Wenn man lange an einem Ort lebt, empfindet man diesen irgendwann ganz selbstverständlich als Heimat. Den Wedding können nur die wenige seiner Bewohnerinnen und Bewohner als Geburtsort angeben, dieser Stadtteil ist schon immer ein Ort der Einwanderung und des Transits gewesen. Wieder andere Berliner sind hier auch nur geboren, weil sich viele Krankenhäuser im Wedding befinden, und haben nie im Stadtteil gewohnt. Der Zugezogenenatlas 2016 weist für den Wedding aus, dass über die Hälfte seiner Bewohner nicht in Berlin geboren ist – nur rund um den Schillerpark lag die Quote der Ur-Berliner etwas höher. So verwundert es nicht, dass auch die meisten der Redaktionsmitglieder beim Weddingweiser nicht aus der Region Berlin-Brandenburg stammen. In unserer Serie berichten wir von unseren Herkunftsorten – und warum wir in unserem Stadtteil Wurzeln geschlagen haben. Heute: weg vom Prenzlberg
Schlagwort: Prenzlauer Berg
Warum wir (manchmal) nach Prenzlauer Berg fahren
Mitte ist Schitte, Prenzlberg ist Petting. Real Sex is only Wedding. Wahre Worte, die das PrimeTime-Theater als Text zu seiner Erkennungsmelodie verwendet. Doch manchmal kann einem die raue Wirklichkeit unseres gnadenlos ehrlichen Wedding zu viel sein. Wie erholsam und gesittet geht es hingegen in unserem Nachbarstadtteil Prenzlauer Berg zu! Und geben wir es offen zu: Manchmal lassen sich dort einfach Dinge entdecken, die es im Wedding so nicht gibt. Wir haben unsere Leserinnen und Leser gefragt, aus welchen Gründen sie in den Nachbarstadtteil fahren – müssen oder wollen. Die Online-Zeitung Prenzlauer Berg Nachrichten hat übrigens die gleiche Frage an ihre Leser gestellt…
Wo Weddinger Kinder Tiere erleben können
Warum lange aufs Land fahren, wenn es doch auch in der Großstadt jede Menge Tiere zu erleben gibt? Von Wildschweinen über Geflügel bis hin zu Ponys leben auch bei uns im Wedding oder in unmittelbarer Nachbarschaft viele Tiere, die auf Kinder eine große Faszination ausüben. Und es muss auch nicht immer der Zoo sein…
Mauerpark – geschenkt!

Gehört der Flohmarkt am Mauerpark zum Wedding? Auf dem Papier ist das Gebiet rund um den Biergarten Mauersegler und den Flohmarkt seit langem Brunnenviertel. Doch das weiß fast niemand und das fühlt sich auch nicht so an. Der „gefühlte Wedding“ endet natürlich gleich hinter den Häusern in der Wolliner- und der Graunstraße. Flohmarkt am Mauerpark, Touristen, Mauersegler, Blumenladen – alles Prenzlauer Berg. Ab sofort stimmt das Bauchgefühl. Bye, bye Mauerpark!
Autos können wieder durch Gleimtunnel fahren

Nach einem Ortstermin von Bezirks- und Landespoltikern am 3. Januar wurde die Wiedereröffnung des Gleimtunnels für den 13. Januar vorbereitet. Bei einem Unwetter am 27. Juli war der Gleimtunnel, der eigentlich eine 130 Meter lange Bahnunterführung mit 80 denkmalgeschützten, gusseisernen Säulen ist, überflutet worden. Dutzende geparkte Autos wurden durch die Wassermassen zusammengeschoben.
Bahnhöfe im Wedding: Bornholmer Straße
Ein eigenartiges Schauspiel unter der Bösebrücke. Zwei rot-gelbe S‑Bahnen fahren nebeneinander, nur für ein paar Sekunden, so dicht, dass sich die Fahrgäste zuwinken könnten, doch trennt eine Betonmauer sie voneinander. Alle anderthalb Minuten wird bei der einen Bahn die Türschließung betätigt, und etwas zu schnell für die enge Kurve fährt sie auch. Die andere hingegen fährt am Bahnsteig ohne Halt vorbei. Die Züge nehmen unterschiedliche Richtungen, eine verschwindet im Ostteil, die andere im Westteil Berlins. Die Episode zeigt: unter all den Absurditäten, die die Teilung der Stadt ab 1961 mit sich brachte, nahm der Bahnhof Bornholmer Straße eine herausragende Stellung ein.
Jülicher Straße: Die Um-Leid-ung
Einige Straßen in Gesundbrunnen und Prenzlauer Berg verändern sich. Ihr Kopfsteinpflaster sind sie schon los, ab Juni wird es auch noch laut. Dann wird an der Bösebrücke an der Bornholmer Straße gebaut, der Verkehr durch Wohngebiete umgeleitet. Anwohner fordern jetzt vehement ein Mitspracherecht bei der Planung.
Wedding-Jahresrückblick Februar 2014: Lästergold
Alle zwei Tage öffnet sich hier im Weddingweiser ein satirisch-literarisches Monatstürchen in das vergangene Jahr mit der Weddinger Lesebühne Brauseboys. Alle Texte werden nach Erscheinen auf der Seite “Weddingrückblick” gesammelt.
FEBRUAR 2014
Lästergold – Olympia im Wedding (von Frank Sorge)
Wenn schon die Zuschauerränge in Sotschi leerbleiben, sind ja vielleicht auch Quotenplätze vor dem Fernseher frei. Dann kann ich den ja mal einschalten, bevor das gar keiner guckt.
Der Wedding-Jahresrückblick der Brauseboys: Januar 2014
Ab dem 8.12. öffnet sich hier im Weddingweiser alle zwei Tage ein satirisch-literarisches Monatstürchen in das vergangene Jahr mit der Weddinger Lesebühne Brauseboys. Alle Texte werden nach Erscheinen auf der Seite “Weddingrückblick” gesammelt.
JANUAR 2014
Zuwanderung & Abspaltung (von Volker Surmann)
Die Nachrichten überschlagen sich: In Kiew erreichen die Maidan-Proteste neue Höhepunkte, prorussische Separatisten wollen die Krim abspalten und eine eigene Republik gründen, in Deutschland tobt die Zuwanderungsdebatte. Der folgende Dialog versucht, diese Konflikte, nun ja, zu illustrieren: