Es gibt so viele Nachrichten aus dem Wedding. Allein die letzte Sitzung der Bezirksverordneten könnte drei Sonntagsnews füllen. Weil weniger aber manchmal mehr ist, haben wir aus den politischen, kulturellen und allen anderen News heute wieder eine Auswahl getroffen. Im Blogbeitrag morgen geht es dann weiter mit Neuigkeiten aus dem Bezirksparlament und am Dienstag zählen wir hier an dieser Stelle Autos im Malplaquetkiez. Hier kommen aber erst Mal die ausgewählten Neuigkeiten aus dem Wedding, die sieben News aus der Nachbarschaft.
7 Tage, 7 Schlagzeilen
- Die Berlinale 2022 kommt in den Wedding
- Bezirksverordnete wollen Schlittschuhverleih zurück
- Umfrage zu Ergänzungsbau des Olof-Palme-Zentrums
- Politik will Neuvergabe des Café Leo vorerst stoppen
- Ehemaliger Bürgermeister des Wedding gestorben
- Konzeptkünstler Désert erhält Wi Di Mimba Wi
- Studie benennt belastete Straßennamen
Wedding kurz & knapp
Die Berlinale 2022 kommt in den Wedding
Vom 10. bis zum 20. Februar wird Berlin zum Festival-Schauplatz. In diesem Jahr kommt die Berlinale auch wieder in den Wedding – mit Filmvorführungen im Silent Green Kulturquartier und im City Kino Wedding. Im Projektraum Savvy Contemporary ist im Rahmen der 72. Internationalen Filmfestspiele außerdem eine Ausstellung vorgesehen. Das komplette Programm soll am 2. Februar online unter www.berlinale.de veröffentlicht werden, der Kartenverkauf für die Veranstaltung beginnt am 7. Februar um 10 Uhr auf der Webseite der Berlinale. Mehr dazu gibt es in unserem Beitrag Die Berlinale 2022 im Wedding und im Interview mit Anne Lakeberg vom City Kino Mit Vorfreude auf den Berlinale-Abend.
Bezirksverordnete wollen Schlittschuhverleih zurück
Wird der Schlittschuhverleih im Erika-Heß-Eisstadion in dieser Saison doch noch öffnen? Die zuständige Bezirkstadträtin Stefanie Remlinger hat von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am Donnerstag (20.1.) den Auftrag bekommen, “umgehend eine Möglichkeit zu finden, wie der Schlittschuhverleih im Erika-Heß-Eisstadion noch in der aktuellen Saison wieder ermöglicht werden kann”. Mit großer Mehrheit wurde der Antrag der CDU angenommen, der dies forderte. Vorausgegangen war der Diskussion ein Beitrag auf dem Weddingweiser (Schlittschuhe ausleihen? Geht nicht!), der auf das Problem des geschlossenen Verleihs in der Müllerstraße hingewiesen hatte. Der aktuelle Zustand ist vor allem für Familien ein Problem, die für ihre wachsenden Kinder keine eigenen Schlittschuhe kaufen möchten und sie stattdessen bisher ausgeliehen haben. Stefanie Remlinger hatte dem Weddingweiser gegenüber vor der BVV erklärt, dass das Angebot bis zum Ende der Saison pausiert.
Umfrage zu Ergänzungsbau des Olof-Palme-Zentrums
Das Olof-Palme-Zentrum im Brunnenviertel soll in den nächsten Jahren um einen Ergänzungsbau erweitert werden. Am Freitag (21.1.) ist dazu eine Umfrage gestartet worden. Die Nachbarschaft wird mittels Fragebogen sowie ab morgen auch per Online-Beteiligung zu ihren Wünschen für neue Angebote und Ausstattung des kombinierten Nachbarschafts- sowie Kinder- und Jugendzentrums befragt. Die analoge und digitale Befragung endet am 20. März. Am 26. März soll im OPZ von 11 bis 16 Uhr eine Kiezwerkstatt zum Neubauprojekt stattfinden, bei der die Antworten präsentiert und diskutiert werden. Baubeginn für den Neubau ist 2023, das Gebäude soll Ende 2024 fertig sein. Mehr dazu steht auf dem Redaktionsblog der Bürgerredaktion im Brunnenviertel (Das OPZ bekommt einen Anbau).
Politik will Neuvergabe des Café Leo vorerst stoppen
Die Partei Die Linke will das Interessenbekundungsverfahren (IBV) zum Café Leo stoppen. Nach Auffassung der Fraktion war das Verfahren nicht rechtskonform und muss wiederholt werden. In der Sitzung der Bezirksverordneten am Donnerstag (20.1.) erhielt ihr diesbezüglicher Antrag eine Mehrheit. Er fordert eine Aussetzung des IBV bis zum rechtskräftigen Abschluss des vom jetzigen Betreiber eingeleiteten Widerspruchsverfahren. Sollte der Widerspruch des jetzigen Betreibers nicht erfolgreich sein, solle das Verfahren wiederholt werden. Die Linke setzt sich schon länger für die Weiterführung des Nutzungsvertrags mit dem aktuellen Betreiber ein, drängte auf eine Vergabe ohne Ausschreibung. Das Bezirksamt bestand aber darauf. Im Ausschreibungsverfahren unterlag dann der aktuelle Betreiber, die Wendepunkt gGmbH erhielt den Zuschlag (Ein neues Team fürs Café Leo). Das Bezirksamt muss auf die Anregung aus der BVV reagieren, gebunden ist es an die Beschlüsse aber nicht.
Ehemaliger Bürgermeister des Wedding gestorben
Der ehemalige Weddinger Bürgermeister Hans Nisblé ist tot. Er starb laut Mitteilung des Berliner Senats am 11. Januar im Alter von 76 Jahren. Der Sozialdemokrat Nisblé war ab 1986 im Wedding zunächst Stadtrat für Soziales, ehe er im Jahr 1994 von der Bezirksverordnetenversammlung zum Bürgermeister gewählt wurde. Dieses Amt behielt er bis zur Berliner Bezirksfusion zum Jahreswechsel 2000/2001 inne; er war damit auch der letzte Weddinger Bürgermeister. Im Bezirksamt des neuen Bezirks Mitte blieb Nisblé noch bis Ende 2001 Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister. „Hans Nisblé hat sich stets für den sozialen Zusammenhalt und das Miteinander im Bezirk stark gemacht. Das sind zentrale Werte, deren Pflege und Erhaltung in unserem Bezirk heute größere Wichtigkeit besitzen denn je und die untrennbar auch mit dem Namen des ehemaligen Weddinger Bürgermeisters verbunden sind“, so Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel.
Konzeptkünstler Désert erhält Wi Di Mimba Wi
Der Künstler Jean-Ulrick Désert ist der erste Empfänger von Wi Di Mimba Wi. Dabei handelt es sich um einen neuen Preis für Künstler:innen of Colour in Deutschland. Der Preis wird vom Savvy Contemporary und der AKB Stiftung vergeben. Mit dem Preis soll laut dem Projektraum in der Reinickendorfer Straße die künstlerische Arbeit des Kunstschaffenden gewürdigt und eine vielfältigere Kulturlandschaft gefördert werden. Jean-Ulrick Désert, 1960 in Port-au-Prince/Haiti geboren, ist Konzept- und bildender Künstler. Mit Wi Di Mimba Wi ist ein einjähriges Arbeitsstipendium in Höhe von 30.000 Euro verbunden. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben.
Studie benennt belastete Straßennamen
Der Leipziger Politikwissenschaftler Felix Sassmannshausen hat im Auftrag des Berliner Antisemitismus-Beauftragten alle Straßen- und Platznamen der Hauptstadt auf antisemitische Bezüge untersucht. Auf der Liste, die eine systematische Grundlage für künftige Diskussionen sein soll, stehen insgesamt 290 Namen. Im Wedding hat der Wissenschaftler bei der Hussitenstraße, dem Max-Josef-Metzger-Platz und der Thurneysserstraße problematische Bezüge gefunden. Bei den ersten beiden Namen empfiehlt er Kontextualisierung oder Forschung, nur bei der Thurneysserstraße schlägt Sassmannshausen eine eventuelle Umbenennung vor.
→ Die nächsten „Wedding kurz & knapp“-Nachrichten erscheinen am Sonntag, den 6. Februar.