Was haben die Weserstraße in Neukölln, die Samariterstraße in Friedrichshain und die Wrangelstraße in Kreuzberg neuerdings mit der Triftstraße im Sprengelkiez gemeinsam? Die Antwort: Die “Schwäbische Bäckerei”. Seit dem 16. November 2015 werden in der Triftstraße 37 neben Kuchen, Brötchen und Broten nun auch täglich Seelen, Brezeln und Semmel im Schaufenster angeboten. Wir reiben uns verwundert die Augen und stellen fest: Gutes Handwerk steht dem Wedding und zwar egal, woher es kommt.
Vom kleinen Mann auf der Straße bis zum Chef des PrimeTime-Theaters. Die gemeinen Weddinger fragen sich: Moment, diese Schwaben, die gibt’s wirklich? Haben sich das die zugezogenen Münchner im Prenz’lberg also doch nicht bloß ausgedacht?
Ganz abwegig ist diese Verwunderung nicht, denn erst kürzlich hat die “Schwäbische Bäckerei” ihren Platz an der Prenzlauer Allee Kreuzung Danziger Straße geschlossen. Steigende Mieten und die ständigen Anfeindungen, so der Inhaber Oliver Spory, hätten dazu geführt, dass er nach drei Jahren Ende 2014 den Laden dort für immer geschlossen habe. Und nun ist er seit Mitte November am oberen Ende der Triftstraße, also mitten bei uns im Wedding, gelandet.
Und nun auch im Wedding
“Es muss erst einmal anlaufen!”, hört man es von hinter der Theke. Die Frau mit dem authentisch-spröden Einschlag muss es wissen. Sie steht seit der Eröffnung jeden Tag hier und verpackt Brote, schneidet Kuchen und reicht den Kaffee über die Theke. Bisher liefe aber ganz in Ordnung. Anfeindungen aufgrund des Namens der Bäckerei kann man bisher nicht entdecken. Warum auch?
Beim Betreten der Schwäbischen Bäckerei wird schnell klar: Kein Prenz’lberger Schischi und auch keine Friedrichshainer Hipsterschrippe, sondern einfach ein ausreichend eingerichteter Bäcker mit einer großen Auswahl frisch hergestellter Backwaren. Die Verkäuferin tut ihr Übriges, das Flair eines ganz normalen Bäckers im Kiez zu unterstreichen. Was ist also das besonders Schwäbische? Das ist schnell gefunden, denn in den Auslagen hinter der Theke gibt es Elsässer Semmeln, Seelen (baguetteförmiges Weißbrotgebäck aus Dinkel) und sogenannte Schwabenecken. Die frischen Brezeln natürlich nicht zu vergessen. Alles Dinge also, die man in anderen Bäckereien so nicht immer erwarten würde.
Das weitere Angebot ist das, was man von einem einfachen Bäcker erwarten kann. Auch die Preise sind äußerst moderat. Eine Schrippe gibt es für 20 Cent, ein Mehrkornbrötchen für 55. Fünfhundert Gramm Badisches Brot, sprich Mischbrot mit kross gebackener Kruste für 2,15 Euro. Alles im Bereich des Möglichen, Mondpreise sucht man vergebens. Einzig die Kuchenauswahl sollte extra erwähnt werden, denn die ist äußerst üppig und sucht über den Kiez hinaus wahrlich ihresgleichen.
Die Kundschaft ist, soweit man das bereits überblicken kann, so bunt gemischt wie die Kiez selbst es ist. Der Senior aus dem Vorderhaus, der sich für den sonntäglichen Kaffee mit allerlei Kuchen eindeckt, der Student aus dem Wohnheim schräg gegenüber, die Angestellte in der Wochenende-Schlabberhose, die polnischen Bauarbeiter auf Montage. Ihn allen merkt man eine gewisse Skepsis beim Betreten des Ladengeschäftes an. Sie alle wundern sich. Doch spätestens beim Bestellen ist alles wie immer. Die Befürchtungen, hier hätte ein hipper Bäcker für die besser Betuchten eröffnet, sie zerstreuen sich schnell wieder.
Vorläufiges Fazit
Ein Bäcker, dessen Inhaber alles frisch zubereiten lässt. Deren acht an der Zahl sind für die mittlerweile fünf Filialen in Berlin verantwortlich. Und eine diese Filialen befindet sich nun bei uns in der Triftstraße.
Auf unserer Weddingweiser-Pinnwand fragte kürzlich eine Nutzerin, wo sie im Wedding an einem Sonntag noch frische Brot bekäme? Die Triftstraße 37 im Sprengelkiez ist eine würdige Antwort auf diese scheinbar einfache Frage.
Schwäbische Bäckerei
Triftstraße 37
GESCHLOSSEN
Bild und Text: Tobias Weber
(Was fehlt im Wedding? Zum Beispiel noch mehr gute Bäckereien)
Wiedereinmal war der Kuchen nicht durchgebacken. Nicht klitchig sonder purer Teig.Erst zuhause beim Auspacken festgestellt Ansonsten wohl eher ein Backshop als eine Bäckerei. Schade
da hat die bedienung nun mal die chance ihren laden positiv zu präsentieren und wieder eine unmotivierte weddinger kotterschnauze-schade
Ähm. Ich war gerade dort. Von “Bäcker” kann ja schon mal nicht die Rede sein, das ist maximal ein Backshop. Und “schwäbisch” muss man echt mal als Begriff schützen lassen.
Wundere mich wo die vielen Kritiker hier sonst ihr Brot kaufen. Wohl nicht beim Backshop um die Ecke mit dem berlinweiten Einheitssortiment an Luftblasenbrötchen mit messerscharfer Kruste. Ich als Österreicher bin auch eine gewisse Auswahl und Frische hinter der Backtheke gewöhnt, und von daher freue ich mich, dass sich dieser Bäcker hier angesiedelt hat. Ob er nun schwäbisch ist oder nicht ist mir im Grunde egal auf jeden Fall gibt es leckere Backwaren zu einem super Preis.
http://www.baecker-mann.de/
So weit schöner Artikel, aaaber: Wo wird denn das Brot usw. gebacken? Doch nicht etwa Schwaben?
[…] dürfen die Kinderwagenkolonnen auf der Straße nicht fehlen, bevor am Ende natürlich noch die “Schwäbische Bäckerei” auf der Triftstraße ins Feld geführt werden […]
Also erstmal heißt es Danziger str und nicht Danziger Allee.also ich gehe öfter in diesen Bäcker und ich muss sagen es ist klasse dort das Personal nett das Angebot auch gut.
Wenn man von einer Verkäuferin andere Informationen bzgl der zutaten bekommt als vom anderen ist das nicht nur wenig vertrauenerweckend sondern für Allergiker Vielleicht sogar gefährlich. Außerdem schmecken die Brötchen in der baguetterie eh besser
[…] in der Ravenéstraße 1 (nahe Nettelbeckplatz) die Gelegenheit dazu. Neuerdings gibt es auch die Schwäbische Bäckerei, die noch selbst bäckt. In anderen Kiezen muss man auf Biomärkte oder Reformhäuser ausweichen. […]
[…] und kleineren Bioläden. Und was Backwaren angeht, hat sich neben der Biobäckerei Bucco auch die Schwäbische Bäckerei (zumindest mit einer Filiale) im Wedding […]
Wir waren heute da und waren erstaunt, dass es im Laden nicht nach frisch Gebackenem, sondern nach Zigarettenqualm roch. Außerdem war das sehr lecker aussehende Stück Kuchen von oben und unten stark verbrannt, was durch Zuckerguss verdeckt wurde. Nach dem Abkratzen war der Grundteig gut, aber das ist nicht was wir von einer Bäckerei erwarten. Das Brot war lecker, hatte aber keine Kruste. Wir werden nicht noch mal hingehen. Schade eigentlich, wir hatten uns über den neuen Laden gefreut.
[…] gebacken werden die Backwaren von „Bucco“ in der Ravenéstraße. Und neuerdings verkauft die Schwäbische Bäckerei in der Triftstraße ebenfalls in Berlin produziertes […]
[…] Nur die Bio-Bäckerei Bucco in der Ravenéstraße 1 (nahe Reinickendorfer Str./Gerichtstr.), die Schwäbische Bäckerei in der Triftstr. 37, Spezialgeschäfte wie das PARMA oder manche Cafés begeistern Kenner aus der […]
Mit “schwäbisch” hat diese Bäckerei leider nicht viel zu tun..schon damals in Prenzl’berg und in Friedrichshain war ich ziemlich enttäuscht!! Die Brezeln sind nicht ganz mit dem “Original” vergleichbar und sind viel zu hell (immerhin haben sie dünne, knusprige Knäusle), und nur weil ein paar Buchteln in der Auslage liegen, soll eine Bäckerei gleich schwäbisch sein? Aber naja, kann ja noch werden… 😉 Ich werde es immer mal wieder versuchen, denn Bäcker, die wirklich selbst backen, sind in Berlin einfach Mangelware!!
Ach, das schwäbische Brötchen heißt übrigens “Weckle” und nicht “Semmel” 😉
Es gibt eben nichts Echtes mehr.
Endlich wieder gutes Brot kaufen / essen!
Ich war heute zum ersten mal da und muss sagen, Preis-Leistung stimmt!
Das Brot ist ein Traum im vergleich zum alten Bäcker in der Torfstr.
Ab jetzt nur noch in die Schwäbische Bäckerei 🙂
Die Beschreibung stimmt. WIr haben sie auch erlebt.
Zitate:
–Die Verkäuferin tut ihr Übriges, das Flair eines ganz normalen Bäckers im Kiez zu unterstreichen.
–Die Frau mit dem authentisch-spröden Einschlag muss es wissen.
Zitate Ende:
Die (Back)Ware war jedoch ganz gut.
Ich war vor Kurzem in der Bäckerei – ich fand die Freundlichkeit nicht gerade umwerfend. Ehrlich gesagt würde ich nicht unbedingt nochmal hingehen. Zu wenig Seele!