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Zuhause ist es doch am schönsten: 30 Jahre StattReisen

17. März 2013
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Foto: D_Kori
Foto: D_Kori

„Statt zu ver­rei­sen, kann man auch in der Stadt blei­ben und die­se unter immer wie­der neu­en Gesichts­punk­ten erle­ben“, beschreibt Jörg Zint­graf, Geschäfts­füh­rer von Stat­tRei­sen Ber­lin, das Kon­zept sei­ner Fir­ma. Schon seit 1983 bie­tet das Wed­din­ger Unter­neh­men Stadt­spa­zier­gän­ge an, die glei­cher­ma­ßen für Tou­ris­ten von außer­halb und für Ein­hei­mi­sche kon­zi­piert sind. Gut die Hälf­te der Teil­neh­mer an den Füh­run­gen sind fol­ge­rich­tig auch Bewoh­ner Ber­lins. „Die Tou­ris­ten und die Ber­li­ner mit­ein­an­der ins Gespräch brin­gen ist uns ganz wich­tig“, sagt Zint­graf, „denn so wird der Zoo-Effekt ver­mie­den und die Stadt wirk­lich greif­bar gemacht.“ Zuneh­mend inter­es­sie­ren sich näm­lich die Ber­lin-Besu­cher nicht nur für die Gebäu­de und Muse­en, son­dern auch für den ganz nor­ma­len All­tag in die­ser Mil­lio­nen­stadt „Es kann durch­aus reiz­voll sein, sich auch die ver­meint­li­chen Ghet­tos näher anzu­se­hen“, sagt der Bezirks­bür­ger­meis­ter von Ber­lin-Mit­te, Dr. Chris­ti­an Han­ke, in des­sen Bezirk mit Moa­bit, Wed­ding und Gesund­brun­nen drei Orts­tei­le lie­gen, die Rei­se­füh­rer noch nicht auf dem Schirm haben. Doch dass genau in den Wohn­ge­bie­ten der “klei­nen Leu­te” ein tou­ris­ti­scher Reiz lie­gen kann, glaubt auch der Bür­ger­meis­ter. Es kann für den einen oder ande­ren Tou­ris­ten durch­aus span­nend sein, eine preis­wer­te Unter­kunft in einem ein­fa­chen, aber leben­di­gen Innen­stadt­vier­tel wie dem Wed­ding zu haben und von dort aus Ber­lin zu erkunden.

Wedding von Kennern für Neugierige

Foto: D_Kori
Foto: D_Kori

In einer Umfra­ge haben wir die Face­book-Fans des Wed­ding­wei­sers gefragt, was sie Besu­chern im Wed­ding ger­ne zei­gen. Neben den “Top-Sehens­wür­dig­kei­ten” wie den bei­den Schin­kel­kir­chen am Leo­pold­platz bzw. an der Pank­stra­ße Ecke Bad­stra­ße, der Welt­kul­tur­er­be-Sied­lung Schil­ler­park oder dem Plöt­zen­see wer­den auch kurio­se und eher unauf­fäl­li­ge Din­ge genannt. Zum Bei­spiel emp­fiehlt ein Leser einen kur­zen Spa­zier­gang in den Spren­gel­kiez zum Maden­au­to­ma­ten in der Tege­ler Stra­ße, “weil der ein­fach ein Uni­kat ist”, und im Anschluss geht es dann in den Hum­boldt­hain wegen der Aus­sicht. Je nach Inter­es­sen­ge­biet gibt der Wed­ding auch schon eine Men­ge the­ma­ti­scher Spa­zier­gän­ge her, z.B. wenn es nur um Kunst gehen soll: “für die Gro­ßen und die Klei­nen: second­home­pro­ject, Gale­rien in den Osram­hö­fen, Ate­liers auf dem ExRo­ta­print-Gelän­de und in den Ufer­hal­len” und vie­les mehr, schreibt eine Lese­rin. Oder man schickt den Besuch nur in Knei­pen wie das Eschen­bräu, zur Lesung mit den Brau­se­boys, in die Ate­lier­wo­chen­en­den der Kolo­nie Wed­ding oder ins Mas­tul.

Für Frem­de eher über­ra­schend sind die vie­len “Geheim­tipps” – die für Wed­din­ger alles ande­re als geheim sind – wie ein Spa­zier­gang am Pan­ke-Grün­zug, am Nord­ha­fen, durch den Spren­gel­park oder der klei­ne Eif­fel­turm vor dem Cent­re Fran­cais.

Weddings Schätze liegen im Verborgenen

Thematische Führung durch den Wedding
The­ma­ti­sche Füh­rung durch den Wedding

Zum 30jährigen Jubi­lä­um von Stat­trei­sen schreibt der Tages­spie­gel: “Längst ist der inzwi­schen mehr mit­tel­stän­di­sche als rote Wed­ding nur noch ein Teil der Erkun­dung, die gan­ze Stadt ist ent­de­ckens­wert.” Und letzt­end­lich haben die Erfin­der der Stat­trei­sen recht, wenn sie auf die Ver­bin­dung von Tou­ris­ten und Ein­hei­mi­schen bau­en. So schreibt ein Leser, wel­che drei Din­ge er sei­nen Besu­chern zeigt: “die Hin­ter­hö­fe gewis­ser Wohn­häu­ser, die Pan­ke ent­lang lau­fen und Geschich­ten dazu erzäh­len, Sei­ten­stra­ßen ent­de­cken”, und fügt hin­zu: “Abseits des Tru­bels ist der Wed­ding am schönsten.”

 

Stat­tRei­sen, Büro: Lie­ben­wal­der Str. 35a

Joachim Faust

hat 2011 den Blog gegründet. Heute leitet er das Projekt Weddingweiser. Mag die Ortsteile Wedding und Gesundbrunnen gleichermaßen.

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