Vorkaufsrecht – Fußball – Sperrmüll – Weinberg – Sand – Beschwerden – Café Leo. Das sind die Stichworte der Sonntagsnews in dieser Woche. Sieben Tage, sieben Meldungen aus dem Wedding: Hier kommen die News aus der Nachbarschaft.
7 Tage, 7 Schlagzeilen
- Bezirksamt: Café Leo wird ausgeschrieben
- Sperrmüll kostenfrei im Kiez abgeben
- Boateng wird Kommentator für die Europameisterschaft
- Zentrale Stelle für Beschwerden eingerichtet
- Vier Mal das Vorkaufsrecht genutzt – neue Anfrage aus den Maxgärten
- Weinberg im Humboldthain wieder komplett
- Beton? Gewachsen auf Sand!
Wedding kurz & knapp
Bezirksamt: Café Leo wird ausgeschrieben
Das Bezirksamt hält an seinem Standpunkt hinsichtlich des Café Leo fest. Demnach soll der künftige Betreiber über eine sogenanntes Interessenbekundungsverfahren ermittelt werden. Diese Ausschreibung soll offen für alle interessierten Bewerber:innen sein. Am Dienstag (27.4.) fassten der Bezirksbürgermeister und die vier Stadträt:innen einen entsprechenden Beschluss. Das Bezirksamt verweist dabei auf die Haltung des Rechtsamts. Im Beschluss heißt es aus dem Fachamt: „Bei der Zurverfügungstellung solcher öffentlichen Flächen muss allen Interessenten die Möglichkeit einer Bewerbung eingeräumt werden.“ Die Bezirksverordneten hatten zuvor darauf gedrängt, das Café Leo in seiner heutigen Form mit dem aktuellen Betreiber ohne Ausschreibung weiterzuführen. Beim Runden Tisch Leopoldplatz hatte es viele Unterstützer für diese Idee gegeben.
Sperrmüll kostenfrei im Kiez abgeben
Die ersten Sperrmüllaktionstage in diesem Jahr sind bei den Weddinger:innen gut angekommen. Allein bei der Aktion am Brunnenplatz am 24. April nutzen insgesamt 215 Menschen die Gelegenheit, ihren Sperrmüll kostenlos im Kiez abzugeben. Die Berliner Stadtreinigung nahm an diesem Tag 110 Kubikmeter Sperrmüll und 190 Teile Elektroschrott entgegen. Dies teilte die Stadtteilkoordinatorin des Gebiets Wedding Zentrum mit. Die Sperrmüllaktionen in den Kiezen werden vom Bezirk mit Mitteln aus dem Senatsprogramm „Saubere Stadt“ finanziert. Sie sollen die Sauberkeit im Bezirk erhöhen und Menschen ohne Auto die Abgabe erleichtern. Die nächste Aktion im Wedding findet am Samstag, den 8. Mai zwischen 8 und 12 Uhr am Revierhaus in der Plantagenstraße Ecke Ruheplatzstraße statt.
Boateng wird Kommentator für die Europameisterschaft
Eine kleine, bunte Meldung für die Fans des Fußballsports: Kevin-Prince Boateng wird neuer Sportschau-Experte. Das teilte die ARD in der vergangenen Woche mit. Boateng soll nach Aussage des Senders die Spiele der Endrunde UEFA EURO 2020 der analysieren, die mit einem Jahr Verzögerung im Sommer beginnen soll. Boateng ist im Wedding aufgewachsen. Seine Karriere begann er bei Hertha BSC. Aktuell steht er bei Monza in der zweiten italienischen Liga unter Vertrag. Bei der Fußball-Europameisterschaft wird Kevin-Prince Boateng neben Bastian Schweinsteiger, Almuth Schult und Co-Kommentator Thomas Broich Teil des Expertenteams der Sportschau sein.
Zentrale Stelle für Beschwerden eingerichtet
Der Bezirk hat eine zentrale Beschwerdestelle für Bürger:innen in Mitte eingerichtet. Das teilt Bezirksstadträtin Ramona Reiser mit. Die Menschen aus dem Bezirk haben ab sofort die Möglichkeit, Anregungen, Beschwerden und Lob an die sogenannte Impuls- und Beschwerdestelle im Bezirksamt zu übermitteln. Jeder Hinweis werde anonymisiert erfasst und ausgewertet. Mit der den Hinweisen solle der Service des Bezirksamts kontinuierlich verbessert werden. Nach Aussage von Ramona Reise handelt es sich um das berlinweit erste Beschwerdecenter. Anliegen können Bürger.innen persönlich, telefonisch oder schriftlich per Brief, E‑Mail ([email protected]) oder Kontaktformular schildern. Informationen gibt es online. Beschwerden im öffentlichen Raum (Lärm, Müll, Straßenschäden) werden weiterhin über das Ordnungsamt-Online aufgenommen.
Vier Mal das Vorkaufsrecht genutzt – neue Anfrage aus den Maxgärten
In der vergangenen Woche sind 700 Mieter:innen aus Maxgärten in die Öffentlichkeit gegangen. Sie bewohnen Häuser in der Maxstraße 4a bis 4m sowie an der Reinickendorfer Straße 81 und 83 bis 87. Insgesamt 184 Wohnungen sind, so informieren sie unter anderem auf Instagram, kürzlich an die Mähren AG verkauft worden. Die Mieter:innen fürchten nun Mieterhöhungen und Verdrängung und hoffen, dass der Bezirk das Vorkaufsrecht ausübt. Da die Wohnungen in einem geschützten Milleuschutzgebiet liegen, ist das möglich (Update: Dem Vernehmen nach wurde eine Abwendungsvereinbarung für die Maxgärten abgeschlossen.) Nahezu zeitgleich hat das Land Berlin seinen vierten Bericht zur Wahrnehmung von Vorkaufsrechten in sozialen Erhaltungsgebieten veröffentlicht. Demnach haben die Bezirke im vergangenen Kalenderjahr insagesamt 18 Mal das Vorkaufsrecht genutzt, 143 Mal wurde der Vorkauf durch Vereinbarungen zum Mieterschutz mit dem Käufer abgewendet. Während die Anzahl der Vorkäufe durch die Bezirks sank, stieg die Anzahl der abgeschlossenen Abwendungsvereinbarungen stark an. Vier der zurückgekauften Häuser befanden sich im Bezirk Mitte.
Weinberg im Humboldthain wieder komplett
Am Freitag (30.4.) sind am Rand des Volksparks Humboldthain 160 neue Weinreben gepflanzt worden. Damit die der kleine Weinberg auf dem Gelände des Straßen- und Grünflächenamtes in der Wiesenstraße wieder komplett. Die Weinstöcke der Sorte „Souvignier gris“ stammen von der Winzergemeinschaft Achkarren in Baden-Würtemberg, mit der eine langjährige Kooperation besteht. Die alten Rebstöcke waren 30 Jahre alt, brachten kaum noch Ertrag und mussten ersetzt werden. Vor zwei Jahren wurde der erste Teil des Weinbergs erneuert. Wie Revierleiter Uwe Dieckow erklärt, wurden pilzresistente Weinreben gepflanzt, nun müsse keine Chemie mehr gespritzt werden. Aus den Trauben wird der Humbolthainer Hauptstadtsekt hergestellt. Er ist unverkäuflich und wird vom Bezirk bei Dienstjubiläen und ähnlichem verschenkt. Dieckow rechnet bereits in diesem Herbst mit der ersten Lese.
Beton? Gewachsen auf Sand!
Das Mitte Museum hat die Corona-Zeit genutzt und hat eine neue Dauerausstellung erarbeitet. „Gewachsen auf Sand. Geschichte(n) mitten in Berlin“ heißt die Ausstellung in dem Haus in der Pankstraße 47. Sie präsentiert bekannte und weniger bekannte Aspekte aus Geschichte und Gegenwart des Bezirks Mitte. Am 16. Mai, dem Internationalen Museumstag, ist eine virtuellen Rundgang geplant. Mehr dazu steht auf Instagram oder auf der Webseite, die in der Pandemie ebenfalls komplett überarbeitet worden ist. Das Mitte Museum hat die Ausstellung, die neue Außengestaltung und den neuen Internetauftritt zusammen mit „h neun Berlin. Büro für Wissensarchitekturen“ realisiert.
→ Für alle, die noch mehr Neuigkeiten aus dem Wedding lesen möchten: Am Freitag ist die neueste Ausgabe der Weddinger Allgemeinen Zeitung erschienen. Es gibt sie gedruckt in Supermärkten und Apotheken und als E‑Paper. Die nächsten „Wedding kurz & knapp“-Nachrichten erscheinen am Sonntag, den 9. Mai.