Neu 22. März: Erste Listenplätze Bundestagswahl hinzugefügt. / Das ist einer von drei fortlaufend aktualisierten Beiträgen zu den Weddinger Kandidaten im Superwahljahr 2021. Der Tag für alle Wahlen ist der 26. September. Wir schlüsseln auf, welche Listen- und Direktkandidaten es wissen wollen und gegeneinander antreten. In diesem Artikel stellen wir die Kandidaten der Bundestagswahl vor. Siehe auch Artikel zum Kampf um das Amt des Bezirksbürgermeisters. Oder klicke auf Dein Viertel, um zu allen für Dich relevanten Infos zur Wahl des Berliner Abgeordnetenhaus zu gelanden: Afrikanisches Viertel, Antonkiez, Brunnenviertel, Brüsseler Kiez, Gerichtstraße, Gesundbrunnen, Englisches Viertel , Osramhöfe, Leo, Soldiner Kiez, Sprengelkiez. Hilfreich auch unser Artikel FAQs zu den Wahlen.
Wer will Wahlkreis 75 gewinnen? – Bundestagswahl
Direktkandidaten
Bei Wahl 2017 gab es unter vier Direktkandidaten einen relativ dichten Zieleinlauf. Es steht zu vermuten, dass auch dieses Mal wieder vier Kandidaten Erfolgschancen auf das Direktmandat haben. Das sind sortiert nach Wahlergebnis 2017:
Annika Klose (SPD), 29 Jahre, Twitter-Statement: “Bezahlbare Mieten, öffentliche #Daseinsvorsorge, Mindestlohn 12€, nachhaltige Wirtschaft, Weg mit HartzIV”, studierte Politikwissenschaften, war einige Jahre eine von mehreren Landesvorsitzenden der Berliner Jusos, wollte 2018 ins Europäische Parlament, Webseite, Insta, Facebook, Twitter
Martin Neise (Die Linke), 33 Jahre, Twitter-Statement: “Für euch, für uns, für eine sozial gerechte und ökologisch nachhaltige Wirtschaft und Gesellschaft”. Webseite, Insta, Facebook, Twitter
Ottilie Klein (CDU), 37 Jahre, Twitter-Statement: “I Mitte”, “stolze Christdemokratin”, Webseite, Insta, Facebook, Twitter
Hanna Steinmüller (Grüne), 28 Jahre, Twitter-Statement: “gegenKinderarmut, keinGradweiter”. Webseite, Insta, Twitter
Die beiden Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen (Gebiet des ehemaligen Bezirks Wedding) gehören bei der Bundestagswahl zum Wahlkreis 75. Dieser entspricht dem gesamten Bezirk Mitte.
Bei der Wahl 2017 gewann die SPD mit Eva Högl das Direktmandat (23,5 Prozent). Es folgte Stephan Rauhut von den Linken mit 20,5 Prozent, Frank Henkel (CDU) mit 18,6 Prozent und auf Platz vier Özcan Mutlu von den Grünen mit 18 Prozent. (Genauer, pro Weddinger Kiez aufgeschlüsselt, zeigt unser Beitrag Wahlergebnis alle Zahlen.)
Listen zur Bundestagswahl
Die Parteien stellen neben den Direktkandidaten auch Listen auf. Diese kommen zum Zuge, wenn die Partei aufgrund der Zweitstimmen mehr Sitze erhält, als sie Direktkandidaten durchbringt. Mehr siehe im Beitrag FAQ.
SPD: Bei einer Landesversammlung wird am 24. April eine Berlinliste gewählt.
CDU: steht noch aus
Grüne: Aktuell liegen die Grünen in Umfragen bei etwa 24 Prozent. Wenn drei Prozent pro Listenplatz nötig sind, dann kämen die acht vorderen Plätze in den Bundestag – allerdings abzüglich der Direktkandidaten. Schaffen die Grünen einen oder zwei Direktkandidaten, dann dürften die ersten sechs Plätze interessant sein. Das sind: Lisa Paus (Charlottenburg), Stefan Gelbhaar (Pankow), Renate Künast (Tempelhof), Andresas Audretsch (Neukölln), Nina Stahr (Steglitz) und Laura Sophie Dornheim (Treptow).
Hanna Steinmüller vom Wahlkreis Mitte ist auf der Landesliste der Grünen auf Platz 9 gewählt. Bei unterstellten drei Prozent pro Listenplatz müssten die Grünen auf mehr als 27 Prozent kommen, damit Hanna Steinmüller über die Liste in den Bundestag einzieht.
Linke: Aktuell liegt die Linkspartei in Umfragen bei Wahl etwa 16 Prozent. Das entspricht für die Partei geschätzte fünf Sitze im Bundestag. Weil die Linken traditionell vier Direktmandate holen, ist der erste und möglicherweise auch der zweite Listenplatz interessant. Das sind Petra Pau (Marzahn) und Pascal Meiser (Friedrichshain).
Martin Neise ist auf Platz 6 gewählt. Sein Weg in den Bundestag führt damit ausschließlich über den Sieg des Direktmandats in Mitte.
FDP: Schafft die FDP wie in den Umfragen vorausgesagt sechs Prozent, dann sollten zwei Berliner in den Bundestag gehen. Das wären Christoph Meyer (Charlottenburg) und Daniela Kluckert (Pankow).
AfD: Die AfD steht in den Umfragen zur Zeit bei zehn Prozent. Damit könnten drei Kandidaten der Berliner Liste in den Bundestag einziehen.
Warum drei Prozent? Der Bundestag wächst. Niemand weiß, wie stark. Ein Blick zurück zeigt aber, dass bei den letzten zwei Bundestagswahlen 2017 und 2013 in Berlin rund drei Prozent Wahlergebnis einem Mandat entsprachen. Ob die Drei-Prozent-Regel damit auch bei der Wahl 2021 gelten wird, bleibt unwägbar. Alle direkt gewählten Abgeordneten sind garantiert im Bundestag. Die fehlenden Sitze werden über die Liste aufgefüllt. Parteien mit wenig Direktmandaten werden viele Parlamentarier über die Liste entsenden, bei Parteien mit vielen direkt gewonnen Wahlkreisen werden nur die obersten Plätze der Liste relevant sein.
weil es hier gefragt wurde: Es treten auch VIER PARTEILOSE an
nämlich unter an anderem MICHAEL FIELSCH für das Anliegen “weltrettung-durch-therapie.de”
und ich fände gut, über die Parteilosen würde GENAUSO informiert werden und auch über die Bewerber*innen von KLEINEN PARTEIEN – einfach wegen der Chancengleichheit – Parteien mit bekanntem Namen kann jeder googlen – unbekannte Leute brauchen aber eher eine Plattform, um den Wählenden vor dem Blick auf den Wahlzettel bekannt gemacht zu werden!
Gruß
eine selber Kandidierende aus dem Nachbarwahlkreis 83
und hier ein vereinheitlichter Stimmzettel
https://weltrettungdurchtherapie.wordpress.com/stimmzettel/
für den “Jammerer”, der meint, man bräuchte weniger Angebote.
Ihr könnt ja alle mich oder Micha wählen, wir können Euch alle günstiger und einfacher sage, wo es unserer Meinung nach mit Euch langgehen sollte *LOL*
Das Wichtigste bei dieser Wahl: Klimaschutz! Wenn wir in der nächsten Legislaturperiode nicht endlich anfangen, ernst zu machen mit den Pariser Klimazielen, wird das ein globales Desaster von unvorstellbarem Ausmaß. Wer von den Kandidat:innen wählbar ist, lässt sich z.B. hier herausfinden: https://waehlbar2021.de/bewertungen-vergleichen/?district=75&type=19&search=&voted=false
Schade, dass die Darstellung auf die “aussichtsreichen” Kandidaten reduziert wurde.
Der demokratische Prozess lebt doch von der Information über alle zur Wahl stehenden Personen und Parteien.
Meine private Meinung: Sehe ich genau andersherum. Vor 40 Jahren gab es ARD, ZDF, SFB, DDR 1 und DDR 2 im Fernsehen. Dann gab es plötzlich 30 Sender und heute mit YouTube quasi unendlich viel Sender. Bin ich damit zufriedener geworden? Ich glaube, ich bin eher unzufriedener geworden. Zu viel Auswahl hilft nicht weiter. Wenn ich mir eine Wahlrechtsreform überlegen müsste, würde ich die Fünf-Prozent-Hürde umwandeln in eine Klausel Nur-die-fünf-stärksten-Parteien-Ziehen-Ein. Was denkst du über diesen Vorschlag? (Vielleicht ist es sogar gut, dass nicht jede Meinung zu einer Partei im Bundestag führt?)
Was ist mit den kleinen Parteien? Warum werden sie noch nicht mal genannt?
Durch die ständige Beschränkung auf die bisherigen Wahlsieger entsteht der Eindruck, dass die anderen keine Chance haben. Dies wurde z.B. durch die Piraten schon mal widerlegt.
Also gern noch ein Text mit den Kandidat:innen der neuen / kleinen Parteien.
Bei den Direktkandidaten haben wir uns bewusst für die aussichtsreichen Kandidaten entschieden. Vor vier Jahren lagen bei SPD, Linke, CDU und Grüne (in dieser Reihenfolge) die Prozentzahlen nur wenige Punkte auseinander. Siehe https://www.wahlen-berlin.de/wahlen/BU2017/afspraes/uebersicht_wahlkreis-75-berlin-mitte_gesamt.html.
Bei der BVV-Wahl nennt der Artikel alle Parteien bis hin zu den Einzelverordneten, die durch Parteiaustritte entstanden sind.
Danke für diese ausführliche Übersicht, Andrei!
Da kommen wichtige Entscheidungen auf uns Weddinger zu.
Ich überlege vor jeder Wahl neu, wen ich wähle, aber ich denke, es gibt viele Stammwähler 🙂
Einen schönen Tag von Susanne