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Wild im Wedding

21. April 2019

Ech­te Hasen trifft man in der Stadt kaum an, dafür aber Wild­ka­nin­chen. Die­se harm­los wir­ken­den Nager legen weit­ver­zweig­te Höh­len­sys­te­me an, die die Sta­tik von Stra­ßen gefähr­den kön­nen – das kann auch Baum­wur­zeln zer­stö­ren. Sogar zu Mau­er­zei­ten über­wan­den die hop­peln­den Lang­oh­ren den Todes­strei­fen mühe­los. Wel­che wei­te­ren wild leben­den Tie­re leben mit uns gemein­sam, zum Teil mit­ten im Wed­ding? Und soll­te man sie füttern?

Foto: JJ Harr­sison / Wiki­me­dia Commons

In Europa heimisch geworden

Foto Sula­mith Sallmann

Die inva­si­ve Art der Wasch­bä­ren fres­sen sel­te­ne Tie­re wie die Sumpf­schild­krö­te oder den Grau­rei­her, wüh­len Gär­ten um und nis­ten sich auf Dach­bö­den ein. Ursprüng­lich nicht in Euro­pa behei­ma­tet, gibt es mitt­ler­wei­le Tau­sen­de Wasch­bä­ren in Ber­lin. Wasch­bä­ren gel­ten als eine ech­te Pla­ge, weil sie durch nichts fern­zu­hal­ten sind. Die fünf bis zehn Kilo­gramm schwe­ren Tie­re ernäh­ren sich in Städ­ten von Essens­res­ten, klet­tern auf Obst­bäu­me, stö­bern auf Kom­post­plät­zen oder in Mülltonnen.

Nicht ungefährlich

Wildschwein-Wildtiergehege
Wild­tier­ge­he­ge Rehberge

Tau­sen­de Wild­schwei­ne leben in Ber­lin, eini­ge davon kann man am Wild­schwein­ge­he­ge in der Reh­ber­ge anschau­en. Auch sie gra­ben den Boden auf oder drü­cken Gar­ten­zäu­ne hoch, um an Nah­rung in Kom­post­hau­fen oder Abfall­ton­nen zu gelan­gen. Sie haben einen guten Geruchs­sinn und wit­tern Nah­rung auf wei­te Ent­fer­nun­gen. Wild­schwei­ne grei­fen Men­schen aber äußerst sel­ten an. Wich­tig ist, bei einer Begeg­nung Ruhe zu bewah­ren und dem Tier Rück­zugs­mög­lich­kei­ten zu geben.

Steinmarder und Füchse

Auch vie­le Stein­mar­der leben in Ber­lin – über­all in der Stadt ver­teilt. Stein­mar­der sind etwa so groß wie Kat­zen, wie­gen um die 1,5 Kilo­gramm und sind an ihrer lan­gen, strup­pi­gen Rute erkenn­bar. Auto­fah­rer fürch­ten sie, denn sie zer­bei­ßen Kabel oder Was­ser­schläu­che im Motorraum.

Füchse im Spren­gel­kiez © Ware Schönheit

Seit 2006 wur­de die Toll­wut beim Fuchs nicht mehr bei den Tie­ren nach­ge­wie­sen. Auch der Fuchs­band­wurm spielt in Ber­lin kei­ne Rol­le. Im Stadt­ge­biet gibt es Tau­sen­de Füch­se, denn sie wer­den in der Stadt nur in Aus­nah­me­fäl­len geschos­sen. Die Tie­re von Grund­stü­cken kom­plett fern­zu­hal­ten ist schwie­rig, da sie Mau­ern über­klet­tern kön­nen und sich unter Zäu­nen hin­durch­zwän­gen. Um sie nicht anzu­lo­cken, soll­ten Nah­rungs­mit­tel­quel­len wie Hun­de- oder Kat­zen­fut­ter ent­fernt und offe­ne Müll­ton­nen geschlos­sen werden.

Niedliche Nager

Der Biber war fast aus­ge­rot­tet, seit etwa zehn Jah­ren gibt es über 100 Tie­re in Ber­lin. Die nied­li­chen Nager mit der cha­rak­te­ris­ti­schen Biber­kel­le sind  streng geschützt. Stol­ze 45 Gehöl­zar­ten ste­hen auf ihrem Spei­se­plan, dar­un­ter auch Nadel- und Apfel­bäu­me. Vor allem im Win­ter, wenn sons­ti­ge Nah­rung rar ist, fällt der Biber auch Ufer­ge­bü­sche und Bäume.

Wildtiere brauchen keine Fütterung

Braucht nicht gefüt­tert zu werden

Aber was man unbe­dingt unter­las­sen soll­te, ist Wild­tie­re zu füt­tern.„ Die Tie­re haben Stra­te­gien ent­wi­ckelt, mit dem Nah­rungs­an­ge­bot in der Stadt klar­zu­kom­men. „Daher ist dar­auf zu ach­ten, dass die ess­ba­ren Abfäl­le so ent­sorgt wer­den, dass Wild­tie­re sie nicht errei­chen kön­nen.„„ Res­te eines Pick­nicks oder einer Grill­par­ty soll­ten wie­der mit­ge­nom­men wer­den – das sieht auch an den über­quel­len­den Müll­ei­mern schö­ner aus. „„Und wer Haus­tie­re als Frei­gän­ger hält, soll­te die­se so füt­tern, dass wil­de Tie­re nicht an deren Fut­ter gelan­gen können.

Sei­te der Senats­ver­wal­tung zu die­sem Thema

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