Ihr wollt eine langweilige, nicht enden wollende Videokonferenz aufmotzen? Oder ihr macht einen Spaziergang mit einem:r Bekannten und euch gehen die Themen aus? Dann könnt ihr mit diesen Infos über den Wedding einige Small Talk-Punkte sammeln! Streut sie bei Gelegenheit ein und schaut, was passiert.…
Erste U‑Bahn war im Wedding
Gemeinhin wird angenommen, der erste U‑Bahn-Tunnel Berlins läge an der heutigen Linie U1, deren Strecke 1902 eröffnet wurde. Tatsächlich wurde aber bereits 1895 auf dem AEG-Gelände in Gesundbrunnen ein Versuchstunnel gebaut, der jahrzehntelang in Betrieb war und mit einer Bahn die Betriebsteile südlich und nördlich der Hussitenstraße verband.
“Die Pille” kam aus dem Wedding
1961 brachte das Weddinger Pharmaunternehmen Schering (heute: Bayer AG) die erste Antibabypille „Anovlar“ auf den deutschen Markt. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre nahm die Geburtenrate in Deutschland dramatisch ab – ob’s aber tatsächlich an der “Pille” lag, ist bis heute umstritten.
Nachtleben-Hotspot war im Wedding
Der Regierende Bürgermeister zur Zeit des Mauerfalls war Walter Momper. Sein Markenzeichen, das in die Geschichte eingegangen ist, ist der rote Schal. Dass dieser ihm in einer Disko im Wedding verliehen wurde, dürfte aber den wenigsten bekannt sein. Hier findet ihr mehr über den legendären Ort Joe am Wedding, der allen (West-)Berlinern ein Begriff war. Hier waren die Nächte wirklich laaaang.
Flugzeuge made in Wedding
Auf dem Gelände des heutigen Sprengelparks zwischen der Sprengelstraße und dem Schifffahrtskanal befand sich einst eine Fabrik, in der zwischen 1924 und 1945 tatsächlich Flugzeuge gebaut wurden. Detaillierte Infos und Bilder dazu findet ihr hier. Eine Halle diente 1928 sogar als Produktionsort für den “Romar”, eines der größten Flugboote, die in Deutschland gebaut wurden. Am Parkeingang in der Sprengelstraße wurde eine Erinnerungsstele in Flugzeugform errichtet, die sich auf diese Tatsache bezieht.
Im Wedding wird Latein gesprochen
In der Graunstraße 31 in Gesundbrunnen ist ein unauffälliger Backsteinbau von 1898 in die Häuserfront eingefügt. Hier wird die Messe noch nach römischem Ritus auf Latein abgehalten – eine im weithin unchristlichen Berlin ziemlich ungewöhnliche Form der Religionsausübung. Verantwortlich dafür ist der Eigentümer, das Institut St. Philipp Neri, das sich der Pflege der katholischen Tradition verschrieben hat und auch sonst gern mal aneckt.
Ein U‑Bahnhof namens “Bhf”
Der U‑Bahnhof Wedding an der U 6 hieß bis 1972 “Bhf Wedding”. Der Name bezieht sich also auf den 1872 eröffneten Ringbahnhof. Dort hielten jedoch zu diesem Zeitpunkt nur Züge der Deutschen Reichsbahn, also der DDR-Staatsbahn. Erst 1972, als der U‑Bahnhof die charakteristischen orangefarbenen Fliesen erhielt, verlor er auch endgültig die Bezeichnung “Bhf”. Seit 2002 kann hier aber wieder auf die Ringbahn umgestiegen werden.
Alle Folgen der Serie
Zum Tag des offenen Denkmals 2002 konnte ich den Tunnel erstmals besichtigen.Warum das fotografieren offiziell verboten war ist mir noch heute rätselhaft, ich tat es trotzdem .