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Weddingmelder Wochenschau #41/17

15. Oktober 2017
Spielen auf eigene Gefahr
Spie­len auf eige­ne Gefahr. Man­no, war­um soll man selbst auf sich aufpassen?

Es ist eigent­lich zu dumm, dass nicht ande­re für einen ler­nen kön­nen. Und auch Ver­ant­wor­tung soll man sel­ber tra­gen. Wirk­lich zu blöd. Ja muss man denn alles allei­ne machen? Ach, wie schön war es doch wäh­rend der Schul­zeit. Da war wenigs­tens der Leh­rer schuld, wenn man nix kapier­te. Aber im Wed­ding ist es wie im rich­ti­gen Leben: Es kommt immer auf einen sel­ber an. Was zum Bei­spiel in den letz­ten Tagen zu ler­nen war und was in der nächs­ten Woche zu ler­nen sein wird, das steht im Weddingmelder.

Darüber redet der Wedding

Ernst-Reuter-Schule
Kei­ne Hei­zung in der Ernst-Reu­ter-Schu­le. Foto: Weddingweiser

Lek­ti­on eins: Es sind noch kei­ne Herbst­fe­ri­en, aber die Schü­ler der Gus­tav-Fal­ke-Grund­schu­le und der Ernst-Reu­ter-Ober­schu­le hat­ten schon Frei­zeit. Weil: Unter­richts­aus­fall. Die Hei­zung spiel­te nicht mit. Den Direk­to­ren der bei­den Schu­len woll­te man nicht zumu­ten, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men und selbst einen ordent­li­chen Hei­zungs­ver­trag für ihre Schul­häu­ser aus­zu­han­deln. Das nah­men den bei­den Direk­to­ren die freund­li­chen Mit­ar­bei­ter in den war­men Amts­stu­ben mal lie­ber ab. Auch Schul­lei­ter sol­len sich eben wie Schul­kin­der füh­len. Befreit von der ollen Bür­de Ver­ant­wor­tung. Es reicht doch voll­kom­men aus, wenn sie Schu­le spie­len. Die genau­en Hin­ter­grün­de hat die Ber­li­ner Zeitung.

Am 10. März die­ses Jah­res stand in einem Bei­trag des Wed­ding­wei­sers noch, dass für den wach­sen­den Wed­ding ein ein­zi­ger Schul­neu­bau aus­rei­chen sol­le. Ler­ne: bil­dungs­fer­ne Wed­din­ger Gören müs­sen nicht zur Schu­le, weil die ihr Leben spä­ter sowie­so nicht selbst in die Hand neh­men wol­len! Nun müs­sen die armen Kids aus dem Wed­ding aber doch etwas ler­nen. Denn Cars­ten Spal­lek baut neue Schu­len – und das nicht zuletzt im Wed­ding. Schul­neu­bau: Ers­tens in der Sel­ler­stra­ße 28 auf dem Bay­er-Gelän­de. Zwei­tens: Schul(ersatz-)neubau in der Pank­stra­ße 70. Drit­tens in der Rei­ni­cken­dor­fer Stra­ße 60 auf dem Gelän­de des Hau­ses der Gesund­heit. Und kommt noch eine Wie­der­eröff­nung in der Goten­bur­ger Stra­ße hin­zu 7? Die Ber­li­ner Woche hat Details wie zum Bei­spiel die Kosten.

Max-Josef-Metzger-Platz
Büsche kom­men fort, noch bes­se­re Sicht auf die Trüm­mer­säu­le des Max-Josef-Metz­ger-Plat­zes. Foto: Weddingweiser

Es kön­nen sich Men­schen mel­den, die Ver­ant­wor­tung für Grün­flä­chen über­neh­men wol­len. Oder ist es dafür wie­der ein­mal zu spät? Lek­ti­on: Schö­ne Umbau­plä­ne für Wed­dings Plät­ze sind zwar vor­ge­se­hen. Aber die haben kei­nen Platz für Gemein­schafts­bee­te. Wozu auch? Die Wed­din­ger haben nicht mal gelernt, wie eine Baum­schei­be amt­lich zu bepflan­zen ist. Das Bezirks­amt muss­te extra eine Anlei­tung erstel­len. Des­halb nun schön durch­ge­stal­tet und zwar ohne Frei­flä­chen wird der Loui­se Schrö­der-Platz an der Oslo­er Stra­ße – mit einem Was­ser­spiel. Der Max-Josef-Metz­ger-Platz in der Gericht­stra­ße (neben dem Arbeits­amt) wird busch­frei. Der Zep­pe­lin­platz vor der Beuth-Hoch­schu­le war­tet jetzt mit einem “Jugend­be­reich” auf. Liest man die Pres­se­mit­tei­lun­gen, dann lernt man, dass man nicht unge­recht sein soll, denn Wed­din­ger haben ja längst Ver­ant­wor­tung für ihre Plät­ze über­nom­men: durch “inten­si­ve Bür­ger- und Kin­der­be­tei­li­gung”. Na, dann.

4. Wem der Wed­ding­wei­ser zu lax for­mu­liert, der kann nun direkt der offi­zi­el­len Wort­wahl des Bezirks­amt fol­gen: Auf Twit­ter und auf Insta­gram. Auf Face­book war kein Kanal des Amtes zu fin­den. Ob das dar­an liegt, dass Face­book ja sowie­so tot sein soll? Oder ist das so, weil Face­book ein ame­ri­ka­ni­sches Unter­neh­men ist?

Termine

Diens­tag, den 17. Okto­ber, um 19 Uhr im silent green: Fen­nesz, Novel­ler, The Nent, Altaj. Die Musi­ker machen Drone/Noise/Ambient.

Mitt­woch, den 18. Okto­ber, um 21 Uhr geht es im City-Kino in Simo­ne Wei­dels Doku­men­tar­film “Kings of Kall­stadt” um zwei Köni­ge des Pro­vinz­nes­tes Kall­stadt in der Pfalz. Der eine ist Grün­der von Heinz-Ket­chup, der ande­re Prä­si­dent der Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Ame­ri­ka. Bei­de haben Vor­fah­ren in dem Nest Kall­stadt. Davor um 19 Uhr gibt es den Vor­trag “Trump als Schau­spie­ler”.

Mitt­woch, den 18. Okto­ber, um 18 Uhr stellt sich die Fra­ge: Ist das noch Kunst oder schon Ber­lin? Der Sech­sen­ma­ler Rai­ner Bren­del stellt in der pan­ke gal­lery aus und klärt am Mitt­woch dar­über auf, was es mit der Kunst‑6 auf sich hat.

Don­ners­tag, 19. Okto­ber, um 20 Uhr: Das bi’­bak hatt zwei Fil­me des bekann­ten und eigen­wil­li­gen öster­rei­chi­schen Regis­se­rus Ulrich Seidl aus­ge­gra­ben. “Die letz­ten Män­ner” und “Para­dies Lie­be”.

Atze-Musiktheater
Das Atze-Musik­thea­ter. Foto: Hensel

Frei­tag, den 20. Okto­ber, so ab 13 Uhr sind end­lich Herbst­fe­ri­en. Viel Zeit für das Atze Musik­theaer (zum Bei­spiel Emil und die Detek­ti­ve), das Laby­rinth Kin­der­mu­se­um Ber­lin (aktu­el­le Aus­stel­lung: Kultum­mel) oder für den Kin­der­b­un­ten Bau­ern­hof. Und natür­lich gibt es noch die Bow­ling­bahn Schil­ler­park oder die Kegel­bahn beim Inder Papa­dam. Das Magic Moun­tain zum Klet­tern. Und die Fami­li­en­zen­tren mit ihren Ferienangeboten.

Frei­tag, den 20. Okto­ber, ab 23 Uhr wird es laut im Ani­ta Ber­ber. House und Tech­no wird auf Face­book ver­spro­chen bei  Durch die Nacht Vol 2.

Schlittschuhe
Schlitt­schu­he an. Foto: Hensel

Sonn­abend, den 21. Okto­ber, um 9 Uhr beginnt der Win­ter. Das Eri­ka-Heß-Eis­sta­di­on  eröff­net wie­der die Außen­bahn. Die Öff­nungs­zei­ten fürs Schlitt­schuh­lau­fen für alle ste­hen unten in unse­rem aktua­li­sier­ten Beitrag.

Sonn­abend, den 21. Okto­ber, um 20 Uhr fei­ert der Pop­Chor Wed­ding sei­nen drit­ten Geburts­tag. Mit Vor­band (heu­te sagt man Sup­port) und Aftershowparty.

PS:

Wir ler­nen: Weil die ost­eu­ro­päi­schen Obdach­lo­sen ihre Tipi­stadt im ber­lin­weit bedeut­sa­men Tier­gar­ten errich­tet haben, muss­te mit der Faust auf den Tisch geschla­gen wer­den: “Die­se Men­schen haben hier kein Blei­be­recht, Ber­lin muss sich ehr­lich machen und die Abschie­bung ernst­haft prü­fen” (Zitat nicht von Horst See­ho­fer, son­dern von Ste­phan von Das­sel, Grü­ne, Bezirks­bür­ger­meis­ter von Mit­te)? Bleibt zu hof­fen, dass er ver­ant­wor­tungs­vol­ler vor­ge­gan­gen wor­den wäre, wenn die Obdach­lo­sen ihr zugi­ges Zuhau­se unter frei­em Him­mel im Schil­ler­park gefun­den hät­ten. Den kennt außer­halb des Wed­dings niemand.

Das stand im Weddingweiser

Burger
Das ist der Bob mit Bei­la­gen. Foto: Lou­is Alfons

Na, da hat der Wed­ding­wei­ser mal wie­der den Geschmacks­nerv  der Leser getrof­fen: Lou­is Alfons: Auf den Bur­ger gekom­men.

Mit pflanz­li­chen Haar­far­ben, also rich­tig zum Ank­ab­bern, sind die Fri­su­ren, die die­ser Kiez­fri­seur macht: Ein ent­spann­ter “Fri­suer im Wed­ding”.

Mul­ti-Kul­ti: ja. Mul­ti-Pro­pa­gan­die: nein. Ein Leser des Wed­ding­wei­sers ärgert sich über einen Film der tür­kisch­spra­chi­gen Film­rei­he. Und das Alham­bra ant­wor­tet in: Umstrit­te­ne Unter­hal­tung im Spät­pro­gramm.

Schau an

Das waren noch Zei­ten, als Laser-Line bei “Ber­lin leuch­tet” mit­mach­te. Muss man also doch wie­der in die Stadt fah­ren, wenn man Leuch­ten und Lights sehen will. Nur noch heu­te, 15. Oktober!

Berlin leuchtet Laserline
Vor weni­gen Jah­ren noch nahm Laser­line bei Ber­lin leuch­tet teil. Foto: And­rei Schnell

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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