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Hilfsbereitschaft nach Naturkatastrophe:
Weddinger Hilfe für Erdbebengebiete

10. Februar 2023

Nach den schwe­ren Erd­be­ben im tür­kisch-syri­schen Grenz­ge­biet Anfang Febru­ar gibt es auch im Wed­ding viel Soli­da­ri­tät. Vie­le Weddinger:innen haben Fami­lie oder Bekann­te in den Erd­be­ben­ge­bie­ten und wol­len hel­fen. Wir stel­len euch eini­ge Initia­ti­ven vor und ergän­zen den Bei­trag ständig.

Hilfsgüter stapeln sich von dem Salam Kultur- und Sportverein in der Buttmannstraße. Foto: Hensel
Hilfs­gü­ter sta­peln sich von dem Salam Kul­tur- und Sport­ver­ein in der Butt­mann­stra­ße. Foto: Hensel

Soli-Aktionen im Wedding

An vie­len wei­te­ren Orten im Wed­ding wur­den und wird Hil­fe orga­ni­siert (neu­es­te Aktio­nen oben):

+++ Am Sonn­tag (19.2.) gibt es eine Soli-Kino­ver­an­stal­tung im Cine­plex Alham­bra. Um 20.30 Uhr wird der Film “Sev­da mec­bu­ri istika­met” (OmU) gezeigt. Die Ticket­prei­se sind von 10 bis 100 Euro pro Per­son frei wähl­bar. Alle Ein­nah­men wer­den an die tür­ki­sche Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on ahbap in Istan­bul gespendet. +++

+++ Das Kiez­haus Agnes Rein­hold (Afri­ka­ni­sche Stra­ße 74) lädt zur nächs­ten Kiez­kü­che ein (14.2., 18 Uhr) und gleich­zei­tig um eure Spen­den. Der gesam­te Erlös der nächs­ten Küche geht an die Hilfs­struk­tu­ren des Kur­di­schen Roten Halb­mon­des (Unter­stützt durch med­ico inter­na­tio­nal ) im Zuge der Not­hil­fe für die ver­nach­läs­sig­ten Erd­be­ben­re­gio­nen in Nordsyrien/Südtürkei. +++

+++ Das Ball­haus Prin­zen­al­lee will sei­ne Ein­nah­men für die Auf­füh­rung “Istan­bul” am Sonn­tag (12.2.) spen­den und “Spen­den­ti­ckets” verkaufen. +++

+++ Am Sonn­tag (12.2.) ver­an­stal­tet der Ver­ein “zusam­men leben” einen Hilfs­ba­sar von 11 bis 13 Uhr im Olof-Pal­me-Zen­trum, Dem­mi­ner Stra­ße 28. Es wer­den Essen und Klei­nig­kei­ten verkauft. +++

Weddinger Geld-Spendenaktion

So schreibt Ebru Schae­fer auf ihren sozia­len Kanä­len unter ande­rem: “Es sind die Klei­nig­kei­ten im Leben, auf die es ankommt. Die wun­der­vol­le Toch­ter einer ehe­ma­li­gen Arbeits­kol­le­gin @arnoctis zeich­net Bil­der und ver­kauft die­se und spen­det die gesam­te Ein­nah­men an uns. Eine Nach­ba­rin hat von ihrem letz­ten Tür­kei­ur­laub noch Geld übrig und spen­det dies für die Men­schen in der Tür­kei und in Syri­en. Ich bin auch sehr über­wäl­tigt von der heu­ti­gen Schwei­ge­mi­nu­te an mei­ner Schu­le. Die Kin­der waren so unfass­bar groß­ar­tig. Lei­der rei­ßen die schlech­ten Nach­rich­ten nicht ab. Es fehlt an Koh­le zum Hei­zen, Zel­ten zum Auf­wär­men und Leben, an Toi­let­ten, an medi­zi­ni­scher Ver­sor­gung und ganz beson­ders an psy­cho­lo­gi­scher Betreu­ung. Wei­ter­hin sind die Men­schen dort auf Spen­den angewiesen 😔

Zu Geld­spen­den ruft die viel­fach für ihr sozia­les Enga­ge­ment aus­ge­zeich­ne­te Wed­din­ge­rin Ebru Schae­fer auf. Sie nutzt ihr Netz­werk und Bekannt­schaf­ten in der Tür­kei, um den Men­schen vor Ort direkt zu hel­fen. Auf ihrem Face­book-Kanal und auf Insta­gram berich­tet Ebru Schae­fer, was mit dem gespen­de­ten Geld aus dem Wed­ding und aus ganz Ber­lin geschieht, es gibt Fotos, Tex­te und Vide­os aus der Krisenregion. 

Wer die Spen­den­ak­ti­on unter­stüt­zen möch­te, kann Geld an Ebru Schae­fers Ver­ein der inter­na­tio­na­len Freund­schaft und Soli­da­ri­tät e.V. sen­den (IBAN: DE30 1001 0010 0656 3151 07, BIC: PBNKDEFF, Ver­wen­dungs­zweck: Erd­be­ben­hil­fe Tür­kei). Per Pay­pal kann Geld geschickt wer­den an [email protected].

Verteilung von Hilfsgütern im Erdbebengebiet in der Türkei. Foto: privat/Ebru Schaefer
Ver­tei­lung von Hilfs­gü­tern, gekauft mit Spen­den aus Ber­lin, im Erd­be­ben­ge­biet in der Tür­kei. Foto: privat/Ebru Schaefer

Das waren die ersten Aktionen im Wedding

So sta­pel­ten sich schon am Tag nach der Natur­ka­ta­stro­phe in der Butt­mann­stra­ße Kis­ten und Tüten mit Hilfs­gü­tern. Auf der sonst ruhi­gen Stra­ße vor den Räu­men des Salam Kul­tur- und Sport­club e. V. ran­gier­ten Trans­por­ter hin und her, um Spen­den zu ver­la­den, in pri­va­ten Autos wur­den gro­ße Men­gen Spen­den her­an­ge­schafft. Der Ver­ein wur­de im Rah­men der Flücht­lings­kri­se 201516 von Deut­schen und Syrern gegrün­det, um Geflüch­te­ten das Ankom­men in Ber­lin zu erleich­tern. Jetzt packen alle mit an, um den Betrof­fe­nen zu helfen.

Auch im Café „Soul of Cof­fee“ in der Rei­ni­cken­dor­fer Stra­ße wur­den Hilfs­gü­ter gesam­melt und in die Tür­kei geschickt. Mitarbeiter:innen des Cafés haben tür­ki­sche Wur­zeln und Bekann­te im Erd­be­ben­ge­biet. Inzwi­schen ist die Akti­on dort been­det. Über­all im Wed­ding sieht man vor allem vor tür­ki­schen Geschäf­ten immer wie­der auch klei­ne­re Samm­lun­gen von Hilfs­gü­tern, so zum Bei­spiel ges­tern in der Ände­rungs­schnei­de­rei in der Use­do­mer Straße.

Emir aus dem Café Soul of Coffee sorgt sich um die Familie eines Freundes in Kahramanmaras, die ihr Haus verloren hat und jetzt in ihrem Auto schläft. Foto: Joachim Faust
Emir aus dem Café Soul of Cof­fee sorgt sich um die Fami­lie eines Freun­des in Kahr­a­man­ma­ras, die ihr Haus ver­lo­ren hat und jetzt in ihrem Auto schläft. Foto: Joa­chim Faust

Auch die bei­den Wed­din­ger Abge­ord­ne­ten Tuba Bozk­urt und Taylan Kurt haben spon­tan Spen­den­gü­ter gesam­melt. Tuba Bozk­urt hat selbst Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge in der öst­li­chen Tür­kei verloren.

Allgemeine Infos zu Spenden

Das Deut­sche Rote Kreuz (DRK) rät von Sach­spen­den ab. “Wir wis­sen, dass Sie unbe­dingt hel­fen wol­len”, schreibt die Orga­ni­sa­ti­on auf ihrer Web­site. Gut gemein­te, aber nicht abge­stimm­te Samm­lun­gen und Lie­fe­run­gen blo­ckier­ten unnö­tig Lager­häu­ser und Trans­port­we­ge. “Sie hel­fen lei­der nicht, sie behin­dern die huma­ni­tä­re Arbeit”, so das DRK. Viel­mehr bit­tet man um Geld­spen­den für die Part­ner­or­ga­ni­sa­ti­on Roter Halb­mond. Die Rot­halb­mond-Gesell­schaf­ten vor Ort ken­nen den Bedarf genau und for­dern drin­gend benö­tig­te Hilfs­gü­ter und sons­ti­ge Unter­stüt­zung an.

Was fehlt?

Wisst ihr von wei­te­ren Spen­den­ak­tio­nen im Wed­ding? Mel­det Euch gern per Kom­men­tar unter die­sem Bei­trag oder schickt uns eine mail an [email protected]. Wir ergän­zen alle Wed­din­ger Initiativen.

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

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