Gericht­stra­ße 35

Katholische St. Josephskirche

Die St.-Joseph-Kirche (1907–09) ist geprägt durch die far­ben­präch­ti­ge Aus­ma­lung des Innen­rau­mes im Sti­le der Beu­ro­ner Schu­le und das beein­dru­cken­de Farb­mo­sa­ik “Tri­umph des Kreu­zes” in der Apsis. Bemer­kens­wert auch der letz­te voll­stän­dig erhal­te­ne Kreuz­weg im Sti­le der Beu­ro­ner Schu­le sowie die in den 1990er-Jah­ren als Gedenk­stät­te für den in der Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus hin­ge­rich­te­ten Pries­ter Max Josef Metz­ger gestal­te­te Kryp­ta mit Wer­ken von Rober­to Cipollone.

Sonn­tag 13–15.30 Uhr, Füh­rung um 13.30 Uhr, Dr. Rein­hold Thiede

Atelierhaus Wiesenstr.

Das heu­ti­ge Ate­lier­haus Wie­sen­stra­ße 29 wur­de nach Plä­nen von Otto Block für die Druck­ma­schi­nen­wer­ke Rota­print 1957–58 errich­tet. Dazu gehört rück­sei­tig eine gro­ße Mon­ta­ge­hal­le mit einer Shed­dach­kon­struk­ti­on. Die beheiz­ba­re Nutz­flä­che beträgt ca. 2.600 qm. Der kul­tur­his­to­ri­sche Wert des Bau­denk­mals grün­det in sei­ner ratio­nel­len, an funk­tio­na­len Gesichts­punk­ten ori­en­tier­ten lich­ten Gestal­tung, die zen­tra­le For­de­run­gen des Bau­hau­ses ver­wirk­licht und in sei­ner indus­tri­el­len Vorgeschichte.

Sonn­tag Füh­rung: 11 Uhr, Treff­punkt: Haus­ein­gang, Jörg Bürk­le und Pao­la Neumann

Osterkirche

  • Samo­astr. 14
  • Öff­nungs­zeit: 12–18 Uhr mit Füh­rung nach Bedarf
  • Turm­be­stei­gung: Blick über die Dächer des Sprengelkiezes
  • Ande­re Ange­bo­te: Stünd­lich eine Kurz­an­dacht, Musik, Essen und Trinken

Schillerpark-Siedlung (UNESCO-Weltkulturerbe)

Die Sied­lung wur­de 1924–30 von Bru­no Taut und Franz Hoff­mann ent­wor­fen, nach 1945 in Tei­len von Max Taut wie­der­auf­ge­baut und 1954–59 erwei­tert. Die Häu­ser wei­sen eine Mischung aus expres­sio­nis­ti­schen Detail­for­men und Neu­er Sach­lich­keit auf. 

  • Sonn­tag
  • Füh­rung: Das ers­te bau­ge­nos­sen­schaft­li­che Sied­lungs­pro­jekt in Ber­lin. 14.30 Uhr, Treff­punkt: Bris­tol­stra­ße / Dub­li­ner Stra­ße, Franz Jasch­ke und Clau­dia Templin

Straßenbahnbetriebshof Gesundbrunnen – Uferhallen

Jean Krä­mer schuf mit dem Stra­ßen­bahn­be­triebs­hof 1926 ein­drucks­vol­le Werk­stät­ten, die die kla­ren For­men der Neu­en Sach­lich­keit mit expres­si­ven Moti­ven vereinen. 

  • Sams­tag und Sonn­tag Öff­nungs­zeit: 10–18 Uhr
  • Füh­rung: Vom Betriebs­hof zum Kul­tur­stand­ort – Trans­for­ma­ti­on in aku­ter Gefahr. 14 und 16 Uhr, Treff­punkt: Vor­platz, Hans­jörg Schneider

Straßenbahnbetriebshof Gesundbrunnen – Uferstudios

Jean Krä­mer schuf mit dem Stra­ßen­bahn­be­triebs­hof  1926 ein­drucks­vol­le Werk­stät­ten, die die kla­ren For­men der Neu­en Sach­lich­keit mit expres­si­ven Moti­ven ver­ei­nen und noch heu­te der Bewe­gung ver­schrie­ben sind. Am Tag des offe­nen Denk­mals sind die Gebäu­de, betrie­ben von der Ufer­stu­di­os GmbH, in ihrer heu­ti­gen Nut­zung als Recher­che- und Pro­duk­ti­ons­ort für zeit­ge­nös­si­schen Tanz zu erkunden. 

  • Sams­tag Öff­nungs­zeit: 10–18 Uhr
  • Füh­rung: 11 Uhr, Treff­punkt: am Schorn­stein, Lea-Maria Kneisel
  • Sonn­tag Öff­nungs­zeit: 12–18 Uhr
  • Füh­rung: 15 und 17 Uhr, Treff­punkt: am Schorn­stein, Lea-Maria Kneisel

Überreste des Kurbades Luisenbad

Seit vie­len Jah­ren schlum­mern die Über­res­te des Kur­ba­des Lui­sen­bad in einem Wed­din­ger Hin­ter­hof. Hier spru­del­te einst die legen­dä­re Gesund­brun­nen­quel­le. Ende des 18. Jahr­hun­derts kurier­ten sich gicht­ge­plag­te Ber­li­ne­rin­nen und Ber­li­ner an die­sem Ort. Nach zahl­rei­chen Besit­zer­wech­seln schenk­te Köni­gin Lui­se dem Bad im Jahr 1809 ihren Namen; der Kur­ort an der Pan­ke erleb­te eine kur­ze Renais­sance. Ob sie jemals selbst von der Heil­quel­le getrun­ken hat, bleibt ein Geheimnis.

  • Sams­tag Vor­trag: Bau­en im denk­mal­ge­schütz­ten Bestand. 12 Uhr, Treff­punkt: vor der Biblio­thek, Robert Niess und Rebec­ca Chestnutt
  • Füh­rung: Vom Kur­bad zur Biblio­thek. Beginn: im Anschluss an den Vor­trag, Treff­punkt: vor der Biblio­thek, Mar­lies Mäder und Tho­mas Gärtner
  • Sonn­tag Füh­rung: wie Sa, 14 Uhr

Evangelische Stephanuskirche, Prinzenallee 3940

Die Kir­che (1902–04 von Adolf Bürck­ner) mit ihrem fast 80 m hohem Turm hält eini­ge Beson­der­hei­ten bereit, dar­un­ter Bil­der und Sta­tu­en ver­schie­de­ner Men­schen, die sich um die Reform der Kir­che, um Tole­ranz für die Viel­falt und um die Mensch­lich­keit ver­dient gemacht haben. In der Kir­che steht die ein­zi­ge Orgel der schle­si­schen Orgel­bau­er Schlag & Söh­ne, die in Ber­lin erhal­ten geblie­ben ist. Außer­dem hängt hier der größ­te Rad­leuch­ter Deutschlands. 

Sa/So: Öff­nungs­zeit: 12–18 Uhr mit Füh­rung nach Bedarf, das Team vom Freun­des­kreis Stephanus

Hutfabrik Gattel

Die Hut­fa­brik der Gebrü­der Richard und Max Gat­tel ist ein Bei­spiel für den indus­tri­el­len Auf­schwung in der Grün­der­zeit. 1933 wur­de die Fabrik zwangs­ver­kauft und die Nut­zung zu Wohn­zwe­cken umge­wid­met. Die Gebrü­der Gat­tel sowie ihre Ehe­frau­en, Ella Pin­thus und Anne­lie­se Hirsch, wur­den depor­tiert und umge­bracht. 1981 wur­de die Fabrik besetzt und gehört heu­te der Woh­nungs­bau­ge­nos­sen­schaft Prin­zen­al­lee. Rund 90 Men­schen leben hier in unter­schied­li­chen Wohn­for­men zusammen. 

Sams­tag Füh­rung: 14, 15, 16 und 17 Uhr, Treff­punkt: Ter­ras­se vor dem Hauscafé.

Aus­stel­lung: Geschich­te des Hau­ses. 14–18 Uhr, Ort: Hal­le im Erdgeschoss

Offe­nes Ate­lier: hand­ge­webt in ber­lin – Dag­mar Reh­se. 11–18 Uhr, Vor­füh­rung am Web­stuhl, Infor­ma­tio­nen über Webkurse

Sonn­tag Füh­rung: 11, 12, 13, 14, 15, 16 und 17 Uhr, Treff­punkt: Ter­ras­se vor dem Hauscafé

Aus­stel­lung: wie Sa, 11–18 Uhr

Offe­nes Ate­lier: wie Sa

Kolonistenhaus

Kolonistenhaus von 1782 und die Kolonie an der Panke

Das unschein­ba­re, ein­stö­cki­ge Kolo­nis­ten­haus wur­de 1782 als Teil der Kolo­nie hin­ter dem Gesund­brun­nen errich­tet und ist das ältes­te Bau­werk in die­sem Orts­teil. Eine Päch­ter­fa­mi­lie leb­te auf einer Grund­flä­che von 7 x 7 m und bau­te Obst und Gemü­se für das wach­sen­de Ber­lin an. Das Gebäu­de ver­mit­telt ein Bild von den schwie­ri­gen Lebens­be­din­gun­gen der armen Bevöl­ke­rung die­ser Zeit. Auf­grund der sehr ein­fa­chen Bau­wei­se sind nur weni­ge Ori­gi­nal­bau­tei­le erhal­ten, die restau­ra­to­risch frei­ge­legt wurden. 

  • Sams­tag Füh­rung: Zum Kolo­nis­ten­haus und sei­ner Geschich­te. 13.30 Uhr, Treff­punkt: Gar­ten, Mar­tin Hagemeier

Abspannwerk Christiania

Der Bewag-Stütz­punkt Chris­tia­nia wur­de 1928–29 nach Plä­nen von Hans Hein­rich Mül­ler in Anleh­nung an Schin­kels Back­stein­bau­ten im Auf­trag der Bewag errich­tet. Das Gebäu­de wur­de 1977 zu einem Büro­haus umge­baut und stand ab 1997 leer, bis 2005 das Pro­jekt Kul­tur­wirt­schaft­li­ches Zen­trum Chris­tia­nia sei­ne Arbeit auf­nahm. Wo frü­her Trans­for­ma­to­ren stan­den, haben seit­her Künst­ler und Unter­neh­men aus Berei­chen der Krea­tiv­wirt­schaft ein neu­es Zuhau­se gefunden. 

  • Sa 13 Uhr: Füh­rung mit Hol­ger Rasche von Kul­tur­wirt­schaft Chris­tia­nia‚ Oslo­er Stra­ße 16–17

Die Wohnanlage Afrikanische Straße von Ludwig Mies van der Rohe

Die Häu­ser der Wohn­an­la­ge (Ent­wurf: Lud­wig Mies van der Rohe, Bau­zeit: 1925–27) ergän­zen die Block­rän­der der benach­bar­ten Sied­lung Jung­fern­hei­de (Ent­wurf: Her­mann Dern­burg, Bau­zeit: 1920–22). Wir schil­dern Neu­es aus unse­rer For­schung zur Ideen‑, Bau‑, Sozial‑, Land­schafts- und Wirt­schafts-Geschich­te von Sied­lung und Wohn­an­la­ge, zur Vor­nut­zung als Schieß­plät­ze, zum benach­bar­ten NS-Schul­gar­ten, zur frü­hen Afri­ka-Zuschrei­bung am Ort und über Bezü­ge zu ande­ren Bau­ten, Räu­men, Bil­dern und Medien.

Sams­tag Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung: Hart an der Gren­ze – Wohn­an­la­ge an der Afri­ka­ni­schen Stra­ße und Sied­lung Jung­fern­hei­de. 12–14 Uhr, Treff­punkt: Gemein­de­saal der Kaper­na­um-Kir­che, See­str. 35, anschlie­ßend Rund­gang durch Sied­lung und Wohn­an­la­ge, Anmel­dung erfor­der­lich bis 8. Sep.

Sonn­tag Rund­gang: Hart an der Gren­ze – Wohn­an­la­ge an der Afri­ka­ni­schen Stra­ße und Sied­lung Jung­fern­hei­de. 12 Uhr, Treff­punkt: Am Kiez­haus Agnes Rein­hold, Afri­ka­ni­sche Str. 74, Anmel­dung erfor­der­lich bis 8. Sep.

Kon­takt: Jörg Prei­sen­dör­fer, Tel. 0152–35 86 79 01, For­schungs­pro­jekt Mies van der Rohe Sied­lung
[email protected]


Alle Ver­an­stal­tun­gen, alle Adres­sen, auch für die Anmel­dung, bit­te online über­prü­fen (Ände­run­gen kön­nen sich kurz­fris­tig erge­ben). Web­sei­te des Denk­mal­tags: www.tag-des-offenen-denkmals.de

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

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