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Drei Frauen kämpfen um den Wahlkreis 7 – Katharina Becker im Interview

8. Juli 2016
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Wird es eng? Zumindest wenn man die Linien der Erststimmen-Ergebnisse der letzten Jahre verlängert. - Grafik Andrei Schnell.
Wird es eng? Zumin­dest wenn man die Lini­en der Erst­stim­men-Ergeb­nis­se der letz­ten Jah­re ver­län­gert. – Gra­fik And­rei Schnell.

In Mit­tes Wahl­kreis 7, der aus dem Brun­nen­vier­tel und dem Spren­gel­kiez besteht, tre­ten drei Frau­en gegen­ein­an­der an. Die drei haben gute Aus­sich­ten, im Sep­tem­ber mit den Erst­stim­men ins Abge­ord­ne­ten­haus ein­zu­zie­hen. Neben­ste­hen­de Gra­fik zeigt eine Pro­gno­se auf Basis der gewon­ne­nen Erst­stim­men ver­gan­ge­ner Wah­len. Im Inter­view stel­len sich die drei Kan­di­da­tin­nen vor: Maja Lasic (SPD), Katha­ri­na Becker (CDU) und Jen­ny Neu­bert (Grü­ne).

Katharina Becker im Vorgespräch

Katha­ri­na Becker, die Direkt­kan­di­da­tin der CDU im Wahl­kreis 7, sucht für das Tref­fen das Jää-äär in der Brun­nen­stra­ße aus. Auf eine Art wirkt sie über­ra­schend jung. Es scheint so, als ob sie in dem Tref­fen auch eine Art Übung im Umgang mit Jour­na­lis­ten sieht. Gleich­zei­tig strahlt sie eine Pro­fes­sio­na­li­tät aus, die sie als Seni­or Pro­duct Mana­ger beim Ber­li­ner Inter­net-Inves­tor Rocket-Inter­net auch braucht. Ste­hen­de Wen­dun­gen aus der Par­tei­welt der CDU bringt sie geschickt unter, gleich­zei­tig kommt sie durch­aus sympha­tisch rüber.

Direktkandidatin Katharina Becker (CDU). Foto Andrei Schnell
Direkt­kan­di­da­tin Katha­ri­na Becker (CDU). Foto And­rei Schnell

Interview mit Katharina Becker

Wed­ding­wei­ser: Sicher­heit ist ein klas­si­ches CDU-The­ma. Wel­cher Kiez im Wahl­kreis 7 ist gefähr­li­cher – das Brun­nen­vier­tel oder der Sprengelkiez?

Katha­ri­na Becker: Sicher­heit ist ein The­ma für mich. Es kommt dar­auf an, ein Sicher­heits­ge­fühl zu ver­mit­teln, dass die Leu­te sich in ihrem Kiez wohl füh­len, dass sie hier ihre Hei­mat haben, gera­de für Fami­li­en mit Kin­dern ist das wich­tig. Egal auf wel­chem Niveau wir sind, wir müs­sen das The­ma Sicher­heit stän­dig weiterentwickeln.

Wed­ding­wei­ser: Es wird viel über Müll auf Geh­we­gen geklagt. Wird genug geputzt?

Katha­ri­na Becker: Das ist furcht­bar mit dem Müll. Es geht dabei auch um Parks und um öffent­li­che Grün­an­la­gen. Ich den­ke, es ist schwie­rig, das Pro­blem als allei­ni­ge Auf­ga­be der Poli­tik zu sehen. Man muss an das Hei­mat­ge­fühl der Leu­te appel­lie­ren. Mir wur­de als Kind bei­gebracht, Müll nicht ein­fach auf der Stra­ße fal­len zu las­sen. Ich fin­de das ist eine Respekt­lo­sig­keit, wenn sich Leu­te nicht an die­se ein­fa­che Regel hal­ten. Die Poli­tik kann dage­gen dafür sor­gen, dass genug Müll­ei­mer vor­han­den sind, um es den Leu­ten ein­fa­cher zu machen, ihren Müll loszuwerden.

Wed­ding­wei­ser: Soll­te man die Men­schen zu mehr Respekt erziehen?

Katha­ri­na Becker: Poli­tik soll­te Men­schen nicht erzie­hen. Natür­lich könn­te man mit höhe­ren Stra­fen arbei­ten, aber das kann nicht die ein­zi­ge Lösung sein. Wir wol­len kei­nen über­re­gu­lier­ten Staat. Man kann infor­mie­ren und erklä­ren, wie lan­ge es dau­ert, bis Müll und Plas­tik ver­rot­ten. Man muss sicht­bar machen, was es jetzt schon kos­tet, den Leu­ten hinterherzuräumen.

Wed­ding­wei­ser: Ab 1. August gilt das Min­dest­ab­stands­um­set­zungs­e­setz. Ist beim The­ma Spiel­hal­len damit alles erledigt?

Katha­ri­na Becker: Nein. Spiel­hal­len haben oft den Ruf, in Wahr­heit ganz ande­re Geschäf­te zu betrei­ben. Ich den­ke da an das Stich­wort Geld­wä­sche. Aber es ist nicht fair, alle über einen Kamm zu sche­ren. In die­ser Situa­ti­on hel­fen Kon­trol­len. Die sind für bei­de Sei­ten wich­tig, für den Spiel­hal­len­be­sit­zer und für den Bür­ger. Der Bür­ger soll sehen: Die Spiel­hal­len sind dank der Kon­trol­len mehr­heit­lich ver­nünf­ti­ge Betrie­be. Es soll nicht dar­um gehen, dass Exis­ten­zen aus­ge­löscht wer­den. Ich möch­te nicht, dass jeder Spiel­hal­len­be­sit­zer in Ver­ruf gerät. Die Wir­kung des Geset­zes ist soweit schon in Ord­nung, solan­ge nicht ver­ges­sen wird, dass die Betrei­ber auch Unter­neh­mer sind, die seit 30 Jah­ren ihrem Gewer­be nach­ge­hen und jetzt mit den neu aus dem Boden sprie­ßen­den Hal­len über einen Kamm gescho­ren werden.

Wed­ding­wei­ser: Tra­gen Fahr­rad­we­ge zur Sicher­heit bei? Braucht zum Bei­spiel die Brun­nen­stra­ße einen Fahrradweg?

Katha­ri­na Becker: Ich bin grund­sätz­lich ein gro­ßer Freund von ver­nünf­ti­gen Fahr­rad­we­gen. Durch sie wird es für Rad­fah­rer, Auto­fah­rer und Fuß­gän­ger siche­rer. Aber wenn der Rad­weg ein­fach auf der Stra­ße auf­ge­malt wird, ver­liert man wie­der­um eine Spur für die Auto­fah­rer. Da muss man genau schau­en, ob viel­leicht der Fuß­gän­ger­weg breit genug ist. Im Par­la­ment wür­de ich mich für einen sinn­vol­len Umgang mit den vor­han­de­nen Mit­teln für Rad­ver­kehr ein­set­zen, nicht unbe­dingt für mehr Geld.

Schlußbemerkung

Im Wahl­kreis 7 (Brun­nen­vier­tel und Spren­gel­kiez) kämp­fen drei Frau­en um das Direkt­man­dat. Der Wed­ding­wei­ser hat mit ihnen gespro­chen. Hier geht es zum Inter­view mit Maja Lasic (SPD), Katha­ri­na Becker (CDU) und Jen­ny Neu­bert (Grü­ne).

Inter­view, Gra­fik und Foto: And­rei Schnell

Andrei Schnell

Meine Feinde besitzen ein Stück der Wahrheit, das mir fehlt.

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