

Zwei Hände, die ein Gewehr zerbrechen
Über Frieden reden
In der Peace Gallery findet man in der Ausstellung Von Laotse bis Willy Brandt ein Gegenstück zu den Schrecken des Krieges. Seit an Seit hängen die Friedensdenker*innen an den Wänden. So manche Biografie und Gedanken erscheinen hier im neuen Licht. “Man lernt tolle Menschen durch die Arbeit mit Frieden kennen”, sagt Tommy Spree beim Abschreiten der Galerie.
Persönliche Geschichten vor Glasvitrinen
Das Anti-Kriegs-Museum ist ein ehrenamtliches Projekt. Man sieht der Ausstellung an, dass sie über die Jahre gewachsen ist, dass sich manche Beschreibungstexte vergilbt wellen und die Vitrinen unter der Last der Ausstellungsstücke und der Schwere des Gezeigten ächzen. Manche dicht beschriebenen Texte wurden zusammengebastelt und aufgeklebt. Manche Ausstellungsstücke bleiben namenlos. Und manches ergibt erst nach der Führung Sinn. Es wirkt zusammengewürfelt, die Gegenstände, die Kriege, das Leid, die Geschichten. Aber vielleicht ist das auch in Ordnung. Vielleicht geht es genau darum, dass das Leid und die Geschichten des Krieges sich ähneln, sich wiederholen. Dass dieses historische Potpourri einen Grundklang erzeugt, der später in den Gedanken rauscht. Viele Menschen beginnen zu erzählen, wenn sie die Ausstellung sehen. Sie teilen ihre Erfahrungen aus ihrer Kindheit und mit dem Krieg. Die Ehrenamtlichen sind immer für ein Gespräch bereit.
Auch Praktika sind beim Anti-Kriegs-Museum möglich. Sophie Pohle studiert Geschichte, unterstützt die Ausstellung und digitalisiert Feldpost. Da stehen sie nebeneinander, Tommy Spree, pensionierter Lehrer und Sophie Pohle, eine neunzehnjährige Studentin. Zwei Generationen in einem Museum, dessen Idee sich seit bald hundert Jahren hält, das einen Weltkrieg und den Kalten Krieg überlebt hat. Das immer wieder seine Geschichte erzählt, um die Fortsetzung zu verhindern.