Am kommenden Wochenende (11. und 12. September) findet der Tag des offenen Denkmals statt. Zahlreiche Gebäude, die sonst nicht offen stehen, können auch in unserem Stadtteil besichtigt werden, oft im Rahmen von Führungen. Im Ortsteil Gesundbrunnen gibt es besonders viele Entdeckungen zu machen. Wir stellen euch das Programm vor. Bei vielen Veranstaltungen sollten bereits jetzt Plätze reserviert werden.
Führungen und mehr
Krematorium Wedding – silent green Kulturquartier
Das Krematorium zeugt vom kulturhistorischen Wandel, der mit der Einführung der Feuerbestattung als alternativer, weltlicher Beisetzungsform in Deutschland einherging. Es wurde 1909-10 von William Müller als erstes Krematorium Berlins erbaut und 1914–15 von Hermann Jansen erweitert. 2002 erfolgte die Schließung des Krematoriums. 2013–15 wurde das Bauensemble durch silent green denkmalgerecht saniert, seit 2014 wird es kulturell genutzt. silent green Kulturproduktionen erhielt dafür 2018 die Ferdinand-von-Quast Medaille.
- Sa/So Führung: 10 und 11 Uhr, weitere Termine unter www.silent-green.net/fuehrungen, Anmeldung erforderlich: [email protected], Silent Green Kulturquartier, Gerichtstraße 35
Gedenkstätte Berliner Mauer
Auf dem Außengelände der Gedenkstätte befinden sich zahlreiche denkmalgeschützte Elemente der Grenzanlagen, die dauerhaft und nachhaltig geschützt werden müssen. Für die Grenz- und Hinterlandmauer sowie für die erhaltenen Reste der Grenzhäuser und der Versöhnungskirche werden besondere Konservierungstechniken angewandt, die anschaulich erläutert werden. Zugleich könnendie Besucher auch den sonst nicht zugänglichen Teil des Außengeländes mit weiteren Mauerteilen wie einem Wachturm besichtigen.
- Sa Führung: Wie wird die Mauer bewahrt? 14 Uhr, Treffpunkt: Besucherzentrum Bernauer Straße, Dr. Günter Schlusche, Anmeldung erforderlich bis 10. September via [email protected]
ExRotaprint
Rotaprint produzierte auf dem um 1904 angelegten Gelände bis 1989 Druckmaschinen. Aufgrund starker Kriegsschäden wurde die Gründerzeitarchitektur in den 1950er Jahren durch Neubauten erweitert. Der Architekt entwarf expressive Betontürme, deren Sanierung 2019 abgeschlossen wurde.
- Sa Führung Weiterbauen! 11 Uhr, Treffpunkt Toreinfahrt Gottschedstraße 4
Osterkirche
- So 10- 18 Uhr Andachten und Besichtigung
Orgelbauworkshop in der Katholische St. Sebastian-Kirche
Grundschulkinder haben die Möglichkeit die Gelegenheit, eine echte Orgel zu bauen.
- So 14.30−16.30 Uhr, Anmeldung per E‑Mail unter [email protected], Gartenplatz
Schillerpark-Siedlung (UNESCO-Weltkulturerbe)
Die Siedlung wurde 91924–30 von Bruno Taut und Franz Hoffmann entworfen, nach 1945 in Teilen von Max Taut wiederaufgebaut und 1954–59 erweitert. Die Häuser weisen eine Mischung aus expressionistischen Detailformen und Neuer Sachlichkeit auf.
- So Führung: Das erste baugenossenschaftliche Siedlungsprojekt in Berlin ‚14.30 Uhr, Bristolstraße 1
Atelier in der Kapelle von Georg Heinrichs
In der 1961–64 von Georg Heinrichs entworfenen Kapelle des Kirchhofs der Gemeinden St. Johannis und Heiland fand 2001 die letzte Bestattung statt. Nachdem das Gebäude 18 Jahre lang leer stand, betreibt seit 2019 die Malerin Miriam Smidt hier ein Atelier.
- Sa Ausstellung: Elysium 11–17 Uhr
- So Ausstellung Elysium 11–17 Uhr, 20 Uhr: Filmvorführung “Die Fahrt durchs Haus”
Nordufer 31
AEG-Tunnel
Ab 1895⁄96 errichtete die AEG südlich vom Humboldthain eine Großmaschinenfabrik Um die Apparatefabrik in der Ackerstraße anzubinden und Arbeiter und Material durch elektrisch angetriebene Züge zu befördern, baute man 1897 einen 295 Meter langen Tunnel – Deutschlands erster U‑Bahn-Tunnel.
- Sa Führung: 11 und 12.30 Uhr, Treffpunkt im Hof neben Treppe 12.1, Anmeldung unter [email protected], Voltastraße 5–6 (Mindestalter 14 Jahre)
Straßenbahnbetriebshof Gesundbrunnen – Uferhallen
Jean Krämer schuf mit dem Straßenbahnbetriebshof 1926 eindrucksvolle Werkstätten, die die klaren Formen der Neuen Sachlichkeit mit expressiven Motiven vereinen.
- So 14 und 16 Uhr: Führung “Jean Krämer – Stadtraum für die Berliner Straßenbahn”, Treffpunkt: zentraler Vorplatz, Uferstraße 8 und 23
Straßenbahnbetriebshof Gesundbrunnen – Uferstudios
Jean Krämer schuf mit dem Straßenbahnbetriebshof 1926 eindrucksvolle Werkstätten, die die klaren Formen der Neuen Sachlichkeit mit expressiven Motiven vereinen und noch heute der Bewegung verschrieben sind. Am Tag des offenen Denkmals sind die Gebäude, betrieben von der Uferstudios GmbH, in ihrer heutigen Nutzung als Recherche- und Produktionsort für zeitgenössischen Tanz zu erkunden.
- So 15 und 17 Uhr: Führung, Treffpunkt: Schornstein
Überreste des Kurbades Luisenbad
Seit vielen Jahren schlummern die Überreste des Kurbades Luisenbad in einem Weddinger Hinterhof. Hier sprudelte einst die legendäre Gesundbrunnenquelle. Ende des 18. Jahrhunderts kurierten sich gichtgeplagte Berliner und Berlinerinnen an diesem Ort. Nach zahlreichen Besitzerwechseln schenkte Königin Luise dem Bad im Jahr 1809 ihren Namen – der Kurort an der Panke erlebte eine kurze Renaissance. Ob sie jemals selbst von der Heilquelle getrunken hat, bleibt ein Geheimnis.
- Sa 12 Uhr: Vortrag “Bauen im denkmalgeschützten Bestand”, Rebecca Chestnutt und Robert Niess, Führung mit Thomas Gärtner und Marlies Mäder im Anschluss an den Vortrag, Treffpunkt: vor der Bibliothek
- So 14 Uhr: Führung, Treffpunkt: vor der Bibliothek
Ehemalige 32. Gemeindeschule – Mitte Museum
Das Gebäude des Mitte Museums wurde 1864–66 als 32. Gemeindeschule nach einem Entwurf von Stadtbaurat Adolf Gerstenberg und Baumeister Petersen errichtet. Es war das erste öffentliche Gebäude in den 1861 eingemeindeten Vororten Gesundbrunnen und Wedding. Heute zählt es zu den ältesten noch erhaltenen Schulgebäuden Berlins. Der für den spätklassizistischen Stil der Berliner Bauakademie typische Bau wird seit 1987 museal genutzt.
- So 11 Uhr: Führung mit Monika Kleiner, Pankstraße 47. Anmeldung erforderlich bis 10. September 16 Uhr
Evangelische Stephanuskirche
Die Kirche (1902–04 von Adolf Bürckner) mit ihrem fast 80 m hohem Turm hält einige Besonderheiten bereit, darunter Bilder und Statuen verschiedener Menschen, die sich um die Reform der Kirche, um Toleranz für die Vielfalt und um die Menschlichkeit verdient gemacht haben. In der Kirche steht die einzige Orgel der schlesischen Orgelbauer Schlag & Söhne, die in Berlin erhalten geblieben ist. Außerdem hängt hier der größte Radleuchter Deutschlands.
- So 15 Uhr: Orgelführung und ‑konzert, Prinzenallee
Hutfabrik Gattel
Die Hutfabrik der Gebrüder Richard und Max Gattel ist ein Beispiel für den industriellen Aufschwung in der Gründerzeit. 1933 wurde die Fabrik zwangsverkauft und die Nutzung zu Wohnzwecken umgewidmet. Die Gebrüder Gattel sowie ihre Ehefrauen, Ella Pinthus und Anneliese Hirsch, wurden deportiert und umgebracht. 1981 wurde die Fabrik besetzt und gehört heute der Wohnungsbaugenossenschaft Prinzenallee. Rund 90 Menschen leben hier in unterschiedlichen Wohnformen zusammen.
- Sa/So 14–18 Uhr: Führungen nach Bedarf, Treffpunkt: vor dem Hauscafé, Offenes Atelier: handgewebt in berlin – Dagmar Rehse. Vorführung am Webstuhl und Informationen über Webkurse, Ausstellung: Geschichte der Prinzenallee 58 SO: Programm: 11–18 Uhr , Prinzenallee 58
Kolonistenhaus von 1782 und die Kolonie an der Panke
Das unscheinbare, einstöckige Kolonistenhaus wurde 1782 als Teil der Kolonie hinter dem Gesundbrunnen errichtet und ist das älteste Bauwerk in diesem Ortsteil. Eine Pächterfamilie lebte auf einer Grundfläche von 7 x 7 m und baute Obst und Gemüse für das wachsende Berlin an. Das Gebäude vermittelt ein Bild von den schwierigen Lebensbedingungen der armen Bevölkerung dieser Zeit. Aufgrund der sehr einfachen Bauweise sind nur wenige Originalbauteile erhalten, die restauratorisch freigelegt wurden.
- Sa 13.30 Uhr: Führung, Treffpunkt: Garten, Koloniestraße 57
Abspannwerk Christiania
Der Bewag-Stützpunkt Christiania wurde 1928–29 nach Plänen von Hans Heinrich Müller in Anlehnung an Schinkels Backsteinbauten im Auftrag der Bewag errichtet. Das Gebäude wurde 1977 zu einem Bürohaus umgebaut und stand ab 1997 leer, bis 2005 das Projekt Kulturwirtschaftliches Zentrum Christiania seine Arbeit aufnahm. Wo früher Transformatoren standen, haben seither Künstler und Unternehmen aus Bereichen der Kreativwirtschaft ein neues Zuhause gefunden.
- Sa 13 Uhr: Führung mit Holger Rasche von Kulturwirtschaft Christiania‚ Osloer Straße 16–17
Die Wohnanlage Afrikanische Straße von Ludwig Mies van der Rohe
Die Wohnanlage von Ludwig Mies van der Rohe gehört zu den früh ausgeführten öffentlichen Wohnungsbauvorhaben der Weimarer Republik in Berlin. Sie entstand 1926–27, gleichzeitig mit dem Haus, das der Architekt für die Weißenhof-Siedlung in Stuttgart entwarf. Von 1930–33 leitete Mies van der Rohe das Bauhaus in Dessau und Berlin. Die “Wohnkuben” im damaligen Bezirk Wedding gehören zu den wenigen Bauten, die er vor seiner Emigration 1938 nach den USA in Berlin verwirklicht hat.
- Sa /So 11 Uhr: Führung mit Bettina Güldner, Anmeldung erforderlich bis 10. September 16 Uhr , Afrikanische Straße 15
Alle Veranstaltungen, alle Adressen, auch für die Anmeldung, bitte online überprüfen (Änderungen können sich kurzfristig ergeben). Webseite des Denkmaltags: www.tag-des-offenen-denkmals.de