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5 Getränke aus Weddinger Herstellung

8. September 2015
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Wer beim Wort “Lokal” nur an eine Knei­pe denkt, liegt in die­sem Fall nicht völ­lig dane­ben. Uns geht es aber hier aus­nahms­wei­se mal um lokal pro­du­zier­te Geträn­ke mit Wed­ding-Bezug. Die Bier­kul­tur im Wed­ding hat­te bis vor ein paar Jah­ren schließ­lich schwer zu lei­den. Los ging’s mit dem noch immer nicht been­de­ten Mas­sen­ster­ben der guten alten Schul­ti-Eck­knei­pen. Sie muss­ten Nagel­stu­di­os, Fahr­schu­len und Spiel­hal­len Platz machen. Dabei hat bei uns die Kunst der Bier­her­stel­lung doch eine ech­te Tra­di­ti­on; gab es doch von 1891 – 1982 die Hoch­schul-Braue­rei an der Ver­suchs- und Lehr­an­stalt für Braue­rei in der See­stra­ße 13. Und nicht nur Bier kommt aus dem Wed­ding – auch Hoch­pro­zen­ti­ges wird hier gebrannt und Mate-Tee hergestellt.… 

1. Preußische Spirituosenmanufaktur

Preußische SpirituosenmanufakturBereits im Jahr 1874 wur­de die Ver­suchs- und Lehr­an­stalt für Spi­ri­tus­fa­bri­ka­ti­on ein­ge­rich­tet – der preu­ßi­sche Staat dach­te damals ganz prak­tisch an die Wei­ter­ver­wer­tung even­tu­el­ler Kar­tof­fel- oder Getrei­de­über­schüs­se in Form von Alko­hol. Der auf die Tra­di­ti­on wei­sen­de Schrift­zug “Insti­tut für Gärungs­ge­wer­be” prangt jeden­falls noch heu­te auf dem alten Back­stein­ge­bäu­de zur See­stra­ße hin. Das Insti­tut gibt es in ande­rer Form noch immer, doch sei­ne his­to­ri­schen Appa­ra­tu­ren wer­den seit 2008 von einem Vier-Per­so­nen-Betrieb ver­wen­det, der “Preu­ßi­schen Spi­ri­tuo­sen-Manu­fak­tur” (PSM). Die Räum­lich­kei­ten des klei­nen, aber tra­di­ti­ons­rei­chen Betriebs kann man übri­gens nach Vor­anmel­dung und gegen Ein­tritt besich­ti­gen, und eine Ver­kos­tung eini­ger Spi­ri­tuo­sen­sor­ten gehört selbst­ver­ständ­lich zum Besuchs­pro­gramm. Fazit: Kurio­se Wed­din­ger Pro­duk­te mit einem his­to­risch-wis­sen­schaft­li­chen Hintergrund!

Bei­trag zur PSM

2. Eschenbräu Brauerei und Brennerei

Biergarten (Foto: Eschenbräu)
Bier­gar­ten (Foto: Eschenbräu)

Schon als Stu­dent wohn­te der Diplom-Brau­in­ge­nieur Mar­tin Eschen­bren­ner im Stu­den­ten­wohn­heim in der Trift­stra­ße. Da lag es nahe, dass der gebür­ti­ge Baden-Würt­tem­ber­ger genau dort im Jahr 2001 sei­ne klei­ne Pri­vat­braue­rei ein­ge­rich­tet hat – ein Gewöl­be­kel­ler und ein Hof mit einer schö­nen alten Eiche spra­chen für die­sen ver­steck­ten Bier­gar­ten, den nur Ein­ge­weih­te auf Anhieb fin­den. Das in klei­nen Men­gen gebrau­te Wed­din­ger Bier schmeckt nicht immer gleich und setzt sich allein dadurch schon vom vor­her­seh­ba­ren Ein­heits­ge­schmack ab. Im Ange­bot des Eschen­bräu sind neben Pils, Dun­kel und Wei­zen immer auch Sai­son­bie­re. Fazit: das Eschen­bräu hat dem Wed­ding das Bier­brau­en zurück­ge­ge­ben, vie­len Dank!

Bei­trag über Eschenbräu-Bier

Nicht nur Gers­ten­saft wird an der Trift­stra­ße gebraut, nein, auch Obst­brän­de mit 43 % (Sau­er­kir­sche, Wil­liams-Christ-Bir­ne, Zwetsch­ge, Apfel), Bier­brand aus Bock­bier und ein Kräu­ter­bit­ter namens “Gesund­brun­nen” brennt der Eschen­bräu-Chef mit wach­sen­der Begeis­te­rung. Die schlan­ken Fla­schen wer­den übri­gens von Hand für den Ver­kauf vor­be­rei­tet und mit einer Num­mer ver­se­hen: “Ein Uni­kat”, schreibt Eschen­bräu-Chef Mar­tin Eschen­bren­ner auf der Web­site. Fazit: ein ori­gi­nel­les Geschenk, das reinhaut!

Bren­ne­rei im Internet

3. Vagabund Brauerei

Vagabund BündelWir haben ja schon ein­mal die Geschich­te von den drei Ame­ri­ka­nern erzählt, die nach Deutsch­land aus­zo­gen, das Bier­brau­en zu ler­nen. Erfreut über die Güte des Bie­res, aber unzu­frie­den ob der gerin­gen Viel­falt, hat­ten sie eine küh­ne Idee: Den Ber­li­nern die vol­le Band­brei­te des Bier­ge­schmacks zu kre­den­zen: Ame­ri­can Pale Ale, India Pale Ale, Ame­ri­can Wheat Wei­zen­bier, Sin­gle Malt and Sin­gle Hop und vie­les mehr. Gebraut und aus­ge­schenkt wer­den vie­le die­ser Bie­re vor Ort in der Ant­wer­pe­ner Stra­ße. Fazit: wer sich auf Expe­ri­men­te beim Bier ein­lässt, wird meis­tens mit einem groß­ar­ti­gen Bier belohnt, das einen auf den Geschmack bringt!

Bei­trag über die Vaga­bund Brauerei

4. Schneeeule

Eine Wed­din­ger Idee, gebraut in Tegel, belebt eine Ber­li­ner Tra­di­ti­on, die fast aus­ge­stor­ben schien. Die ori­gi­na­le Ber­li­ner Wei­ße, ein leich­tes Sau­er­bier, wird bei “Schnee­eu­le” zum Leben erweckt. Ein Bier­ge­schmack, den man so leicht nicht vergisst!

Bei­trag über die Ber­li­ner Wei­ße von Schneeeule

5. Ultichà Mate

Kiste Ulti MateMate-Tee hat eigent­lich sei­nen Ursprung in Süd­ame­ri­ka und ist in Deutsch­land erst als Hacker­brau­se und spä­ter beson­ders durch die Par­ty­sze­ne bekannt gewor­den. Sein erhöh­ter Kof­fe­in­ge­halt sowie der eige­ne, leicht bit­te­re Geschmack sind eine ange­neh­me Abwechs­lung zu Kaf­fee, Red Bull oder ande­ren Wach­ma­chern. Die wohl bekann­tes­te Mar­ke ‚Club Mate‘ stammt aus Münchstein­ach in Fran­ken. Doch inzwi­schen gibt es auch eine klei­ne Mar­ke aus der Wie­sen­stra­ße in Gesundbrunnen.

Bei­trag über das Ulticha Mate

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

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