Wenn ihr diese Zeilen lesen könnt, dann habt ihr scheinbar die vorherigen Tage im Berliner Verkehr unbeschadet überstanden. 45 Verkehrstote gab es 2018 und damit 9 mehr als in 2017. Zwei Weddinger Kreuzungen sollen umgebaut werden. Ebenso stiegen die Verkehrsunfälle mit Personen- und Sachschaden im Vergleich zu 2017 an. Im Wedding gehören zu diesen Unfallschwerpunkten die Kreuzungen Seestraße (Nordufer) und Müllerstraße/Burgsdorfstraße. Der Senat plant hier nun Umbaumaßnahmen. Im Blitzerranking kann sich der Wedding mit dem Blitzer Osloer Straße (Platz 3 – 19 045 Auslösungen wegen Geschwindigkeit) und Osloer Straße/Koloniestraße (Platz 1 – 7823) wegen Rotlichtverstößen die sprichwörtliche Pole Position sichern. Mehr Infos hier.
Sicherer ist man da schon mit der S‑Bahn unterwegs. Letzte Woche noch im Rahmen des Verkehrsplans des Berliner Senats darüber berichtet, nimmt die S21 von Gesundbrunnen bis zum Hauptbahnhof langsam Fahrt auf. Hier erklärt sie Deutsche Bahn haargenau, wann welcher Abschnitt fertig gestellt wird.
S‑Bahn ≠ BVG. Aber irgendwie hängt ja doch alles zusammen. Am 14. März war nun erst mal BVG-Streik. Dieses Mal betraf es „nur“ die Busse. Es gab also volle Bahnen. Eine komplette Netzkarte aller Buslinien gibt’s es übrigens hier. Nützte nur niemandem beim Streik. Das Recht auf Streik für bessere Arbeitsbedingungen ist in Deutschland zum Glück gesetzlich garantiert – also bitte nicht sauer sein.
Was nicht garantiert ist, sind faire Löhne und vor allem keine gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit. Auch nicht bei Frau und Mann im selben Betrieb. Die BVG bietet darum am 18. März die Tageskarte für Frauen 21% günstiger an. Warum 21%? Im Schnitt verdienen Frauen 21% weniger im Job als Männer. Am 18. März ist Equal-Pay-day und somit eine gute Gelegenheit, darauf aufmerksam zu machen.
Bleibt unabhängig von Tag und Geschlecht immer noch die Fortbewegung mit dem Fahrrad. 11 Fahrradschnellwege sind in Berlin geplant. Für sechs davon hat nun eine dänische Firma den Zuschlag erhalten die finale Planung & Umsetzung durchzuführen. In Dänemark und vor allem Kopenhagen, lacht man sich über das Berliner Fahrradnetz wahrscheinlich kaputt. Gut also, dass nun Profis ran dürfen. Bleibt zu hoffen, dass am Ende nicht die Bürokratie die geduldigen Dänen verzweifeln lässt, oder eine Computerpanne mal wieder die Berliner Verwaltung lahmlegt.
Spähte Anis Amri das Gesundbrunnen-Center im Hinblick auf einen Anschlag aus? Das glaubt jedenfalls der Generalbundesanwalt, schreibt die Morgenpost. Für uns fühlt sich das jedenfalls komisch an.
1.199 Widersprüche wurden gegen die für viele Anwohner sehr fragwürdige Umbenennung von drei Straßen im Afrikanischen Viertel eingereicht. Die Bearbeitung dieser Vorgänge und die Einzelfallprüfung der Zulässigkeit dürfte dauern. Aber Gebühren für die Einreicher werden auf jeden Fall erhoben.
Wer im Winter kein Fan von Draußen-Sport ist, aber dennoch gerne Schwimmen möchte, kann dies nun im Kombibad Seestraße unter einer Traglufthalle tun. Aufgrund der Sanierung des Paracelsus Bad in Reinickendorf müssen Ersatzkapazitäten her. Immerhin zwei Jahre wird dort saniert. So lange bleibt auch die Traglufthalle an der Seestraße bestehen.
Wer dagegen lieber Lust auf Kuchen hat, muss nun stark bleiben. Das Rosa-Parks-Cafe im Soldiner-Kiez schließt vom 01.04. bis 16.07. seine Kuchenvitrinen. Grund sind die Bauarbeiten in der Soldiner.
Wer wahrscheinlich niemals ins Rosa-Parks-Cafe gehen würde, ist der selbsternannte „Volkslehrer“ aus Moabit. Nikolai N. unterrichtete zuletzt an einer Weddinger Schule, wurde aber wegen volksverhetzenden Äußerungen in seinen Videos als Lehrer gefeuert. Eine Klage gegen seine Entlassung scheiterte.
Nun wollte sich Nikolai N. in die Moabiter Stadtteil-Vertretung wählen lassen – dies scheiterte – zumindest vorerst. Es kamen so viele Moabiter zur Stimmenabgabe, dass die Wahl verschoben werden musste und an einem anderen Ort wiederholt werden soll. Wählen darf jeder, der im Einzugsgebiet der Stadtteilvertretung wohnt. Die Demokratie war in diesem Falle also wehrhaft.
Auf #Moabit ist Verlass. Es kamen so viele, die wählen wollten, dass die Veranstaltung abgebrochen werden musste und an einem größeren Ort wiederholt wird. https://t.co/XFbR6tZCak
— Laura Hofmann (@LauHofmann) March 12, 2019
Wieder zurück in den Wedding. Der Senat beschließt mit „Stadtentwicklungsplan Zentren 2030“ den ersten von vier neuen Stadtentwicklungsplänen.
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Und am Ende läuft sowieso immer alles auf den Wedding hinaus: