Mastodon

Weddinger Bildungsträger feiert Geburtstag:
40 Jahre StattReisen – aus dem Wedding

Ein ganzes Wochenende kostenlose Führungen zum offenen und nachhaltigen Berlin
25. Mai 2023

Stat­tRei­sen Ber­lin fei­ert Geburts­tag: Seit 40 Jah­ren orga­ni­siert der Bil­dungs­trä­ger aus dem Wed­ding the­ma­ti­sche Stadt­füh­run­gen in der gan­zen Stadt. Zum Jubi­lä­um gibt es ein Gratisprogramm. 

40 Jah­re kri­ti­sche Auf­klä­rungs­ar­beit zu Geschich­te und aktu­el­ler Stadt­ent­wick­lung, Neu­gier und immer wie­der neue Ent­de­ckun­gen: Mitt­ler­wei­le sind es weit über 200 Stadt­spa­zier­gän­ge im Stat­tRei­sen-Ange­bot, natür­lich auch im Wed­ding, der auch The­ma der ers­ten Tour über­haupt war. Die Spe­zia­li­sie­rung auf unse­ren Stadt­teil ist übri­gens kein Zufall, denn Stat­tRei­sen hat auch im Wed­ding angefangen.

Sitz von Stat­tRei­sen in der Lie­ben­wal­der Stra­ße 35 a. Foto: StattReisen

„Statt zu ver­rei­sen, kann man auch in der Stadt blei­ben und die­se unter immer wie­der neu­en Gesichts­punk­ten erle­ben“, beschreibt Geschäfts­füh­rer Jörg Zint­graf das Kon­zept sei­ner Fir­ma. Schon seit 1983 bie­tet Stat­tRei­sen Stadt­spa­zier­gän­ge an, die glei­cher­ma­ßen für Tou­ris­ten von außer­halb und für Ein­hei­mi­sche kon­zi­piert sind.

Buch­co­ver, Foto: StattReisen

Und so hat alles ange­fan­gen: Im März 1983 erschien ein Buch mit dem Titel: „Jetzt geht’s rund … durch den Wed­ding! Eine his­to­ri­sche Stadt­teil­wan­de­rung“. Her­aus­ge­ber war die evan­ge­li­sche Ver­söh­nungs­ge­mein­de, die zusam­men mit den Mit­glie­dern der Wed­din­ger Geschichts­werk­statt das Buch erar­bei­tet hat­te. Aus der his­to­ri­schen Stadt­teil­wan­de­rung wur­de der Tour-Klas­si­ker. „Hal­lo roter Wed­ding“. „In den Pan­ke­hal­len traf sich die Wed­din­ger Geschichts­werk­statt, ein locke­rer Stu­den­ten­kreis, der ange­sichts der dama­li­gen Abriss­po­li­tik begon­nen hat­te, sich mit dem Vor­le­ben der Häu­ser zu beschäf­ti­gen und dabei vor allem dem Mythos des Roten Wed­ding nach­spür­te, von dem so gar nichts geblie­ben zu sein schien“, erin­nert sich Mit­grün­der Mar­tin Düspohl. „Der Bezirks­po­li­tik war das Trei­ben suspekt, zeit­wei­se hat­ten Ver­eins­mit­glie­der sogar Haus­ver­bot im Hei­mat­ar­chiv, weil sie als Nest­be­schmut­zer gal­ten, die die unrühm­li­che kom­mu­nis­ti­sche Bezirks­ge­schich­te wie­der her­vor­hol­ten, die man glück­lich ent­sorgt zu haben glaub­te.“. Und je mehr die Geschichts­werk­statt nach­frag­te, des­to mehr ver­schränk­ten sich lokal­ge­schicht­li­che mit all­ge­mei­nen geschicht­li­chen Entwicklungen.

Ein Grund zu feiern

Stat­tRei­sen fei­ert sei­nen Geburts­tag ganz groß: Am Wochen­en­de des 3./4. Juni wer­den 40 ver­schie­de­ne Orts­be­sich­ti­gun­gen gra­tis ange­bo­ten. Sie ste­hen unter einem beson­de­ren Mot­to, das den Stat­tRei­sen am Her­zen liegt: Offe­ne Stadt – nach­hal­ti­ges Ber­lin. Das Beson­de­re die­ses Pro­gramms: Die Akteur*innen vor Ort kom­men selbst zu Wort und zei­gen, wie eine nach­hal­ti­ge Stadt­ent­wick­lung aus ihrer Sicht prak­ti­ziert wer­den kann: öko­lo­gisch, sozi­al, gemeinwohlorientiert.

Das gan­ze Jubi­lä­ums­pro­gramm mit vie­len Wed­ding-Tou­ren fin­det ihr hier. Es geht zum Bei­spiel in ehe­ma­li­ge Fabri­ken, wo sich heu­te ein bun­tes sozia­les und kul­tu­rel­les Leben tum­melt. Auch Stat­tRei­sen grün­de­te sich vor 40 Jah­ren in der ehe­ma­li­gen Tre­sor­fa­brik Arn­heim. Am 3. Juni um 11.30 Uhr erzählt Mit­grün­der Mar­tin Düspohl die span­nen­de Stat­tRei­sen-Sto­ry. Treff­punkt: Biblio­thek am Lui­sen­bad, Bad­stra­ße 39 ( U‑Bhf. Pankstraße)

Bei allen Jubi­lä­ums­tou­ren gilt: Statt des sonst übli­chen Teil­neh­mer­bei­trags wird um eine frei­wil­li­ge Spen­de für ein sozia­les Pro­jekt gebe­ten. Alle Ein­nah­men gehen an das inter­kul­tu­rel­le Netz­werk JOLIBA im Wran­gel­kiez. Es wur­de 1997 von Katha­ri­na Ogun­toye für Fami­li­en vor allem afri­ka­ni­scher, afro­deut­scher und afro­ame­ri­ka­ni­scher Her­kunft gegründet. 

Auf dem Foto sind die dama­li­gen Mit­glie­der der Geschichts­werk­statt zu sehen, der Keim­zel­le von Stat­tRei­sen Ber­lin e.V. In der obe­ren Rei­he steht Win­fried Ripp – der Drit­te von links. In der unte­ren Rei­he neben dem klei­nen Jun­gen sitzt Mar­tin Düspohl. Foto: StattReisen

Web­site StattReisen

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

MastodonWeddingweiser auf Mastodon
@[email protected]

Wedding, der Newsletter. 1 x pro Woche



Unterstützen

nachoben

Auch interessant?