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Kampagne des Bezirks für Uferschutz:
Bitte recht freundlich für den Hai

17. August 2023
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Die aus dem letz­ten Jahr bekann­te Kam­pa­gne Hai­al­arm am Plöt­zen­see geht in die zwei­te Run­de. In die­sem Jahr soll der Hash­tag #hai­al­arm­plöt­zen­see auf Insta­gram und Co. Wel­len schla­gen. Ziel ist erneut, die Men­schen dafür zu gewin­nen, die Ufer des Wed­din­ger Haus­sees zu scho­nen. Die Kri­ti­ker for­dern eine Mög­lich­keit zum kos­ten­frei­en Schwim­men am See.

Für Insta­gram: Stadträtin Dr. Almut Neu­mann mit Hai­al­arm-Kam­pa­gne. Foto: And­rei Schnell.

Rah­men aus fes­tem Metall. Eine Beschich­tung, von der sich Graf­fi­tis rela­tiv leicht abwa­schen las­sen. Die Beton­fü­ße fest im Boden ver­an­kert. So prä­sen­tiert sich die Kam­pa­gne Hai­al­arm am Plöt­zen­see in die­sem Jahr. Zwei Rah­men mit Ver­weis auf die Web­sei­te berlin.de/haialarm-ploetzensee hat der Bezirk am Plöt­zen­see auf­ge­stellt. Und dabei nicht mit denen gerech­net, die kei­ne Mühen scheu­en, die Rah­men trotz aller Vor­sichts­maß­nah­men inner­halb einer Woche zu beseitigen.

Den ers­ten Rah­men hat­te das Grün­flä­chen­amt am 8. August in der Nähe der Stein­trep­pe errich­tet. Der Foto­rah­men soll­te Besu­cher ermun­tern, sich dort zu foto­gra­fie­ren und die Bil­der unter dem Hash­tag #hai­al­arm­plöt­zen­see in sozia­le Medi­en hoch­zu­la­den. “Das Bezirks­amt will so die Reich­wei­te der Hai-Alarm-Kam­pa­gne wei­ter stei­gern, damit sich noch mehr Men­schen für den Natur- und Kli­ma­schutz am Plöt­zen­see ein­set­zen”, teilt der Bezirk mit. Die Sache mit den Fotos wer­den alle, die sich für Ufer­schutz inter­es­sie­ren, nun etwas umständ­li­cher ohne Foto­rah­men machen müssen. 

Ande­re fin­den die Hai-Kam­pa­gne “nur lächer­lich”. Zum Bei­spiel Denis God­ber­sen. Er hat am Sonn­abend, 12. August, eine Kund­ge­bung orga­ni­siert und for­dert frei­es Schwim­men von der Stein­trep­pe aus. Die Stein­an­la­ge befin­det sich am west­li­chen Ufer gegen­über des Strandbads. 

Kund­ge­bung für frei­es Schwim­men. Foto: Veransatalter

Dass Baden aus­schließ­lich kos­ten­pflich­tig mög­lich sein soll, fin­det Den­nis God­ber­sen nicht rich­tig. Der Auf­ruf zur Kund­ge­bung beginnt des­halb mit den Wor­ten: “Seit über 100 Jah­ren schwim­men die Ber­li­ne­rIn­nen am Stein­gar­ten am Plöt­zen­see und möch­ten dort ger­ne auch wei­ter­hin schwimmen.”

Die Ver­an­stal­ter der Kund­ge­bung am 12. August sagen, ihnen gehe es um Sicher­heit und Umwelt­schutz. Die Sicher­heit erhö­hen wür­de es, wenn der Bezirk Schil­der und Ret­tungs­rin­ge an der Stein­trep­pe auf­stel­len wür­de. Und dem Umwelt­schutz wäre gedient, wenn eine kos­ten­lo­se Bade­stel­le an der Stein­trep­pe ein­ge­rich­tet wer­den wür­de. Dadurch wür­den ande­re Berei­che des Ufers geschont.

Stadt­rä­tin Dr. Almut Neu­mann fin­det, dass die Idee einer Bade­stel­le an der Stein­trep­pe nicht völ­lig von der Hand zu wei­sen sei. Aber an der Stein­trep­pe eine offi­zi­el­le Bade­stel­le aus­zu­wei­sen, das sei auf­wän­dig. Recht­li­che Hin­der­nis­se sei­en aus­zu­räu­men und zeit­auf­wän­di­ge Pla­nun­gen sei­en erfor­der­lich. Des­halb geht sie einen Weg, den man als typisch Ber­li­ner Lösung bezeich­nen kann: “Wir haben das Ord­nungs­amt ange­wie­sen, Bade­ver­stö­ße an der Stein­trep­pe nicht zu ahn­den.” Dies aller­dings nur, wenn die ein­ge­zäun­ten Erd­ufer nicht betre­ten wer­den. Damit wie­der­holt sie eine Aus­sa­ge aus dem letz­ten Jahr.

Apro­pos Ord­nungs­amt. Das Stra­ßen- und Grün­flä­chen­amt unter Stadt­rä­tin Dr. Almut Neu­mann ver­folgt eine Stra­te­gie mit drei Stoß­rich­tun­gen. “1. Infor­ma­ti­on und Auf­klä­rung, 2. Anbie­ten von Alter­na­ti­ven und 3. Ahn­dung feh­ler­haf­ten Ver­hal­tens”, heißt es in einer Mit­tei­lung. Als Alter­na­ti­ve nennt die Stadt­rä­tin das Zwei-Euro-Ticket für zwei Stun­den, dass sie mit dem Betrei­ber des Strand­ba­des ver­han­delt habe. Geahn­det wird das Betre­ten der abge­zäun­ten Ufer mit 50 Euro. Bis Ende Juli hat das Ord­nungs­amt in die­sem Jahr 187 Mal die­ses Buß­geld kas­siert. Im letz­ten Jahr waren es mehr als 500 finan­zi­el­le Ordnungsrufe.

Die Ufer des Plöt­zen­sees (nicht der See selbst) gehö­ren zum Land­schafts­schutz­ge­biet Reh­ber­ge, das 1953 ein­ge­rich­tet wur­de. Nach­dem der See in den 1990er Jah­ren gekippt war, bemüh­te sich der Bezirk die Regeln des Land­schafts­schutz­ge­bie­tes stär­ker durch­zu­set­zen. So lässt sich bele­gen, dass 2009 Unmut gegen “neue Zäu­ne am Plöt­zen­see” auf­kam. Auch eine Infor­ma­ti­ons­kam­pa­gne mit Info­ta­feln (wenn auch im Stil tra­di­tio­nel­ler als die Hai­kam­pa­gne) hat es vor mehr als zehn Jah­ren gege­ben. 2021 hat der Bezirk eine All­ge­mein­ver­fü­gung (PDF) erlas­sen, um das Bade­ver­bot recht­lich klarzustellen.

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

6 Comments Leave a Reply

  1. Der Plöt­zen­see ist wun­der­vol­le Natur – und gleich­zei­tig ein Nah­erho­lungs­ge­biet. Sinn­voll ist es, die Ufer­bö­schung zu scho­nen. Gleich­zei­tig soll­ten sta­bi­le Zugän­ge zum frei­en Schwim­men geschaf­fen wer­den. Bei­spiels­wei­se an der Stein­trep­pe. Und eben­so schräg rechts gegen­über, west­lich vom Frei­bad, an der Mehr-oder-weniger-FKK-Wiese.
    Und noch etwas zum The­ma wun­der­vol­le Natur. Am Plöt­zen­see könn­ten wir eine traum­haf­te Abend­stim­mung genie­ßen. Seit eini­gen Jah­ren ohne Flug­lärm von Tegel. Wenn da nicht die lau­ten Par­tys im Frei­bad wären. Aus­ge­rech­net zur blau­en Stun­de kommt rhyth­mi­sche Musik, rück­sichts­los, kilo­me­ter­weit zu hören, und zer­stört den Zauber.
    Sie­he auch den Kom­men­tar von Ing­mar von letz­tem Jahr, 21. August 2022 um 22:35 Uhr, https://weddingweiser.de/haialarm-am-ploetzensee/

  2. Der Plöt­zen­see ist wun­der­vol­le Natur – und gleich­zei­tig ein Nah­erho­lungs­ge­biet. Sinn­voll ist es, die Ufer­bö­schung zu scho­nen. Gleich­zei­tig soll­ten sta­bi­le Zugän­ge zum frei­en Schwim­men geschaf­fen wer­den. Bei­spiels­wei­se an der Stein­trep­pe. Und eben­so schräg rechts gegen­über, west­lich vom Frei­bad, an der Mehr-oder-weniger-FKK-Wiese. 

    Und noch etwas zum The­ma wun­der­vol­le Natur. Am Plöt­zen­see könn­ten wir eine traum­haf­te Abend­stim­mung genie­ßen. Seit eini­gen Jah­ren ohne Flug­lärm von Tegel. Wenn da nicht die lau­ten Par­tys im Frei­bad wären. Aus­ge­rech­net zur blau­en Stun­de kommt rhyth­mi­sche Musik, rück­sichts­los, kilo­me­ter­weit zu hören, und zer­stört den Zauber. 

    Sie­he auch den Kom­men­tar von Ing­mar von letz­tem Jahr, 21. August 2022 um 22:35 Uhr, https://weddingweiser.de/haialarm-am-ploetzensee/

    • Habt ihr mal den Musik­lärm gemes­sen? Habt ihr Zah­len? Wie oft? Wie lan­ge? Wie laut? Wäre mal inter­es­sant für ein Thema.

      *Dei­ne Bit­te um Kor­rek­tur der Leer­zei­chen habe ich nicht umset­zen müs­sen, weil Leer­zei­chen rich­tig waren. Sonst schrei­be mir direkt an redaktion@ wenn noch etwas zu kor­ri­gie­ren ist*

    • Hal­lo
      genau … gibt es irgend­wel­che Messungen ??
      Da ich am prak­tisch gese­hen auf der ande­ren Sei­te vom Plöt­zen­see woh­ne und von Früh­jahr bis es kalt wird bei „Kipp­fens­ter“ schla­fe ‚habe ich noch nichts von Kilo­me­ter weitem
      Lärm vernommen.
      Aus­ser­dem hat mir eine hier nicht genann­te Quel­le geflüs­tert , das die Musik­an­la­ge im Plöt­zen­see ein­ge­mes­sen wird und so ein­ge­stellt wird das die Laut­stär­ke nicht ver­än­dert wer­den kann. Mög­li­cher­wei­se kommt der Lärm von die­sem selt­sam aus­se­hen­den Holz­ver­schlag der sich Fuchs­bau oder wie auch immer nennt , gegen­über vom ALDI – See/Beusselstr
      Grü­ße und ein lei­ses Servus

  3. Hal­lo
    beim lesen hat­te was klick gemacht … rich­tig : Ande­re fin­den die Hai-Kam­pa­gne “nur lächer­lich”. Zum Bei­spiel Denis Godbersen.
    Die­ser Herr der das nicht rich­tig und lächer­lich fin­det , hat in die­ser Sache wohl einen Mit­strei­ter Herrn Wolf­ram Wickert!!
    (https://weddingweiser.de/steingarten-als-badestrand/)
    Bru­der von „Tagesthemen“-Moderator Ulrich Wickert, der eins­ti­ge Bun­des­kanz­ler Kon­rad Ade­nau­er war sein Großonkel.
    Hier strei­tet er für das Baden wo Ande­re die Natur erhal­ten wol­len und in der Acker­str – wo er wohnt und lebt – fin­det er die Akti­on „Sommerstraße“vom Senat Blödsinn
    https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/berlin-verkehr-autos-ackerstrasse-sommerstrasse-mitte-giftanschlag-aufs-strassengruen-wenn-die-verkehrsberuhigte-zone-zum-kampfplatz-wird-li.379284
    Ehr­lich gesagt , gehen mir sol­che Men­schen gewal­tig auf den Sxxk , die die Natur nicht in Ruhe las­sen können…
    fried­lich Rest­wo­che noch

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