Nun wird der Lockdown verlängert, und niemand weiß, wann es wirklich wieder los geht mit Bars, Cafés und Restaurants. Derweil finden die Gastronomen neue, kreative Lösungen – aus der Not heraus geboren. Wir haben uns im Wedding umgehört und umgesehen.
Ein großer Weihnachtsmarkt
Der ganze Wedding scheint sich gerade in eine Art Weihnachtsmarkt zu verwandeln. Angefangen beim Schraders, das einen „Christmasmarket to go“ anbietet. Natürlich mit Bratwurst, Cider und Glühwein/Glögg. Im Malör in der Bellermannstraße 98 wird an diesem Wochenende mit einem Fensterladenverkauf von Crêpes und Glühwein experimentiert. Und auch die Speisekammer an der Ecke Soldiner/Prinzenallee und das Freysinn in der Jasmunder/Usedomer Straße versuchen sich im Außerhausverkauf von Glühwein (hier die ganze Übersicht).
Optimismus und Waffeln
Wir haben Gastronomen im Afrikanischen Viertel gefragt, wie sie diesen Lockdown erleben. Der Betreiber des Café Tara an der Müllerstraße 113a hat gut 50 Prozent weniger Umsatz als vorher. Womit man ihm helfen kann? „Kauft Kuchen, den habe ich immer da!“ Der Schokoladenkuchen ist der absolute Renner. Seinen Optimismus verliert der Ägypter so schnell jedenfalls nicht.
Im italienischen Wein- und Feinkostladen Mercatino hat Betreiber Emanuel gerade das 25-jährige Jubiläum gefeiert. „Jetzt halten mir die Stammkunden aus all den Jahren die Treue und kaufen viele Lebensmittel bei mir“, freut sich der Grieche. Auch der Wein, die leckeren mediterranen Produkte und das Olivenöl (9,50 Euro), das seine Eltern auf Kreta herstellen, sind beliebt im Kiez an der oberen Müllerstraße.
Das 4te Zimmer, eigentlich die Erweiterung eines Event-Caterers in der Transvaalstraße 11, setzt weiterhin auf die berühmten Stullen aus aller Welt. Die raffiniert belegten Brote gibt es mittwochs bis sonntags von 11 bis 17 Uhr und lohnen auch den weitesten Weg.
Das Eiscafé Kibo (Transvaalstr. 13) setzt jetzt auch auf Suppen, Flammkuchen und andere herzhafte Gerichte. Was es gibt, steht immer auf den Tafeln vor dem Café. Schließlich arbeiten jetzt viel mehr Weddinger von zu Hause aus und brauchen etwas Warmes zum Mittag.
Das Familiencafé Zaunkönig hat seinen mobilen Außenstand auf die Lüderitzstraße gestellt und versorgt die Passanten mit belgischen Waffeln und Kuchen. Womit kann man ihnen helfen, Umsatz zu machen? Ganz einfach, so Betreiber Sebastian: „Kauft auch Kaffee und Heißgetränke!“ Na, das lässt man sich im kalten Winter doch nicht zwei Mal sagen!
Und euer Lieblingscafé an der Ecke? Probiert es mal aus, mittags etwas zu essen zu holen, Kaffee und Kuchen am Nachmittag oder auch einen Glühwein. Auch kleine Käufe helfen!