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Unser Jahresrückblick für den Wedding:
2024 zwischen Eiffelturm, Wollankstraßen-Chaos und Ping-Pong

31. Dezember 2024

Was war im Wedding los - jenseits von Blaulicht, Mord und Totschlag und Müll auf den Straßen? Wir haben das mal für euch zusammengefasst.

Zunächst mal hat der Stadtteil sein Wahrzeichen wieder! Die Eröffnung des neuen hölzernen Eiffelturms vor dem Centre Français war ein Höhepunkt. Dank großzügiger Spenden und der Zusammenarbeit deutscher und französischer Auszubildender konnte das Wahrzeichen am 6. November feierlich eingeweiht werden. An gleicher Stelle verwandelte die Fête de la Musique am 21. Juni den Wedding erneut in eine Bühne für musikalische Darbietungen. Besonders die Bühne vor dem Centre Français in der Müllerstraße zog zahlreiche Besucher:innen an, die sich an den kostenlosen Open-Air-Konzerten erfreuten.

Nach der Schließung von Karstadt im Januar gab es viele kleinere Veränderungen rund um den Leopoldplatz. Der neu gestaltete Maxplatz wurde eröffnet und bietet seitdem Raum für Erholung und Begegnung. Zwei Infopoints in Bauwagen sind tagsüber mit Ansprechpersonen besetzt. Das Sommerkino hinter der Nazarethkirche wurde zu einem beliebten Treffpunkt und sorgte für eine belebte Atmosphäre an warmen Abenden. Im Dezember brachte die festliche Weihnachtsbeleuchtung eine stimmungsvolle Note auf den Leo.

Der Weddingmarkt bot auch in diesem Jahr im Sommer, Herbst und auch im Advent lokalen Künstler:innen und Designer:innen eine Plattform, ihre Werke zu präsentieren. Die Markttermine fanden erstmals nicht am ersten, sondern am zweiten Sonntag des Monats statt.

Im Bereich der Infrastruktur gab es massive Einschränkungen durch Baumaßnahmen auf vielen Straßen und Bahnschienen. Die Baumaßnahmen an der Wollankstraße traten in eine neue Phase ein, die mit temporären Sperrungen und Umleitungen verbunden war. Diese Arbeiten dienen der Vorbereitung für den Abriss einer 120 Jahre alten Bahnbrücke. Das langfristige Projekt, das bis 2028 andauern soll, zielt darauf ab, die Verkehrsinfrastruktur nachhaltig zu verbessern. Bis dahin heißt es aber: Stau.

Ein bemerkenswertes Projekt war die "Operation Himmelblick", bei der das Parkdeck des Cittipoints in der Müllerstraße in einen kulturellen Freiraum umgewandelt wurde. Von Juni bis August konnten Besucher:innen dort verschiedene Veranstaltungen unter freiem Himmel genießen.

Zudem wurden im Bezirk mehrere Baumaßnahmen geplant und umgesetzt, darunter die Sanierung von Spielplätzen und die Errichtung eines neuen Schulgebäudes für die Anna-Lindh-Schule an der Reinickendorfer Straße.

Die temporären Spielstraßen boten Kindern sichere Räume zum Spielen und förderten die Nachbarschaftsbeziehungen. Diese Initiativen wurden von lokalen Anwohner:innen organisiert und fanden großen Anklang.

temporäre Spielstraße in der Glasgower Straße (C) Martina Özdemir
Temporäre Spielstraße in der Glasgower Straße. Foto: Martina Özdemir

Ein weiteres Highlight waren die Eröffnung des Spitfire Gyms und des Ping Pong Parks im Schillerpark-Center. Die Tischtennis-Erlebniswelt bietet Sportbegeisterten eine neue Anlaufstelle und trägt zur Belebung des Centers bei.

Der Müllgipfel im Müll Museum Soldiner Kiez brachte im November 2024 Anwohnende, Bezirksamt und Gewerbetreibende zusammen, um Lösungen für die Müllproblematik im Kiez zu entwickeln. Diskutiert wurden Hausmüll, Müll im öffentlichen Raum und Gewerbemüll. Anwohner konnten im Vorfeld ihre Anliegen einbringen.

Anna Wasilewski
Foto: Eric Birnbaum

Trotz vieler positiver Entwicklungen gab es auch Rückschritte. Die historische Bastion im Schillerpark verfiel weiter, und eine dringend benötigte Sanierung steht noch aus.

2024 geriet auch die BVG in eine echte Krise. Sie leidet unter einem akuten Fahrzeugmangel, da viele U-Bahn-Züge aufgrund technischer Probleme nicht einsatzfähig sind. Dies führte zu Taktverlängerungen und überfüllten Bahnen. Gleichzeitig verzögerte sich die Auslieferung neuer Züge wegen Software- und Hardwareproblemen, wodurch ältere Züge länger im Betrieb bleiben müssen, was den Wartungsaufwand erhöht.

Neu eröffnet:

Penny-Filiale im U-Bahn-Design: Am 29. Januar eröffnete an der Müllerstraße 153 eine Penny-Filiale mit einem einzigartigen Design, das an die Berliner U-Bahn erinnert. Mit nachgebildeten Waggons, Tauben, Fliesen, Lampen und Street-Art-Elementen wird die Atmosphäre des urbanen Dschungels eingefangen. Dieser Markt soll eine Versorgungslücke im Wedding schließen.

Die Nachbarschaftsinitiative "Ins Kamine" hat ebenfalls 2024 eröffnet. Es handelt sich um einen Treffpunkt in der Nachbarschaft, der sowohl für Gemeinschaftsveranstaltungen als auch für soziale Interaktionen genutzt wird.

Theke: Mitte Juni eröffnete an der Seestraße 13 die "Theke", ein Lokal der Michelberger-Familie. Es kombiniert Elemente von Imbiss, Kantine und Wirtsstube und bietet einen entspannten Mittagstisch, kleine Häppchen und Kuchen.

Das hat geschlossen:

Karstadt-Filiale an der Müllerstraße: Am 31. Januar 2024 schloss die Karstadt-Filiale am Leopoldplatz nach jahrzehntelangem Betrieb ihre Türen. Diese Entscheidung war Teil eines umfassenden Sanierungsplans der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH, der die Schließung mehrerer Filialen deutschlandweit vorsah.

Bei Karstadt sah es nach Schließung aus

Restaurant L'Escargot: Das Restaurant in der Brüsseler Straße 39, bekannt für seine mediterrane Küche mit französisch-sizilianischen Einflüssen, kündigte an, am 21. Dezember 2024 endgültig zu schließen. Der Inhaber Martino Maisano bedankte sich bei seinen Gästen und betonte die besondere Atmosphäre und Qualität, die das L'Escargot über die Jahre ausgezeichnet haben.

Und noch ein kleiner Einblick bei uns:

Wir haben in diesem Jahr erstmals die Marke von 1 Million Zugriffe auf unsere Seite geknackt. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte gingen die Zahlen deutlich nach oben. Euch allen vielen Dank für die vielen Klicks und die anhaltende Treue - kommt gut ins neue Jahr. Das wird, wie im Wedding so üblich, natürlich wieder ganz besonders aufregend.

weddingweiserredaktion

Die ehrenamtliche Redaktion besteht aus mehreren Mitgliedern. Wir als Weddingerinnen oder Weddinger schreiben für unseren Kiez.

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