Nun steht es also bevor: das erste Ostern ohne den riesigen Osterhasen auf dem Karstadt-Dach am Leopoldplatz. Bleibt zu hoffen, dass das Fest trotzdem ein frohes wird – vielleicht scheint ja sogar die Sonne. Falls das so ist, lohnt sich ab Ostermontag (1.4.) auch wieder der Besuch des Rosengartens im Humboldthain, denn dort beginnt dann die Saison, das Tor ist für jeden von 6 Uhr morgens bis zur Dämmerung geöffnet. Doch bevor der Osterspaziergang starten kann, kommen hier die ausgewählten Nachrichten aus dem Wedding und für den Wedding. Es sind dieses Mal nicht sieben, sondern zehn. Sie sind auch nicht sehr kurz, umständehalber. Ein Ostergeschenk sozusagen. 😉
7 Tage, 7 Schlagzeilen
- Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann tritt zurück
- So geht es weiter mit dem gekündigten Kinderladen
- Eine Chance für das Sprengelhaus
- Wahlhelfer für EU-Wahl gesucht
- Neue Blühwiese auf dem Vinetaplatz
- Blick in Weddings Gärten zum Frühlingsanfang
- 5,3 Millionen für neues Jugendhaus
- Wer bekommt den Umwelt- und Klimapreis?
- Führungen und Vorträge zu jüdischem Leben
- Wedding unterstützen: Wo welche Hilfe gebraucht wird
Wedding kurz & knapp
Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann tritt zurück
Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann tritt von ihrem Amt zurück. Das kündigte die Grünen-Politikerin am Donnerstag (21.3.) auf der Bezirksverordnetenversammlung und parallel auf ihrem Instagram-Kanal an. Demnach legt die Stadträtin ihr Amt nach zweieinhalb Jahren aus familiären Gründen Mitte April nieder. Dr. Neumann hat sich insbesondere für die Umsetzung der Verkehrswende eingesetzt. Der Kreisvorstand Mitte von Bündnis 90/Die Grünen kündigte ein geordnetes und zügiges Nachbesetzungsverfahren an. Bereits am 13. April will die Partei auf einer Kreismitgliederversammlung eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger nominieren.
Kandidat:innen können sich über eine Ausschreibung bewerben (Stellenausschreibung). Ziel ist es laut einer Pressemitteilung des Bezirksamts, dass die Bezirksverordnetenversammlung am 25. April über die Nachfolge von Dr. Almut Neumann entscheidet. Bezirksbürgermeisterin Stefanie Remlinger (Grüne) sagte zu dem Rückzug: „Ich bedauere sehr, mit Almut Neumann nicht nur eine hervorragende, umsetzungsstarke Stadträtin, sondern auch eine liebe Kollegin zu verlieren. Aber natürlich geht die Familie vor. Ich wünsche ihr und ihren Lieben alles, alles Gute“.
So geht es weiter mit dem gekündigten Kinderladen
Der Elterninitiativ-Kinderladen am Schillerpark ist Mitte Februar mit einer überraschenden und kurzfristigen Kündigung ihres Raumes in der Türkenstraße 15 konfrontiert worden. Bis zum 19. Mai muss einer der ältestens Kinderläden Berlins raus. Der Vorstand hatte sich daraufhin mit einem Hilferuf an den Weddingweiser, an andere Medien und an die Bezirkspolitik gewandt (Beitrag Hilfe, der Kinderladen muss raus!). Nachdem der Fall der kurzfristigen Kündigung bekannt wurde, gab es laut Vorstand Nils Jung viele Unterstützungsangebote. Es sei ein Anwalt eingeschaltet worden, es wurden Räume besichtigt und eine Fusion mit anderen Einrichtungen erwogen.
„Wir haben uns 20 Immobilien in der Nähe angeschaut, zwei bis drei könnten passen. Aber sie müssten umgebaut werden und uns fehlt dafür das nötige Geld“, sagt Nils Jung. Deshalb überprüft der ehrenamtliche Vorstand Fördermöglichkeiten und denkt über ein Crowdfunding nach. Bezirkspolitiker verschiedener Parteien hätten sich für den Erhalt engagiert. Nils Jung hebt Bezirksstadtrat Ephraim Gothe (SPD) hervor, der den Kontakt zum Eigentümer zum leerstehenden Schillerpark Center hergestellt habe. Die CDU-Fraktion hat am Donnerstag (21.3.) einen Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung eingebracht. Die Partei fordert das Bezirksamt auf, dem Kinderladen bei der Raumsuche zu helfen. Dem Antrag wurde parteiübergreifend zugestimmt. Wer den Integrationskinderladen ebenfalls unterstützen möchte, kann das über die Petition Unseren Kila erhalten – einen der ältesten Kinderläden Berlins unterstützen tun.
Eine Chance für das Sprengelhaus
Ob das Sprengelhaus in der Sprengelstraße 15 bestehen bleiben kann, ist weiter nicht abschließend geklärt. Die Erbengemeinschaft, der das Haus gehört, möchte das Haus verkaufen. Nun gibt es jedoch neue Nachrichten, die das Team vom Gemeinsam im Stadtteil e.V. zuversichtlich stimmen. Nach Informationen von Hans-Georg Rennert vom Sprengelhaus gibt es aktuell zwei Kaufinteressenten. Die Erbengemeinschaft habe sich dabei bereits für einen Interessenten entschieden. Es soll sich dem Vernehmen nach um einen Weddinger Verein handeln, der unter anderem über therapeutische Wohngemeinschaften die seelische Gesundheit fördern möchte. Er wolle Teile des Hauses auch künftig für die Gemeinwesenarbeit des Sprengelhauses und seiner Partner zur Verfügung stellen.
Der andere Interessent sei ein städtisches Wohnungsunternehmen. „Es sieht also so aus, dass die Forderung 'Sprengelhaus muss bleiben!' in der einen oder anderen Form erfüllt werden könnte! Aber noch ist es nicht entschieden und es sind viele Fragen offen“, schreibt Hans-Georg Rennert in der neuen Ausgabe der Stadtteilzeitung „Kiezbote“, die demnächst erscheint und die dem Weddingweiser vorab vorliegt. Die Mietverträge des Gemeinsam im Stadtteil e.V. seien zunächst bis 31.7. verlängert worden. Mehr zur Vorgeschichte steht in den Beiträgen Das Sprengelhaus muss bleiben – nur wie? und Zusammenhalten für das Sprengelhaus.
Wahlhelfer für EU-Wahl gesucht
Der Bezirk sucht Wahlhelfer und Wahlhelferinnen für die Wahl zum Europäischen Parlament am 9. Juni. Wie Bezirksstadtrat Carsten Spallek (CDU) mitteilt, sollten Interessierte jetzt eine digitale Bereitschaftserklärung ausfüllen. Über den tatsächlichen Einsatz werden Wahlhelfer im Mai informiert. Dann soll es für sie auch eine Schulung geben. Auskünfte können unter anderem per E-Mail unter [email protected] eingeholt werden. Die Bereitschaftserklärung, Informationen zum Erfrischungsgeld und zu den Aufgaben von Wahlhelfern gibt es auf der Webseite des Bezirksamt Mitte (Informationen für Wahlhelfende).
Neue Blühwiese auf dem Vinetaplatz
Auf dem Vinetaplatz im Brunnenviertel hat das Bezirksamt zusammen mit der Deutschen Wildtier Stiftung eine neu Blühwiese angelegt. Laut Bezirksstadträtin Dr. Almut Neumann (Grüne) sind dort sowie auf dem Platz vor dem Neuen Tor insgesamt mehr als 700 Quadratmeter Blühwiese entstanden, die Lebensraum und Nahrung für Wildbienen und andere Kleinstlebewesen bieten. Die Deutsche Wildtier Stiftung habe auf den neuen Blühwiesen bereits im vergangenen Herbst regionales Saatgut wie Wilde Möhre, Gewöhnlicher Hornklee und Natternkopf gesät. Ab Mai sollen die ausgebrachten Pflanzen blühen. Allerdings entfalten sie erst ab dem zweiten Jahr ihre volle Blütenvielfalt. Die Wiesen entstanden im Rahmen des Projekts „Mehr Bienen für Berlin – Berlin blüht auf“, für die Pflege sorgt die Deutsche Wildtier Stiftung. Schilder sollen vor Ort darauf hinweisen, dass hier naturbelassene Flächen entstanden sind.
Blick in Weddings Gärten zum Frühlingsanfang
Am Mittwoch (20.3.) war kalendarischer Frühlingsanfang. Zum Start der neuen Jahreszeit beginnen auch die Gemeinschaftsgärten im Stadtteil wieder mit dem Pflanzen und mit ihren Veranstaltungen. Im Beitrag Frühling! Weddings Gärten blühen auf gibt es hier auf dem Blog einen Überblick über die Pläne des Himmelbeets, des ElisaBeets, der Wilden 17, des Niemandlands, des Diesterbeets, des Mauergartens, des Bürger:innengartens am Leo und des Gartens im Schul-Umwelt-Zentrum in der Scharnweberstraße. Wann geht es los, welche öffentlichen Veranstaltungen sind geplant? Was gibt es Neues, welche Herausforderungen und Pläne gibt es? Von Gartencafé bis Jam Session, von Osterfeuer bis Pflanzenmarkt sind auch die Veranstaltungen für die Nachbarschaft aufgeführt.
5,3 Millionen für neues Jugendhaus
Das Jugendhaus in der Edinburger Straße soll abgerissen und neu gebaut werden. Für den Neubau hat der Haushaltsausschuss des Bundestags Mitte März 5,3 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur (SJK)“ freigegeben. Das teilt die Bundestagsabgeordnete Hanna Steinmüller (Grüne) auf Instagram mit. Entstehen solle nun eine klimaeffiziente und barrierefreie Jugendeinrichtung, so die Abgeodnete. In dem Gebäude sind die Jugendetage 55, die Jugendberatung compass und der Mädchentreff TOWANDA untergebracht.
Wer bekommt den Umwelt- und Klimapreis?
Bis zum 24. Mai können sich Vereine, Verbände, Kinder und Jugendliche sowie Gewebetreibende für den Umwelt- und Klimapreis anmelden. Gefragt sind geplante oder bereits durchgeführte Projekte aus den Bereichen Umwelt, Natur und Klimaschutz. Mitmachen können Personen und Gruppen, die ihren Projektschwerpunkt in Mitte haben. Projekte, die unmittelbar dem Klimaschutz oder der Klimaanpassung dienen, sind dabei ausdrücklich erwünscht. Das Bezirksamt stellt insgesamt ein Preisgeld von 3000 Euro zur Verfügung. Für besonders nachhaltige Projekte hat das Umwelt- und Naturschutzamt zusätzlich 500 Euro gestiftet. Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V. und der Verlag W. Wächter geben zudem 1000 Euro für den Sonderpreis „Bunte Beete - Gärtnern mit Kindern und Jugendlichen“. Die Anmeldung erfolgt mit einer zweiseitigen Kurzpräsentation per Post oder E-Mail ([email protected]) im Schul-Umwelt-Zentrum Mitte (SUZ), Scharnweberstraße 159, 13405 Berlin. Weitere Informationen können telefonisch unter (030) 49 87 04 09 erfragt werden.
Führungen und Vorträge zu jüdischem Leben
Das Mitte Museum in der Pankstraße lädt zu Stadtführungen und Vorträgen mit Nirit Ben-Joseph ein. Teilnehmer und Teilnehmerinnen begeben sich dabei auf die Spuren jüdischen Lebens im Badstraßenkiez und lernen die Geschichten mehrerer jüdischer Familien kennen. Der nächste Vortrag findet am 16. April um 18 Uhr im Mitte Museum statt. Die nächste Stadtführung ist für den 25. Mai geplant, sie beginnt um 14 Uhr in der Jülicher Straße 14 und endet um 16 Uhr. Nach einer Sommerpause gibt es ab September weitere Termine. Die Veranstaltungen sind kostenfrei und können ohne Anmeldung besucht werden. Mehr Informationen gibt es unter www.mittemuseum.de.
Wedding unterstützen: Wo welche Hilfe gebraucht wird
Im Wedding wird immer irgendwo Hilfe benötigt. Manchmal ist eine helfende Hand bei einem Verein gefragt, manchmal benötigt ein Anliegen Unterstützerunterschriften, manchmal wird per Crowdfunding Geld gesammelt. Auf der Seite Wedding unterstützen werden aktuelle Möglichkeiten beschrieben. Derzeit gibt es Petitionen für den Erhalt des Elterninitiativ-Kinderladens am Schillerpark, für die Senkung der Kosten für die Einsamkeits-Hotline von Silbernetz, für den Erhalt des Sprengelhauses und für einen Kiezblock am Schillerpark. Crowdfundings laufen aktuell, um einen Baum-Volksentscheid zu starten, den Gemeinschaftsgarten Himmelbeet zu unterstützen, dem Stattlab beim Umzug zu helfen und (weiterhin) den Neubau das Mini-Eiffelturms zu bezahlen. Die Initiative Parkcafé Rehberge sucht helfende Hände, bei der Freiwilligenagentur Mitte kann jede:r ein Ehrenamt finden und den Weddingweiser kann man natürlich auch unterstützen. Alle Details zu den jeweiligen Unterstützungsleistungen stehen auf der Seite Wedding unterstützen.
→ Die nächsten „Wedding kurz & knapp“-Nachrichten erscheinen am Sonntag, den 7. April. Bis dahin empfehlen wir die Frühlingsausgabe des Kiezmagazins aus dem Brunnenviertel, das auch als E-Paper erschienen ist: E-Paper Kiezmagazin „Wer rastet... kommt weiter!
Ach wie schön dass man sich um meinen alten lieben Vinetaplatz kümmert! Das was das Grünflächenamt jahrelang verpeilt hat, hat jetzt einen Stifter gefunden! Hallo Grünflächenamt-AUFWACHEN DER PLATZ IST EIN SCHATZ!! Merkt Euch das Ihr Grünflächenamt!!!!
Liebe Cecilia, es hat sich einiges beim SGA geändert seit Du vom Vinetaplatz weggezogen bist. Die Erkenntnis reift langsam, aber sie reift. Man benötigt manchmal einfach mehr Geduld als man zur Verfügung hat. Aber es ist nicht sinnlos, sich einzusetzen! Liebe Grüße und frohe Ostern!