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“Vorkaufsrecht für das Eckhaus Kolonie- Ecke Osloer nutzen!”

10. Juni 2020

Mie­te­rin­nen und Mie­ter eines aus drei Häu­sern bestehen­den Gebäu­de­kom­ple­xes an der Kolo­nie­stra­ße / Oslo­er Stra­ße ban­gen um ihre Woh­nun­gen und Gewer­be­räu­me. Sie haben sich zu einem Akti­ons­bünd­nis zusam­men­ge­schlos­sen, um sich für einen Kauf des Hau­ses durch den Bezirk stark zu machen. Ihr Appell an den Bezirks­stadt­rat Ephra­im Gothe und an den Bezirks­bür­ger­meis­ter Ste­phan von Das­sel: Machen Sie Gebrauch vom Vor­kaufs­recht! Heu­te Abend um 18 Uhr fin­det eine Pro­test­ak­ti­on statt.

Aus der Pressemitteilung der Initiative

“Bei dem Käu­fer han­delt es sich um eine GmbH, die aktu­ell zwei wei­te­re Häu­ser in Moa­bit (Sie­mens­stra­ße 13–14 und Wal­den­ser­stra­ße 9) kauft. Wer hin­ter dem Unter­neh­mer steht, ist jedoch unklar! Wir kämp­fen für den Erhalt unse­rer bunt-gemisch­ten Haus­ge­mein­schaf­ten. Wir knapp 100 Mieter:innen und Gewer­be­trei­ben­de erhiel­ten Mit­te Mai die Schre­ckens­mel­dung vom Bezirk: Unser Gebäu­de­kom­plex mit 33 Woh­nun­gen an der Kolo­nie­stra­ße Ecke Oslo­er Stra­ße im Mil­lieu­schutz­ge­biet Rei­ni­cken­dor­fer Stra­ße wur­de ver­kauft. Der Inves­tor ist bis­her unbe­kannt, jedoch deu­tet alles dar­auf hin, dass es sich um eine gro­ße Invest­ment­group han­delt, der es um Pro­fit und nicht um den Erhalt bezahl­ba­rer Woh­nun­gen geht. Die Ent­wick­lun­gen im Kiez deu­ten eben­falls auf Ver­drän­gung und Gen­tri­fi­zie­rung. Zwei Häu­ser wei­ter wer­den Woh­nun­gen künst­lich leer gehal­ten und Gewer­be­trei­ben­de sol­len den Abriss ihrer Räu­me dul­den! Neben­an steht bereits ein Koloss mit möblier­ten Stu­den­ten­ap­part­ments, deren Zim­mer mehr kos­ten als unse­re Woh­nun­gen. Wir befürch­ten, zum Spe­ku­la­ti­ons­ob­jekt zu wer­den und durch Miet­erhö­hun­gen zum Aus­zie­hen gezwun­gen zu werden.

Auch uns droht nun das Schick­sal zahl­rei­cher Haus­ge­mein­schaf­ten, Klein­ge­wer­be­trei­ben­den und Ein­zel­per­so­nen, die dem Aus­ver­kauf, dem Mie­ten­wahn­sinn und der Ver­drän­gung bereits zum Opfer gefal­len sind. Dage­gen weh­ren wir uns und tre­ten ein für einen Erhalt der Kiez­kul­tur, in der alt­ein­ge­ses­se­ne Berliner:innen auf Zuge­zo­ge­ne, Stu­die­ren­de und Rentner:innen auf Berufs­tä­ti­ge und auf Arbeits­su­chen­de tref­fen. Denn wenn alle Häu­ser tot­sa­niert wur­den, wohin sol­len wir dann ziehen?

Der nun voll­zo­ge­ne Ver­kauf droht die ber­lin­wei­te Ver­drän­gung wei­ter zu eska­lie­ren, was für vie­le Mit­glie­der unse­rer Haus­ge­mein­schaft exis­tenz­be­dro­hen­de Fol­gen haben wür­de. Wir kämp­fen dafür, dass der Bezirk Mit­te sein Vor­kaufs­recht durch einen gemein­wohl­ori­en­tier­ten drit­ten Käu­fer ein­setzt! Die Nut­zung des Vor­kaufs­rechts wäre für uns alle eine rie­si­ge Erleich­te­rung in die­sen Zei­ten des Mie­ten­wahn­sinns, und von der Stadt­po­li­tik ein kla­res Zei­chen, dass sie es ernst meint, wenn es um den Erhalt bezahl­ba­ren Wohn­raums für alle in Ber­lin geht.

Wir for­dern:

… die Ver­wal­tung des Bezirks Mit­te auf, alles zu tun, um das Vor­kaufs­recht durchzusetzen

.. die Über­nah­me unse­res Kauf­ver­tra­ges durch eine gemein­wohl-ori­en­tier­ten Drit­ten wie eine städ­ti­sche Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft oder Genossenschaft

.. die Politiker:innen des Bezirks und der Stadt Ber­lin auf, sich für die mög­li­chen Zuschüs­se zum Kauf durch einen gemein­wohl-ori­en­tier­ten Käu­fer einzusetzen”

Mie­ter­initia­ti­ve OsKo.bleibt Kolo­nie­stra­ße 13, Oslo­er Stra­ße 93, Oslo­er Stra­ße 93A

Heu­te um 18 Uhr wird vor dem Gebäu­de­kom­plex demons­triert..

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