Die Community von Menschen aus afrikanischen Ländern hat in Berlin keinen hohen Bekanntheitswert. Das ist erstaunlich, handelt es sich doch dabei um unseren Nachbarkontinent, der fast ein Viertel der Landfläche der gesamten Erde einnimmt. Gerade im weltoffenen Wedding gibt es aber viel mehr Orte als gemeinhin bekannt, die einen Bezug zu Afrika haben. Über 11.200 Menschen mit afrikanischem Migrationshintergrund wohnten 2021 in Mitte, und die haben hier ihre Läden, Treffpunkte und Restaurants. Und so haben Weddinger die Möglichkeit, Kochbananen zu kaufen oder einmal einen afrikanischen Gottesdienst zu erleben. Aber seht selbst!
Mit den Straßennamen im Afrikanischen Viertel, die Bezüge zur Kolonialzeit, aber auch zur Überwindung des Kolonialismus aufzeigen (z.B. die Ghanastraße, der Manga-Bell-Platz oder die Cornelius-Fredericks-Straße) verfügt der Wedding über das größte Flächendenkmal in ganz Deutschland zu diesem Thema. Auf dem U‑Bahnhof Afrikanische Straße hat die BVG Wandfliesen mit Motiven der afrikanischen Tierwelt (warum eigentlich nur der Tierwelt?) anbringen lassen – sicher sehr klischeehaft, aber dennoch sehenswert.
Essen und Trinken
Die Küche Afrikas ist so vielfältig wie der Kontinent und lässt sich bestimmt nicht in einem Restaurant abbilden. Zum Glück gibt es aber mehrere Lokale oder Imbisse, wo ihr die Speisen unseres Nachbarkontinents probieren könnt:
Westafrikanische Küche findet ihr vor allem im Bantou Village in der Kameruner Straße und im Salone Market. Letzterer Laden bietet feine Küche aus Sierra Leone an. Außerdem gibt es ein vielfältiges Angebot an afrikanischen Lebensmitteln wie Palmöl, Reis, Fufu, Fisch, Cassavaleaf, Peanutbutter, Plantains, Okra, Yams u.v.m. sowie originelle, tropische Getränke, wie z.B. Palmdrink, Gingerbeer, Super Malt und afrikanisches Bier.
Der Safari Imbiss in der Müllerstraße musste schließen und ist jetzt in der Bellermannstr. 98 zu finden.
Eher nordafrikanische (sudanesische) Küche könnt ihr im KUSH (nordafrikanische Küche), Dar4, oder im Sahara Imbiss, Fehmarner Str. 5, tgl. ab 11 Uhr, erleben.
Zusätzlich gibt es auf dem Leo auch noch den originellen Mimi’s Marktstand, dienstags und freitags auf dem Leopoldplatz (Wochenmarkt)
Weitere Orte sind für die afrikanischen Communities wichtige Treffpunkte und Läden:
One Africa Lounge
Restaurant, abends Bar und Disco, Müllerstr. 62a, 030 7827282, Di-So ab 16 Uhr
Mr. EBENY Africa Market
Kamerunerstr. 6, Mo-Sa 10–20 Uhr, 030 45290707
Afro-Shop, Müllerstr. 120
Miss Selli’s Afroshop
Seestr. 37 / Genter Str. Afroshop und Hair Salon
JAMAL Afro Shop
Torfstr. 21, Mo-Sa 9–20 Uhr
Punjab Food
Afro-Asia Supermarkt, Tromsöer Str. 6, Mo-Sa 9–20 Uhr
Sonstiges
Es gibt zahlreiche afrikanische christliche Gemeinden, z.B. die International Christian Revival Church in der Maxstr. 5. Oder die African Ecumenical Church mit Gottesdiensten in Deutsch, Französisch und Lingala in der Himmelfahrt-Kirchengemeinde in der Gustav-Meyer-Allee 2. Die ghanaische Bethel Faith Temple Gemeinde feiert Gottesdienst in der Kapernaum-Kirchengemeinde in der Seestraße 35. Die ebenfalls ghanaische Church of Pentecost International feiert ihre Gottesdienste in englisch und twi in der Ostergemeinde in der Samoastraße 14.
NARUD e.V., Brüsseler Strasse 36, 13353 Berlin
Vianko Mode
Schneidermeister, Hermes Paket-Shop und Reinigungsannahme www.viankomode.de, Cornelius-Fredericks-Str. 4
EOTO e.V.
Togostraße 76, 030 51304163 www.eoto-archiv.de
AfricAvenir International e.V.
Kameruner Str. 1, Website
Eine Karte mit afrikanischen Läden hat der Tagesspiegel einmal zusammengestellt.
Royal Garden hat dauerhaft geschlossen.
Und bitte vorsichtig mit dem Begriff “Afrikanische Community”. Das ist ein westliches Konstrukt.
Es gibt sie genausowenig wie eine amerikanische Community oder eine asiatische Community. Afrika ist kein Land!
Danke!