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Lange Nacht der Unterwelten zum 20. Geburtstag

9. Juni 2017
Besucher stehen am Pavillon am Bahnhof Gesundbrunnen für Tickets für eine der Touren der Berliner Unterwelten an. Foto: Hensel
Besu­cher ste­hen am Bahn­hof Gesund­brun­nen für Tickets für eine der Tou­ren der Ber­li­ner Unter­wel­ten an. Foto: Hensel

Zum Geburts­tag lädt man nicht ein. Man öff­net sei­ne Tür und schaut, wer kommt. An die­se Geburts­tags­re­gel hält sich auch der Ver­ein Ber­li­ner Unter­wel­ten. Seit nun­mehr 20 Jah­ren erforscht der Ver­ein die Ber­li­ner Unter­welt, macht alte U‑Bahntunnel, Bun­ker und ver­ges­se­ne Räu­me unter der Stadt für die Öffent­lich­keit zugäng­lich. Sei­ne Tür öff­net der Ver­ein, der nahe des Bahn­hofs Gesund­brun­nen sei­ne ober­ir­di­sche Leit­zen­tra­le hat, am Sonn­abend, den 17. Juni. Eigent­lich sind es sehr vie­le Türen, die geöff­net wer­den, denn der Ver­ein schenkt Ber­lin eine Lan­ge Nacht der Unterwelten.


Von 17 Uhr am Sonn­abend bis 2 Uhr am Sonn­tag (18.6.) haben zehn der Unter­wel­ten-Stand­or­te geöff­net, die an der U‑Bahnlinie 8 zwi­schen den Bahn­hö­fen Para­cel­sus-Bad und Her­mann­platz lie­gen und die sonst nur im Rah­men von Füh­run­gen zugäng­lich sind. Wäh­rend der „Lan­gen Nacht“ kön­nen sich die Besu­cher frei in den Anla­gen bewe­gen und die­se selb­stän­dig erkun­den. Ver­eins­mit­glie­der und Mit­glie­der sind aber vor Ort und beant­wor­ten Fragen.

Holger Happel von den Unterwelten führt durch den AEG-Versuchstunnel. Lange Nacht der Unterwelten
Hol­ger Hap­pel bei einer Füh­rung durch den AEG-Ver­suchs­tun­nel. Foto: And­rei Schnell

Die Ber­li­ner Unter­wel­ten zei­gen unter ande­rem den Ope­ra­ti­ons­bun­ker Teich­stra­ße, die ver­schie­de­nen Bun­ker­an­la­gen rund um den Bahn­hof Gesund­brun­nen, die Aus­stel­lung „Mythos Ger­ma­nia“, den AEG-Ver­suchs­tun­nel unter der Vol­ta­stra­ße, Braue­rei­ge­wöl­be nahe der Ber­nau­er Stra­ße sowie den Kreuz­ber­ger Fichte­bun­ker. Die Orte erzäh­len von der Ent­wick­lung Ber­lins zur größ­ten Indus­trie­me­tro­po­le Euro­pas, vom Auf­bau der unter­ir­di­schen Infra­struk­tur, vom Grö­ßen­wahn der Natio­nal­so­zia­lis­ten und ihrem Pro­jekt „Ger­ma­nia“, vom Über­le­ben im Schutz der Bun­ker wäh­rend des Zwei­ten Welt­krie­ges und von der Tei­lung der Stadt und den Mau­er­durch­brü­chen unter Tage.

Unterwelten-Chef Dietmar Arnold. Foto: Hensel
Unter­wel­ten-Chef Diet­mar Arnold. Foto: Hensel

Die Geburts­tags­gäs­te erwar­tet also ein umfang­rei­ches Pro­gramm und die Chan­ce, die Ber­li­ner Unter­wel­ten ein­mal auf ande­re Art zu erkun­den als im Rah­men von Füh­run­gen. Für ein Imbiss­an­ge­bot ist an ver­schie­de­nen Stand­or­ten gesorgt.

Für den Besuch aller Ein­rich­tun­gen benö­ti­gen die Besu­cher ein Ticket. Bei Direkt­kauf im Ticket- und Buch­shop in der Brun­nen­stra­ße 105 kos­tet es 20 Euro, für Kin­der zwi­schen 10 und 18 Jah­ren ermä­ßigt 15 Euro. Kin­der unter 10 Jah­ren haben frei­en Ein­tritt. Das Ticket- und Pro­gramm­heft ent­hält ein BVG-Trans­fer­ti­cket – gül­tig am Ver­an­stal­tungs­tag von 16.30 Uhr bis 2.30 Uhr aus­schließ­lich auf der U8 zwi­schen den Sta­tio­nen Para­cel­sus-Bad und Her­mann­platz. Der Vor­ver­kauf wird emp­foh­len, die Ticketan­zahl ist begrenzt.

Zu sehen sind fol­gen­de Stand­or­te der Ber­li­ner Unterwelten:

  • Ope­ra­ti­ons­bun­ker Teich­stra­ße (U Paracelsus-Bad)
  • Zivil­schutz­an­la­ge Pank­stra­ße (U Pankstraße)
  • Zivil­schutz­an­la­ge Bloch­platz (U Gesundbrunnen)
  • ehe­ma­li­ge unter­ir­di­sche Toi­let­ten­an­la­ge Behm­stra­ße / Bad­stra­ße (U Gesundbrunnen)
  • Flak­turm­rui­ne Hum­boldt­hain (U Gesundbrunnen)
  • Aus­stel­lung Mythos Ger­ma­nia (U Gesundbrunnen)
  • Luft­schutz­an­la­ge U Gesund­brun­nen / Unter­wel­ten-Muse­um (U Gesundbrunnen)
    AEG-Ver­suchs­tun­nel (U Voltastraße)
  • Gewöl­be der ehe­ma­li­gen Oswald-Ber­li­ner-Braue­rei (U Ber­nau­er Straße)
  • Fichte­bun­ker (U Her­mann­platz oder U Schönleinstraße)

Mehr über den Ver­ein gibt es im Inter­net. Alle Infos über die Lan­ge Nacht der Unter­wel­ten gibt es auf einer Son­der­sei­te der Unter­wel­ten-Web­sei­te.

Text: Ber­li­ner Unterwelten/Dominique Hensel

Dominique Hensel

Dominique Hensel lebt und schreibt im Wedding. Jeden zweiten Sonntag gibt sie hier den Newsüberblick für den Stadtteil. Die gelernte Journalistin schreibt für den Blog gern aktuelle Texte - am liebsten zu den Themen Stadtgärten, Kultur, Nachbarschaft und Soziales. Hyperlokal hat Dominique es auf jeden Fall am liebsten und beim Weddingweiser ist sie fast schon immer.

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