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Ungebremstes Wildbaden im Plötzensee

12. August 2020
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Wildbaden: Räder in der Uferböschung, Zaun ist kein Hindernis - Foto: Andrei Schnell
Foto: A. Schnell

Jeden Som­mer wird der Plöt­zen­see belieb­ter bei Alt und Jung. Der Zaun und ein paar Schil­der wei­sen auf das Bade­ver­bot außer­halb des Strand­bads hin, doch an Som­mer­ta­gen sind hun­der­te Men­schen an den Ufer­bö­schun­gen oder im Was­ser zu beob­ach­ten. Der See ächzt unter einer Über­nut­zung, zuneh­men­dem Par­ty­tou­ris­mus und außer Kon­trol­le gera­te­ner Ver­mül­lung. Wir haben wich­ti­ge Punk­te auf­ge­lis­tet, die das ille­ga­le Baden betreffen. 

Was gegen das Wildbaden spricht

1) Was vie­le nicht wis­sen oder groß­zü­gig „über­se­hen“: Der See ist mit sei­nen Ufer­be­rei­chen Teil des Land­schafts­schutz­ge­bie­tes Reh­ber­ge, ein­zig­ar­tig in Ber­lin-Mit­te. Land­schafts­schutz­ge­bie­te die­nen vor­ran­gig der Erhal­tung eines intak­ten Natur­haus­hal­tes, sie sind auf­grund ihres beson­de­ren Land­schafts­bil­des oder für die Erho­lung des Men­schen als Schutz­ge­bie­te aus­ge­wie­sen. Sie müs­sen vor Beein­träch­ti­gun­gen, die den Cha­rak­ter des Gebie­tes ver­än­dern oder dem Schutz­zweck wider­spre­chen, bewahrt wer­den. Um dort sie­deln­de Tier- und Pflan­zen­ar­ten nicht zu stö­ren, darf bei­spiels­wei­se am Plöt­zen­see nicht wild geba­det wer­den. Ein­zi­ge Aus­nah­me ist das ein­tritts­pflich­ti­ge Strand­bad Plöt­zen­see. Ein 2010 auf­ge­stell­ter Zaun mit Hin­weis­schil­dern lässt am Schutz­sta­tus die­ses Gebie­tes kei­nen Zweifel.

2) Doch die­ser Zaun, zusätz­lich auf­ge­stell­te Bau­zäu­ne an der Abbruch­kan­te sowie die Ufer­mau­ern an der Pro­me­na­de wer­den an schö­nen Som­mer­ta­gen tau­send­fach über­wun­den, fast das gesam­te Ufer des sie­ben Hekt­ar gro­ßen Sees wird dann zer­tram­pelt und als Natur­strand ange­se­hen. Das Ord­nungs­amt ist laut einer Aus­sa­ge des Bezirks­amts aus dem Jahr 2014 nicht für das Ein­hal­ten des Bade­ver­bots zustän­dig. Wild­ba­dern dro­hen also kei­ne Sanktionen.

3) Regel­mä­ßig ertrin­ken im Som­mer Baden­de, die nicht im von Bade­meis­tern beauf­sich­tig­ten Abschnitt des Strand­bads schwim­men. Zuletzt war das am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de der Fall; ein 35-jäh­ri­ger Mann konn­te zwar reani­miert wer­den, ver­starb jedoch spä­ter im Krankenhaus.

4) Die Über­nut­zung des Ufers nimmt den hier brü­ten­den Vögeln den Rück­zugs­raum. Die Ufer­kan­te brö­ckelt immer wei­ter ab und wird immer gefähr­li­cher. Es gibt immer mehr Algen, dafür immer weni­ger Uferpflanzen.

5) Rück­sichts­los und ego­is­tisch wer­den der Ufer­be­reich, die Wege und die angren­zen­den Zonen zudem immer mehr zuge­müllt. Nach hei­ßen Som­mer­näch­ten erstickt das Umfeld des Plöt­zen­sees an Plas­tik, Grill­gut und Geträn­ke­ver­pa­ckun­gen. Die Papier­kör­be kön­nen die Men­gen nicht mehr fas­sen. Bis der Müll ent­sorgt wird, bedie­nen sich Wasch­bä­ren und Vögel dar­an und ver­tei­len den Unrat weiträumig.

Wer räumt den Müll der Bader weg? - Foto: Andrei Schnell
Foto: And­rei Schnell

Warum manche Menschen den Plötzensee illegal nutzen

1) Der Plöt­zen­see ist das ein­zi­ge natür­li­che und natur­na­he Bade­ge­wäs­ser in Berlin-Mitte.

2) Für das Strand­bad Plöt­zen­see muss Ein­tritt gezahlt wer­den (der­zeit 6 Euro, ermä­ßigt 3 Euro). Man­chen Men­schen ist das zu teu­er; außer­dem gel­ten bestimm­te Bade­zei­ten – so kann spät­abends und nachts dort nicht mehr geba­det wer­den. An war­men Tagen ist zudem mit einer War­te­zeit an der Kas­se zu rech­nen. Wer also nur kurz ins küh­le Nass sprin­gen will, fühlt sich davon abgeschreckt.

3) Ande­re, grö­ße­re Bade­seen ohne Ein­tritt sind etwas wei­ter ent­fernt (z.B. der Flug­ha­fen­see oder der Tege­ler See). Für man­che Baden­de ist der Plöt­zen­see ein­fach beque­mer und nah zu erreichen.

4) Der 1,40 Meter hohe Zaun ist nicht wirk­lich ein Hin­der­nis, er hat für die Baden­den allen­falls sym­bo­li­schen Wert. Außer­dem laden die stei­ner­nen Ufer­mau­ern an der Ost­sei­te vie­le zum unkom­pli­zier­ten Sprung in den See ein.

5) Mit einer Stra­fe muss nicht gerech­net wer­den; auch wird nie­mand von ande­ren Besu­chern auf das Fehl­ver­hal­ten angesprochen.

Landschaftsschutzgebiet braucht echte Berliner. - Foto: Andrei Schnell
Foto: And­rei Schnell

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18 Comments

  1. Die­ser gan­ze Plöt­zen­see­seit ist von Schild­bür­ger­haf­tig­keit auch nicht mehr zu übertreffen.
    Da ist ein Strand­bad dass 8€ am Tag (viel mehr als die öffent­li­chen Bäder) kos­tet und von Pri­vat­per­so­nen gepach­tet wird. Es wird ins Was­ser gepisst, der hal­be Ufer­be­reich ist mit künst­li­chem Sand auf­ge­schüt­tet, alle baden mit Son­nen­creme am Kör­per und weis der Teu­fel was das alles für Aus­wir­kun­gen auf den See hat.

    Und dann gibt es so eine klei­ne Eli­te an Leu­ten die jetzt auf ein­mal sagt: Oh aber am Ufer müs­sen wir die tol­len Vogel­brut­stät­ten beschüt­zen. Dabei bal­lert neben­an die Auto­bahn einer Mil­lio­nen­me­tro­po­le vor­bei und außer­dem ist es ja ohne­hin ein unmög­li­ches Unter­fan­gen die Ber­li­ner davon abzu­hal­ten die Ufer­stel­len im Som­mer zu nutzen.

    Es ist schon immer Gang und Gebe dass Leu­te hier an Seen baden und irgend­ei­ne Kunst, Haiflos­sen­kam­pa­gne ändert dar­an genau so wenig wie an Ertrinkenden.

    Kei­ne Ahnung eh, aber für mich macht das alles null sinn, ganz ehrlich.

  2. „Ent­we­der man setzt das Natur­schutz­ge­biet an die­ser Stel­le wirk­lich durch …“

    Der Plöt­zen­see ist mit­nich­ten ein Natur­schutz­ge­biet, son­dern hat im Ver­bund mit den Reh­ber­gen den Sta­tus eines Land­schafts­schutz­ge­biets. Anders als in einem NSG ist das Ver­las­sen der Wege, auch das Baden, in einem LSG grund­sätz­lich zulässig.

    Grund­la­ge des Bade­ver­bots* ist nicht Bun­des­recht, son­dern die Ber­li­ner Grün­flä­chen­ver­ord­nung. Danach kön­nen bestimm­te Nut­zun­gen per Ver­wal­tungs­akt unter­sagt wer­den, z.B. auch Ball­spie­le auf Wiesenflächen.
    Baden könn­te auch erlaubt werden …

    *: Genau­ge­nom­men gibt es kein Bade­ver­bot IM See, son­dern ledig­lich ein Ver­bot, ihn über die gesperr­ten Ufer­be­rei­che zu errei­chen. Wer drin ist, ist den Schwim­mern des Frei­ba­des recht­lich gleichgestellt.

    • Ja es juckt aber nie­man­den was recht ist und was nicht. Das ist eine Stadt und leu­te wer­den die natur so nut­zen wie sie es für rich­tig emp­fin­den und nicht wie irgend­ein büro­krat es für rich­tig hält

  3. Ich glau­be, es wäre am bes­ten, wenn ein Drit­tel des gesam­ten Ufers als Bade­stel­le aus­ge­wie­sen wird. In die­sem Drit­tel soll­te die Knei­pe, das Strand­bad und die ande­ren Anlie­ger bereits ent­hal­ten sein.

    Die bei­den ande­ren Drit­tel soll­ten der Natur über­las­sen wer­den und stren­ger geschützt werden.

    Ich wür­de außer­dem alle zehn Meter ein Pla­kat an den Zaun hän­gen, auf dem die dort leben­den Tie­re abge­bil­det sind und dazu einen Satz wie: “Wir leben hier. Bit­te respek­tie­re unser Zuhause.”

  4. Ich woh­ne in der Nähe und gehe auch regel­mäs­sig ins Plöt­zen­see schwim­men. Dabei habe ich mir lang­sam ange­wöhnt eine Plas­tik­tü­te mit­zu­neh­men um den Müll dort ein­zu­sam­meln. Wür­de mich freu­en, wenn ich noch mehr Unter­stüt­zer fin­de. Denn es ist wirk­lich grau­sam anzu­schau­en, wie der schö­ne Ufer in Müll erstickt. Außer­dem ein Druck auf Bezirks­amt wäre schön, damit Sie einen gro­ßen Müll­kon­tai­ner hin­stel­len (wie es der Fall in Tier­gar­ten ist).

    Viel­leicht orga­ni­sie­ren wir eine Sau­ber­keits­ak­ti­on. Wer dabei sein möch­te, kann mich ger­ne kontaktieren:
    [email protected]

  5. Hi,
    ich möch­te zu der Debat­te mal aus Sicht eines ger­ne baden­den beitragen:

    Ich woh­ne im Wed­ding (Nähe Leo) und bin Berufs­tä­tig. Ich habe kein Auto, son­dern bin mit Bahn und öffent­li­chen Unter­wegs. Ich muss sagen: der Flug­ha­fen­see kann natür­lich eine Alter­na­ti­ve sein, aller­dings ist er nicht wie behaup­tet fast genau­so schnell zu errei­chen (jeden­falls nicht für Men­schen die sich umwelt­freund­lich fort­be­we­gen). Ich möch­te ger­ne ein­fach 15 Minu­ten schwim­men gehen , dafür ist dann ins­ge­samt eine Stun­de Fahr­zeit nicht akzeptabel. 

    Wenn man dann den Plöt­zen­see zum Ziel hat und nur kurz schwim­men will, dann könn­te man natür­lich ins Frei­bad gehen. Gäbe es einen güns­ti­gen Fei­er­abend oder Kurz­zeit­ta­rif oder eine Dau­er­kar­te wür­de ich das machen, 6 € ist aber völ­lig über­zo­gen dafür. 

    Zwei­tens stellt sich die Fra­ge der Ver­hält­nis­mä­ßig­keit, wenn einer­seits die Schutz­wür­dig­keit der Natur behaup­tet wird, ande­rer­seits aber ein pri­va­ter Päch­ter mas­siv Geld machen darf indem er eine Sei­te kom­plett besetzt und da z.B. einen gro­ßen Cam­ping­platz ein­rich­tet, auf der ande­ren Sei­te ein Indus­trie­ha­fen, Indus­trie­ka­nal und eine fet­te Auto­bahn ste­hen (die ja auch Natur zer­stö­ren) und kein Meter für ein­fa­ches Schwim­men bereit­steht. Dazu die Boo­te und Stand-up Padd­ler die eben genau­so die Natur und Vögel stö­ren – wenn man das alles erlaubt ist es ein­fach unglaub­wür­dig dass aus­ge­rech­net nor­ma­les schwim­men nicht erlaubt sein soll.

    Drit­tens: Man soll­te zwi­schen baden­den und Fei­er­volk unter­schei­den, und eine lega­le und ver­nünf­ti­ge Mög­lich­keit für bei­de Grup­pen schaf­fen einen klei­nen Teil des Ufers zu nut­zen wäh­rend man den Rest dann ernst­haft schützt. Wenn man 10 Meter Strand schaf­fen und offi­zi­ell frei­ge­ben wür­de, dann wür­de mit eini­ger Sicher­heit sich das Baden dort kon­zen­trie­ren, und ernst­haf­te Bar­rie­ren an den ande­ren Stel­len könn­te auch ihre Wir­kung entfalten.
    Das ist nicht nur eine The­se, man sieht es an dem Nackt­ba­der­be­reich direkt neben dem Schwimm­bad: Dort war bis­her eine 1,5 m brei­te Stel­le an der man in das Was­ser gelan­gen konn­te, hin­ten eine Wie­se auf der Nudis­ten waren. Die­ses Jahr wur­de die Stel­le mit einem Zaun geschlos­sen – was war der Effekt? Die Baden­den waren gezwun­gen den Zaun irgend­wo zu über­win­den, und auf ein­mal wur­den dort gleich 20 Meter des Ufers regel­mä­ßig belegt.

    Men­schen gehen den Weg des gerings­ten Wider­stan­des, wenn man den also über­all gleich groß macht, wird das gan­ze Ufer genutzt. Ich glau­be kana­li­sie­ren statt kri­mi­na­li­sie­ren (und am Ende nicht kon­trol­lie­ren kön­nen) ist der ein­zi­ge ver­nünf­ti­ge Weg. Wenn man einen klei­nen Teil frei­gibt, dann kann wenigs­tens der Rest unver­sehrt bleiben.

  6. Das sind halt die Begleit­erschei­nun­gen, wenn man den ein­zi­gen Zugang zum See in die Hand eines pri­va­ten Unter­neh­mens legt.
    Natür­lich las­sen sich die Leu­te nicht davon abhal­ten, trotz­dem umsonst schwim­men zu gehen.

    • Um so höher müs­sen natür­li­che und künst­li­che Hin­der­nis­se geschaf­fen wer­den, die den (hof­fent­lich wei­ter­hin) uner­laub­ten Zugang ver­hin­dern und dem Natur­schutz Rech­nung tra­gen! Dies alles beglei­tet von einem erhöh­ten Ver­fol­gungs­druck und ent­spre­chen­den Buß­gel­dern! Nur weil eini­ge mei­nen, nach dem Pipi Lang­strumpf-Prin­zip leben zu kön­nen (ich mache mir die Welt, wie sie MIR) gefällt) und es gel­ten für sie die vor­han­de­nen Geset­ze nicht, ist dies kei­ne Legi­ti­ma­ti­on für aso­zia­les Verhalten!
      I.Ü. ist sozia­lis­ti­sches Gedan­ken­gut der Umwelt nicht son­der­lich zuträglich!

  7. Vie­len Dank an den Wed­ding­wei­ser, die­ses The­ma zu dis­ku­tie­ren. Die Kon­trol­le des Bade­ver­bo­tes und des Natur­schut­zes ist Auf­ga­be des bezirk­li­chen Ord­nungs­am­tes und wir sind durch­aus regel­mä­ßig vor Ort und haben auch schon eine hohe zwei­stel­li­ge Zahl an Ver­warn- und Buß­gel­dern aus­ge­spro­chen. Auch die Poli­zei ist regel­mä­ßig vor Ort. Und seit Neu­es­tem eine und bald hof­fent­lich zwei Naturschtutz-Ranger*innen des Stif­tung Natur­schutz. Die ers­ten Berich­te sind aller­dings sehr ernüch­ternd, denn auch ihnen wird sehr aggres­siv begeg­net. Aber es kann doch nicht sein, dass wir dort die Ber­li­ner Mau­er wie­der auf­bau­en müs­sen, damit die­ser beson­de­re Natur­ort respek­tiert wird. Die Sanie­rung des Plöt­zen­sees hat übri­gens Anfang der 2000er Jah­re meh­re­re Jah­re gedau­ert und mei­ner Erin­ne­rung nach mehr als 5 Mil­lio­nen Euro gekos­tet. Für Hin­wei­se, wie dort ein ein­ger­ma­ßen ange­mes­se­nes und zivi­li­sier­tes Ver­hal­ten der Besu­chen­den erreicht wer­den kann, wäre ich sehr dankbar.

  8. Ich gehe ab und zu übers Strand­bad schwim­men und habe mich schon oft über Leu­te auf stand up Boards oder in Boo­ten geär­gert, die so nah an die Vögel am Ufer ran­ge­fah­ren sind, bis die­se weg­ge­flo­gen sind. Fin­de ich jedes Mal schlimm

  9. Bekann­te, Freun­de und ich sehen es auch so, dass der Sta­tus Quo so nicht blei­ben darf. Natür­lich könn­te man dar­über nach­den­ken das Ufer in irgend­ei­ner Form zu öff­nen. Jedoch fin­de ich es bes­ser das bis­he­ri­ge Kon­zept des Natur­schut­zes wei­ter zu ver­fol­gen. Eine Auf­ga­be die­ser Linie wäre im Übri­gen ein Hin­ter­ge­hen der Wirt­schaft vor Ort: Päch­ter des Strand­ba­des oder der Boots­ver­leih müss­ten mit Ein­bu­ßen rech­nen oder gar ganz aufgeben.

    Die jet­zi­ge Situa­ti­on schä­digt Natur und setzt Men­schen­le­ben auf Spiel. Ich habe mich daher mit mei­nem Man­dat dafür ein­ge­setzt das Ufer bes­ser zu sichern. Hier der von mir ein­ge­brach­te Antrag: https://www.berlin.de/ba-mitte/politik-und-verwaltung/bezirksverordnetenversammlung/online/vo020.asp?VOLFDNR=10102

  10. Mich ärgert das zer­tram­pel­ter Ufer des Plöt­zen­sees auch. Aber wo Not ist, wächst das Ret­ten­de auch. 😉 Mitt­ler­wei­le hat sich ja im Strand­bad Plöt­zen­see abends eine leb­haf­te Par­ty­sze­ne eta­bliert. Ich den­ke, das wird etwas Druck von den ande­ren Ufern neh­men. Und dann las ich neu­lich, dass es jetzt im Reh­ber­ge­park zwei Frau­en als Natur­schutz-Ran­ger gibt, die Besu­cher auf Ver­stö­ße hin­wei­sen. Wer die Ran­ger stellt und ob sie auch Ord­nungs­gel­der ver­hän­gen dür­fen, weiß ich aber nicht.

  11. Dan­ke für den Bei­trag. Das zer­tram­pel­te Ufer ärgert mich auch jedes Mal, wenn ich dar­an vor­bei­kom­me. Gut fin­de ich den Vor­schlag von Susan­ne, einer­seits Alter­na­ti­ven auf­zu­zei­gen und ande­rer­seits Ver­bo­te durch­zu­set­zen. Als Alter­na­ti­ve für das nächt­li­che Baden ent­wi­ckelt sich ja mitt­ler­wei­le das Strand­bad. Durch die neue Bewirt­schaf­tung ist da abends immer etwas los. Gro­ße Par­ty und ich glau­be nicht, dass sie pünkt­lich um neun Uhr Schluss machen.
    Zur Durch­set­zung des Ver­bo­tes: Gab es nicht vor kur­zem den Hin­weis, dass jetzt zwei Frau­en als Natur­schutz-Ran­ger im Reh­ber­ge­park ein­ge­setzt wer­den? Kön­nen die Ord­nungs­gel­der verhängen?

  12. Hal­lo,
    ich kann nicht ver­ste­hen, dass man dies nicht ver­bie­ten kann und eine Straf­zah­lung bei Miss­ach­tung nicht durch­setz­bar ist.
    Wirk­lich schlimm. Bade­spass auf Kos­ten der Natur ist eine Schan­de. Man bräuch­te eine Art Naturschutzpolizei.
    Ich sel­ber habe noch nie am See geba­det, aber steht denn an den geschütz­ten Stel­len auf den Schil­dern ‘Baden verboten’ ?
    Oder viel­leicht gene­rell Ein­tritt für die Reh­ber­ge ver­lan­gen, um Auf­sichts­per­so­nal zu finanzieren?
    Hof­fent­lich bes­sert sich die Situation!!!
    Ist übri­gens auch schwie­rig, ande­re zurecht­zu­wei­sen. Vie­le gehen nach Ber­lin, um Spass und Frei­heit zu erfah­ren. Rück­sicht und Höf­lich­keit wird als uncool angesehen…

  13. Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten: 

    Ent­we­der man setzt das Natur­schutz­ge­biet an die­ser Stel­le wirk­lich durch – das wür­de dann bedeu­ten, dass der Bezirk vor Ort patroul­liert und Ord­nungs­gel­der an Unein­sich­ti­ge verteilt. 

    Oder man sieht ein, dass im dicht­be­wohn­ten Wed­ding ein zum Baden attrak­ti­ves, aber ver­bo­te­nes Natur­schutz­ge­biet nicht dau­er­haft durch­setz­bar ist, weil es den Nut­zungs­wün­schen der Bewoh­ner wider­spricht. Dann müss­te man sich hier vom Natur­schutz­ge­dan­ken ver­ab­schie­den und über eine robus­te­re Gestal­tung der Ufer­zo­ne nach­den­ken – sowie über eine täg­li­che Pfle­ge und Rei­ni­gung des Uferbereiches.

    • “Oder man sieht ein, dass … nicht dau­er­haft durch­setz­bar ist, weil es den Nut­zungs­wün­schen der Bewoh­ner widerspricht.”

      Dies bedeu­tet doch ein wei­te­res Mal ein Ein­kni­cken vor den Wün­schen eines Teils der Gesellschaft! 

      Nein – die Umwelt­schutz­be­lan­ge soll­ten wei­ter hoch gehal­ten wer­den. Ein Groß­teil der (ein­hei­mi­schen) Bevöl­ke­rung ist näm­lich kei­nes­wegs damit ein­ver­stan­den, dass der Plöt­zen­see zum Hot­spot der unter­neh­mungs­lus­ti­gen und fei­er­wü­ti­gen Jugend aus ganz Ber­lin wird. 

      Ergo MUSS die akti­ve Durch­set­zung des Natur­schutz­ge­dan­kes mit allen Mit­teln (ins­bes. ent­spre­chend hoher Stra­fen) befür­wor­tet werden.

      Ich fra­ge mich allen Erns­tes, ob es die glei­chen fei­ern­den Leu­te sind, die sonst bei FFF die Schu­le schwänzen!

      Ande­rer­seits hält sich mein Mit­leid aber durch­aus in Gren­zen, wenn – ver­mut­lich besof­fe­ne und an Selbst­über­schät­zung lei­den­de Tes­to­ste­ron­bom­ber – aus­ser­halb der bewach­ten Zone bewei­sen, dass sie nicht schwim­men können…

  14. Guten Mor­gen, ihr Alle,

    ich per­sön­lich den­ke, dass Wild­ba­den für die Baden­den sel­ber gefähr­lich ist, sie­he den Toten letz­ten Samstag.
    Außer­dem ist der See auf der ande­ren Sei­te der Bade­an­stalt ein Natur­schutz­ge­biet, was durch das wil­de Baden zer­stört wird. Im Früh­jahr brü­ten dort Vögel, wir haben sogar schon Rei­her dort beobachtet. 

    Ich den­ke, der Flug­ha­fen­see eig­net sich tat­säch­lich viel bes­ser für frei­es Baden, ich habe den See in mei­ner Schul­zeit viel besucht. 

    Wiki­pe­dia schreibt: “Der Zugang zum See ist von der öst­li­chen Sei­te, von der Otis­stra­ße aus kom­mend, mög­lich. Ein wei­te­rer Weg führt von der Sei­del­stra­ße längs der Grund­stücks­gren­ze der JVA Tegel und dann ca. 500 Meter durch den Wald. An bei­den Zugän­gen fin­det man meh­re­re Parkplätze.”
    Auf der Ber­lin Sei­te steht: “Nörd­lich des Sees liegt ein brei­ter Sand­strand, der zum Son­nen­ba­den und Ent­span­nen ein­lädt. Auch Ang­ler erfreut das fisch­rei­che Gewässer. ”

    Mit dem Fahr­rad ist man vom Leo­pold­platz fast genau­so schnell am Flug­ha­fen­see wie am Plötzensee. 

    Auf jeden Fall wün­sche ich allen einen erhol­sa­men Badespaß!
    Susanne

  15. Zu all den genann­ten Zer­stö­run­gen kommt auch noch der uner­träg­li­che Lärm aus zig Boxen, die alle im Rah­men des “Par­ty­tou­ris­mus” mit­ge­schleppt werden.
    Zuerst wum­mert es aus der einen Ecke, dann fängt die zwei­te Grup­pe an usw. usf.
    Die­se akus­ti­sche Umwelt­ver­schmut­zung ist nahe­zu gleich mit all dem Dreck und der Zer­stö­rung, den die Baden­den hinterlassen.
    Spä­tes­tens ab mit­te April ist es am See nur noch wider­lich und ich könn­te regel­mä­ßig im Strahl kotzen..

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