Mastodon

Ein inklusiver Friedhof im Wedding

10. November 2018

Der Wed­ding hat inklu­si­ve Fried­hö­fe. Bloß wis­sen die Wenigs­ten davon. Des­we­gen soll die Bevöl­ke­rung dar­auf auf­merk­sam gemacht wer­den. Anfang Novem­ber hat die Akti­ons­fonds­ju­ry im Sol­di­ner Kiez die nöti­gen Gel­der für die Gestal­tung eines ent­spre­chen­den Fly­ers geneh­migt, in dem die Anfor­de­run­gen an einen sol­chen Begräb­nis­platz erläu­tert wer­den. Die­ser Fly­er soll eine Infor­ma­ti­on für die Bewoh­ner des Sol­di­ner Kiezes sein und ihr Augen­merk auf die ver­schie­de­nen Fried­hö­fe wie zum Bei­spiel den St. Eli­sa­beth Kirch­hof II len­ken. Aber ganz von vor­ne: Wor­um geht es beim The­ma inklu­si­ver Friedhof?

Besondere Riten

Ein Fried­hof für alle soll­te unter ande­rem aus dem Dia­log zwi­schen den Reli­gio­nen und Kon­fes­sio­nen und Kon­fes­si­ons­lo­sen her­vor­ge­hen. “Ich hof­fe, dass wir die­sem Ziel ein gro­ßes Stück näher gekom­men sind”, sagt Cem Erki­si, der sich für die Schaf­fung eines sol­chen Fried­hofs in sei­nem Kiez enga­giert. Am 29. Okto­ber gab es ein ers­tes Tref­fen im Cafe der Nach­bar­schafts­eta­ge Oslo­er Stra­ße (Auf­gang B, 1. Eta­ge, Oslo­er Stra­ße 12, 13359 Ber­lin). Dabei wur­de bespro­chen, wie im Wed­ding Öffent­lich­keits­ar­beit für die gege­be­nen Mög­lich­kei­ten eines inklu­si­ven Fried­hofs geleis­tet wer­den kann. Ange­spro­chen wur­den zwar vie­le, aber längst nicht alle Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten. Gekom­men waren Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Evan­ge­li­schen Kaper­na­um-Kir­chen­ge­mein­de, der Ibn Rushd-Goe­the Moschee und der Bet Haska­la-Gemein­de. Ein Fried­hof ist für die meis­ten natür­lich ein trau­ri­ges The­ma und jede Per­son hat dabei eige­ne Vor­stel­lun­gen, wie eine wür­di­ge Bestat­tung aus­sieht. “Daher wol­len wir uns dar­über aus­tau­schen, was der der­zei­ti­ge Sta­tus Quo im Wed­ding ist, wel­che beson­de­ren Bedürf­nis­se und Wün­sche zu beach­ten wären, und wie man die­se Wün­sche auch umset­zen kann”, erklärt Cem Erkisi.

C. Erki­si (l.) und die Aktionsfondsjury

“Um eine mög­lichst brei­te Samm­lung von Wün­schen und Bedürf­nis­sen zu haben, ist es sehr wich­tig, dass wenigs­tens eine Per­son aus den Gemein­den an die­sem Tref­fen teil­nimmt”, fin­det er. Denn beson­de­re Riten mögen hin­der­lich wir­ken, um gemein­sam mit ande­ren Men­schen auf einem Fried­hof bestat­tet zu wer­den, aber las­sen sich viel­leicht doch ein­hal­ten, wenn alle mit­ein­an­der ins Gespräch kom­men. Hier­zu war auch Bir­git Bött­ger vom Evan­ge­li­schen Fried­hofs­ver­band Ber­lin Stadt­mit­te vor Ort, um zu den Fra­gen nach for­ma­len Kri­te­ri­en auch pas­sen­de Ant­wor­ten geben zu können.

Der Flyer ist erst der Anfang

Die ers­ten die­ser Ant­wor­ten wer­den schon auf dem neu­en Fly­er zu fin­den sein. “Wir haben bei dem Tref­fen fest­ge­stellt, dass wir vor allem Koope­ra­ti­ons­part­ner für die­se Idee brau­chen. Hier­für wer­den alle Betei­lig­ten auf­ge­for­dert sein, in ihren Gemein­den für die­se Idee zu wer­ben”, sagt Cem Erki­si und fügt hin­zu, dass auch die Gemein­schaft der Lese­rin­nen und Leser des Wed­ding­wei­sers Hin­wei­se und Vor­schlä­ge ein­rei­chen kann. Schließ­lich ist ein Begräb­nis­platz für alle ein wich­ti­ges The­ma für das Zusam­men­le­ben in unse­rem Stadtteil.

 

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

MastodonWeddingweiser auf Mastodon
@[email protected]

Wedding, der Newsletter. 1 x pro Woche



Unterstützen

nachoben

Auch interessant?