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Paul Gerhardt Stiftspreis erstmals vergeben:
Gewinner ist das soziale Engagement

20. November 2023

Pre­mie­re für das Paul Ger­hardt Stift. Die Stif­tung hat zum ers­ten Mal ihren eige­nen Preis aus­ge­schrie­ben und am 9. Novem­ber drei plus einen Sie­ger geehrt. Der Preis soll die vie­len, eher klei­ne­ren Initia­ti­ven sicht­bar machen, sagt Pfar­rer Mar­tin von Essen. Unter den Preis­trä­gern ist auch die Initia­ti­ve Ukrai­ne Soli­da­ri­ty Bus, die unter dem Dach des Sport­ver­eins Roter Stern Ber­lin 2012 medi­zi­ni­sche Hilfs­gü­ter in die Ukrai­ne bringt.

Ukraine Solidarity Bus

Ukrai­ne Soli­da­ri­ty Bus gewinnt den vier­ten Preis. Foto: And­rei Schnell

Über­le­bens­groß und in Bron­ze gegos­sen blickt der Kir­chen­lied­dich­ter Paul Ger­hardt mit geneig­tem Kopf auf das Gesche­hen im Saal hin­un­ter. Heu­te, Don­ners­tag (9.11.), wird er Zeu­ge, wie das Stift, das sei­nen Namen trägt, zum ers­ten Mal einen Preis für sozia­les Enga­ge­ment ver­gibt. Ver­tre­ter von zehn nomi­nier­ten Ein­rich­tun­gen, Ver­ei­nen und Initia­ti­ven sit­zen im Saal, sind gespannt, ob sie einen drei Gewin­nerprei­se erhal­ten werden. 

Ers­te Über­ra­schung: Kurz­fris­tig hat das Stift ent­schie­den, einen Preis für den vier­ten Platz zu ver­ge­ben. Den erhält Ukrai­ne Soli­da­ri­ty Bus. Die Initia­ti­ve ist ver­bun­den mit dem Sport­ver­ein Roter Stern Ber­lin 2012, kann unter des­sen Dach Spen­den­be­schei­ni­gun­gen aus­stel­len. Der Ver­ein hat sei­ne Adres­se in der Lyn­ar­stra­ße 38. Durch­schnitt­lich ein­mal im Monat fährt der Soli­da­ri­täts­bus in die Ukrai­ne, um benö­tig­te Hilfs­gü­ter – in letz­ter Zeit vor allem medi­zi­ni­scher Bedarf – in das unter Krieg lei­den­de Land zu brin­gen. Die Hil­fe reicht zurück bis zum rus­si­schen Angriff im Febru­ar 2022. Dank Part­ner in der Ukrai­ne wis­sen die Hel­fer genau, was aktu­ell gebraucht wird. Ein gro­ßer Erfolg war die Spen­den­ak­ti­on für den Kauf eines gebrauch­ten, voll aus­ge­stat­te­ten Kran­ken­wa­gens. Für den Kauf sam­mel­te die Initia­ti­ve im Som­mer die­ses Jah­res 13.500 Euro. Im Okto­ber fuhr das Team den Kran­ken­wa­gen nach Saporischschja.

Preisträger Platz 1 bis 3

Das Saxo­phon­quar­tett “First Ladies” spielt bei der Preis­ver­lei­hung. Foto: And­rei Schnell

Tusch – nein, aus Radio und Kino bekann­te Melo­dien gespielt vom Saxo­phon­quar­tett “First Ladies”. Die vier Frau­en spiel­ten zwi­schen den Ver­lei­hun­gen und Lau­da­ti­en. Der Dra­ma­tur­gie des Abends fol­gend sei­en hier die Preis­trä­ger in umge­kehr­ter Rei­hen­fol­ge genannt. Mit dem drit­ten Preis (2500 Euro) wur­de einePau­se e.V. aus Lich­ten­berg geehrt. Der Ver­ein bie­tet eine Ver­sor­gung schwer­kran­ker Kin­der an, damit deren Eltern eine Aus­zeit erhal­ten. “Initia­ti­ve für ein Kurz­zeit­wohn­haus für jun­ge Men­schen mit Behin­de­rung in Ber­lin”: So beschreibt die Eltern­in­itia­ti­ve auf ihrer Web­sei­te ihr Ehren­amt. Der zwei­te Preis (5000 Euro) ging an das Bran­den­bur­ger Infor­ma­ti­ons- und Begeg­nungs­zen­trum Königs­hei­de (IBZ). Das IBZ küm­mert sich um die Auf­be­wah­rung, Samm­lung und Erfas­sung der Geschich­te des ehe­mals größ­ten Kin­der­hei­mes der DDR. Königs­hei­de liegt an der Stra­ße Süd­ost­al­lee im Orts­teil Nie­der­schö­ne­wei­de. Ers­ter Preis­trä­ger (10.000 Euro) ist der Ver­ein Freun­de fürs Leben aus Alt-Mit­te. Freun­de fürs Leben infor­mie­ren sich über Sui­zid und Depres­sio­nen, um die Signa­le zu ken­nen und Hil­fe­ru­fe bes­ser deu­ten zu können.

Paul Gerhardt Stiftspreis

Wäh­rend der Ver­lei­hung beton­te Mode­ra­tor Thors­ten Witt­ke (bekannt von Radio Paradi­so), dass nicht Sie­ger und Ver­lie­rer im Vor­der­grund ste­hen sol­len, son­dern sich alle als Gewin­ner füh­len sol­len. Auch, wenn Preis­trä­ger gekürt wur­den. Mit ande­ren Wor­ten: Das sozia­le Enga­ge­ment soll­te unterm Strich der Gewin­ner sein. Auch Pfar­rer Mar­tin von Essen, einer von zwei Vor­stän­den des Paul Ger­hardt Stifts, über­reich­te am Ende der Ver­an­stal­tung allen zehn Nomi­nier­ten ein sym­bo­li­sches Geschenk. 

Zweck des neu­en Stifts­prei­ses sei es, den vie­len klei­nen Initia­ti­ven, die wenig Öffent­lich­keit haben, die­se zu geben, sagt Pfar­rer Mar­tin von Essen. Die Stif­tung ist Gesell­schaf­ter der PGS Sozia­les gGmbH, die eine Kita, das Ser­vice­woh­nen für Senio­ren, das Refu­gi­um für Geflüch­te­te und das Zukunfts­haus mit dem Fami­li­en­zen­trum betreibt. Laut Sat­zung ist es einer der Stif­tungs­zwe­cke, die Wohl­fahrt zu för­dern. Mit dem neu­en Stifts­preis soll über das Gelän­de Mül­lerstra­ße 56–58 hin­aus Gutes in Ber­lin und Bran­den­burg unter­stützt wer­den. 45 sozia­le Ein­rich­tun­gen hat­ten sich um den neu­en Preis beworben.

Der Scheck für die Initia­ti­ve Ukrai­ne Soli­da­ri­ty Bus. Foto: And­rei Schnell
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Der Text ent­stand in Zusam­men­ar­beit mit der Wed­din­ger All­ge­mei­nen Zei­tung (–> E‑Paper), der gedruck­ten Zei­tung für den Wed­ding. Autor ist And­rei Schnell.

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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