Auf dem Trockenen: So richtig normal ist die neue Normalität im Wedding nicht. Zwar fallen immer mehr Einschränkungen weg, aber ein Leben wie vor der Corona-Pandemie ist dadurch auch nicht ohne weiteres möglich. Wenn es wieder ein heißer Sommer wird (und davon ist auszugehen), haben zumindest die Weddinger Kinder deutlich weniger Abkühlungsmöglichkeiten. Denn die beiden Kinderplanschen im Wedding (Schillerpark und Goethepark) werden wohl trocken bleiben, teilt das Bezirksamt mit. Grund: Die Becken können nicht gechlort werden.
Nachdem das Strandbad Plötzensee wieder geöffnet hat (auch spontan ist ein Besuch möglich, es muss jedoch ein Kontaktformular hinterlegt werden), fallen das Sommerbad Humboldthain und das Kombibad Seestraße unter die Regelungen der Berliner Bäderbetriebe. Zum Einheitspreis von 3,80 Euro kann nur nach vorheriger Onlineanmeldung innerhalb eines gewählten Zeitfernsters geschwommen werden.
Als erstes Kino im Wedding hat nun auch das Freiluftkino Rehberge wieder geöffnet, allerdings mit streng limitierter Zuschauerzahl und unter Einhaltung von Abstandsregeln. Dafür haben die Betreiber eine langfristigere Perspektive bekommen – mehr erfahrt ihr in unserem Beitrag. Das City Kino Wedding wird übrigens erst am 2. Juli wieder öffnen.
Für Restaurants, Kneipen und Bars, die sich über eine eingeschränkte Öffnung freuen konnten, ist nun auch die Sperrstunde 23 Uhr gefallen. Ob dennoch genug Gäste kommen, darf getrost bezweifelt werden.
Auch das Schul-Umwelt-Zentrum ist wieder geöffnet. Das wird viele Kita-Kinder freuen, denn ab 22. Juni soll es wieder einen Regelbetrieb für Kindertagesstätten geben.
Mietendruck macht keine Pause
Gentrifizierung, Mietendruck, Verdrängung – das alles macht auch wegen Corona keine Pause. Wir haben in dieser Woche über zwei Hausgemeinschaften berichtet, die in unmittelbarer Nähe zueinander liegen. Schon seit 2018 werden die Mieter des grünen Gewerbehofes in der Koloniestraße 10 mit ungenehmigtem Abriss bedroht – jetzt hat ihnen der Artenschutz (viele Vögel nisten dort) eine Atempause verschafft. Mehr erfahrt ihr in diesem Artikel.
Gleich nebenan im Eckhaus Osloer Str./Koloniestraße wehren sich die Mieterinnen und Mieter dagegen, dass ihr Haus verkauft wurde. Das lässt nichts Gutes ahnen, und so wurde gestern Abend protestiert. Mehr über die Initative OsKo bleibt erfahrt ihr hier.
Erfreulich ist, dass der Mietendeckel wohl wirkt und etwas Druck aus dem angespannten Wohnungsmarkt genommen wird. “Im Altbezirk Wedding sanken die Angebotspreise um 18 Prozent – von einst 12 auf nun 9,80 Euro.” (neues deutschland). Das kann man zwar noch nicht so wirklich glauben, aber ausgenommen sind ja auch Neubauten ab 2014 und Vermieter die meinen, sie würden über dem Gesetz stehen.
“Ein letztes Mal, versprochen!” So muss das ungefähr geklungen haben, als die BVG wieder die Bauarbeiten auf den Gleisen der Straßenbahnlinien M13 und 50 aufnahm. Zwischen Björnsonstraße und Virchow-Klinikum fahren bis zum 25. Juni ersatzweise Busse. Danach wird “ein allerletztes Mal” ab Louis-Schroeder-Platz saniert.
Kurz notiert:
Die Vagabund Brauerei erweitert sich. “Aufregende Neuigkeiten! Nach Monaten der Planung, Problemlösung und weiteren Planung sind wir bereit, Ihnen unseren zweiten Standort vorzustellen – das Vagabund Kesselhaus! Es wird noch einige Zeit dauern” […] (Vagabund). Standort ist in den Osramhöfen.
Man munkelt, aber es steht noch nicht fest und man weiß noch nichts genaues und es ist auch nur ein Gerücht, aber jemand sagte, dass er hörte – von jemand anderem – dass das himmelbeet mit Glück noch eine weitere Saison auf dem Platz an der Ruhestraße verbringen kann. Hört sich an wie eine positive Verschwörungstheorie? Möglich, aber sage nachher niemand, wir hätten es ja nicht geahnt.