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“Eschenbräu”: herbe Bier-Unikate

10. Mai 2017
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Das Bier vom Eschen­bräu passt, natur­trüb und herb wie es ist, gut zum sprö­den Charme des Wed­ding. Es hat dort und auch in ande­ren Bezir­ken Ber­lins vor allem bei den Bier­trin­kern Anklang gefun­den, die das Beson­de­re schätzen.

Der Braukeller (Foto: Eschenbräu)
Der Brau­kel­ler (Foto: Eschenbräu)

Bir­git Wahle aus Kreuz­berg lern­te die­ses Bier ken­nen, bevor sie erfuhr, woher es stammt: “Mein aller­ers­tes Eschen­bräu trank ich nicht im Wed­ding. In Kreuz­berg war’s, im Welt­re­stau­rant Markt­hal­le. Es war eine köst­li­che, erfri­schen­de Offen­ba­rung! Viel­leicht lag es dar­an, dass der Tag damals lang und sehr heiß gewe­sen war – jeden­falls bin ich dem trü­ben, lecke­ren Bier treu geblie­ben. Wann immer ich in die Markt­hal­le ein­keh­re, gibt es ein frisch gezapf­tes Eschen­bräu!

Foto: Hen­sel

Fünf Jah­re spä­ter hat es mich es dank Wed­din­ger Freund­schaft end­lich an den Ori­gi­nal­schau­platz des Gesche­hens ver­schla­gen. Zuge­ge­ben: im Sou­ter­rain auf dem Hof des grau­en Stu­den­ten­wohn­heim-Klot­zes erwar­tet man nicht unbe­dingt ein uri­ges Brau­haus. Im tra­di­tio­nel­len Sin­ne ist der Gast­raum, der frü­he­re Wasch­kel­ler des Wohn­heims, das auch nicht. Die Innen­ein­rich­tung mit künst­le­ri­schen Wer­ken, bes­ser gesagt wit­zi­gen Wer­be­pla­ka­ten des Brau­ers, Mar­tin Eschen­bren­ner, ist sehr spe­zi­ell. Das gefällt ver­mut­lich nicht jedem, mir jedoch sehr! Die Bier­gar­ten­sai­son war bei mei­nem Besuch lei­der noch nicht eröff­net. Aber sobald alle Eis­hei­li­gen und Schafs­käl­ten über­wun­den sind, wer­de ich auch mal im schö­nen Innen­hof sit­zen und Apfel­saft und Baye­risch Hell ver­su­chen. Die vie­len Sai­son- und Spe­zi­al­bie­re dürf­ten eben­falls dafür sor­gen, dass es dem Stamm­gast und Eschen­bräu-Fan so schnell nicht lang­wei­lig wird.”

Fast nur für Eingeweihte

Martin Eschenbrenner (Foto: Eschenbräu)
Mar­tin Eschen­bren­ner (Quel­le: Eschenbräu)

Schon als Stu­dent wohn­te der Diplom-Brau­in­ge­nieur Mar­tin Eschen­bren­ner in genau die­sem Wohn­heim in der Trift­stra­ße. Da lag es nahe, dass der gebür­ti­ge Baden-Würt­tem­ber­ger dort im Jahr 2001 sei­ne klei­ne Pri­vat­braue­rei ein­ge­rich­tet hat – ein Gewöl­be­kel­ler und ein Hof mit einer schö­nen alten Eiche spra­chen für die­sen ver­steck­ten Hof, den nur Ein­ge­weih­te auf Anhieb fin­den. Das in klei­nen Men­gen gebrau­te Wed­din­ger Bier schmeckt nicht immer gleich und setzt sich allein dadurch schon vom vor­her­seh­ba­ren Ein­heits­ge­schmack ab. Mar­tin Eschen­bren­ner sieht sich selbst als einen “unbeug­sa­men Brau­meis­ter” . Mit sei­ner Ein-Mann-Braue­rei kämpft er, wie das gal­li­sche Dorf, gegen den Ein­heits­ge­schmack der Bier­rie­sen. Mit Erfolg: Hand­ge­mach­tes Bier aus dem Wed­ding – das hat nicht jeder Bezirk in die­ser an Braue­rei­en so armen Stadt Berlin!

Biergarten (Foto: Eschenbräu)
Bier­gar­ten (Foto: Eschenbräu)

Eschen­bräu

geöff­net täg­lich ab 17.00 Uhr, Juni bis August ab 15.00 Uhr
Trift­stra­ße 67 (Hof) , Zugang auch vom Sparr­platz, Tele­fon: 462 68 37, Fax: 462 68 37
Mehr Infos über die aktu­el­len Bier­sor­ten: Web­site

Zu Essen gibt es Bre­zeln und Flamm­ku­chen, Soft­drinks, Bier (0,5 l), Wein (0,2 l), Cocktails

Seit 2019 hat auch die Wed­din­ger Lese­büh­ne Brau­se­boys don­ners­tags um 20.30 Uhr dort ihre Leseshow.

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

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