Der Wedding ist mal leise und mal laut, selten sauber, meistens dreckig.
Wie der Wedding duftet, genauer die Müllerstraße, hat die norwegische Künstlerin Sissel Tolaas ermittelt. Sie hat bisher 52 Gerüche verschiedenster Metropolen weltweit erstellt und nun war der Wedding an der Reihe.Im Rahmen der Ausstellung »22 – Molecular Communication« in der Galerie Wedding, wird man ab 18. April die Möglichkeit haben, Gerüche von ausgewählten Orten der Müllerstraße etwas genauer unter die Nase zu nehmen. Spontan fällt einen auf jeden Fall der Geruch der Rösterei Coffee Star ein, der ab und zu die Müllerstraße hinab weht. Und was sonst noch so los war, steht hier.
Nachrichten der vergangenen Woche
Ostern steht unmittelbar bevor und egal ob Groß oder Klein, das Suchen macht an diesem Wochenende besonders Spaß. Weniger Spaß macht dagegen die Wohnungssuche, auch für Studenten, egal welcher Tag.
Um etwas Druck raus zunehmen, wurden in der Amrumer Straße am vergangenen Freitag neue Studentenapartments präsentiert. Süderoog, so der Name des Komplexes, wurde von der Gewobag erbaut und bietet Platz für 77 Studenten. Kosten je Apartment: 350 €. Inklusive Gemeinschaftsküche, WLAN und am Ende der Bedürfniskette: Heizung.
Die Berliner Zeitung hat sich das einmal genauer angeschaut. Wer sich nun bewerben möchte, ist allerdings leider zu spät. Alle Plätze sind bereits vergeben. Aber wo es ein Süderoog gibt, muss es auch ein Norderoog geben. Auf der Webseite der Gewobag kann man sich dafür (momentan) noch bewerben.
Auch typisch Ostern ist für viele Berliner ein Osterbraten. Um seine CO‑2 Bilanz dennoch etwas runterzuschrauben, kann man beim EDEKA Fromm in der Müllerstraße nun mit seinen eigenen Plaste- oder Glasboxen an der Frischetheke einkaufen gehen. Das spart zumindest die typische Plasteverpackung für die paar Minuten bis nach Hause. Der RBB hat sich bedienen lassen.
Eine Gedenkstele auf dem Platz Foto: S. WischmannOtto und Elise Hampel, Weddinger Widerstandskämpfer, schrieben zwischen September 1940 und ihrer Verhaftung, September 1942, über 200 Postkarten und Handzettel, auf denen sie zum Widerstand gegen das NS-Regime aufriefen. Wohnhaft im Wedding – Amsterdamer Straße 10 – verteilten sie die meisten ihrer Botschaften in unmittelbarer Nachbarschaft. Ihre Geschichte und ihr Mut ist die Grundlage für Hans Falladas Roman “Jeder stirbt für sich allein”. Am Potsdamer Hans Otto Theater wird zur Zeit das gleichnamige Stück in einer Fassung von Christopher Hanf und Annette Pullen aufgeführt. Die Morgenpost weiß mehr.
Seit vergangenem Jahr heißt der Fußgängerweg zwischen Müllerstraße und Genter Straße Elise-und-Otto-Hampel-Weg. Des Weiteren wurde auf dem Rathausvorplatz eine Gedenkstele errichtet, um an den mutigen Widerstand zu erinnern.
Wer die Wahl hat, hat die Qual sagt man und das ist ja besser als Nichts. Am 26. Mai steht wieder die Europawahl an. Im Schatten von Uploadfiltern und Klimawandel sind dieses Mal hoffentlich auch viele Erstwähler dabei, die ihre Stimme sinnvoll einsetzen. Wer an diesem Tag verhindert sein sollte, kann ab sofort die Unterlagen für die Briefwahl beantragen. Auch online. Im Rathaus Wedding hat der Hilfsmittelreferent vom Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenverein, Thomas Schmidt, der Berliner Zeitung erklärt, wie Sehbehinderte und Blinde die Unterlagen online anfordern können.
#meinwedding ist nicht nur ein Hashtag auf Instagram. “Mein Wedding” steht vor allem für die Open-Air Galerie auf dem Mittelstreifen Müllerstraße. Bereits zum 6. Mal kann jeder der Lust hat, eigene Bilder, Illustrationen oder Collagen, die mit dem Wedding zu tun haben, einreichen. Mit etwas Glück werden diese dann für einige Wochen auf der Müllerstraße ausgestellt. Zusammen mit den Fußgängern und dem Autoverkehr die wahrscheinlich größte Ausstellung, die man als unbekannter Künstler haben kann. Mehr Informationen.
Der Wedding-Cup im Schillerpark, das größte Faustballturnier der Welt, fand am vergangenen Wochenende zum 34. Mal statt. Die beiden Organisatoren, Andrea und Peter Wilksen, lernten sich, wie sollte es anders sein, beim Faustball kennen und die beiden Söhne spielen inzwischen ebenfalls begeistert mit. Der RBB hat alle 4 besucht und sich umgehört.
Die Musikschule Fanny Hensel, unweit des himmelbeets, wird nach langer Planung nun endlich saniert und erweitert. 2020 sollen die Bauarbeiten beendet sein und die Schüler dann wieder in ihren Bau zurückziehen können.
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Auswahl der Redaktion
Auf der Suche nach Kirschblüten für Instagram ist nicht nur der Bereich der Bösebrücke zu empfehlen. Vor dem Hauptsitz des Robert-Koch-Instituts am Nordufer steht ebenfalls ein Baum in voller Pracht – ein Geschenk aus Japan.
Das Dark Twisty in der Gerichtstraße schließt bald. Die Ringbahn hat immer noch Ersatzverkehr. Und ein Gerichtsvollzieher am Amtsgericht Wedding soll über die Jahre 250.000 € veruntreut haben.