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Wildtiere in der Stadt: Der Fuchs

19. August 2017
Füch­se im Spren­gel­kiez © Ware Schönheit

Im Wed­ding leben wir mit Hun­dert­tau­sen­den Mit­men­schen aller Reli­gio­nen, Haut­far­ben und Kul­tu­ren zusam­men. Aber manch­mal erin­nert uns eine Begeg­nung in der Däm­me­rung dar­an, dass nicht nur Men­schen in der Stadt leben. Vor allem Füch­se, Stein­mar­der, Wasch­bä­ren, Kanin­chen und Wild­schwei­ne gehö­ren zu den Gewin­nern der im Stadt­ge­biet leben­den Arten. Das Nah­rungs­an­ge­bot ist für sie in der Stadt grö­ßer als in den natür­li­chen Lebens­räu­men und jeder­zeit leicht ver­füg­bar. Auch ist es in der Stadt wär­mer. Vie­le Tie­re zei­gen ein sehr ver­trau­tes Ver­hal­ten gegen­über uns Men­schen, aber es geht grund­sätz­lich kei­ne Gefahr von ihnen aus. Ihr Auf­tre­ten wird in der Bevöl­ke­rung oft sogar als Berei­che­rung des Stadt­le­bens gese­hen. Aller­dings gilt es, eini­ge Regeln und Grund­sät­ze ein­zu­hal­ten. Heu­te: Der Fuchs.

Ist der Fuchs eine Gefahr für den Menschen?

Das Fuchs­pro­blem tritt nicht nur in Ber­lin zu Tage, son­dern ist in ande­ren Groß­städ­ten eben­falls bekannt. Füch­se sind, wie alle hei­mi­schen Wild­tie­re, nicht aggres­siv und grei­fen Men­schen nicht an. Sie haben eine natür­li­che Scheu, die in einer gewis­sen Flucht­di­stanz deut­lich wird. Im All­ge­mei­nen ver­su­chen die Tie­re, dem Men­schen aus dem Weg zu gehen. Nur halb­zah­me Füch­se, die durch ver­bo­te­ne Füt­te­rung an den Men­schen gewöhnt wur­den und neu­gie­ri­ge Jung­füch­se, die den Men­schen noch nicht ken­nen, trau­en sich dich­ter an Men­schen heran.
Bei unbe­ab­sich­tig­ten Begeg­nun­gen mit einem Fuchs gilt: Ruhe bewah­ren und dem Tier einen Flucht­weg frei­las­sen. Füch­se sind Wild­tie­re und sol­len es auch blei­ben! Erst durch Füt­te­rung kön­nen sie „halb­zahm“ und dann even­tu­ell zu einem „Pro­blem“ werden.
Des­halb ist das Füt­tern der Wild­tie­re gene­rell ver­bo­ten; nach dem Lan­des­jagd­ge­setz kön­nen dafür bis zu 5.000 Euro Geld­bu­ße erho­ben werden.

Toll­wut

Quel­le: SenUVK

Der Haupt­über­trä­ger der Toll­wut (Lys­sa-Virus) ist der Fuchs. In Deutsch­land ist seit 2006 kei­ne Toll­wut bei Füch­sen mehr auf­ge­tre­ten, da in den 1980er Jah­ren durch Fress­kö­der gegen die Toll­wut erfolg­reich vor­ge­gan­gen wur­de. Die Gefahr einer Anste­ckung ist daher eher unwahr­schein­lich. Bei unge­wöhn­li­cher Zutrau­lich­keit von Füch­sen ist trotz­dem immer eine gewis­se Vor­sicht gebo­ten. Im Zwei­fels­fall bie­tet nach einem Biss oder dem Kon­takt mit einem auf­fäl­li­gen Tier eine Imp­fung hun­dert­pro­zen­ti­gen Schutz.

Fuchs­band­wurm

Die Gefahr, sich mit dem Fuchs­band­wurm (Ech­ni­no­coc­cus mul­ti­lo­cu­la­ris) zu infi­zie­ren, ist eben­falls sehr gering. Für Ber­lin hat der Fuchs­band­wurm so gut wie kei­ne Bedeu­tung, er wur­de seit Jah­ren nicht mehr nach­ge­wie­sen. Aller­dings wur­de unlängst in Pan­kow ein Fuchs mit der Virus­krank­heit Stau­pe ent­deckt. Die­se kann auch für Hun­de gefähr­lich sein.

Siche­rung der Grundstücke

Grund­sätz­lich schwie­rig, da die Tie­re Mau­ern und Zäu­ne über­klet­tern oder sich unter­halb der Zäu­ne durch­zwän­gen kön­nen. Die bes­te und effek­tivs­te Mög­lich­keit ist, alle frei ver­füg­ba­ren Nah­rungs­quel­len zu ent­fer­nen sowie Müll­ton­nen geschlos­sen und sau­ber zu hal­ten. Auch Schu­he und leicht zu trans­por­tie­ren­de Gegen­stän­de, die dem Fuchs als Spiel­zeug die­nen könn­ten, soll­ten zumin­dest über Nacht weg­ge­räumt werden.

Denk­ba­re Unter­schlupf­mög­lich­kei­ten kön­nen unzu­gäng­lich gemacht wer­den. Wird ein Tier beim Gra­ben eines Bau­es beob­ach­tet, kann es sofort durch Stö­rung und Schlie­ßung der Öff­nun­gen ver­trie­ben wer­den. Den her­vor­ra­gen­den Geruchs­inn der Tie­re kann man auch durch den Ein­satz von unan­ge­nehm rie­chen­den Sub­stan­zen ausnutzen.

Auch Lärm, wie zum Bei­spiel ein Radio sowie lau­te Stim­men und Rufe kön­nen gewis­se Erfol­ge erbrin­gen. Soll­te eine Fuchs­fa­mi­lie bereits im Gar­ten woh­nen, müs­sen wäh­rend der Jun­gen­auf­zucht von März bis Juni Stö­run­gen unter­las­sen wer­den. Fuchs­kot (ca. 3 bis 8 cm lang, mit wei­ßer Spit­ze) im Gar­ten soll­te ins­be­son­de­re im Spiel­be­reich von Kin­dern ent­fernt wer­den. Der Kot gehört nicht auf den Kom­post. Um alle even­tu­el­len Infek­ti­ons­we­ge aus­zu­schlie­ßen, soll­te er mit einer Plas­tik­tü­te in der Müll­ton­ne ent­sorgt wer­den. Das Auf­stel­len von Fal­len ist in Ber­lin grund­sätz­lich verboten.

mit Mate­ri­al der Senatsverwaltung

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