Das Parkviertel, also der Norden des Wedding, hat wieder eine Stadtteilkoordination (STK). Birte Führing trat zum Beginn des Oktober ihre Stelle an und ist aktiv. Die Bewohnerschaft, Vereine und Organisationen, die bereits vernetzt sind, begrüßen es sehr, dass wieder auf Kontuinität zu hoffen ist, denn die STK-Stelle ist nun innerhalb weniger Jahre das dritte Mal besetzt worden.
Berlin-Mitte hat 10 STK-Gebiete, in denen die Stadtteilkoordinatoren aktiv sind; diese selbst wiederum werden von einer Koordinatorin, die im Rathaus Wedding ansässig ist, gesteuert. Es geht um den Informationstransfer zwischen Bürgern, Verwaltung und Lokalpolitik und die Umsetzung von Projekten.
Frau Führing, mit welchem beruflichen Hintergrund kommen Sie zu uns?
Meine beruflicher Hintergrund ist sehr vielfältig. Ein wesentlicher Schwerpunkt meiner bisherigen Tätigkeiten ist die Bildungsarbeit, auch z. B. in der Naturpädagogik und bei der Flüchtlingsarbeit. Ein weiteres Tätigkeitsfeld war der Aufbau einer Kita, von Veranstaltungen und die Organisation gemeinnützig ausgerichteter Nachbarschaftsarbeit.
Wie ist Ihre neue Stelle als Stadttteilkoordinatorin ausgestattet?
Etwa hälftig bin ich als Stadtteilkoordinatorin und für das Projekt Großsiedlung Schillerhöhe im Nordosten des Parkviertels zuständig.
Welche Schwerpunkte haben Sie für das Jahr 2023 im Parkviertel vorgesehen?
Ich werde jedes Jahr zwei neue Schwerpunkte für meine Tätigkeit setzen. Im Jahr 2023 geht es um das Umweltbewusstsein. Dies ist das Ziel der Arbeit aller STK in Berlin-Mitte.
Und, das möchte ich ergänzen, geht es mir um die Nachhaltigkeit. Daneben werde ich mich für die Förderung der Gesundheit einsetzen, speziell um den gesunden Lebensstil mit besonderem Gewicht auf die Jugend und die Familien. Viele können sich nicht selbst beraten in Ernährungsfragen, somit möchten wir dabei unterstützen.
Wie arbeiten Sie im Wedding mit anderen STK zusammen?
Dadurch, dass die anderen STK-Gebiete, vor allem Wedding Zentrum mit der auch eher noch neuen Koordinatorin Eileen Scheier, im Sprengelhaus ansässig, ähnliche Schwerpunkte haben, werde ich im Jahr 2023 dort kooperieren. Dazu wird es in 2023 einen gemeinsamen Runden Tisch (RT) mit den STK Wedding Zentrum und Parkviertel geben.
Wie sieht Ihre Zusammenarbeit mit der Mobilen Stadtteilarbeit aus?
Nun, die MOS, die Mobile Stadtteilarbeit ist aufsuchend, also die MOS begibt sich wegen der Coronazeit und in der Nach-Coronazeit in die Öffentlichkeit und wendet sich direkt an die Bürger, die befragt und beraten werden, Wünsche werden aufgenommen. Meine Zuständigkeit allerdings ist die Vernetzung der Akteure vor Ort im Stadtteil. Dafür sind beispielsweise die verschiedenen Runden Tische vorgesehen.
Was ist der allgemeine Auftrag an Sie als STK?
Der Informationstransfer und das Vernetzen sind die Hauptaufgaben, in die sich alles einbettet. Ich möchte die Informationen über Ressourcen und Bedarfe zwischen den großen Akteuren Bezirkspolitik, Bürgern und der lokalen Politik voranbringen. Wichtig ist auch das Aktivieren der Bürger und, was mir am Herzen liegt, auch das Weiterführen von Projekten nach der Begleitung solcher Phasen von Aktivitäten.
Bei der Aktivierung spielt auch die Stadtteilkasse eine Rolle. Dort kann man als engagierter Mensch oder als Gruppe einen Antrag auf bis zu 500 € einmal im Jahr stellen, um in der Nachbarschaft Gutes zu tun, wie Feste, Gärtnern, Events, Vorträge, Lesungen u. ä. nicht-kommerziell anzubieten. Dafür erhalten die STK jedes Jahr ein Budget von bis zu 5000 €, das von einer Jury an die Initiatoren der Vorhaben vergeben wird.
Was sind Ihre konkreten Angebote?
Ich werde für alle Bürgerfragen eine Sprechstunde jeden Mittwoch von 10 bis 13 Uhr im Zukunftshaus, dem Familienzentrum im Paul-Gerhardt-Stift, geben. Ich wünsche mir viele Anregungen und die Möglichkeiten, zu realisieren, was von den Anwohnern gewünscht wird.
Gespräch, Fotos und Text © Renate Straetling
https://www.berlin.de/stk-mitte/unsere-stadtteilkoordinationen/stk-parkviertel/