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Nur die wenigsten besitzen ein Auto:
Wie gerecht ist Autofahren im Wedding?

12. Juli 2023
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Mei­nung Nur eine klei­ne Min­der­heit im Wed­ding und Gesund­brun­nen besitzt ein Auto. Die meis­ten Men­schen bewe­gen sich hier umwelt­freund­lich zu Fuß, mit dem Rad und dem ÖPNV fort. Zah­len gibt es für ganz Ber­lin: wäh­rend 26 % das Auto für ihre Wege nut­zen, fah­ren die Ber­li­ner auf 18 % der Wege mit dem Rad, 27 % mit Bus und Bahn und 30 % der Wege wer­den zu Fuß erle­digt. Es gibt aber auch Zah­len für unser Gebiet.

Wie viele Menschen besitzen ein Auto?

Von allen Ber­li­ner Kiezen befin­den sich (von den bewohn­ten Gebie­ten) die zwei mit der nied­rigs­ten Auto­be­sitz­er­quo­te im Wed­ding. Die ande­ren Kieze in unse­rem Stadt­teil haben eben­falls rela­tiv nied­ri­ge Auto­zah­len, sodass klar von einer Min­der­heit gespro­chen wer­den kann. Selbst wenn man davon aus­geht, dass meh­re­re Men­schen eines Haus­halts ein Auto zusam­men nut­zen, sind die Quo­ten immer noch frap­pie­rend nied­rig. Der Tages­spie­gel hat sich ein­mal die Mühe gemacht und die Anzahl der Autos in Bezug auf die gemel­de­te Bevöl­ke­rung Kiez für Kiez auf­ge­lis­tet. Und dabei fest­ge­stellt: Obwohl die Anzahl der Autos ins­ge­samt bei wach­sen­der Bevöl­ke­rung gestie­gen ist, sank den­noch die Anzahl der Autos pro Ein­woh­ner. In Mit­te ist die Zahl bei­spiels­wei­se von 2015 bis 2022 um 4,7 % gesunken. 

Wenig über­ra­schend lie­gen die bei­den Kieze mit den wenigs­ten Autos in vom ÖPNV gut erschlos­se­nen Kiezen. Gleich­zei­tig gibt es in die­sen auch eine rela­tiv arme Bevöl­ke­rung. So hat das Gebiet an der Schul­stra­ße 6.787 Ein­woh­ner und 864 gemel­de­te Pkws. Rund um den Sparr­platz (Spren­gel­kiez) woh­nen 8054 Ein­woh­ner und es gibt 1035 gemel­de­te Pkws. Bei­de Gebie­te haben mit 127 bzw. 129 Pkws pro 1.000 Ein­woh­ner den nied­rigs­ten Anteil an Auto­be­sit­zern (von unbe­wohn­ten Kiezen und einem Gewer­be­ge­biet abgesehen). 

Es gibt auch einen Zusam­men­hang zwi­schen nied­ri­gem Auto­be­sitz und Armut. Unbe­streit­bar sind Schul­stra­ße und Sparr­platz Gebie­te, in denen vie­le Men­schen wenig Geld haben. Das deckt sich mit bun­des­wei­ten Zah­len aus dem Daten­re­port – Sozi­al­be­richt für Deutsch­land (2021). “Dem­nach haben nur 42 Pro­zent der Haus­hal­te mit einem Ein­kom­men unter 1300 Euro net­to ein Fahr­zeug, ab 2600 Euro net­to haben über 90 Pro­zent min­des­tens eines“, schreibt der Tages­spie­gel. Für Ber­lin-Mit­te gilt nach einer Unter­su­chung aus dem Jahr 2019, dass sogar nur 8,9 % der nied­rigs­ten Ein­kom­mens­grup­pe Autos nut­zen, dafür 39,1 Pro­zent den ÖPNV. Wie vie­le davon das Auto benut­zen müs­sen, weil sie bei­spiels­wei­se geh­be­hin­dert sind, als Hand­wer­ker oder im Schicht­be­trieb arbei­ten, geht aus die­sen Zah­len aller­dings nicht hervor. 

Wie sehr leiden die Weddinger unter Abgasen und Lärm?

Gleich­zei­tig lei­den beson­ders die Kieze mit nied­ri­ger Auto­be­sitz­er­quo­te unter einer hohen Umwelt­be­las­tung. „Umwelt­ge­rech­tig­keit“ heißt der Fach­be­griff für die­ses Phä­no­men. Die Kom­bi­na­ti­on aus sozia­ler Pro­ble­ma­tik, feh­len­den Grün­flä­chen, hoher Schad­stoff­be­las­tung und Lärm ist im Wed­ding beson­ders aus­ge­prägt. Die größ­te Häu­fung von Kiezen mit Mehr­fach­be­las­tung in ganz Ber­lin fin­den sich – wenig über­ra­schend – im Wed­ding und Gesund­brun­nen (Umwelt­ge­rech­tig­keits­at­las)

Und was bedeu­tet das kon­kret? Obwohl nur 4,88 % der Ber­li­ner im Wedding/Gesundbrunnen auf einer Flä­che von 5,8 Pro­zent von Ber­lin woh­nen, sind sie dort der schäd­li­chen Umwelt­ein­flüs­se des Gesamt­ber­li­ner Kfz-Ver­kehrs aus­ge­setzt. Denn hier endet die Stadt­au­to­bahn und geht über in die See­stra­ße, die spä­ter zur Oslo­er und zur Born­hol­mer Stra­ße wird. Die­se Ach­se durch­que­ren täg­lich Zehn­tau­sen­de Autos, drän­gen sich durch dicht besie­del­te Kieze, ohne hier­her­zu­kom­men oder hier­hin zu wollen. 

Sich hin­ten anstel­len müs­sen auch Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer, die die Stra­ßen­schnei­se über­que­ren wol­len. Sie müs­sen pro Über­que­rung an bis zu drei Ampeln war­ten. Die gro­ßen Nord-Süd-Ach­sen Mül­lerstra­ße, Schwedenstraße/Badstraße/Brunnenstraße sind so dicht befah­ren, dass es für Rad­fah­rer auf den Abschnit­ten ohne Rad­we­ge lebens­ge­fähr­lich ist, auf die­sen Stra­ßen zu fahren.

Wie gerecht sind die Flächen aufgeteilt?

Jedes Auto braucht Platz, selbst dann, wenn nur eine Per­son dar­in sitzt. 36 Pro­zent der Ver­kehrs­flä­che bekommt der flie­ßen­de Ver­kehr in Ber­lin-Mit­te, zusätz­lich 13 Pro­zent der ruhen­de Ver­kehr (sprich: Park­plät­ze). Nur 4 Pro­zent der Ver­kehrs­flä­che wer­den den Rad­fah­rern zuge­stan­den. (https://www.static.tu.berlin/fileadmin/www/10002265/Discussion_Paper/DP21_Drews_Flaechengerechtigkeit.pdf, nach Geri­cke et al 2019). Immer­hin: Den meis­ten Platz erhal­ten sta­tis­tisch gese­hen Fuß­gän­ger, auch wenn man es auf der Bad­stra­ße nicht glau­ben mag. 

Dabei weist spe­zi­ell der Bezirk Ber­lin-Mit­te noch eini­ge Beson­der­hei­ten auf: Es gibt mehr Unfäl­le als in ande­ren Bezir­ken. Und das, obwohl hier nur 13 Pro­zent der Wege mit dem Auto zurück­ge­legt wer­den und der Anteil von Fuß‑, Rad- und öffent­li­chem Nah­ver­kehr höher ist als anderswo.

Auto­be­sit­zer zah­len Kfz-Steu­ern und Mine­ral­öl­steu­ern. Doch decken die­se auch die Kos­ten ab, die ihr Ver­kehr ver­ur­sacht? Die Kli­ma­kos­ten betra­gen pro ein Pro­zent der Flä­che 17,1 Mil­lio­nen Euro pro Jahr. Beim Rad- und Fuß­ver­kehr sind es null Euro. Bei den Lärm­kos­ten ver­ur­sacht der Auto­ver­kehr 4,16 Mil­lio­nen Euro pro einem Pro­zent der Flä­che pro Jahr. An exter­nen Unfall­kos­ten trägt die Gesell­schaft beim Auto­ver­kehr 43,1 Mil­lio­nen Euro, auch hier der mit Abstand höchs­te Wert. Die­se Kos­ten wer­den auch von allen ande­ren Steuerzahler.innen mit­ge­tra­gen, auch wenn sie kei­ne Kfz-Steu­er oder Mine­ral­öl­steu­er zah­len. Alle zah­len also für die Bequem­lich­keit weni­ger Men­schen. (Zah­len: sie­he Link Drews_Flaechengerichtigkeit).

Kommentar – was wäre gerechter?

Pri­vat-Pkws wer­den oft nur weni­ge Stun­den am Tag genutzt, sind also die meis­te Zeit abge­stellt. Des­halb ist rich­tig, dass – die weni­gen – Auto­be­sit­zer für die stun­den­lan­ge Nut­zung des knap­pen Raums Park- oder Anwoh­ner­park­ge­büh­ren zah­len. Was den flie­ßen­den Ver­kehr angeht, ist es gerecht, dem wach­sen­den Rad­ver­kehr mehr Platz als nur weni­ge Pro­zent zur Ver­fü­gung zu stel­len. Der unter Fah­rer- und Fahr­zeug­man­gel lei­den­de öffent­li­che Nah­ver­kehr (Bus­se und Stra­ßen­bah­nen) soll­te eben­falls beschleu­nigt wer­den, zum Bei­spiel durch mehr Bus­spu­ren. Denn es ist wirt­schaft­lich sinn­voll, vie­le Men­schen mit dem ÖPNV schnel­ler vor­an­kom­men zu las­sen, als eini­ge im Auto.

Platz ist vor­han­den, denn wür­den alle, die es gesund­heit­lich schaf­fen, das Fahr­rad, ihre Füße oder den ÖPNV nut­zen, dann wür­de der ver­blei­ben­de Platz rei­chen. Für die, die ein Kfz beruf­lich oder wegen einer Geh­be­hin­de­rung brauchen.

Bei einer ande­ren Ver­tei­lung könn­te das knap­pe Stra­ßen­land effi­zi­en­ter genutzt wer­den: kli­ma­ge­recht, sozi­al gerecht, gesell­schaft­lich sinn­voll und im Sin­ne der Mehr­heit (der in abso­lu­ten Zah­len meis­ten Einwohner:innen unse­res Stadt­teils). Es ist bedau­er­lich, dass die rück­wärts­ge­wand­te Ver­kehrs­po­li­tik der CDU-Sena­to­rin Man­ja Schrei­ner, die noch ideo­lo­gi­scher als die ihrer Vor­gän­ge­rin­nen wirkt, für noch weni­ger Gerech­tig­keit in Ber­lin sorgt. In angren­zen­den Stadt­tei­len wie Moa­bit und Rei­ni­cken­dorf dro­hen sogar För­der­gel­der zu ver­fal­len, die zum Woh­le auch der gro­ßen Mehr­heit der Wed­din­ger sinn­voll ein­ge­setzt wer­den könn­ten. Das Nach­se­hen haben die vie­len Innen­stadt­be­woh­ner – sie haben kein Auto, müs­sen Lärm und Abga­se ertra­gen und sind in ihrer Mobi­li­tät als Fuß­gän­ger und Rad­ver­kehr vie­ler­orts behindert. 

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Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

58 Comments

    • Hal­lo, wir zen­sie­ren nicht, wir geben nur man­che Kom­men­ta­re nicht frei. Beim gelösch­ten Kom­men­tar hat­ten wir anfangs gekürzt, was nur erlaubt ist, wenn der Inhalt sinn­wah­rend erhal­ten bleibt. Unter die­sen Umstän­den woll­ten wir den voll­stän­di­gen Kom­men­tar aber nicht auf dem Blog frei­ge­ben und leh­nen die Frei­ga­be ab. Unse­re Kom­men­tar­re­geln haben wir ent­spre­chend aktua­li­siert. https://weddingweiser.de/about/impressum/

      • Der Kom­men­tar war incl “Kür­zung” schon Online. Zu lesen war, beim letz­ten Absatz: wegen poli­ti­scher Wer­bung ent­fernt, was so schon frag­wür­dig ist. Ich betrei­be kei­ne poli­ti­sche Wer­bung son­dern habe ledig­lich mei­ne Erwar­tung an die Sena­to­rin for­mu­liert in Reak­ti­on auf ihr State­ment zu eben die­ser Sena­to­rin. Klas­si­scher Kom­men­tar.. sonst nix. Und in Gän­ze und Wir­kung eben doch Zen­sur. Ich bin raus.

        • Wie schon oft erwähnt: Wir sind kein haupt­amt­lich betrie­be­nes Nach­rich­ten­por­tal. Wir enga­gie­ren uns in unse­rer Frei­zeit für den Wed­ding, weil wir den­ken, dass es gut ist, Infor­ma­tio­nen über den Stadt­teil zu bekom­men. Die meis­ten von uns sind kei­ne Medi­en­pro­fis. Und manch­mal machen wir Feh­ler oder sind erst dabei, eine Hal­tung zu bestimm­ten The­men zu fin­den. Wir bemü­hen uns aber, Feh­ler zu kor­ri­gie­ren und dar­aus zu lernen.

          • Ich habe den frag­li­chen, län­ge­ren Kom­men­tar nicht in fünf Minu­ten in die Tas­ta­tur gehackt, habe mir Zeit genom­men und sach­lich argu­men­tiert. Gut, man muss mei­ne Schrei­be nicht mögen, aber das war’s gar nicht – ich habe jetzt erst wirk­lich ver­stan­den; ihr macht Poli­tik und habt ein Pro­blem mit kri­ti­scher Mei­nung, die nicht zur Gän­ze mit Euren Posi­tio­nen über­ein­stimmt. Könnt ihr natür­lich machen auf Eurem Blog. Mir ist dafür mei­ne Zeit zu scha­de. Für die unpo­li­ti­schen Tips und Infor­ma­tio­nen bedan­ke ich mich.

          • Ich kann mir vor­stel­len, dass das so wirkt, aber wir im Team sind nicht alle der glei­chen poli­ti­schen Mei­nung. Wir strei­ten sogar sehr häu­fig über Poli­tik. Es gibt wirk­lich nur sehr sel­ten eine Wed­ding­wei­ser-Hal­tung zu einem The­ma. Beim Rad­fah­ren sind wir uns aber zufäl­lig alle einig (jedoch aus ganz unter­schied­li­chen, nicht immer poli­ti­schen, Grün­den): Wir fin­den, Infra­struk­tur für Rad­fah­ren­de ist wich­tig und gehört ein­fach zu einer Stadt wie Strom, Was­ser, WLAN dazu. Wir fah­ren fast alle auch Auto, aber eben auch gern Rad und Öffis. Dass man über der Aus­maß und den Weg dort­hin strei­ten kann, fin­de ich per­sön­lich sogar wich­tig, denn wer hat schon auf Anhieb per­fek­te Lösun­gen? Aber nicht alle bei uns sehen das so. Wie im ech­ten Leben halt.

            Wenn Du mich per­sön­lich fragst: Ich fin­de kri­ti­sche Mei­nun­gen nicht nur ok, son­dern meist hilf­reich. Zumin­dest, wenn sie frei von Vor­ur­tei­len, Het­ze und purem “Dage­gen aus Prin­zip” ist. Das Bear­bei­ten Dei­nes Kom­men­tars war ein Feh­ler, wes­halb ich inter­ve­niert hat­te und er dann gelöscht wur­de. Ich ver­ste­he, dass Dich das ärgert.

          • Es ist schon bemer­kens­wert, eine poli­ti­sche Mei­nung zu ver­öf­fent­li­chen, Kom­men­ta­re zuzu­las­sen, dann einen Text, der nicht belei­digt oder dif­fa­miert, son­dern bei ein­zel­nen Punk­ten eine ande­re Perpek­ti­ve anbie­tet, Zah­len hin­ter­fragt und sich am The­ma (Gerech­tig­keit) ori­en­tiert dann unter dem Vor­wand poli­ti­scher Wer­bung – was ich klar von mir wei­se – zu kil­len und zu löschen. Wei­ter­emp­feh­len kann ich das sicher nicht.

          • Da hast Du recht. Sie­he auch mei­ne Ant­wort auf Dei­nen vor­her­ge­hen­den Kommentar.

          • Jetzt woll­te ich mich eigent­lich bezo­gen auf Dei­ne letz­ten Kom­men­ta­re bedan­ken, aber geht gar nicht, kei­ne Ant­wort­mög­lich­keit direkt unter den Kom­men­ta­ren – liegt es an der sechs­ten Ebe­ne im Thread? Egal, also Danke.
            Ich ver­ste­he Kom­men­tar­mög­lich­keit eigent­lich auch als Ein­la­dung zum Mei­nungs­tausch, ja, so alt bin ich … und den Kom­men­tar hab ich sogar noch, hab ich tat­säch­lich müh­se­lig im Schwei­ße mei­nes Ange­sichts in One Note zusam­men­ge­klöp­pelt. Aber da bleibt er jetzt auch, kei­ne Angst. Ehr­lich gesagt wäre es tat­säch­lich viel­leicht bes­ser, Kom­men­ta­re gar nicht erst zuzu­las­sen. Ande­rer­seits sind Kom­mis aber gut für Traf­fic etc.… . Naja, Howe­ver, ihr macht das schon. Der Wor­te sind genug gewech­selt, schö­nes Wochen­en­de wün­sche ich. Wer­de mich jetzt auf mein altes Fahr­rad schwin­gen und erst­mal auf der Mül­lerstra­ße ne Run­de Genuß­ra­deln 🙂 Ciao
            Übri­gens, bin ich weder Auto-Fan, noch Fahr­rad-Fan, noch Bus-Fan. Ich fah­re alles, wie ich’s brauch. Und wenn ich ne Gar­ten­lau­be weg­bag­gern will, dann leih ich mir n LKW mit Kran bei LEX und kann nen Nach­mit­tag spie­len. Ich möch­te ein­fach auch in Zukunft die Mög­lich­kei­ten haben. Das is Alles

        • Vor­weg: Ich bin auch kein Auto-Fan. Ich schät­ze den Wed­ding­wei­ser und das Enga­ge­ment der Macher sehr. Bit­te macht wei­ter so. Beim The­ma Ver­kehr, ich hof­fe kon­struk­ti­ve Kri­tik ist erlaubt, liest es sich aber in Tei­len tat­säch­lich wie von einer Pro-Fahr­rad-Initia­ti­ve geschrie­ben. Auch das ist noch okay, ins­be­son­de­re wenn es als Kom­men­tar gekenn­zeich­net ist. Aber bit­te lasst doch auch ande­re Mei­nun­gen zu. Wir soll­ten ein­an­der gera­de in die­sen Zei­ten bes­ser zuhören/respektieren und nicht nur in der eige­nen Bubble bleiben.

          • Lie­be Kers­tin, tat­säch­lich sind wir eine Initia­ti­ve aus Pri­vat­per­so­nen, von denen kei­ner in irgend­ei­ner Wei­se zu einem Fahr­rad­club oder einer Fahr­ra­dinitia­ti­ve gehört. Uns geht es mehr­he­itich um ein bes­se­res Leben, wo gera­de was die Rad­in­fra­struk­tur angeht, gro­ße Defi­zi­te herr­schen. Dass sich die­ses gera­de ändert, begrü­ßen wir sehr, sehen aber auch die Gefahr, die ange­sichts der neu­en Ver­kehrs­po­li­tik des Senats droht. Wie gesagt, wir sind da als Pri­vat­per­so­nen mit unse­rer eige­nen Mei­nung unter­wegs. Ich per­sön­lich fin­de die Laut­stär­ke der Auto-Befür­wor­ter unan­ge­mes­sen hoch, wenn man sich deren Anzahl auf alle Wed­din­ger bezo­gen anschaut. Dar­um ging es mir in die­sem Arti­kel, und wel­che Schluss­fol­ge­run­gen ich dar­aus zie­he. Das Wesen eines Blogs ist die sub­jek­ti­ve Sicht auf etwas, in die­sem Fall auf den Wed­ding. Das ist sei­ne Auf­ga­be im Kon­zert der Medien.
            Im Moment las­sen wir Kom­men­ta­re zu, was wir nicht müs­sen. Wir kön­nen aber auch sagen: Die­se Mei­nungs­äu­ße­rung wol­len wir auf unse­rer pri­va­ten Sei­te nicht sehen. 

  1. 31 Kom­men­ta­re, aber kei­ner von Jupp Schmitz. Was ist pas­siert? Hat sein Auto Total­scha­den, ist er über­fah­ren wor­den? Ich mach mir Sorgen,..

  2. Ein Wort noch zum Wirt­schafts­ver­kehr – Wir sind alle Kon­su­men­ten. Die Pro­duk­te müs­sen her­an­ge­karrt wer­den. Mit Schwer­last­ver­kehr, mit Lie­fer­fahr­zeu­gen, jede Tüte, die bei Rewe raus­ge­tra­gen wird, ist per LKW ange­lie­fert wor­den. Jede Online Bestel­lung gene­riert Lie­fer­ver­kehr in dei­nem Ver­kehrs­be­ru­hig­ten Kiez. Stadt­mö­bel aus der Fried­richstr wer­den per LKW in die Gen­ter, Bel­ler­mann oder zum Pekin­ger Platz gebracht. Pfle­ge­diens­te sind unter­wegs, Kran­ken­trans­por­te – die Stras­sen­bau­er die sich um dei­ne Fahr­rad­stra­ßen küm­mern kom­men mit Werk­statt­wa­gen. Die Spe­di­ti­on, die Dein Fahr­rad lie­fert. Oder dei­ne Küche. Oder das Was­ser­bett. Whatever.
    Wir alle brau­chen Eine Kfz-taug­li­che Infra­struk­tur. Auch wenn du kein eige­nes Auto besitzt. Auch Auto­ver­mie­ter, Car­sha­ring, Taxis, Uber brau­chen Stra­ßen und zwar nicht zum spie­len mit Krei­de­far­ben, aber als funk­tio­na­le Ver­kehrs­we­ge. Du kannst ein­fach nicht Alles absper­ren und ent­sie­geln. Du kannst das Leben nicht verbieten

    • “Das Leben” mit Wirt­schafts­ver­kehr fin­det auch in Städ­ten wie Bar­ce­lo­na, Ams­ter­dam, Utrecht und Kopen­ha­gen statt – alle­samt flo­rie­ren­de, wirt­schaft­lich erfolg­rei­che­re Städ­te als Ber­lin. Den­noch wur­den dort die Ver­kehrs­flä­chen vor Jah­ren anders auf­ge­teilt, zum Vor­teil der Men­schen, die dort leben. Es darf sich auch in Ber­lin mal etwas ändern, auch wenn sich kon­ser­va­ti­ve Wäh­ler an den Sta­tus Quo klam­mern. Auf die­ser Sei­te set­zen wir uns für ein bes­se­res Leben in unse­rem Stadt­teil ein, dazu gehört für uns eine Neu­ord­nung der Mobi­li­tät, zum Woh­le der Umwelt, des Kli­mas und letzt­lich auch der Men­schen, die hier woh­nen und die Reh­ber­ge oder den Schil­ler­park nicht in Geh­wei­te haben.

      • Ich bin nicht kon­ser­va­tiv, ich sehe mich als Prag­ma­ti­ker. Ich klam­me­re mich an nichts. Neu­ord­nung der Mobi­li­tät mit Zwang und Ein­schrän­kung leh­ne ich ab. Attrak­ti­ve Ange­bo­te, die alle Bedar­fe mit­den­ken und zur Ver­hal­tens­än­de­rung anre­gen, ger­ne. Es ist eine Fra­ge des Poli­tik­stils. Ich bin libe­ra­ler Demo­krat, Bevor­mun­dung leh­ne ich grund­sätz­lich ab.

        • Aber wie wol­len sie denn kon­kret ein attrak­ti­ves Ange­bot schaf­fen, dass bei­spiels­wei­se dazu anreizt mehr Rad zu fah­ren, wenn die Flä­che, auf der die­ses Ange­bot ent­ste­hen kann, bereits ver­teilt ist? Das geht ja logisch nur, wenn man Flä­chen von bis­he­ri­gen Nut­zun­gen umwid­met und mehr Gerech­tig­keit zwi­schen den Nut­zungs­ar­ten schafft (s. die im Arti­kel genann­ten Pro­zent­zah­len). Oder haben sie eine ande­re Lösung?

          Im übri­gen ist das auch kei­ne Bevor­mun­dung, denn die Mög­lich­keit ande­re Fort­be­we­gungs­mit­tel zu nut­zen, bleibt ja bestehen. Ich habe (sel­ber Auto­fah­rer, regel­mä­ßi­ger ÖPNV Nut­zer, Rad­fah­rer und Fuß­gän­ger) lei­der den Ein­druck, dass vie­le Men­schen die Ein­schrän­kung ihrer Bequem­lich­keit, also z.B. sich mit dem Auto ein­fach hin­zu­stel­len wo sie wol­len, mit Bevor­mun­dung gleich­set­zen. Wäre dem so, hät­ten wir aber kei­ner­lei Gemein­we­sen mehr. Denn nicht umsonst geben wir uns ja als Gemein­schaft Regeln über demo­kra­ti­sche Pro­zes­se, die die Nut­zung des Gemein­gu­tes (hier Stra­ßen­land) für alle glei­cher­ma­ßen gerecht regeln soll. Dar­aus lässt sich halt nicht der pri­va­te Anspruch auf einen Park­platz oder eine freie Fahr­spur ableiten.

          • Also, um das noch zu beantworten.
            Ich will gar kei­ne Anrei­ze set­zen, mehr Rad zu fah­ren. Aber, wenn jemand Rad­fah­ren möch­te, dann soll er/sie das auch sicher machen kön­nen, klar. Mir geht es da eher um eine gleich­mä­ßi­ge Ver­tei­lung der vor­han­de­nen Flä­chen, d.h. natür­lich, daß das Auto etwas abge­ben müss­te. Aber ich möch­te eben nicht so ein­ge­schränkt wer­den, daß Auto­fah­ren gar nicht mehr mög­lich ist. Anrei­ze wür­de ich ver­su­chen zu set­zen beim ÖPNV. Das geht nur mit abso­lu­tem Vor­rang (Bus­spu­ren), hohen Takt­zah­len (auch trotz Leer­fahr­ten), Sau­ber­keit, Sicher­heit (Per­so­nal auf Bahn­hö­fen). Tram. Sowas. Da wür­de ich ganz mas­siv rangehen,
            Am Bei­spiel Mül­lerstr. hät­te ich sogar sehr kon­kre­te Vor­stel­lun­gen, wie man das anders machen könn­te mit der Rad­spur, gerech­ter auch für Fuss­gän­ger und Gewer­be, aber ich will hier jetzt erst­mal nicht mehr so lan­ge Kom­men­ta­re verfassen.
            Naja, der Kampf gegen das Auto ist ja im Gan­ge. Die Initia­ti­ve Ber­lin Auto­frei geht da sehr weit mit der Ein­schrän­kung. Lies dir doch mal Das Pdf durch, was der Autor im Text ver­linkt hat, es reicht schon der Schluss, das Fazit. Das ist genau, was da erreicht wer­den soll. Auto ist böse und kommt weg, Umwelt­ver­bund ist die ein­zi­ge Lösung. Das heißt, Zu Fuss, Fahr­rad, ÖPNV. Die­se Ziel­set­zung ist für mich Bevormundung.
            HTH
            PS.:
            Ach ja, die freie Fahr­spur – dann lässt sich aber auch für den Rad­fah­rer nicht der Anspruch auf eine freie Fahr­spur ablei­ten, oder?

          • Genau das fehlt aber mei­ner Mei­nung nach. Ein Kon­zept, kon­kre­te Vor­schlä­ge für Ver­bes­se­run­gen bzw. die Koexis­tenz von Auto- und Rad­ver­kehr, wenn das so nicht gefällt. Die Kri­ti­ker, die ich so lese, haben schein­bar kom­plett kei­ne. Sie meckern nur rum, so der Ein­druck. “Alles wie­der rück­gän­gig machen, so wie frü­her” ist aber kein Kon­zept. Zumal der Lie­fer­ver­kehr in der Mül­lerstra­ße und auch in der Trift­stra­ße auch vor dem Rad­weg eine Kata­stro­phe war und das fin­de ich als Auto­fah­re­rin, das fin­de ich als Fahr­rad­fah­re­rin. Das hat nur “funk­tio­niert”, weil da rechts­freie Räu­me ent­stan­den waren, die nie­mand kon­trol­liert hat. Ich ver­ste­he nicht, was dar­an erhal­tens­wert ist. Also her mit den kon­struk­ti­ven Vor­schlä­gen, nur Mut!

          • Nun gut.
            Erst­mal gehe ich da bischen weg vom Auto / Fahr­rad Kon­flikt. Das fin­de ich ist Kas­per­le­thea­ter. Ich stell mir erst­mal die Fra­ge, wie man die Ein­kaufs­str attrak­ti­ver machen kann, gera­de ange­sichts der Kar­stadt­schlie­ßung. Wenn dann näm­lich das Gewer­be auch noch unter Druck kommt, dann ist die Stra­ße unter Umstän­den ganz schnell ganz tot.
            Bei mir bekommt erst­mal der ÖPNV Vor­rang , Fahr­rad­ver­kehr soll siche­rer sein, Lie­fer­ver­kehr soll­te bes­ser funk­tio­nie­ren kön­nen und nicht zuletzt soll­te der Geh­weg wirk­lich ein Geh­weg sein, der zum fla­nie­ren und shop­pen ein­lädt. Oder Käff­chen o.ä.
            Wir haben 6 Grup­pen von Ver­kehrs­teil­neh­mern (Auto, Wirt­schaft, ÖPNV, Fahr­rad, Leih­fahr­zeu­ge, Fuss­gän­ger). Die gilt es zu ver­tei­len auf 3 Spu­ren und den Gehweg.
            Mei­ne Prio­ri­tät ist ÖPNV, der bekommt dar­um ne Bus­spur, und zwar die rech­te Fahr­spur. Als nächs­tes Wirt­schaft, lin­ke Spur. Drit­tens Fuss­gän­ger, die blei­ben natür­lich wo sie sind. Bleibt noch die Fahr­rad­spur, gell .… . Trommelwirbel .… …
            Fahr­rä­der pack ich auf die Bus­spur, Autos auf die Wirt­schafts­spur. Da nur eine Bus­li­nie (bzw eine zwei­te S‑Bahn bis Leo) und eine über­schau­ba­re Zahl an Rädern unter­wegs sind, leich­ter Vor­teil Bus/Fahrrad. Auf die jet­zi­ge Fahr­rad­spur kom­men Lade­buch­ten in einem Abstand, der gute Lie­fer­be­din­gun­gen ermög­licht. Zwi­schen die­se Lade­buch­ten par­ke ich die Fahr­rä­der und Scoo­ter und Leih­rä­der, Rol­ler und wegen mir auch Motor­rä­der. Da kön­nen die Next­bike etc dann auch ihre vir­tu­el­len Sta­tio­nen ein­rich­ten. War­um? Das Zeug soll vom Geh­weg ver­schwin­den. Fahr­rad­fahr- und Scoo­ter­fahr­ver­bot auf dem Geh­weg wäre geni­al, aber wohl nur schwer durchzusetzen.
            Wie ent­spannt ein auf­ge­räum­ter Geh­weg ist, lässt sich z.Zt. (Feri­en!) übri­gens besichtigen.
            Die Hoff­nung ist dabei, das sich die Auf­ent­halts­qua­li­tät spür­bar ver­bes­sert, eben­so die Rah­men­be­din­gun­gen für Gewer­be und Lie­fer­ver­kehr. Das man ent­spannt fla­niert oder shop­pen geht (nicht shop­pen fährt!!) Das wäre also mei­ne Priorität.
            Das Modell BUS/Rad funk­tio­niert auf dem Kudamm recht gut. Im Moment pro­fi­tie­ren auf der Mül­ler die Räder ein­sei­tig, alle ande­ren haben Nach­tei­le. Ich den­ke, mein Modell ist da aus­ge­wo­ge­ner und bie­tet zusätz­lich zumin­dest die Chan­ce, die Ein­kaufs­str. wie­der attrak­ti­ver zu machen und den dro­hen­den Abstieg aufzuhalten.
            Schwierigkeit:
            – Der Lie­fer­ver­kehr kreuzt die Bus­spur um in die Lade­bucht zu kom­men. Und die Abbie­ger müs­sen auch erst kreu­zen. Klappt auf dem Kudamm ganz gut, aller­dings ste­hen die Lie­fe­ran­ten da dann oft auf der Bus­spur. Das Wäre hier nicht der Fall.
            An den Kreu­zun­gen wie­der­um mehr Sicher­heit für Räder, weil der Abbie­ger rechts vom Fahr­rad steht/fährt. Hier war ja oft die Rede von Lebens­ge­fahr. Nun, die meis­ten töd­li­chen Unfäl­le sind Abbie­ge­un­fäl­le, weil du vom LKW nicht rich­tig siehst rechts, kei­ne Über­sicht hast (toter Win­kel). Hier wäre Teil mei­nes Kon­zepts die ver­pflich­ten­de Instal­la­ti­on von Assis­tenz­sys­te­men, wird seit Ewig­kei­ten gefor­dert, erhöht die Sicher­heit von Rad­fah­rern aller Diver­si­tä­ten ful­mi­nant. Stadt­weit. Die Sys­te­me sind aus­ge­reift, mitt­ler­wei­le kos­ten­güns­tig und leicht zu instal­lie­ren. Völ­lig unver­ständ­lich, daß da nicht längst etwas pas­siert ist.
            Im Moment ist das Abbie­ge­pro­blem nicht ent­schärft, noch nicht­mal durch ange­pass­te Ampel­schal­tung. Dazu kommt, daß im Jetzt­zu­stand der Bus auf die Rad­spur an die Hal­te­stel­le fährt, Rad­fah­rer über­ho­len den Bus dann, indem sie auf die Auto­spur wech­seln, Hab da schon sui­zi­da­le Manö­ver gese­hen. Das ist also im Moment auch nicht sicher. Da bie­tet das Kom­bi­mo­dell auf ner Bus­spur mit Assis­tenz­sys­te­men an LKW und Lie­fer­wa­gen ein sicher­heits­tech­nisch gera­de­zu über­le­ge­nes Kon­zept. (Weil Sicher­heit ja aktu­ell so ger­ne betont wird).
            Bleibt natür­lich die Fra­ge, wohin mit den par­ken­den Autos.
            Irgend­je­mand schrieb schon von den Park­häu­sern und dem Park­platz Gen­ter. Nun schließt Kar­stadt bald (und damit das Park­haus). Gleich­zei­tig sind Trift- und Gericht­str. Fahr­rad­stra­ßen. Das macht jetzt natür­lich erst­mal Kopfschmerzen.
            Aller­dings lie­ße sich das bei vor­han­de­nem Wil­len sicher lösen. Soll­te es auch, denn bei beab­sich­tig­ter Magnet­wir­kung der attrak­ti­ve­ren Ein­kaufs­stra­ße hofft man natür­lich auf Kun­den aus dem Nor­den (in Kon­kur­renz zum Gesund­brun­nen­cen­ter und der auf­ge­hübsch­ten Gor­ki­stra­ße in Tegel), die mehr­heit­lich sicher­lich mit dem Auto fahren.
            Dem auf­merk­sa­men Beob­ach­ter wird auf­ge­fal­len sein: am Bes­ten kom­men end­lich mal die Fuss­gän­ger weg. Bitteschön.
            Und hof­fent­lich auch das Gewerbe .…

          • Genau die­ser Plan (Rad­fah­rer auf der Mit­tel­spur) stand der Umset­zung jahr­zehn­te­lang im Weg. “Wenn näm­lich die BVG irgend­wann auch zwi­schen den U‑Bahnhöfen See­stra­ße und Wed­ding die Decken der U‑Bahn sanie­ren will, hät­te der umge­bau­te Mit­tel­strei­fen wie­der abge­baut wer­den müs­sen. Solch eine Geld­ver­schwen­dung woll­te sich Ber­lin nicht leis­ten.” (Zitat aus unse­rem Arti­kel https://weddingweiser.de/zeichen-und-wunder/ )
            Dann lie­ber so wie jetzt und das auch noch zu unse­ren Lebzeiten.

          • Hal­lo Mat­thi­as, ich sehe, Du hast wirk­lich einen Plan. Beim Lesen Dei­nes Kom­men­tars habe ich mir irgend­wie eine Zeich­nung gewünscht. Und: Könn­test Du Dir vor­stel­len, statt lan­ger Kom­men­ta­re mal einen Bei­trag für uns zu schrei­ben? Wenn Du dazu Lust hast, dann schick mir bit­te eine Mail an [email protected]. Vie­le Grü­ße: Dominique

          • Äh, Moment, wenn die Fahr­rä­der auf der Bus­spur, der rech­ten Fahr­spur fah­ren, da wird doch gar nix umge­baut? Ich habe nicht gemeint, daß der Mit­tel­strei­fen (wo mal die Stra­ßen­bahn fuhr) ange­fasst wer­den soll. Die vor­han­de­ne rech­te Fahr­spur wird doch so oder so genutzt, dann halt nur als Bus­spur, die Fahr­rä­der mit­be­nut­zen. Da wer­den nur Mar­kie­run­gen auf die rech­te Fahr­spur gepin­selt, wei­ter nix

          • Es wer­den genau die Spu­ren genutzt, die jetzt auch genutzt wer­den, nur anders auf­ge­teilt. Kei­ne Bau­maß­nah­men nötig, nur bischen Far­be, und zwar weni­ger als jetzt ver­teilt wur­de. Ganz gerun­ger Auf­wand, nur ande­re Prioritäten

          • Klei­ner Nach­trag: Abbie­gas­sis­tenz­sys­te­me sind seit 2022 bei Neu­en Fahr­zeug­ty­pen und ab 2024 bei Neu­an­mel­dun­gen EU-weit Pflicht. Die Nach­rüs­tung älte­rer Fahr­zeu­ge wird immer­hin geför­dert. Für Ber­lin wür­de ich mir wün­schen, daß die Nach­rüs­tung ver­pflich­tend wäre – das wäre die ein­zig sinn­vol­le Maß­nah­me um Rad­fah­ren siche­rer zu machen

      • Das Leben mit Wirt­schafts­ver­kehr hat mit dem Fahr­rad­weg in der Fried­richstr. nicht funk­tio­niert und es bil­det sich eine Kon­flikt­li­nie her­aus auch in der Mül­lerstr..… Ges­tern (15.07.23) gab es dazu einen Bei­trag in der Abend­schau. Den Link dazu hab ich beim Arti­kel zum Rad­weg Mül­lerstr. abge­setzt. Falls er ver­öf­fent­licht wird .…

        • Wir waren auch bei der Ver­an­stal­tung, bezie­hungs­wei­se eine Gast­au­torin war dabei. Der Bei­trag dazu erscheint mor­gen hier auf dem Blog. Und: Natür­lich wird der Link ver­öf­fent­licht. Ist doch ein guter Bei­trag von Ulli Zelle.

    • Sel­ten einen so guten Kom­men­tar hier gele­sen. Und natür­lich kommt gleich wie­der der Ver­weis auf Kopen­ha­gen oder Bar­ce­lo­na als Empö­rungs­tur­bo. Waren die Leu­te jemals dort und haben sich das Kon­zept erklä­ren las­sen? Die­se Städ­te tun mehr als ein paar Sperr­holz­kis­ten auf die Stra­ße zu stel­len und Bewoh­ner in ihren Kiezen einzusperren.

      • Stimmt. Ams­ter­dam hat die Anzahl der Park­plät­ze redu­ziert, indem weni­ger Anwoh­ner­park­aus­wei­se aus­ge­ge­ben wer­den. Bis 2025 wer­den auf die­se Wei­se 11.200 Park­plät­ze entfernt.
        Kopen­ha­gen hat rich­tig viel Geld für brei­te Rad­we­ge auf Kos­ten der Auto­spu­ren in die Hand genom­men. Kann mir nicht vor­stel­len, dass Sie das toll finden.

        • Ams­ter­dam hat Park­plät­ze aber nicht ein­fach gestri­chen, son­dern Park­raum statt­des­sen in Park­häu­sern oder Tief­ga­ra­gen zur Ver­fü­gung gestellt. Zah­len habe ich zwar nicht parat aktu­ell, kann schon sein, daß Park­plät­ze auch weg­ge­fal­len sind, aber grund­sätz­lich wur­den ein­fach auch ande­re Park­mög­lich­kei­ten geschaf­fen. Ver­la­gert halt.

  3. Also dafür, daß sta­ti­tik­mä­ßig im Wed­ding wenig Fahr­zeug­zu­las­sun­gen sind, wo sind dann die frei­en Park­plät­ze? Auto­fah­rer zah­len Steu­ern, Parkplatzgebühren.… .
    Die Rad­fah­rer bekom­men ihren brei­ten Rad­weg aber Rasen den­noch auf den Geh­we­gen rauf unter, vor­al­lem in der Mül­lerstra­ße!!!! Auf einen net­ten Hin­weis, so einen tol­len, gefahr­lo­sen Rad­weg nun zu haben, wird man blöd ange­macht. Selbst habe ich kei­nen Füh­rer­schein und bin auch Rad­fah­rer aber.… bin aber lang­sam gegen die erho­be­nen Radfahrer!
    Rück­sicht ken­nen die meis­ten nicht und neh­me mehr Rech­te raus als Auto­fah­rer. Gibt auch genü­gend Schleich­we­ge durch Parks und Sei­ten­stra­ße, wo man super mit dem Rad von A nach B kommt.
    Und für den Groß­ein­kauf braucht man auch ein Auto im Wed­ding. Man­che Super­märk­te lie­gen nicht ide­al an Öffis. Man soll­te auch mal an die älte­re Gene­ra­ti­on denken.
    Sta­tis­tik ist ein­fach Schwach­sinn und sowie­so immer verfälscht.
    Und wenn es z. B. mal wirk­lich in der Mül­lerstr. brenz­lig wer­den soll­te, wie schafft es Poli­zei und Feu­er­wehr dann durch?!
    Stu­dier­te Leu­te ohne prak­ti­schen Plan. Nur Grün und bunt denken.
    Wo sind im Wed­ding Jugend­ein­rich­tun­gen geblie­ben? Wo ist das Gemein­sa­me geblie­ben unter Mul­ti-Kul­ti und wo ist der Respekt jeg­li­chen Alters versteckt?
    Nicht immer nur “die Jugend von heu­te”, die älte­ren haben auch den Respekt ver­lo­ren!!! Nur am Meckern, wegen Klei­nig­kei­ten. Ein “Ent­schul­di­gung” wird nicht mehr akzep­tiert.… Ich lebe seit fast 50 Jah­ren im Wed­ding und kann hier auch leben.
    Schon mal gemerkt: wenn man etwas gechill­ter ist und nicht nur rum­mo­sert, wie ent­spann­ter sel­ber man auch ist?????
    Dan­ke fürs lesen

  4. Ich fin­de es unge­recht das Men­schen das Pri­vi­leg besit­zen in der City zu woh­nen und dort die vol­le Infra­struk­tur von ÖPNV, S- und U‑Bahn bis Ärz­te­häu­sern, sogar Bot­schaf­ten zur Visa Ertei­lung und ein über­bor­den­des Ange­bot an Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten, Gas­tro­no­mie und Kul­tur nut­zen kön­nen, wäh­rend ande­re wei­te Wege für ihre Erle­di­gun­gen machen müssen. 

    Men­schen die mit dem Auto in die Stadt fah­ren, z.B. im Wed­ding haben meist kei­ne U‑Bahn direkt vor der Haus­tür. Wie ver­schaf­fen wir die­sen Men­schen Gerech­tig­keit eben­falls bil­ligst und mit U‑Bahn vor der Tür im Rand­be­zirk oder sogar auf dem Lan­de zu woh­nen, wo es meist kei­nen Arzt gibt, ein KKH erst Recht nicht und nicht mal eine Bot­schaft oder Supermarkt? 

    Außer­dem fra­ge ich mich wie gerecht denn das Steu­er­auf­kom­men der City Bevöl­ke­rung (nicht der Unter­neh­men) ist im Ver­hält­nis zu Men­schen die nicht in der City woh­nen und in wel­chem Ver­hält­nis es zu der extrem teu­ren City Infra­struk­tur steht? Des wei­te­ren Fra­ge ich mich, war­um Men­schen die sich vom Stadt­le­ben beläs­tigt füh­len aus­ge­rech­net im Zen­trum der größ­ten deut­schen Stadt leben? Über­wie­gen viel­leicht doch die Vor­tei­le? Soll­ten City­be­woh­ner nicht eine Son­der­ab­ga­be zah­len, für all die Vor­tei­le die sie als sol­che genie­ßen, eine Art City Maut für Innen­stadt­be­woh­ner? Ich fin­de die Bevor­zu­gung der City Bewoh­ner mit ihren Bil­lig­mie­ten im höchs­ten Maße ungerecht!

    • Ja, das The­ma kann man durch­aus auch sati­risch betrach­ten! Ich als Stadt­be­woh­ner fra­ge mich auch, war­um auf dem plat­ten Land von mei­nen Steu­ern teu­re Infra­struk­tur finan­ziert wird, damit auch ja jeder auf sei­nem Dorf Schu­len, Stra­ßen und Elek­tri­zi­tät hat. 😉

  5. Mei­ne Fra­ge zu die­ser Aus­wer­tung wäre folgendes:
    Sind dar­in auch Fahr­zeu­ge mit aus­län­di­schen Kenn­zei­chen erfasst? Davon gibt es im Wed­ding mehr als genug.

  6. Fast ver­ges­sen:
    Noch bis zum 9.08.2023 läuft das Betei­li­gungs­ver­fah­ren für den „Lärm­ak­ti­ons­plan“. Es kön­nen Orte ein­ge­tra­gen wer­den, die beson­ders von (Verkehrs)Lärm belas­tet sind. Schön wäre eine rege Betei­li­gung, auch im Wed­ding , so dass die (Bezirks)Politik Argu­men­te und Anre­gun­gen für Mass­nah­men hat
    https://mein.berlin.de/projekte/larmaktionsplan-2024–2029/

    • Dan­ke für die­sen Hin­weis. Der Lärm durch Auto­ver­kehr ent­steht nicht nur durch das nor­ma­le Fah­ren von A nach B, son­dern vir allem abends und am Wochen­en­de durch Ange­ber, Poser, Mövh­te­gern-Renn­fah­rer, die die Mül­lerstr und ande­re als Renn­st­rev­ke miss­brauv­hen und mit knal­len­den Aus­puf­fen und heu­len­den Moto­ren her­um­to­ben. Was für arm­se­li­ge Gestal­ten in die­sen Kar­ren sit­zen? Auf wen ider was wol­len sie auf­merk­sam machen? Man möch­te sie nicht ken­nen ler­nen. Übri­gens sind es durch­aus nicht nur Män­ner mit migran­ti­schen Hin­ter­grund, son­dern auch Bio­deut­sche. Lei­der scheint sich die Poli­zei nicht für die­se mas­sen­haf­ten Ver­stös­se gegen diver­se Para­gra­fen der StvO zu interessieren.

  7. Dan­ke, Dan­ke, Dan­ke für die­sen Arti­kel. Ich ärge­re mich regel­mä­ßig, dass es nicht mög­lich ist Haupt­stra­ßen z.B die Oslo­er Stra­ße an der Grün­ta­ler Stra­ße auf einen Zug zu über­que­ren. Selbst wenn man rennt geht das kaum. Dann steht man bei Bul­len­hit­ze oder Regen im Abgas­ge­stank und war­tet auf die nächs­te Ampel­pha­se. Ich fin­de das unmög­lich! Gera­de sich für Ältere.
    Außer­dem fin­de ich, dass Fahr­rad und Fuß­gän­ger auf Neben­stra­ßen Vor­rang haben soll­ten. Autos haben dort nur etwas ver­lo­ren, wenn sie dort Anlie­ger oder Anlie­fe­rer sind. Kein Durchgangsverkehr.
    Ins­ge­samt fin­de ich in Wohn­ge­bie­ten eine Gestal­tung mit abge­senk­ten Bord­stei­nen, Bepflan­zun­gen wie im Mal­plaquet­kietz und Kiez­blocks gut. Außer­dem weni­ger Parkplätze.
    Ja man­che sind aufs Auto ange­wie­sen. Manch­mal nut­ze ich auch eins, aber der weni­ge Platz soll­te effek­ti­ver auf­ge­teilt sein, dass die­je­ni­gen die eins brau­chen es nut­zen kön­nen , aber auch Platz gemacht wird für Fuss­gän­ger ÖPNV und Rad

    • Hal­lo Susanne
      wenn Sie das nächs­ten­mal mit dem Auto fah­ren !! den­ken sie bit­te dar­an , das die Fuss­gän­ger zb. an der Osloer/Grüntaler im Abgas­ge­stank ste­hen… uns sie haben noch den Win­ter bei eisi­ger Käl­te vergessen.
      Echt jetzt !!??
      Grüße

      • Ver­ste­he nicht was das soll. Wo ist das Pro­blem Ampel­schal­tun­gen so ein­zu­rich­ten, daß Fuß­gän­ger in einem Zug eine Stra­ße über­que­ren kön­nen und nicht zwei Ampel­schal­tun­gen abwar­ten müs­sen. Mich als Auto­fah­re­rin wür­de das zumin­dest über­haupt nicht stö­ren. Dann war­te ich halt ein bischen län­ger. Wenn nur nöti­ge Fahr­ten getan wer­den (z.B Trans­por­te, wozu ich Autos aus­schließ­lich nut­ze) dann gibt es auch kei­nen Stau und man braucht ins­ge­samt kürzer.
        Ich ver­ste­he auch nicht, wie­so man sich dar­über lächer­lich macht, wenn Leu­te unnö­tig im Abgas ste­hen müs­sen oder in der Hit­ze auf einem Mit­tel­strei­fen. Etwas mehr Rück­sicht wäre ins­ge­samt schön.
        Ins­ge­samt habe ich es auch schon nach einer Fuß­ver­let­zung erlebt, daß mich Auto­fah­rer beim Über­que­ren einer Fuß­gän­ger­am­pel ange­hupt haben, weil ich ihnen nicht schnell genug war. Als ob man absicht­lich lang­sam lau­fen würde!
        Mich graust schon davor wenn unse­re neue Ver­kehrs­se­na­to­rin Frau Schrei­ner ihre neu­en teu­ren „beeil – dich“ Ampeln ein­führt. Dann füh­len sich Auto­fah­rer wahr­schein­lich noch mehr berech­tigt Fuß­gän­ger zu bedrängen.

        • Hal­lo

          war mir schon fast klar das Sie nicht ver­ste­hen.… Ver­kehrs­po­li­tik ist kei­ne ein­fa­che Sache… Rund 3,8 Mil­lio­nen Men­schen leben in Ber­lin. Sie bewe­gen sich auf 5.300 Kilo­me­tern öffent­li­chen Stra­ßen und benut­zen dabei 1,2 Mil­lio­nen Pkw, 500.000 Fahr­rä­der, 90.000 Motor­rä­der und 87.000 Lkw und Busse.
          Damit die­se Ver­kehrs­strö­me rei­bungs­frei und gefahr­los flie­ßen, betreibt Ber­lin gut 2.000 Licht­si­gnal- bzw. Lichtzeichenanlagen.
          Hin­zu kom­men noch die Bus­se und Trams die zb über die Oslo­er-Kreu­zung fah­ren , da kann man nicht ein­fach mal die Ampel so schal­ten wie Susan­ne sich das vor­stellt , damit die Fuss­gän­ger ruck­zuck über die Kreu­zun­gen kom­men und Sie tun gera­de so als wenn es nun lebens­ge­fähr­lich wäre als Fuss­gän­ger in der Hit­ze zuste­hen , die Hit­ze ist bald wie­der vor­bei dann wird es küh­ler oder vllt haut es mal wie­der ordent­lich Regen aus den Wol­ken was machen sie dann , wenn sie an der Ampel war­ten müs­sen .… soll mög­li­cher wei­se nun auch noch die jewei­li­ge Wet­ter­la­ge in die Ampel­schal­tung mit ein­ge­plant wer­den !!?? na das geht dann wohl nun doch zu weit…:)))

          Grü­ße und eine son­ni­ge Rest­wo­che noch

          • Ich fin­de ihren Ton unangemessen.
            Zur Sache: Es gibt in Ber­lin 2,9 Mil­lio­nen Fahr­rä­der nicht 500.000 (wie sie schrei­ben). Täg­lich fah­ren min­des­tens 500.000 mit dem Fahrrad.
            Was die Ampel­schal­tung angeht, ist es abso­lut kein Pro­blem die Grün­pha­se so zu ver­län­gern, so daß man in einem Zug rüber­kommt. Das ist eine rei­ne Fra­ge inwie­weit man Belan­ge von Fuß­gän­gern berücksichtigt.
            Ins­ge­samt muss der pri­va­te unnö­ti­ge Auto­ver­kehr ein­ge­schränkt wer­den, dann gibt es weni­ger Stau, der Wirt­schafts­ver­kehr kommt durch, die Pend­ler, die kei­ne ande­re Mög­lich­keit haben, kom­men durch und die Pri­va­ten, die aus den unter­schied­lichs­ten Grün­den auf das Auto ange­wie­sen sind, auch. Hier liegt das Pro­blem. Dann kann man auch Ampeln fuß­gän­ger­freund­lich gestal­ten und erreicht trotz­dem zügig sei­nen Zielort.
            Die Stadt ist Wirt­schafts­raum, ja. Sie ist aber auch Lebens­raum. Dazu gehört ein Min­dest­maß an respekt­vol­lem Mit­ein­an­der und Rück­sicht. Die­se Men­ta­li­tät alles dem Auto­ver­kehr unter­zu­ord­nen, ist weder zeit­ge­mäß noch sinn­voll, da sie es nicht ein­mal schafft für rei­bungs­lo­sen Ver­kehr zu sor­gen, son­dern statt des­sen für noch ver­stopf­te­re Stra­ßen sorgt.

    • Genau, der Mal­plaquet­kiez, so eine Gestal­tung fin­de ich gut. Durch­fah­ren wird unat­trak­tiv und erschwert ohne abzu­sper­ren. Soweit ich das beur­tei­len kann, funk­tio­niert das doch auch ganz gut. Im Gegen­satz zu Sper­ren und Pol­ler­rei­hen sozu­sa­gen ein eher sanf­ter Ein­griff in den Verkehr.

  8. Fra­ge zur Sta­tis­tik. Es wur­den 40.000 Men­schen in Ber­lin gefragt richtig?
    Bedeu­tet, dass die­se Aus­wer­tung und % Zah­len sich auf die­se 40.000 Men­schen, die befragt wur­den, beziehen.

    Die­se Zah­len bezie­hen sich also auf cir­ca 1 % aller Ber­li­ner und Berlinerinnen?

    • Ja, und sind damit reprä­sen­ta­tiv. Aller­dings sind die Zah­len aus dem Jahr 2018 und dürf­ten sich inzwi­schen deut­lich zuguns­ten des Rad­ver­kehrs ver­scho­ben haben.

    • HY zurück.
      n=40.000 ist ziem­lich gut und durch­aus sta­tis­tisch rele­vant. Aber Sie woll­ten eigent­lich gar nicht die Rele­vanz infra­ge stel­len, son­dern mit ihren beschei­de­nen Mathe­küns­ten trol­len. Oder?

      • Es kommt gar nicht dar­auf an, wie vie­le Leu­te befragt wur­den, son­dern auf­grund wel­cher Kri­te­ri­en die Stich­pro­be erfolg­te. Mit einer Zufalls­aus­wahl aus dem Ein­woh­ner­mel­de­re­gis­ter ist das tat­säch­lich sehr repräsentativ.

      • @Lisa
        Ich bin rich­tig schlecht in Mathe, des­we­gen die ernst gemein­te Frage 😀
        Bei Sta­tis­ti­ken bin ich per­sön­lich immer so unsi­cher. Ich habe das Gefühl, dass ich einer Sta­tis­tik nur trau­en kann, wenn wirk­li­che vie­le befragt werden.
        Even­tu­ell ver­steh ich das gan­ze nicht so rich­tig aber 1% ob Zufalls­aus­wahl oder nicht fin­de ich nicht reprä­sen­ta­tiv. Ich mei­ne die Befrag­ten müs­sen ja der Befra­gung zu stim­men. Ich bin sehr gespannt auf die neu­en Zah­len, die hof­fent­lich bald kom­men. Auch natür­lich auf die Anzahl der Befragten.
        Wei­ter­hin wür­de mich die demo­gra­fi­schen Infos zu den Befrag­ten interessieren.
        Gibt es dazu Infos? Wie ist hier die Verteilung?

  9. Ja, es ist unge­recht. Auch von Grund auf, weil nicht jede/r die freie Wahl des Ver­kehrs­mit­tels hat. Und selbst­ver­ständ­lich fährt man mit sei­nen klei­nen Kin­dern bes­ser nicht bei Wind und Wet­ter ohne Auto!

    Man braucht nicht unbe­dingt Sta­tis­ti­ken, um das zu begrei­fen, denn wenn man lan­ge in Wed­ding Zen­trum oder Brüs­se­ler Kiez (umtost von drei gro­ßen dau­er-emit­tie­ren­den Stra­ßen­zü­gen wie Luxembrger‑, See- und Mül­lerstra­ße) lebt, hat man die­ses Gefühl der Unter­ord­nung des guten täg­li­chen Lebens unter das andau­ern­de Mobi­les Par­ken Par­ken und der Rück­sichts­lo­sig­keit von stumm & still mit 45 kmh über den Asphalt rasen­den LKWs.
    Es sind die gro­ßen Schwer­last­stra­ßen, die uns in Wed­ding und Gesund­brun­nen kreu­zen und man soll­te mit­tel- und lang­fris­tig auch dar­über nach­den­ken, die­se Stre­cken und Kfz-Fre­quen­zen zu ver­tei­len, umzu­lei­ten und zu mindern.
    Oft genügt schon das Auf­stel­len eines Verkehrsschildes!

  10. Dan­ke für die zah­len. Die Sozia­le Unge­rech­tig­keit kommt oft viel zu kurz. Lei­der gibt es gefühlt fast nur Ideo­lo­gen die man mit Zah­len nicht erreicht. Es wird ein Kampf blei­ben wie immer wenn Ände­run­gen anste­hen. Das der Spren­gel­kiez mit die gerings­te Auto­quo­te hat über­rascht mich, ist für mich immer so gefühlt der wohl­ha­bens­te Wed­din­ger Kiez.

  11. “Alle zah­len also für die Bequem­lich­keit weni­ger Men­schen.” Das ist ein per­fi­der indi­rek­ter Angriff auf Auto­fah­ren­de. Mit sol­chen Wor­ten schaf­fen Jour­na­lis­ten Stim­mung. Ist es nicht jedem selbst gestat­tet das Fort­be­we­gungs­mit­tel sei­ner Wahl zu verwenden?
    Nicht jeder will in stin­ken­den über­füll­ten U Bah­nen schweiß­ge­ba­det am Ziel ankom­men. Vom Bedro­hungs­po­ten­ti­al im ÖPNV mal ganz abge­se­hen. Und bevor die Empö­rungs­wel­le über­schwappt: Ja, ich fah­re regel­mä­ßig seit über 30 Jah­ren mit allem öffent­li­chen Verkehrsmitteln.

    • das ist kein “per­fi­der Angriff” son­dern Sta­tis­tik: bei den meis­ten Auto­fah­ren­den ist es Bequem­lich­keit und nicht Öko­no­mie (oder gar Öko­lo­gie). Aktu­ell den­ken Alle nur an sich, nicht an die ande­ren oder die Umwelt.

    • Selbst die FAZ schrieb schon vor Jah­ren: ‘Das Auto ver­ur­sacht Schä­den, die von der Gesell­schaft getra­gen wer­den. Müss­ten die Auto­fah­rer die­se Kos­ten selbst zah­len, käme nicht nur die Kli­ma­po­li­tik in Bewegung.’
      Das ist also eigent­lich nur noch eine Tat­sa­che und schon gar kein Angriff.
      Inter­es­sant fin­de ich, dass in der klei­nen Umfra­ge nach der Situa­ti­on für den Rad­ver­kehr im Wed­ding gefragt wird, dabei wäre doch die Fra­ge nach der Situa­ti­on für den ’schwächs­ten’ Ver­kehrs­teil­neh­men­den, dem Fuß­gän­ger, die wichtigste.

    • Hal­lo Hannes
      Du schreibst: „“Alle zah­len also für die Bequem­lich­keit weni­ger Men­schen.” Das ist ein per­fi­der indi­rek­ter Angriff auf Autofahrende..“
      Um nicht wenig spä­ter so fortzufahren:
      „Nicht jeder will in stin­ken­den über­füll­ten U Bah­nen schweiß­ge­ba­det am Ziel ankommen.“
      Nicht böse sein, aber was ist das ande­res als „Bequem­lich­keit“? Und wie­so soll­te man es dann nicht auch als sol­che benen­nen? Der Arti­kel weist ja sehr genau nach wir die Gemein­schaft für die­se Bequem­lich­keit zah­len muss. Und die Men­schen unter Lärm und Dreck lei­den. Das muss nan doch benen­nen. Ich bin dank­bar, dass hier für die Schwä­che­ren ein­ge­stan­den wird!

      • Eine Gesell­schaft, die sich immer nur nach den Schwä­che­ren rich­tet, wird über kurz oder lang zugrun­de gehen, aber das ist eine ande­re Dis­kus­si­on. Neben­bei gesagt bin ich sehr ger­ne Fuß­gän­ger und bin da noch wesent­lich schwä­cher als die woken Gesell­schafts­um­deu­ter, die mit ihren 4000 Euro teu­ren Zwei­rä­dern im Sturz­flug durch die Men­ge pflügen.

        • Ich für mei­nen Teil bin jeden­falls froh, in einer Gesell­schaft zu leben, in der es zumin­dest ange­strebt wird, dass die Schwä­che­ren nicht von den Stär­ke­ren über­rollt wer­den. Gilt auch für ande­re Berei­che des Lebens, wie Ren­te, Gesund­heit und Steuern.

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