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ExRotaprint-Kantine: von wegen liebloses Essen!

20. Februar 2015
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Kantine ExRotaprint ZubereitungKan­ti­ne – das Wort steht für schnel­le Ver­kös­ti­gung in der Mit­tags­pau­se mit ein­för­mi­gem Essen. „Der Name ist bei uns eher iro­nisch gemeint“, erklärt André Reut­ter. Und tat­säch­lich: die Gast­stät­te auf dem ExRo­ta­print-Gelän­de an der Gott­sched­stra­ße 4 unter­schei­det sich deut­lich von den Spei­se­sä­len mit Groß­kü­che, die man aus ande­ren Kan­ti­nen kennt. „Das Essen wird bei uns immer frisch vor den Augen der Besu­cher zube­rei­tet“, sagt der 48-Jäh­ri­ge. Es gibt auch nicht jeden Tag Fleisch – vege­ta­ri­sche Gerich­te sind kein Nischen­an­ge­bot, son­dern stel­len die Mehr­heit der Gerich­te dar. „Unser Mot­to ist: für wenig Geld gut gemach­tes Essen anbie­ten“, erklärt André Reut­ter. Das Restau­rant mit sei­nen 70 Plät­zen steht nicht nur den weni­gen hun­dert Mit­ar­bei­tern und Kurs­teil­neh­mern des ExRo­ta­print-Gelän­des zur Ver­fü­gung, son­dern wird auch gern von Essens­gäs­ten aus ande­ren Tei­len des Wed­dings besucht.

Kantine ExRotaprint Empfang
Warm­her­zi­ger Empfang

„Selbst die Leu­te vom Amts­ge­richt Wed­ding kom­men hier­her, obwohl die eine eige­ne Kan­ti­ne haben“, berich­tet Susi, die hier schon ein paar Jah­re in der Küche arbei­tet. Das liegt sicher nicht nur am Essen, das kurz nach der Bestel­lung noch ein­mal in die Pfan­ne kommt und nicht stun­den­lang vor­ge­hal­ten wird. „Die Atmo­sphä­re hier ist auch sehr warm­her­zig“, sagt Sem­ra Senol. Sie ist qua­si „die gute See­le“ am Emp­fangs­tre­sen, die die Bestel­lun­gen ent­ge­gen­nimmt und kas­siert. Ihre Spe­zia­li­tät: sie merkt sich die Namen der Stamm­gäs­te und auch der neu­en Besu­cher. Die per­sön­li­che Anspra­che kom­me auch bei den Gäs­ten gut an, erklärt Sem­ra: „Ich mag es, dass hier alle – egal ob Archi­tekt oder Psy­cho­lo­ge – nicht so groß­spu­rig auftreten.“

Hin­ter der gro­ßen Glas­schei­be, auf der die Tages­ge­rich­te in bun­ter Schreib­schrift ste­hen, kann man die War­te­zeit damit ver­brin­gen, bei der Essens­zu­be­rei­tung zuzu­se­hen. Hier holen sich die Gäs­te auch ihr Essen ab, wenn ihr Name aus­ge­ru­fen wird. Heu­te gibt es bei­spiels­wei­se einen Pie mit Man­gold und Gor­gon­zo­la, dazu Salat – für fünf Euro. Essens­wün­sche neh­men die Kan­ti­nen­mit­ar­bei­ter jeder­zeit an und ver­su­chen sie, in die Wochen­kar­te einzuarbeiten.

Treffpunkt für alle ExRotaprintler

Kantine ExRotaprint Essen„Ich bin froh, dass es die­se Kan­ti­ne gibt“, sagt Alex­an­dra. Sie arbei­tet auf dem Gelän­de und kennt die Kan­ti­ne schon seit Jah­ren. Unab­hän­gig vom Essen schätzt sie es sehr, dass sich hier die unter­schied­li­chen Nut­zer des ExRo­ta­print-Gelän­des tref­fen kön­nen. Zu je einem Drit­tel wird die Flä­che der ehe­ma­li­gen Druck­ma­schi­nen­fa­brik von Unter­neh­men der Krea­tiv­wirt­schaft, der Sozi­al­wirt­schaft und Klein­ge­wer­be bespielt. „Es ist ein gutes Mit­ein­an­der“, bestä­tigt auch Kan­ti­nen­be­trei­ber André Reu­ter. Das sei nicht selbst­ver­ständ­lich, zumal auch die Lage in einem Dro­gen­kiez nicht ein­fach ist.

Auch das dezen­te Inté­ri­eur hebt sich wohl­tu­end von gewohn­ten Kan­ti­nen ab, ohne auf­dring­lich modern zu sein. Von der schach­brett­ar­ti­gen Decke hän­gen ori­gi­nel­le sie­ben­ecki­ge Leuch­ten, die unter­schied­lich lan­gen Tische bie­ten bis zu zehn Per­so­nen Platz. Der hel­le, ver­glas­te Gast­raum aus den 1950er Jah­ren hat die nüch­ter­ne Ästhe­tik der frü­he­ren Zeit­schicht bewahrt – so stammt der Lin­ole­um­bo­den noch ein­deu­tig aus der Zeit der Rotaprintfabrik.

Aber eine Kantine ist es dann doch

Kantine ExRotaprint EssensausgabeDoch bei allen Unter­schie­den – eines hat die Kan­ti­ne dann doch mit ande­ren Betriebs­gast­stät­ten gemein­sam: am Ende räu­men die Besu­cher die Tel­ler noch selbst ab und sta­peln sie am Ausgang.…

Web­site mit Wochenkarte

Gott­sched­str. 4, 13357 Berlin

Mo-Fr 8 – 16 Uhr

Früh­stück von 8.30 – 11.30 Uhr

Mit­tag­essen von 12.00 – 15.30 Uhr

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

1 Comment

  1. Jetzt reno­vie­ren die, glau­be ich. Aber sonst abso­lut HINGEHEN! Lecke­res Essen, gro­ße Por­tio­nen, sehr bezahl­bar und super net­te Leute!

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