Die aus dem letzten Jahr bekannte Kampagne Haialarm am Plötzensee geht in die zweite Runde. In diesem Jahr soll der Hashtag #haialarmplötzensee auf Instagram und Co. Wellen schlagen. Ziel ist erneut, die Menschen dafür zu gewinnen, die Ufer des Weddinger Haussees zu schonen. Die Kritiker fordern eine Möglichkeit zum kostenfreien Schwimmen am See.
Für Instagram: Stadträtin Dr. Almut Neumann mit Haialarm-Kampagne. Foto: Andrei Schnell.
Rahmen aus festem Metall. Eine Beschichtung, von der sich Graffitis relativ leicht abwaschen lassen. Die Betonfüße fest im Boden verankert. So präsentiert sich die Kampagne Haialarm am Plötzensee in diesem Jahr. Zwei Rahmen mit Verweis auf die Webseite berlin.de/haialarm-ploetzensee hat der Bezirk am Plötzensee aufgestellt. Und dabei nicht mit denen gerechnet, die keine Mühen scheuen, die Rahmen trotz aller Vorsichtsmaßnahmen innerhalb einer Woche zu beseitigen.
Den ersten Rahmen hatte das Grünflächenamt am 8. August in der Nähe der Steintreppe errichtet. Der Fotorahmen sollte Besucher ermuntern, sich dort zu fotografieren und die Bilder unter dem Hashtag #haialarmplötzensee in soziale Medien hochzuladen. “Das Bezirksamt will so die Reichweite der Hai-Alarm-Kampagne weiter steigern, damit sich noch mehr Menschen für den Natur- und Klimaschutz am Plötzensee einsetzen”, teilt der Bezirk mit. Die Sache mit den Fotos werden alle, die sich für Uferschutz interessieren, nun etwas umständlicher ohne Fotorahmen machen müssen.
Andere finden die Hai-Kampagne “nur lächerlich”. Zum Beispiel Denis Godbersen. Er hat am Sonnabend, 12. August, eine Kundgebung organisiert und fordert freies Schwimmen von der Steintreppe aus. Die Steinanlage befindet sich am westlichen Ufer gegenüber des Strandbads.
Kundgebung für freies Schwimmen. Foto: Veransatalter
Dass Baden ausschließlich kostenpflichtig möglich sein soll, findet Dennis Godbersen nicht richtig. Der Aufruf zur Kundgebung beginnt deshalb mit den Worten: “Seit über 100 Jahren schwimmen die BerlinerInnen am Steingarten am Plötzensee und möchten dort gerne auch weiterhin schwimmen.”
Die Veranstalter der Kundgebung am 12. August sagen, ihnen gehe es um Sicherheit und Umweltschutz. Die Sicherheit erhöhen würde es, wenn der Bezirk Schilder und Rettungsringe an der Steintreppe aufstellen würde. Und dem Umweltschutz wäre gedient, wenn eine kostenlose Badestelle an der Steintreppe eingerichtet werden würde. Dadurch würden andere Bereiche des Ufers geschont.
Stadträtin Dr. Almut Neumann findet, dass die Idee einer Badestelle an der Steintreppe nicht völlig von der Hand zu weisen sei. Aber an der Steintreppe eine offizielle Badestelle auszuweisen, das sei aufwändig. Rechtliche Hindernisse seien auszuräumen und zeitaufwändige Planungen seien erforderlich. Deshalb geht sie einen Weg, den man als typisch Berliner Lösung bezeichnen kann: “Wir haben das Ordnungsamt angewiesen, Badeverstöße an der Steintreppe nicht zu ahnden.” Dies allerdings nur, wenn die eingezäunten Erdufer nicht betreten werden. Damit wiederholt sie eine Aussage aus dem letzten Jahr.
Apropos Ordnungsamt. Das Straßen- und Grünflächenamt unter Stadträtin Dr. Almut Neumann verfolgt eine Strategie mit drei Stoßrichtungen. “1. Information und Aufklärung, 2. Anbieten von Alternativen und 3. Ahndung fehlerhaften Verhaltens”, heißt es in einer Mitteilung. Als Alternative nennt die Stadträtin das Zwei-Euro-Ticket für zwei Stunden, dass sie mit dem Betreiber des Strandbades verhandelt habe. Geahndet wird das Betreten der abgezäunten Ufer mit 50 Euro. Bis Ende Juli hat das Ordnungsamt in diesem Jahr 187 Mal dieses Bußgeld kassiert. Im letzten Jahr waren es mehr als 500 finanzielle Ordnungsrufe.
Die Ufer des Plötzensees (nicht der See selbst) gehören zum Landschaftsschutzgebiet Rehberge, das 1953 eingerichtet wurde. Nachdem der See in den 1990er Jahren gekippt war, bemühte sich der Bezirk die Regeln des Landschaftsschutzgebietes stärker durchzusetzen. So lässt sich belegen, dass 2009 Unmut gegen “neue Zäune am Plötzensee” aufkam. Auch eine Informationskampagne mit Infotafeln (wenn auch im Stil traditioneller als die Haikampagne) hat es vor mehr als zehn Jahren gegeben. 2021 hat der Bezirk eine Allgemeinverfügung (PDF) erlassen, um das Badeverbot rechtlich klarzustellen.
Danke für den Link zur Berliner Zeitung. Friedliches Wochenende zurück.
Der Plötzensee ist wundervolle Natur – und gleichzeitig ein Naherholungsgebiet. Sinnvoll ist es, die Uferböschung zu schonen. Gleichzeitig sollten stabile Zugänge zum freien Schwimmen geschaffen werden. Beispielsweise an der Steintreppe. Und ebenso schräg rechts gegenüber, westlich vom Freibad, an der Mehr-oder-weniger-FKK-Wiese.
Und noch etwas zum Thema wundervolle Natur. Am Plötzensee könnten wir eine traumhafte Abendstimmung genießen. Seit einigen Jahren ohne Fluglärm von Tegel. Wenn da nicht die lauten Partys im Freibad wären. Ausgerechnet zur blauen Stunde kommt rhythmische Musik, rücksichtslos, kilometerweit zu hören, und zerstört den Zauber.
Siehe auch den Kommentar von Ingmar von letztem Jahr, 21. August 2022 um 22:35 Uhr, https://weddingweiser.de/haialarm-am-ploetzensee/
Der Plötzensee ist wundervolle Natur – und gleichzeitig ein Naherholungsgebiet. Sinnvoll ist es, die Uferböschung zu schonen. Gleichzeitig sollten stabile Zugänge zum freien Schwimmen geschaffen werden. Beispielsweise an der Steintreppe. Und ebenso schräg rechts gegenüber, westlich vom Freibad, an der Mehr-oder-weniger-FKK-Wiese.
Und noch etwas zum Thema wundervolle Natur. Am Plötzensee könnten wir eine traumhafte Abendstimmung genießen. Seit einigen Jahren ohne Fluglärm von Tegel. Wenn da nicht die lauten Partys im Freibad wären. Ausgerechnet zur blauen Stunde kommt rhythmische Musik, rücksichtslos, kilometerweit zu hören, und zerstört den Zauber.
Siehe auch den Kommentar von Ingmar von letztem Jahr, 21. August 2022 um 22:35 Uhr, https://weddingweiser.de/haialarm-am-ploetzensee/
Habt ihr mal den Musiklärm gemessen? Habt ihr Zahlen? Wie oft? Wie lange? Wie laut? Wäre mal interessant für ein Thema.
*Deine Bitte um Korrektur der Leerzeichen habe ich nicht umsetzen müssen, weil Leerzeichen richtig waren. Sonst schreibe mir direkt an redaktion@ wenn noch etwas zu korrigieren ist*
Hallo
genau … gibt es irgendwelche Messungen ??
Da ich am praktisch gesehen auf der anderen Seite vom Plötzensee wohne und von Frühjahr bis es kalt wird bei „Kippfenster“ schlafe ‚habe ich noch nichts von Kilometer weitem
Lärm vernommen.
Ausserdem hat mir eine hier nicht genannte Quelle geflüstert , das die Musikanlage im Plötzensee eingemessen wird und so eingestellt wird das die Lautstärke nicht verändert werden kann. Möglicherweise kommt der Lärm von diesem seltsam aussehenden Holzverschlag der sich Fuchsbau oder wie auch immer nennt , gegenüber vom ALDI – See/Beusselstr
Grüße und ein leises Servus
Hallo
beim lesen hatte was klick gemacht … richtig : Andere finden die Hai-Kampagne “nur lächerlich”. Zum Beispiel Denis Godbersen.
Dieser Herr der das nicht richtig und lächerlich findet , hat in dieser Sache wohl einen Mitstreiter Herrn Wolfram Wickert!!
(https://weddingweiser.de/steingarten-als-badestrand/)
Bruder von „Tagesthemen“-Moderator Ulrich Wickert, der einstige Bundeskanzler Konrad Adenauer war sein Großonkel.
Hier streitet er für das Baden wo Andere die Natur erhalten wollen und in der Ackerstr – wo er wohnt und lebt – findet er die Aktion „Sommerstraße“vom Senat Blödsinn
https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berlin-verkehr-autos-ackerstrasse-sommerstrasse-mitte-giftanschlag-aufs-strassengruen-wenn-die-verkehrsberuhigte-zone-zum-kampfplatz-wird-li.379284
Ehrlich gesagt , gehen mir solche Menschen gewaltig auf den Sxxk , die die Natur nicht in Ruhe lassen können…
friedlich Restwoche noch