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Möbelhaus an der Pankstraße schließt:
Wird aus Möbel Kraft vielleicht doch der Weddinger IKEA?

7. August 2025
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Traditionsstandort schließt nach über 55 Jahren

Der Aprilscherz im Frühjahr hatte es in sich: Als der Weddingweiser verkündete, IKEA ziehe in das leerstehende Karstadt-Gebäude am Leopoldplatz ein, verbreitete sich die Meldung wie ein Lauffeuer. In den Kommentarspalten überwog die Freude, manche schmiedeten bereits Pläne für den ersten Billy-Regal-Kauf an der Müllerstraße. Doch die Ernüchterung folgte schnell – es war, wie angekündigt, nur ein Scherz.

Nun allerdings ergibt sich eine reale Gelegenheit für den schwedischen Möbelriesen: Möbel Kraft an der Pankstraße schließt Ende August. Damit verliert der Wedding nach mehr als einem halben Jahrhundert einen seiner größten Handelsstandorte.

Ein Möbelhaus mit Wurzeln im Wedding

Die Geschichte des Standorts reicht weit zurück. Der heutige Eigentümer Kurt Krieger, Jahrgang 1948, wuchs im Wedding auf. 1969 begann Krieger am Standort Pankstraße – direkt gegenüber dem Amtsgericht am Brunnenplatz – mit dem Bau eines modernen Möbelhauses. Mit einer Verkaufsfläche von stolzen 42.000 Quadratmetern wurde es unter dem Namen Höffner ein Flaggschiff, das in West-Berlin seinesgleichen suchte.

2016 folgte die Umbenennung: Aus „Höffner“ wurde „Möbel Kraft“. Das Sortiment blieb, die Kundschaft blieb – doch nun ist endgültig Schluss.

Ende einer Ära

Offiziell verweist das Unternehmen die Kundschaft künftig auf die Filiale an der B1 in Marzahn. Aber wer will für ein Sofa einmal quer durch die Stadt fahren, wenn es jahrzehntelang direkt vor der Haustür lag?

Die Schließung reiht sich ein in eine Serie von Verlusten für den stationären Handel im Wedding: Karstadt am Leo, Drogerie Müller an der Müllerstraße – und nun eben auch Möbel Kraft. Die großen Handelsflächen verschwinden, und mit ihnen ein Stück Konsumgeschichte des Stadtteils.

Eine Chance für IKEA?

Das Gebäude an der Pankstraße bringt einiges mit: Eine Größe vergleichbar mit der IKEA-Filiale in Lichtenberg, eine zentrale Lage, eine gute Anbindung mit dem Nahverkehr und dem Auto. Parkplätze sind vorhanden, und das Umfeld ist dicht bebaut – mit potenziellen Kund:innen in fußläufiger Reichweite.

Ob IKEA tatsächlich ein Auge auf den Standort geworfen hat, ist bislang reine Spekulation. Aber die Voraussetzungen sind ideal: keine komplizierten Neubauten, keine jahrelangen Genehmigungsverfahren, ein etablierter Handelsplatz mitten in der Stadt.

Von Anwohner:innen hören wir, dass ein Möbelhaus an diesem Standort absolut erwünscht sei. Schließlich ist dort seit Jahrzehnten ein großes Möbelgeschäft – ganz egal, ob es Höffner, Möbel Kraft oder eben IKEA heißt. Zudem liegt das Sanierungsgebiet BadPankstraße direkt um die Ecke – und wer neue Wohnungen bezieht, braucht schließlich auch neue Möbel!

Während die Möbel-Kraft-Kundschaft nun in den Osten der Stadt geschickt wird, könnten sich die Weddingerinnen und Weddinger vielleicht bald den Traum vom stadtnahen IKEA erfüllen. Die Botschaft an den Möbelriesen ist jedenfalls klar: IKEA, jetzt seid ihr am Zug!

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2 Comments Schreibe einen Kommentar

  1. Letztens dort gewesen, mit mir noch drei weitere Kunden auf mehreren Etagen. Kein Wunder, daß der Laden dicht gemacht wird. Ikea als Nachfolger? Wunschdenken. Kaum besser sieht es nebenan bei Mediamarkt aus. Dürftiges Angebot in einer statt ehemals drei Etagen. Ende ist absehbar.

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