Der Satz fiel schon des öfteren: Wir haben einen Deckel. Aber nun ist der Mietendeckel nicht nur angekündigt, beraten, beschlossen und verabschiedet, sondern auch in Kraft. Wieder kurz die Eckdaten: Es gibt einen Mietenstopp. Die Miete des 18. Juni 2019 zählt für die nächsten 5 Jahre. Außerdem gibt es einen Deckel. Zu hohe Mieten, einsehbar in einer Tabelle, können unter Umständen gesenkt werden. Vermieter müssen bald ihren Mietern die maximale Höchstmiete mitteilen und bei Bedarf selbstständig senken. Tun sie das nicht, drohen Bußgelder.
Sagt hier jemand, nur Neubau hilft? Möglicherweise mal das „nur“ im Satz weglassen und den Realitäten einer am Anschlag agierenden Baubranche ins Auge blicken oder Studenten, Familien und Geringverdienern ins Auge blicken, die jetzt schon an der Grenze des Belastbaren führ ihre Miete ackern. Oder noch besser, sich damit abfinden, dass der Mietendeckel nur ein Instrument von vielen ist. Wohl aber das Gewagteste. Es bleibt weiterhin dabei, Neubau ab 2014 ist vom Deckel ausgeschlossen, und somit muss auch den Bodenspekulanten der Wind aus den Segeln genommen werden. Denn was nützt Neubau, wenn dieser erst ab 12 € + x je qm² überhaupt Gewinn abwirft, weil der Boden so teuer ist. Apropos gewagt, Anzeige ist raus! Die CDU klagt schon gegen den Deckel. Kippt dieser, könnten auf Mieter Nachzahlungen zukommen, darum rät der Senat, das gesparte Geld lieber erstmal zur Seite legen. Kippt dieser nicht, besteht Rechtssicherheit. Der Senat geht zwar davon aus, dass alles nach Plan läuft, aber wie so oft, heißt es manchmal: 2 Juristen – 3 Meinungen. Die wirklich ungeschönten Fakten gibt es hier: mietendeckel.berlin.de/
Kompakt
Die Baulücke an der Seestraße liegt anscheinend voll im Zeitplan. 4.500 m² Bürofläche entstehen dort zur Straßenseite vor den Denkmalgeschützten Gebäuden der restlichen Osramhöfe, in denen früher unter anderem Glühlampen produziert wurden.
Größte Auffälligkeit: den Architekten der heutigen Zeit gehen scheinbar keine neuen Lichter mehr auf. Statt ein Gebäude zu erschaffen, das nicht wie eine Auslagerung einer Kudamm-Seitenstraßenfassade aussieht, ist es wie so oft der Einheitsbrei der vergangenen Jahre. (mehr im Abendblatt)
Am Mittwochmorgen haben etwa 60 Menschen gegen die Zwangsräumung eines Weddinger Mieters in der Transvaalstraße protestiert. Die Rämung wurde bereits mehrere male verschoben und ist das Ende eines langen Rechtsstreits, in dem auch die Arbeitsagentur mit verwickelt war. Hintergrund zur Räumung: Im Haifischbecken: Nach 35 Jahren auf die Straße (taz) Mehr zum Morgen auf der Seite des rbb.
Tennis gilt bis heute noch eher als ein elitärer Sport,auch weil die Mitgliedsbeiträge im Vergleich zu anderen Sportarten teuer sind. Der Wedding selbst beheimatet mehrere Tennisvereine, die wiederum im Vergleich zu Berlin günstig erscheinen. Egal ob teuer oder nicht: Es sind Plätze, die schöner nicht liegen könnten, sei es am Plötzensee oder mitten im Schillerpark. Der BTC Rot-Gold e.V. stellt sich hier in einem Interview kurz vor. BTC Rot-Gold e.V. – Tennis mitten im Herzen von Berlin
Ein Polizist des Weddinger Abschnitts 35 in den Osramhöfen soll Wortführer einer rechtsextremen Chatgruppe gewesen sein. Er wurde vom Dienst suspendiert, meldet die Berliner Zeitung.
Die Gesellschaft wird immer älter. Aber Schulen brauchen wir auch. Ein klassischer Konflikt, auch im Wedding: Ein Seniorenheim in der Schulstr. 97 soll für eine Schule weichen. Nur: Das Gebäude wurde 1952 vom bekannten Architekten Werner Düttmann entworfen. Es könnte bald unter Denkmalschutz gestellt werden. Mehr in der Berliner Woche.
Jeden Dienstag bietet der Humboldthain Club ab 20:00 Uhr eine interessante Fusion an: Talente können an den Open Decks ihr frisches oder liebstes Vinyl darbieten, während der Dancefloor 1–2 Tischtennisplatten zum Rundlauf und Einzel/Doppel bereithält. Ein feiner Leonhart-Kicker steht ebenfalls bereit, und wenn jemand das Spiel des Jahres 2014 “Schubsen” lernen will, dann ist er da richtig. Die andere Art einen Club zu besuchen. Direkt im S‑Bhf Humboldthain.
Blogschau
Rückblick: • Die Berlinale war zu Gast im Wedding- aber es bleibt noch etwas, nämlich im Silent Green. • Als der Berliner Senat vor kurzem mit zahlreichen Ehrenamtlichen die Obdachlosen zählen ließ, wurde dies nicht nur von Betroffenen und Verbänden durchmischt kommentiert, es fanden sich auch deutlich weniger Menschen an, als bisherige Schätzungen erwarteten.Was noch getan werden kann? Die Obdachlosen-Uni weiß Rat. • Ist dieses Café ein wenig zu schick für den Wedding? Wir sind gespannt, ob sich das Café Wachmacher an der Seestraße etablieren kann.