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Himmel noch mal! Wieder Gezerre ums Himmelbeet

18. Juli 2020

So sicher wie die jähr­li­che Ern­te zit­tert das Him­mel­beet jedes Jahr aufs Neue um das, was bald kommt. Und das ist lei­der gar nichts. Der Bezirk bekommt das Ver­spre­chen von Bezirks­bür­ger­meis­ter von Das­sel nicht in die Rea­li­tät umge­setzt, für eine Ersatz­flä­che für den Gemein­schafts­gar­ten zu sor­gen. Und auch die­ses Jahr wird das Gezer­re um den Gemein­schafts­gar­ten ver­län­gert. Was steht auf dem Spiel?

Alternativstandort bleibt Bahn-Baustelle

Bereits letz­tes Jahr war der letz­te Stroh­halm der Mett­mann­platz im Spren­gel­kiez, eine ehe­ma­li­ge Grün­flä­che, die dem Brü­cken­bau für die S‑Bahn-Linie S 21 zum Opfer fiel. Die Brü­cke ist jetzt im Roh­bau fer­tig. Aber bereits im Novem­ber war klar, dass nichts so wirk­lich klar ist. Wem gehört die Flä­che, wie lan­ge ist sie noch blo­ckiert? Nichts genau­es wuss­te man – die Stadt­teil­ver­tre­tung mensch.müller hat­te damals auf der Bezirks­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung nachgehakt.

Nun, Juli 2020, plötz­lich die Über­ra­schung. Obwohl es im Febru­ar eine münd­li­che Zusa­ge von Bezirks­stadt­rä­tin Sabi­ne Weiß­ler (Grü­ne) gab und es ja doch bereits alle ahn­ten: Der Mett­mann­platz ist offi­zi­ell kei­ne Alter­na­ti­ve für das Him­mel­beet. Die Bahn benö­tigt die Flä­che bis 2024 für ihre Bau­stel­le. Was nun? Nie­mand weiß es. Ver­spre­chen gebro­chen? Momen­tan scheint es so, außer es bestä­tigt sich das, was wir bereits vor eini­gen Wochen in unse­rem News­let­ter ange­deu­tet haben: Die anste­hen­de Bebau­ung der jet­zi­gen Him­mel­beet-Flä­che durch das Pro­jekt amandla Safe Hub ver­zö­gert sich, das Him­mel­beet wür­de noch eine Sai­son bekom­men. Soll­te es so kom­men, wären der Bezirk und die Ver­ant­wort­li­chen noch ein­mal der Miss­ern­te von der Schip­pe gesprun­gen – getan hät­te er dafür aber nichts. Die Stand­ort­fra­ge wür­de sich dann erst 2021 erneut stellen.

Senatsgelder für den Umzug könnten verfallen

Von der Klä­rung der Stand­ort­fra­ge hängt aber nicht nur das gute Gefühl für die Gärt­ne­rin­nen und Gärt­ner ab, son­dern auch jede Men­ge Geld. So schreibt das Him­mel­beet in sei­nem News­let­ter: “Am 14.5. gab es ein ers­tes (vir­tu­el­les) Gespräch mit der Senats­ver­wal­tung für Umwelt, Ver­kehr und Kli­ma­schutz von Ber­lin. Trotz der finan­zi­el­len Unsi­cher­hei­ten in Zei­ten von Coro­na wur­den uns die bereits zuge­sag­ten Gel­der für einen Umzug erneut bestä­tigt. Die­se Gel­der sind an die Bedin­gung geknüpft, dass wir noch in die­sem Jahr eine neue Flä­che bekom­men. Dafür brau­chen wir jetzt aller­dings eine schrift­li­che Zusa­ge vom Bezirk, was nach der­zei­ti­gem Stand sehr unwahr­schein­lich ist. Ohne Flä­che wer­den wir die­se Gel­der, so unse­re Ein­schät­zung, nicht erhal­ten! Dies wäre das zwei­te Mal, dass öffent­li­che Mit­tel durch den Bezirk nicht in Anspruch genom­men werden.”

Zurück zu den Wurzeln, aufs Dach

Auf dem Parkdeck des Schillerparkcenters
Auf dem Park­deck des Schillerparkcenters

Viel­leicht könn­te das Him­mel­beet aber auch auf dem obe­ren Park­deck des Kar­stadt-Kauf­hau­ses neu star­ten, so wie es beim Klun­ker­kra­nich in Neu­kölln ja sehr erfolg­reich funk­tio­niert. Der Bezirk bemüht sich ja rüh­rend um die Erhal­tung des Kauf­h­aus­stand­orts am Leo und könn­te damit zwei Flie­gen mit einer Klap­pe schla­gen. Das Him­mel­beet wür­de damit zu sei­nen Wur­zeln zurück­keh­ren, war es doch ursprüng­lich mal auf dem Park­deck des Schil­ler­park­cen­ters über real ange­dacht. Dafür müss­ten sich Bezirk, der Besit­zer der Kar­stadt-Immo­bi­lie, Gale­ria Kar­stadt Kauf­hof und das Gar­ten­pro­jekt erst ein­mal einig wer­den. Ob das gelingt?

Ob nun Ver­län­ge­rung des Miet­ver­trags oder Umzug auf eine ande­re Flä­che: Him­mel noch mal, die Zeit drängt. Sonst ist Ende Okto­ber end­gül­tig Schluss mit dem Himmelbeet.

weddingweiserredaktion

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