Zumindest ein wenig Natur ist im September an die Ufer des Plötzensees zurückgekehrt. Auf 45 Metern Länge hat der Bezirk am südöstlichen Rand des Weddinger Sees 300 Gewächse nachgepflanzt. Teich-Binse, Schilf und Sumpf-Segge sollen bei der Renaturierung des Ufers helfen. Das Amt wählte die Stelle nahe einem Spielplatz aus, weil das unerlaubte Baden das Ufer an dieser Stelle erheblich zerstört hatte. Die Wildbader haben den Hang deutlich sichtbar beschädigt.
“Die hier lebenden Pflanzen wurden niedergetreten und konnten sich auf dem stark verdichteten Boden nicht wieder neu ansiedeln”, teilt der Bezirk mit. Nun soll durch die Pflanzaktion eine naturnahe Vegetation zurückkehren. 36.000 Euro kostete die Renaturierung, wobei der größte Anteil davon auf einen neuen Zaun und auf einen zum Wasser hin ausgerichteten Schutz vor Tierbissen und neuer Bäume entfällt. Ziel ist, dass Röhricht zurückkehrt, “ein wertvolles Refugium für Wasservögel, Libellen, Amphibien und andere Tiere”, wie das Amt mitteilt. Das Röhricht „trägt auch zur Reinigung und Sauerstoffversorgung des Wassers bei.‟
Achtung: Allgemeinverfügung
Damit im nächsten Jahr die Badesaison die junge Natur nicht wieder zerstört, hat der Bezirk eine Allgemeinverfügung erlassen. Seit dem 17. September darf das Ufer des Plötzensees nur noch am Strandbad betreten werden. “Als Uferbereich gelten in den Abschnitten jeweils die Landflächen zwischen der parallel zum Uferweg verlaufenden Einfriedung und der Uferlinie sowie der unter Wasser liegende Grund des Sees in einer Breite von drei Metern von der Uferlinie.” Aufgrund der Allgemeinverfügung wird es künftig verstärkte Kontrollen durch das Ordnungsamt geben und es werden mehr Bußgelder verhängt werden, teilt der Bezirk mit.
Der Text stammt aus der Weddinger Allgemeinen Zeitung (–> E‑Paper), der gedruckten Zeitung für den Wedding. Geschrieben wurde er von Andrei Schnell. Wir danken dem RAZ-Verlag!
Plötzensee: “Übernutzung gepaart mit Ignoranz” – eure Meinungen
Lesermeinung zum Plötzensee: Doppelmoral an der Uferzone
Hallo
genau an der Stelle hatte ich an einem frühen Morgen ein schönes Erlebniss… nach dem Einkauf bei Aldi auf dem Rückweg überflog mich ein Turmfalke … ein paar Meter weiter setzte er sich auf einem Ast nieder und ich nahm mir die Zeit ihn eine ganze Weile zubeobachten… Vielleicht sollten es die Erlebniss orientierte Jugend von Heute auch mal so etwas versuchen anstelle von sinnloser Zerstörung der Natur an dieser Stelle , die dem Steuerzahler unnötige 36000 gekostet hat … anstatt ständig wie ein Junkie auf das Wischfon starren öfters mal den Blick nach vorne in die Natur richten.…
in diesem Sinne