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5 Themen, die den Wedding 2015 bewegten

31. Dezember 2015
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Wed­ding, wie has­te Dir ver­än­dert! Vie­les ver­schwand für immer, man­ches konn­te geret­tet wer­den. Vie­le neue Nach­barn aus Nah und Fern konn­ten wir will­kom­men hei­ßen – dass das nicht immer ohne Kon­flik­te und Anpas­sungs­schwie­rig­kei­ten geht, ist klar. Mehr Spiel­hal­len, mehr Bio­lä­den, mehr Ein­woh­ner: Wie ver­än­dert das uns im Wedding?

  1. Ver­lust lieb­ge­wor­de­ner Insti­tu­tio­nenStattbad GerichtstrSchon Ende 2014 fing es an. Als die Flach­bau­ten am S‑Bahnhof Wed­ding im Dezem­ber lich­ter­loh brann­ten, droh­te ein Stück Ber­li­ner Nach­kriegs­ge­schich­te zu ver­schwin­den. Dann brann­te auch noch das “Saray” an der Mül­ler-/Ecke See­stra­ße ab – wenigs­tens das ist inzwi­schen wie­der in Betrieb.Im März ging es dann für die Nut­zer und Bewoh­ner der „Wie­sen­burg“ ans Ein­ge­mach­te: der neue Eigen­tü­mer DEGEWO woll­te das Are­al wegen Ein­sturz­ge­fahr räu­men las­sen. Soll­ten die Lebens­künst­ler wegen Pro­fit­gier der Woh­nungs­bau­ge­sell­schaft aus der geschichts­träch­ti­gen Rui­ne ver­trie­ben wer­den? Im April gab es dann Ent­war­nung, doch eine Medi­en­schlacht (bis hin zu einem Arti­kel im „Spie­gel“ und einem Bei­trag in der rbb-Abend­schau) begann. Vor­läu­fi­ger Höhe­punkt: eine erneu­te Sper­rung von Ate­liers im Herbst.Der nächs­te Tief­schlag: das Statt­bad wur­de bau­po­li­zei­lich gesperrt. Sei­fen­bla­sen von einer „Kunst­hal­le“ und einem Zen­trum für Krea­tiv­wirt­schaft platz­ten, weil Kon­zer­te und Club-Events nur unter Erfül­lung von Auf­la­gen geneh­mi­gungs­fä­hig waren. Gewer­be­mie­ter muss­ten sich ein neu­es Zuhau­se suchen, der Traum vom Kul­tur­ort am Schwimm­be­cken ging end­gül­tig baden. Und als am Ende des Jah­res auch noch das Café Leo auf dem Spiel stand, war klar: im Wed­ding wird’s ungemütlicher.

 

  1. Wohin mit Dir, Wedding?
    Wer räumt den Müll der Bader weg? - Foto: Andrei Schnell
    Foto: And­rei Schnell

    Auch sonst schwebt über dem Wed­ding das Damo­kles­schwert der gefühl­ten oder der tat­säch­li­chen Auf­wer­tung. Tat­sa­che ist: es zie­hen neue Bewoh­ner zu uns, die sich frü­her bestimmt ande­re Kieze her­aus­ge­sucht hät­ten. Die selbst sind sich nicht ganz sicher, wie sehr ihr Zuzug den Wed­ding ver­än­dert. Und bis­lang im Schat­ten der öffent­li­chen Wahr­neh­mung lie­gen­de Fle­cken im Wed­ding wie der Plöt­zen­see sind im Som­mer auf ein­mal so der­ma­ßen über­lau­fen, dass man sich um das Land­schafts­schutz­ge­biet ernst­haft Sor­gen machen muss.


     

  1. Backe backe KuchenSchwäbische BäckereiDie Mono­kul­tur bricht auf, zumin­dest was Lebens­mit­tel von höhe­rer Qua­li­tät angeht. Im Früh­jahr wag­te sich die ers­te Bio-Super­markt­ket­te in die Mül­lerstra­ße, im Som­mer dann ins Bahn­hofs­ge­bäu­de am Gesund­brun­nen. Bei­de ergänz­ten das Ange­bot von Öko­markt und klei­ne­ren Bio­lä­den. Und was Back­wa­ren angeht, hat sich neben der Bio­bä­cke­rei Buc­co auch die Schwä­bi­sche Bäcke­rei (zumin­dest mit einer Filia­le) im Wed­ding angesiedelt.

  2. Ein stän­di­ges Kom­men und Gehen Dafür rut­schen ande­re Tei­le von Wed­ding und Gesund­brun­nen wei­ter ab: die Brun­nen­stra­ße ver­lor die Post­fi­lia­le und zwei Super­märk­te, das Krea­tiv­zen­trum „Super­markt“ ist Geschich­te. Jetzt ärgern sich die Anwoh­ner über die Eröff­nung eines wei­te­ren Wett­bü­ros im ehe­ma­li­gen Hos­tel am U‑Bahnhof Vol­ta­stra­ße. Sie fin­den, dass es mit der Brun­nen­stra­ße immer wei­ter berg­ab geht.

 

  1. Neu­an­kömm­lin­ge willkommen!
    Die Fabrik Osloer Straße. Foto: Hensel
    Foto: Hen­sel

    Wie ganz Deutsch­land stand auch der Wed­ding ganz im Zei­chen des enor­men Zuzugs von Flücht­lin­gen. Wie es, trotz kata­stro­pha­len Zustän­den bei der Regis­trie­rung am Lage­so in Moa­bit, in einem Stadt­teil wie dem Wed­ding zugeht, der schon immer von Ein­wan­de­rung und Tran­sit gekenn­zeich­net war, haben wir in unse­rem Schwer­punkt­the­ma „Ankom­men im Wed­ding“ auf­ge­zeigt. Mitt­ler­wei­le gibt es meh­re­re Flücht­lings­un­ter­künf­te, vor allem in Gesund­brun­nen, um die sich ver­schie­de­ne Anwoh­ner­initia­ti­ven wie „Wed­ding hilft“ küm­mern. Und bei die­sem The­ma ist schon jetzt klar, dass uns das auch im Jahr 2016 beschäf­ti­gen wird.

Wir wün­schen unse­ren Lese­rin­nen und Lesern einen guten Start ins Jahr 2016!

 

 

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

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